Erika,
dein Sohn hat ja wirklich etwas. Dann braucht er Hilfe und da habe ich ja gar nichts gegen Therapien.
Was ich aber so oft erlebe, ist das Kinder schon, bevor sie in die Schule kommen, diverse Kurse und Therapien machen, damit sie in der Schule dann gut werden. Der Erfolg dieser vorbeugenden Maßnahmen ist natürlich zweifelhaft.
Kinder, die Probleme haben, die gleich zu Therapeuten geschleppt werden, ohne daß die Eltern ihr Verhalten und ihre Erziehung überdenken.
Hier im Ort wird viel Umgangssprache gesprochen. Die Kinder müssen zum Logogpäden, um Hochdeutsch zu lernen. Bekommen sie kein Rezept mehr, ist das Geschrei groß. Ist das nicht Sache der Eltern? Wieso soll das die Krankenkasse bezahlen, die Kinder sind doch nicht krank?
Das meine ich, anstatt selbst zu handeln, sich auch mal an der eigenen Nase zu fassen, werden Therapien gemacht. Und klappt es nicht, dann sind die Therapeuten schuld. Dann ist es die böse Krankenkasse schuld, die nicht mehr bezahlt.
Hier im Dorf geht mindestens die Hälfte aller Kinder zu irgendeiner Therapie. Sind die alle krank? Oder gibt es nicht darunter auch Eltern, die es sich verdammt einfach machen?
Und wenn der Therapeut genau das ausspricht, dann ist er halt unfähig und sie gehen zu einem anderen.
Keines meiner Kinder ging jemals zu irgendeiner Therapie. Manche Leute können das gar nicht fassen. Sie stellen das so dar, als ob ich meinen Kindern etwas vorenthalten habe, das gut für sie wäre.
Ich habe 3 völlig unterschiedliche Kinder. Welches ist normal? Das Verhalten eines jeden Kindes hat Vor- und Nachteile. Jedes hat seine Stärken und Schwächen.
Hätte es lange andauerende Probleme gegeben, die ich selbst nicht in den Griff bekommen hätte, klar dann kann man über Therapien nachdenken. Aber nicht gleich und sofort, manche Sachen sind Entwicklungsbedingt, vergehn von selbst, an manchem kann man selbst arbeiten.
Und dann gibt es Eltern, die sobald das Kind in Therapie ist, jede Erziehung einstellen. Das Kind kann ja nichts dafür.
Vielleicht täuscht das Bild, aber hier im Ort ist es so. Nimm alles mit, was du an Therapien bekommen kannst, schließlich bezahlt die Krankenkasse, und dafür zahlen die Eltern ja Beiträge. Und dann kommt mir die Galle hoch.
Beiträge von Starmi
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Selbiges wie für die Eltern gilt natürlich auch für die Lehrer.
Beide Seiten sollten akzeptieren, daß es solche Kinder gibt und solche. Wir können sie nicht alle auf Gleichstand therapieren.
Auch das was du eben geschrieben hast deckt sich mit meiner Erfahrung, daß viel zu schnell nach Therapien geschrien wird. Auch von Lehrern.
Aber Therapien scheinen irgendwie in Mode gekommen zu sein. Entspricht das Kind nicht der "Norm" wird nach Therapien geschrien. Von Eltern und von (manchen) Lehrern.
Und das finde ich nicht in Ordnung. -
Die meisten Kinder sind durchaus "normal".Sie benötigen keine Therapie. Sie sind nicht krank.
Bei einem entwicklungsverzögerten Kind, einem Frühgeborenen, einem Behinderten mit den sich daraus ergebenden Problemen ist das was anderes.
Aber ich wehre mich dagegen, daß bei jedem "normalen " Kind gleich nach Therapeuten geschrieen wird. Nur weil bei ihm etwas anders ist, als bei einem anderen. Wir sind halt nicht gleich.
Wenn ich mich bei anderen Eltern umhöre, und erfahre, wegen was die zur Ergotherapie gehen, zu diesem und jenem Therapeuten, dann bekomme ich die Krise.
Sie haben ganz normale Kinder. Lebhafte Kinder, laute Kinder, langsame Kinder, ruhige Kinder. Das eine kann schön schreiben, das andere nicht. Aber braucht man deshalb gleich einen Therapeuten?????
Was vermittlen sie ihren Kinder? Du bist nicht normal. An die müssen wir etwas ändern. Welches Selbstvertrauen sollen diese Kinder bekommen?
Es kommt mir fast vor, daß es heutzutage modern geworden ist, daß Kinder zu Therapeuten gehen müssen.
Ds fängt im Kiga schon an. Was, das Kind hat Angst vor Hunden. Da hilft diese und jene Therapie. Warum, darf es keine Angst vor Hunden haben? Es mag halt nicht jeder Hunde.
Viele Eltern sollten mal lernen, daß ihr Kind ist, wie es ist. Es ist eben unruhig. Die Schwester ist sehr ruhig. Warum muß das eine so sein, wie das andere? Vieles kann ich als Eltern selbst machen. Manche Probleme resultieren aus Elternhaus oder Erziehung. Manche Probleme bekommt man sehr gut selbst in den Griff.
Aber diese heutige Therapeutengelaufe, nur weil das Kind Probleme in der Schule hat ist grauenvoll. Es können halt nicht alle Abitur machen. -
Hallo,
diesen Tread habe ich mir als Mutter mit Interesse durchgelesen, da ich selbst auch so ein Schneckenkind habe.
Das Kind muß lernen, sich zumindest etwas an einen Zeitrahmen zu halten, es können nicht immer alle Kinder auf es warten. Dem Kind sein Tempo zu lassen, kann man zu Hause. Da darf es so schnell oder langsam bauen, spielen, basteln wie es will.
Wenn ein Kind gelernt hat, daß es nicht alle Zeit der Welt hat, dann ist das Leben auch für es leichter. Nacharbeiten, alles zu Hause fertig machen, daß macht ihm auch keinen Spaß.
Meine Theorie ist, daß den Kindern eine innere Uhr fehlt.
Also muß man ihnen von außen eine vorgeben.
Das klappt recht gut mit einer digitalen Küchenuhr (so eine, an der man z. B. 50 Min. einstellt, weil dann der Kuchen aus dem Ofen muß und sie dann klingelt) Digital deshalb, weil das Ticken zumindest meinen Sohn ganz nervös macht.
Dann wird abgesprochen, wie lange brauchst du? Am Anfang kommen da irre Angaben, wie 2 Minuten oder 200 Minuten. Ich stelle dann die Uhr auf eine vernünftige Zeit, ohne daß er sich übermäßig beeilen muß. Als Beispiel 20 Minuten. Dann wird abgeklärt: Wenn die Uhr 5 Min. zeigt, sollstest du auf dem Blatt hier sein, bei 10 Minuten da, usw.
Wenn die Zeit nicht reicht, bekommt er beim nächsten mal mehr Zeit. Es geht nicht darum, zuerst mal der schnellste zu werden, sondern daß sie einen Takt vorgegeben bekommen, ein Gefühl für Zeit entwickeln. An der Uhr sieht man, wie die Zeit voranschreitet. In seiner Welt hat das Kind kein Zeitgefühl, oder alle Zeit der Welt.
Wir haben das zu Hause bei den Aufgaben so gemacht. Ohne schimpfen, keine Strafe, wenn er zu langsam ist, auch nicht die Hausaufgaben abgebrochen.
Mit der Zeit wurde er schneller. Er freute sich, wenn er es geschafft hat. Auch seine eigenen Angaben, wie lange er braucht wurden genauer. Und er wurde in der Schule schneller. Auch ohne dort eine Uhr zu haben. Er hat ganz einfach Zeitgefühl entwickelt.
Und er freut sich, wenn er in der Schule eine Aufgabe fertig gemacht hat, er freut sich, wenn er zu Hause diese Aufgabe nicht mehr machen muß, weil er es schon in der Schule gemacht hat. Das ist für ihn Belohnung und Anreiz genug. -
Sie sollte sich nicht daran orientieren, wohin ihre Freundin geht.
Würde sie zur Gesamtschule gehen, wäre sie die ersten Tage alleine, aber dann würde sie dort neue Kinder kennenlernen. Es fahren doch sicherlich auch noch andere Kinder aus eurem Ort zur Gesamtschule. Die würde sie auch schnell kenen.Wichtig ist, da es die richtige Schule für Eure Tochter ist. Da ist die Freundin nicht entscheidend.
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Hallo,
ich bin heute beim Fußballtraining meines Sohnes mit der Mutter eines ausländischen Jungen ins Gespräch gekommen. Er geht ins 2. Schuljahr.
Die Eltern und das Kind können recht gut Deutsch, auch Deutsch lesen, nur mit der Rechtschreibung haben sie Probleme.
Dementsprechend schwer fällt es der Mutter, dem Kind z. B. zu erklären, wann schreibt man nn, mm oder ie, oder d oder t.
Ich denke, ihr versteht was ich meine.Sie haben auch keinen Computer.
Die Mutter fragte mich, ob ich kein Buch wüsste, womit ihr Sohn üben kann.
Sie hat zwar schon was gekauft, aber das war fürs Kind zu schwer, und sie selbst hat es auch nicht verstanden.
Da fiel mir ein, daß ihr hier bestimmt Tipps für ein gutes Übungsheft für 2. Klässler geben könnt. -
Mittlerweile hat in den meisten Bundesländern die Schule wieder angefangen, und damit die häuslichen Hausaufgabenkämpfe. In vielen Foren lese ich die Hilferufe verzweifelter Eltern.
Mich würde bei diesem Thema die Sicht der Lehrer interessieren.
Nehmen wir an, ein Kind erzählt zu Hause nicht, was es auf hat, oder verweigert sich einfach. Die Mutter macht was sie kann, aber Kind schreit, weint, tobt.Das Kind kommt dann häufig ohne oder mit unvollständigen Aufgaben in die Schule.
(Auch Eltern haben nur Nerven, und manche Eltern haben mehrere Schulkinder)Wie sieht man das als Lehrer? Denken Lehrer, die Eltern kümmern sich nicht?
Oder sehen Lehrer das als Problem des Kindes, ohne in erster Linie den Eltern die Schuld zu geben.Wie sollten Eltern sich in einer solchen Situation verhalten?
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Alle Kann-Kinder wären bei G8 erst 17, wenn sie Abitur machen.
Welchen Vorteil soll das haben?
Für Jungs ist G8 wirklich eine größere Katastrophe als für Mädchen.
Das versteht man aber nur als Jungen-Mutter. In der Sache kann ich mich Cecilia anschließen. -
Ich möchte mich dem vorherigen Beitrag anschließen.
Ich habe 2 Kinder bereits in der Berufsausbildung und der jüngste ist noch in der Grundschule. Ich habe also schon 2 mal erlebt, wie die Kinder sich entwickeln.
Du denkst an heute, aber was ist, wenn sie im 3. oder 4. Schuljahr ist? Da sind die Kinder selbsständig, verabreden sich alleine, wollen alleine zur Freundin gehen. Sie wollen nicht mehr wie ein "Baby" von Mama zur Schule gebracht werden. Dann ist es einfacher, wenn sie wohnortnah zur Schule geht, und in ihrem Wohnumfeld Freunde hat.
Es ist auch keine Zuckerschlecken ein Kind 4 Jahre lang zur Schule zu fahren und abzuholen. Was ist, wenn Du mal krank bist? In der Nähe kann sie alleine zur Schule gehen.
Und der Hort ist auch so eine Sache. Meine Älteste hat sich mit 9 Jahren, im 3. Schuljahr standhaft geweigert, weiterhin dort hin zu gehen. Sie braucht keine "Babysitter" mehr. Also ging sie nach der Schule nach Hause. Das ging aber nur, weil sie zu Fuß gehen konnte.
die Freundschaft mit der einzigen Freundin sollte auch nicht ausschlaggebend sein. Was ist, wenn die Freundin die Freundschaft beendet? Das geht bei Kindern von Heute auf Morgen.
Du siehst, nicht nur den Jetzt-Zustand bedenken, sondern auch was in 2 oder 3 oder 4 Jahren für das Kind am besten ist.Ist es bei Euch überhaupt möglich, daß die Eltern die Grundschule aussuchen? Bei uns müssen alle Kinder in die für den Wohnbereich zuständige Grundschule gehen. Einzige Ausnahme: das Kind kann nach dem Unterrricht nur in einem anderen Schulbezirk betreut werden. Das erfordert aber die Genehmigung beider Schulleiter. Außerdem darf es durch den Wechsel der Schule in der anderen Schule nicht zu einer Schülerzahl kommen, die die Bildung einer weiteren Klasse erfordert.
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Danke für den Link.
Die Stäbe sind gar nicht einfach zu kaufen. In sämtlichen Buchhandlungen und Läden, in denen es Schulsachen gibt, konnte die keiner bestellen.
Aber mein Mann war fleißig und hat gesägt. War schnell erledigt, sowas macht er gerne. Und ist viel günstiger. Anmalen geht mit Servietten-Technik-Farbe auch schnell.Das Problem ist nicht groß. Es fehlen ihm lediglich die Zerlegungen von 7- 10. Die anderen beherrscht er. Wir haben jetzt mit der Zehn begonnen, weil ich die wegen des Zehnerübergangs erstmal am wichtigsten finde.
Das wird, da habe ich jetzt keine Sorge mehr.Was mich immer noch ärgert, ist das Verhalten seines Lehrers. Ich war natürlich, bevor ich hier gepostet habe, in der Schule und habe um Rat gefragt. Die Antwort des Lehrers war, ich solle mich damit abfinden, daß er halt kein guter Rechner wäre. Da könne man nichts machen.
Ich habe eine Menge von Dir in dem anderen Forum gelesen. Hast ja wirklich genug solcher Erfahrungen gemacht. Ich frage mich wirklich, warum solche Menschen Lehrer sind?
Aber es gibt auch tolle Lehrer. Meine Tochter hat solch ein Glück, mein Sohn leider nicht. -
Das mit den Stäben habe ich jetzt verstanden.
Im Grunde geht es darum, daß das Kind statt einer abstrakten Zahl im Kopf zu haben eine konkrete Vorstellung bekommt.
Es kann mit Bildern im Kopf arbeiten, es hat etwas in der Hand.
Die üblichen Rechenhilfen sind ja immer eines für 1, 2 für 2 usw. Aber damit kann man keine Menge erfassen, sondern es sind immer noch einzelne Perlen oder was auch immer.
Ich denke, das ist keine schlechte Idee, neu für mich, aber eine sehr interessanter Ansatz.
Mein Sohn muß immer zählen. Er erfasst nicht ohne Zählen, ob es 4, 5, oder 6 Punkte, Steinchen oder was auch immer sind.
Als er in die Schule kam, wurde kurz Zahlen schreiben geübt, und dann gleich gerechnet. Bei ihm fehlt also immer noch eine wirkliche Vorstellung einer Menge. Zahlen sind immer noch etwas abstraktes, das er im Kopf nicht zu Bildern umwandeln kann.
Es fällt mir jetzt alles auf, weil ich nun auch einen neuen Denkansatz habe. Wenn er 1 € bezahlen muß, fragt er mich, wenn er 2 € hat, ob das Geld reicht. Er verwechselt oft 24 mit 42 usw. Rechnen mit 10ern und 1nern beherrscht er auch nicht. Es passt also wirklich alles zusammen.
Jetzt weiß ich, wo ich ansetzen muß. Sie haben ja bald Sommerferien, da haben wir dann ja auch mehr Zeit.Danke für die viele Mühe.
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Hallo,
nach den Cuisenaire Stäben habe ich jetzt gegoogelt.
Er hat so ein Ding mit zehn Reihen a´10 Kugeln in einem Rahmen, wo man dann in jeder Reihe die Perlen schieben kann. Sind die Stäbe besser? Er rechnet auch nicht gerne mit der Rechenhilfe, die er hat.Schwieriger ist die Beantwortung der Frage, wie er rechnet.
Er rechnet gerne Textaufgaben, erstaunlicher Weise schnell und richtig.
Tausch- und Umkehraufgaben sind auch kein Problem. Das System, und dass er dann nur die erste Aufgabe rechnen muß beherrscht er. Das geht ruck-zuck. Rechnen mit Geld klappt auch super. Er zählt Kleingeld zu Ergebnissen wie, 3.67 €. Aber auch hier dauert es, bis er irgendwann mal endich anfängt.
Aber da hat er das Geld wirklich in Natura vor sich liegen und in der Hand. Aus dem Kopf kann er es nicht.
Beim Kopfrechnen im Zahlenraum bis 10 kommen die meisten Ergebnisse schnell, aber nicht so schnell, daß er sie auswendig wüsste.
Zehnerübergang klappt mit manchen Aufgaben, nicht mit allen, und es dauert, teilweise sagt er einfach, kann ich nicht.
Okay, ich stelle die nächste Aufgabe, und nach 2 oder 3 weiteren, die , die er nicht wußte wieder. Dann weiß er es auf einmal. Aber , er muß immer denken.
Ich sagte ihm auch schon, Aufgaben wie 6+6 oder 7+7 weiß man einfach, da muß man nicht denken. Er muß aber denken.
Sie haben ein Verfahren zum Zehnerübergang gelernt. Rechnen sie jetzt schon ein halbes Jahr. Manchmal kann er es nicht, bezw. er weiß nicht, das er erst bis 10 rechnen soll, und dann weiß er nicht mehr was noch fehlt.
Wenn er eine Aufgabe überhaupt nicht weiß und ich sage, rechne nach eurem Verfahren, guckt der mich an, als käme ich vom Mond. Welches Verfahren? Als ob sie noch andere hätten? grrr, und ich erkläre es zu 1000. mal.
Einfach weiterzählen tut er aber auch nicht. Ich kann seinen Erklärungen oft nicht folgen. Eigentlich müßte es falsch sein, aber am Ende stimmts oft dann doch. Er macht aus + -, oder umgekehrt, tauscht Zahlen ohne jede Logik, ich kann ihm da nicht folgen. Aber irgendwie stimmts am Ende, jedenfalls meistens, aber es dauert seine Zeit.
Beim - macht er sehr viel mehr Fehler als beim Addieren.
Was auf jeden Fall zutrifft, ist, dass Rechnen ihn sehr anstrengt und müde macht.
Er selbst ist aber felsenfest von seinen Rechenkünsten überzeugt.
Ich ehrlich gesagt weniger, habe ich ihm aber nicht gesagt. Es dauert einfach zu lange. Und es sind immer noch zuviele Fehler. Und er denkt zuviel.
Wenn ich ihm die falschen Aufgaben markiere, sind sie im 2. Anlauf richtig.
Er lässt sich aber nicht helfen. Das Rechenverfahren zum Zehnerübergang wendet er nur an, wenn die Pfeile vorgegeben sind. Aus dem Kopf klappt das Verfahren nicht.
Zahlenstrahl-Aufgaben kann er überhaupt nicht.Wenn ich das jetzt so aufschreibe, wird mir schon manches klar. Es ist einfach sehr anstrengend für ihn. Er rechnet jede einzelne Aufgabe. Mühselig und kompliziert.
Wenn ich vergleiche, wie er Lesen gelernt hat und wie er Rechnen lernt, das ist ein Riesenunterschied. Mit der Hälfte der Buchstaben hat er sich den Rest selbst beigebracht. Oder gefragt, und es sich dann sofort behalten. Er lernt Gedichte mit 20 Zeilen in 1/4 Stunde auswendig, und kann die auch Tage später noch.
Im Rechnen jedoch, wirft ihn alles, was irgendwie abweicht aus der Bahn. Er kann nicht selbst weiterdenken. Ich kann es ihm 100 mal sagen, er behält es sich einfach nicht.Also, muß ich wohl wieder mit Rechnen von vorne anfangen.
Wie mache ich das am besten? -
Hallo,
mein 1. Klässler ist sooooo langsam.
Deutsch klappt es vom Tempo her ganz gut. Aber beim Rechnen ist eine Schnecke schneller.
Er kann Rechnen, wenn ich ihm gehörig Feuer mache klappt es auch. Er rechnet dann sogar richtig. Aber ich möchte nicht jeden Tag bei den Hausaufgaben hinter ihm her sein müssen.Lasse ich ihn einfach so arbeiten, wie er möchte, sieht das so aus: zuerst wird mal in aller Seelenruhe gezählt, wieviele Aufgaben er rechnen muß. Dann fängt er mal an, d. h. erst mal 10 Minuten nichts tun, dann mal die Aufgabe lesen, dann fällt erst mal der Stift hinunter, nach umständlicher Suche Aufgabe vergessen, nochmal lesen, mir dann von etwas ganz anderem erzählen, Aufgabe nochmal lesen, Stift suchen, spitzen usw.
Ich denke, ihr könnt es Euch jetzt ungefähr vorstellen.Nach 2 Stunden wäre immer noch nichts gerechnet. Ich lass ihn öfter einfach machen, nur immer geht das nicht. Ich habe ab und an ja auch noch Termine, und Zeit zum Spielen braucht er ja auch.
In der Schule meistens dasselbe. Außer bei Tests, da schafft er es manchmal sich zu beeilen, genausogut kann er aber auch ein leeres Blatt oder mit nur 2 gerechneten Aufgaben abgeben. Oder er wird wirklich mal in der Zeit fertig, aber nur, wenn er Lust hat. Aber dann ist es richtig.
Ständig muß er eine Stunde länger in der Schule bleiben, weil er das, was er verträumt hat, dann halt nacharbeiten soll. Ist ihm aber egal. Nur, arbeiten tut er auch dann nichts. Er geht dann mit seinem Lehrer in eine andere Klasse in den Unterricht, soll sich hinten hinsetzen und arbeiten. Er passt dann aber lieber auf, was die anderen Kinder machen.
Er kann gut rechen, wenn er denn ab und zu mal will.
Sein Lehrer wußte mir auch keinen Rat zu geben. Er denkt eher, daß er nicht rechnen kann, aber so ist es nicht. Ich soll mit ihm üben, üben, üben. Aber wann denn? Nach dem täglichen Hausaufgabenkrampf ist einfach die Luft raus. Danach geht gar nichts mehr.
Ich habe ihm Übungsbücher gekauft, augesucht hat er selbst, nur er macht es nicht. Mathe-Lernprogramme macht er auch nicht, ebenowenig wie Spiele in denen gerechnet werden muß. Er durchschaut direkt, dass das was mit Rechnen zu tun hat, und das mag er nicht.
Danke fürs Lesen!
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Wir kommen aus den "alten" Bundesländern.
Wie ich hier feststelle, meinen viel, daß die Klasse zu groß sei.
das sagt der Klassenlehrer auch.
Es ist ein älterer Mann, der wahrscheinlich wirklich mit der Situation überfordert ist, und sich das so auch nicht gewünscht hat.
Ich werde mal versuchen, einen Brief zusammen mit anderen Eltern an das Kulutusministerium zu schicken. Aber ich befürchte, daß die Klasse nicht geteilt wird. Im Gegenteil, die Klassenstärken sollen stufenweise noch weiter erhöht werden.
Aber zumindest muß man es versuchen. -
Nein, all das gibt es nicht.
Der Unterricht läuft eher wie bei einem 8. oder 9. Schuljahr ab.
Frontal, alle haben ruhig zu sein und sich bei einer Frage des Lehrers zu melden und zu warten bis sie an die Reihe kommen. Da kann es natürlich passieren, das ein Kind an einem Vormittag überhaupt nicht dran kommt.
Gesprächskreise oder so etwas gibt es nicht. Alles was nicht Rechnen, Lesen und Schreiben betrifft spielt keine Rolle und ist unerwünscht.
Sachunterricht gibt es auch nicht, oder irgendetwas spielerisches.
Im Kindergarten gab es Rituale, so wußten die Kinder wann sie beispielsweise ruhig sein sollten oder zuhören sollten.
Das klappte auch gut.
In der Schule gibt es keine Rituale. Und nur still sein und zuhören können sie einfach nicht. 4 Stunden stillsitzen und nur was sagen, wenn man gefragt wird, fällt ja einem Erwachsenen noch schwer.
Die Kinder sind laut Lehrer "nicht gut erzogen und wer hier nichts lernen will, ist hier fehl am Platz".
Das nicht Deutsch sprechende Kind sitzt ebenso wie der ADS`ler allein in der letzten Bank und können dort machen, was sie wollen. -
Zitat
Ehrlich gesagt würde es mich als Lehrer auch belasten, wenn regelmäßig Eltern den Unterricht beobachten. Bei mir haben auch schon (mal!) Eltern zugeschaut oder mich beim Unterricht als Leseeltern oder ähnliches unterstützt, aber häufiger würde mich das verunsichern. Offensichtlich wird der Unterricht dann ja auch sehr kritisch begutachtet…
Was genau sind denn deine Absichten, wenn du den Unterricht verfolgst? Nur weil das Kind es möchte? Aber ob es wirklich so gut für ein Kind ist, wenn die Mutter regelmäßig beim Unterricht dabei ist?
Nein, der Klassenlehrer bittet uns immer wieder, den Unterrricht zu besuchen. Er findet es sogar schade, daß so wenig Eltern diese Möglichkeit nutzen.
Ich verfolge den Unterricht nicht um Fehler aufzudecken, sondern weil ich nicht, wie so viele Eltern von außen den Lehrer in die Pfanne hauen will, ohne Ahnung zu haben wovon ich spreche. Viele Eltern sehen ihr Kind als Engel und der Lehrer ist der Böse. Die würden wirklich mal besser in die Schule gehen und sehen, daß auch ihr Kind seine Fehler, Schwächen und Macken hat.
Nein, genau in die einseitige Kerbe von "die guten, armen Kinder und der böse Lehrer" möchte ich nicht blindlings hineinhauen.
Mir ist daran gelegen, ein vernünftiges Gespräch zu führen, zu einer Lösung beizutragen und nicht beim nächsten Elternabend in das allgemeine Gemecker, das zu nicht führt, mit einzustimmen. -
Aud Bitten meines Sohnes besuche ich regelmäßig den Unterrricht.
Ich möchte hier die Situation in der Klasse schildern und andere Lehrer um ihre ehrliche Meinung zu dem Thema bitten.
Es sind 28 Schüler, davon ist einer Ausländer und versteht so gut wie kein Deutsch, 1 Kind hat ADS (ohne Hyperaktivität, das Kind ist sehr intelligent, tut aber nur das, wozu es Lust hat), 2 weitere Kinder, die sich schlecht konzentrieren können, malen anstatt zu schreiben oder mal auf dem Boden rumkrabbeln oder durch die Klasse laufen, jedoch ohne laut zu sein und ein Kind das sich zum Klassenkasper berufen fühlt und ständig versucht andere durch seine Grimmassen usw. abzulenken, bzw. die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Die übrigen Kinder sind halt Kinder, die auch mal schwatzen, aber ganz gut mitarbeiten, sich auch mal ablenken lassen oder mal nicht aufpassen, 6- jährige Kinder halt, die aber im Allgemeinen fleißig und willig sind etwas zu lernen.
Der Unterrricht findet ausschließlich frontal statt, oder jedes Kind bekommt ein Arbeitsblatt zum selbstlösen. Mit den Arbeitsblättern gibt sich der Lehrer große Mühe.
Der Ärger geht schon mit Unterrichtsbeginn los. Die Kinder kommen in die Klasse und sind erst mal am schwatzen. Der Lehrer erwartet Ruhe, und Hände auf dem Tisch. Er schimpft, die Kinder plappern weiter. Er wird lauter und nach 5 Minuten ist dann mal Ruhe, aber irgendwie hat dann schon keiner mehr recht Lust und der Leher ist schon äußerst gereizt. Standartpredigten sind z. B. ich lasse mir von Euch nicht die Nerven kaputtmachen, ihr habt keine Manieren, ihr seid es Schuld, wenn ich mir meine Stimme kaputtmache. Ein paar Kinder melden sich, weil sie vermutlich etwas erzählen oder fragen wollen. Er sagt Hände runter und fängt mit dem Unterricht an. Aber so richtig zuhören tut nur die halbe Klasse. Ich habe den Eindruck, die anderen können aus irgendeinem Grund nicht, sie brauchen einen anderen Anfang. Der Lehrer stellt Fragen, viele melden sich und irgendjemand, meistens mehrere rufen die Antwort einfach in die Klasse. Das sollen sie natürlich nicht. Und die Schimpferei geht von vorne los.
Wenn dann nach 1/4 Stunde endgültig die Luft bei Lehrer und Schülern raus ist, gibt es erst mal ein Arbeitsblatt. So wiederholt sich das im 1/2 Stunden Takt.
Mir ist aufgefallen, daß die Kinder Sachen lieben, wo jeder reden kann, z.B. ein Lied singen, ein Gedicht gemeinsam aufsagen, Fragen im Chor gemeinsam beantworten.
Für die Kinder, die aufpassen wollen, ist es sehr schwer, wenn die Hälfte der Klasse am schatzen ist. Aber wenn man genau hinhört diskutieren die Kinder über die Aufgabe oder über die Lösung, weil sie nicht einfach stillsitzen können, zuhören und nur darauf warten dürfen aufgerufen zu werden.
Nunja, so ist das Klima in der Klasse ziemlich vergiftet. Die Kinder mögen alle!! ihren Lehrer nicht, versuchen mittlerweile auch ihn bewußt zu ärgern. Sie wissen genau, wie er am schnellsten hochgeht. Und es ist ihnen egal. Sie sagen, er schimpft sowieso, egal was wir machen. Wir können es ihm sowieso nicht recht machen.
Was mir auch unangenehm aufgefallen ist, es gibt kein Lob für die Kinder. Allenfalls ein kurzes Ja!.
Laut Lehrer ist diese Klasse so furchtbar, es ginge nur mit Strenge. Laut Kinder ist der Lehrer blöd!! und hat O-Ton meines Sohnes "keine Ahnung davon, wie man mit Kinder umgeht".
Der Lehrer war 2 mal krank und die Kinder hatten jeweils eine Vertretungslehrerin. Diese beiden Lehrerinnen werden von den Kindern geliebt. Sie wünschen sich nichts mehr, als das ihr Lehrer ganz lange krank wird und sie dann ganz lange die liebe Frau ... haben. Und wenn ich Kinder schreibe, meine ich wirklich die Klasse und nicht nur mein Kind.
Ich möchte, daß die Situation sich bessert. Ich möchte aber nicht den Lehrer in die Pfanne hauen, ich weiß auch nicht, ob er an der Misere mit Schuld ist oder nicht, oder ob wirklich diese Klasse nicht normal ist.
Ich als Mutter habe keine Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Klassen oder anderen Unterrrichtsmethoden.
Deshalb bitte ich hier um ehrliche Meinungen, damit ich wenigstens versuchen kann, durch Gespräche mit dem Lehrer oder Vorschläge die Situation ein klein wenig zu verbessern.
Vielen Dank für das Lesen dieses langen Beitrages!
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