Beiträge von fräulein r.

    Ich würde es schön finden, wenn so etwas mit ruhiger Selbstverständlichkeit über die Bühne gehen könnte. Dass also im neuen Stundenplan auf einmal "Frau Müller" und nicht mehr "Herr Müller" das Fach unterrichtet, und das wärs dann schon. In den ersten paar Lektionen werden die SchülerInnen wohl Fragen haben, es ist sicher nicht falsch, dafür mal eine Viertelstunde zu reservieren, falls das kommen sollte.


    Da ein Geschlechtswechsel doch etwas sehr ungewöhnliches ist, wird es wohl einigen Aufruhr geben, und dass der Rektor seine Mühe damit hat, ist auch nicht gerade hilfreich... aber ich glaube, es ist das Beste, zu sich selbst zu stehen, den Kopf einzuziehen, und der Sturm wird dann auch wieder vorbei gehen.


    Was ja zählt - zählen sollte - ist die Qualität des Unterrichts, und die ist ja offenbar gut. Die wird sich auch durch eine Geschlechtsveränderung nicht verschlechtern.


    grüsse, das fräulein

    Hallo Dejana


    es ist nicht vielleicht so, es ist so. In der zweijährigen Ausbildung gabs wöchentlich vier bis fünf Lektionen Musik, wenn ich mich recht erinnere - Chorsingen, Musiktheorie, Musikdidaktik und das Lernen von entweder Gitarre oder Blockflöte. Die Frage nach Musikkenntnissen wird im Bewerbungsgespräch auch nicht gross gestellt, sondern ein Minimum an Wissen und Können einfach vorausgesetzt.


    Ich hab mich jetzt auch ziemlich lang nicht mehr um Musik gekümmert, muss mich aber wieder reinknien, meine Zweitklässler wollen unbedingt ein neues Lied lernen. Nun, das wird schon irgendwie klappen. Und ich sollte vielleicht wieder mal etwas Gitarre üben und meine verrosteten Kenntnisse auffrischen. :D


    grüsse, das fräulein

    Hallo Lotta


    na dann, viel Spass! :)


    und mal ne doofe Frage: wie wird man Grundschullehrerin, ohne ein Instrument zu lernen? Als ich die Ausbildung machte - das war in der Schweiz - da hatten wir ziemlich viel Musikunterricht, und es wurde erwartet, dass man am Ende zumindest einigermassen spielen kann.


    grüsse, das fräulein.

    Bitte, gern geschehen. :)


    und falls du ein Arbeitsblatt kreieren solltest, ich wär auch daran interessiert es zu haben... wie gesagt, ich hab das Thema selbst in nächster Zeit.


    grüsse, das fräulein

    Hallo Lotta!


    einen schönen Aspekt der Geschichte finde ich, dass Jakob Rahels Schafe tränkt - ich glaube, das ist so ein Ziehbrunnen, das heisst, da muss man das Wasser mühselig nach oben holen und das ist Knochenarbeit. Und Jakob macht dadurch natürlich schon mal einen guten Eindruck in Labans Familie.


    Man bedenke auch, dass Jakob schon gewandert ist, und am Mittag ist es heiss, es wäre sehr verständlich gewesen, wenn er Lust gehabt hätte, einfach im Schatten der nächsten Palme ein kleines Nickerchen zu machen. Aber nein, er arbeitet. Vielleicht auch aus einer gewissen Berechnung, denn die Hirten sagen ihm, dass Rahel die Tochter Labans ist.


    Jakob hat sich auf seiner Reise offenbar auch verändert. Zu seinem Bruder Esau hat er sich (hm, das muss man wohl umformulieren), wie ein A... benommen. Und auf einmal ist er so nett. Ich finde den Aspekt noch wichtig, dass der Segen Gottes nicht zufällig kommt, sondern er ist eher geneigt zu kommen, wenn man etwas dafür tut. Wenn Jakob nicht die Schafe getränkt hätte, der Empfang wäre wohl weniger herzlich gewesen.


    Als Einstieg würde ich hier vielleicht ein Bild suchen, das die Szene zeigt, wo Isaak den Jakob segnet. Hier gibt es Bilder:
    http://www.wcg.org/images/b1/default.htm
    http://www.creationism.org/ima…re_IsaacBlessingJacob.jpg
    http://thebiblerevival.com/clipart.htm


    und mit den Kindern mündlich repetieren, was bisher geschah.


    Dann als nächstes vielleicht die "blinde Schlange", das heisst die Kinder stellen sich hintereinander auf, schliessen die Augen, und werden blind im Klassenzimmer rumgeführt. für jene, die sich trauen.


    So ähnlich - blind auf einer Reise - fühlt sich wohl Jakob. Es braucht Mut und Vertrauen. Und so kann die Geschichte weiter erzählt werden.


    als Nächstens dann vielleicht eine schriftliche Stillarbeit; zum Beispiel die Geschichte aufschreiben, einen Lückentext draus machen; danach die Geschichte gemeinsam lesen, mit den Lösungen, und Erklärungen dazu geben.


    Oder den Text in Schnipsel schneiden, sodass die Kinder die richtige Reihenfolge herausfinden müssen, und aufkleben, danach gemeinsam lesen.


    Oder den Text geben, gemeinsam lesen, dazu Fragen stellen, die schriftlich beantwortet werden müssen.


    Es ist auch möglich, dazu eine Zeichnung zu machen. Als Einführung der Zeichnung an der Tafel vorzeichnen: wie sieht ein Schaf aus? Wie zeichnet man einen Menschen? Wie sah damals ein Brunnen aus? Wie sahen die Zelte aus, in denen Laban wohnte? - dann können die Kinder zeichnen und machen wohl auch eine bessere Zeichnung, als wenn man einfach sagt "macht mal schön!"


    Wenn noch mehr Zeit vorhanden ist (ist es eine einfache oder eine Doppellektion?), so kann als Einstieg auch erst mal eine Begrüssungsrunde gemacht werden, mit Fragen wie: Wenn du heute ein Tier wärst, welches Tier wärst du? Wenn du eine berühmte Person wärst, welche Person wärst du? Das ist noch schön, um am Anfang die Stimmung etwas zu erfassen und auch Dinge über die Kinder zu erfahren.


    Dazwischen immer wieder mal etwas mit Bewegung ist auch toll, dann können sie nachher besser ruhig sitzen. Und ein Lied oder so etwas als Abschluss am Ende, sodass die Lektion ein klares Ende findet.


    So, das wären mal ein paar Ideen... was gerade gut ist, ich hab dieses Thema selbst in der nächsten Zeit.


    grüsse, das fräulein.

    Ein Füller ist doch (oder war mal, zumindest) ein kostbares und wertvolles Schreibgerät, sowas leiht man doch nicht einfach aus, wie man das mit einem Bleistift oder Billigkugelschreiber tut?


    Ich leihe auf alle Fälle meinen Füller auch höchst ungern aus. Oder gar nicht, wenns geht. Und wenn, dann behalte ich ihn scharf im Auge. Er war zwar noch nicht mal sehr teuer, aber er schreibt sehr angenehm und liegt gut in der Hand und sieht besser aus als manche Füller, die das Zehnfache kosten würden.


    Ich kenn auch keinen Handwerker, der sein Werkzeug einfach so ausleihen würde... Füller ist ein äöhnlicher Fall.


    grüsse, euer fräulein

    Hallo Schmeili


    Ja, so nach einmal darüber schlafen denke ich auch, ich hab mich ganz gut geschlagen. Und ich bin auch ganz glücklich drüber, denn als ich vor zehn Jahren die Ausbildung zur Primarlehrerin machte, da klappte das mit der Autorität gar nicht, auch nicht bei netten, freundlichen Klassen. Irgendwann war ich damals so weit, dass ich schon das Zittern und Bauchschmerzen bekam, wenn im Bus oder so eine Schulklasse auftauchte, und ich schwor mir damals, nie wieder Kinder! - und wurde kaufmännische Angestellte. Aber in der Zwischenzeit hab ich offenbar einiges dazu gelernt, und jetzt passt es auch. Die alten Ängste und Zweifel kommen zwar immer noch so bei ein paar Gelegenheiten hoch, das scheint aber mehr so eine Art Erinnerung zu sein, und nichts, was jetzt Realität ist... aber dennoch bin ich glücklich über Möglichkeiten wie dieses Forum, wegen dem Feedback aber auch, um meine Gedanken in Textform zu ordnen. Und auch zu merken, dass ich nichts Wesentliches verpasst oder vergessen habe.


    Und nein, die Kinder sind bestimmt nicht böse. Und ich habe gute Hoffnung, dass wir das auf die Reihe kriegen werden. :)


    so, das war mein Seelenstrip zum Samstag...


    liebe grüsse,
    euer fräulein

    Hallo Schlauby!


    ja, veräppeln wollen die mich (und sind auch sehr gut in dieser Branche), nein, persönlich nehm ich es nicht - die meinen nicht mich als Person, die meinen mich als "neue Lehrerin". Und hätten das wohl bei allen versucht, nehm ich an.


    Zu 1) - bin ich froh, wenn es so sein sollte.


    zu 2) - hab ich schon versucht - und festgestellt, es gibt da durchaus die eine oder anderen, die genervt waren, weil manche ständig störten. Und die es irgendwann auch nicht mehr besonders lustig fanden. Ich finde diese Methode zwar irgendwie etwas fies und hinterlistig, die Kinder so zu instrumentalisieren, aber das geht wohl nicht anders...


    zu 3) - gut, mach ich. Ich werde auch nicht alles von der vorherigen Lehrerin übernehmen. Es ist zwar schön, wenn ein Kind eine Kerze anzünden darf für eine Besinnungsrunde am Anfang, aber irgendwie verfehlts den Zweck, wenn da eine Riesenshow daraus gemacht wird und von Ruhe gar nichts mehr zu sehen ist. Früher mal soll einer sogar in die Kerze gespuckt haben... :rolleyes:


    zu 4), ich werd mir mal die eine Klassenlehrerin schnappen und sie fragen, was sie so weiss - vielleicht auch, was sie so macht - aber mehr ist glaub ich im Moment noch nicht nötig.




    Hallo kaeferchen


    ja, Transparenz... ich denke, da muss ich mir auch sehr klar darüber sein, was ich erwarte, und das konsequent durchziehen. Und es kommunizieren.


    Was "die Klassenlehrerin informieren" betrifft, das ist wohl eingeschränkt. Wenn meine Vorgängerin jeweils mit einem nicht zurande kam, wurde er hochgeschickt zur Klassenlehrerin. Was aber niemanden daran hinderte, weiter Unsinn zu machen. Ich möchte allerdings, wenn es irgend geht, meine Autorität nicht auf diese Weise abgeben.


    danke für eure Tips :)
    das fräulein

    Hallo zusammen!


    Ich möchte euch etwas fragen.


    und zwar, ich bin seit Anfang Monat Relilehrerin, nicht mit festem Pensum, sondern ich mache Stellvertretungen.


    Nun habe ich in den letzten zwei Wochen schon ein paar Klassen gehabt, wo die Lehrerinnen krank waren und ich einfach für eine Lektion einsprang. Da ich neu bin, machte ich so in jeder Klasse meine zwei, drei Fehler, doch im Grossen und Ganzen liefs recht gut. Und ich hab dazu gelernt.


    Nun habe ich eine Stellvertretung, die (erstmals) bis zu den Sommerferien geht; eine zweite Klasse, deren Relilehrerin an einem Burnout leidet und die ich jetzt übernommen habe. Die erste Gruppe vor ein paar Tagen war ganz OK, aber heute morgen hatte ich die zweite Gruppe kennen gelernt... *ouf*


    Das war eine Doppellektion mit einer Provokation nach der andern. Zuerst nicht sagen, wer wie heisst, rumpöbeln, reinschwatzen, vulgärer Wortschatz, es dauerte ewig bis mal Ruhe war... während der Stillarbeit wars dann während einer Weile in Ordnung, doch sobald auch nur ein Kind aufstand, zB um mir seine Arbeit zu zeigen, gings gleich wieder los mit dem Unsinn.


    öh - ich bin ziemlich platt. und hoffe, ich krieg das noch auf die Reihe. Weil, so unterrichten macht nicht wirklich Spass.


    Aus der heutigen Lektion hab ich mal alle Teile rausgestrichen, die irgendwas mit Auflockerung, Spass und Bewegung zu tun hatten (was ich auch recht früh ankündigte), war wie der Teufel her hinter allen, sobald sie nur einen Mucks machten, und so wie ich gelernt hab "RUHE" zu rufen, ich könnt auch gleich Feldwebel sein.


    Und meine Idee fürs nächste Mal ist so ungefähr: für das nächste Mal zwei Versionen der Stunde vorbereiten, eine mit nur anstrengender Arbeit (also lesen schreiben schwierige Fragen viel Text und so) - die andere Version mit Arbeit , aber auch mit ein paar Teilen Spass und Spiel, was sich die Kinder aber verdienen müssen, indem sie gut arbeiten und sich korrekt verhalten.


    Dass die Kinder auch anders können, hab ich am Anfang der Stunde gesehen, da kam die Klassenlehrerin rein und hatte noch was wegen einem Gerät, das auf dem Pausenhof demoliert wurde und wo offenbar zwei aus der Gruppe involviert waren - da sassen sie still, brav und betroffen am Platz.


    So um ein paar Tips und Tricks wär ich ganz froh...


    grüsse, euer fräulein r.

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