Ich sage mal, als Sportlehrerin, meine ganz praktische Meinung dazu.
Ich begrüße den getrennten Sportunterricht in der Mittelstufe.
a) Die Mädchen sind froh, wenn sie bei den Spielen auch mal mitspielen können. Viele blühen da richtig auf, werden selbstbewusster, weil sie eine Chance haben.
b) im Turnen sind im Lehrplan unterschiedliche Geräte und Übungen für Mädchen und Jungen vorgesehen, man muss nicht soviel aufbauen und kann sich auf weniger Elemente konzentrieren
c) man kann Gymnastik Tanz unterrichten. Jungen mit Interesse am Tanz sind die Ausnahme, ist einfach so.
d) in dem Alter sind die Mädels froh mal in Ruhe ohne Rangelei und blöde Sprüche zu sein
In der Oberstufe hat sich dann entwicklungstechnisch meist alles ausgeglichen und es kann wieder gemischt werden.
Sicher kann dann die Mädchen Gruppe auch von einem Mann und umgedreht unterrichtet werden. Aber warum sollte ein Mann sich mit einer Gymnastikübung abmühen? Und tut nicht den Achtklässern ein Vorbild vom gleichen Geschlecht in diesem körperbetonten Fach gut?
Statt zu versuchen alles gleich zu machen, sollte man doch die Stärken der Geschlechter nutzen. Es gibt nunmal geschlechtstypische Unterschiede. Daran ändern auch die durchaus existierenden Ausnahmen nichts.
Man muss also beides zu rechten Zeit fördern: bis Klasse 5 oder 6 können Mädchen und Jungen noch gut zusammen Sport machen, 7 bis 10 dann geschlechtsspezifische Förderung und ab 10 oder 11 ist Koedukation wieder gut möglich und natürlich zu Vorbereitung auf außerschulischen Sport auch nötig.