Beiträge von Kiray

    Auch ich sehe Arbeitszeitmodelle absolut kritisch, vor allem deshalb, weil sie (so nett und objektiv sie auf dem Rechner auch aussehen) nicht praktikabel und nicht objektiv sind. Man kann die Realität nicht entsprechend abbilden ohne zu dem Ergebnis zu kommen, dass man die anfallenden Arbeiten nicht ins vorhandene Stundenkontingent pressen kann. Viele Lehrer arbeiten MEHR als sie müssten.
    Solche Modelle schaffen Unzufriedenheit im Kollegium und Unzufriedenheit mit dem eigenen Job, weil man plötzlich anfängt zu bemerken wie viel man arbeitet und jede Stunde, die nicht im Modell abgebildet wird, in Frage stellt... X(

    Hallo zusammen!


    Der Titel sagt ja schon eine Menge, ich habe eine 5. Klasse und frage mich, ob ich mit meinen zart besaiteten Mädchen "Krabat" lesen sollte und passend dazu den Film anschauen gehe. Ich habe mir den Trailer angesehen und der wirkt ja schon recht düster...


    Meine Fragen:
    1. Hat jemand Erfahrungen mit dem Buch in der Klasse 5 gemacht?
    2. Würdet ihr mit den Kleinen den Film anschauen?


    Gruß, Kiray

    Hallo Zottel,


    klar ist der Anfang hart, ich habe mich im ersten Jahr unglaublich oft gefragt, was ich eigentlich im Referendariat gemacht habe, 10 Std. Unterrich kamen mir so lachhaft vor... Im Ref hat man das Gefühl nie Zeit zu haben, im ersten Jahr mit voller Stelle fängt man an sich zu sagen, dass das Ref eine nette Zeit war und man jetzt keine Zeit mehr hat.


    Mir ging es ähnlich wie dir, ich hatte null Privatleben und das Gefühl, dass mein Unterricht immer schlechter wird. Irgendwie wird das alles aber wieder. *tröst*
    Mein Tipp: Bereite dich auf schwierige Kurse (gerade auch Freitags 7. Std.) gut vor und sei konsequent bei Schülerfehlverhalten (z.B. wenn deine SuS nochmal zu spät kommen, ruf die Eltern an o.ä.). Damit vereinfachst du dir auf Dauer das Leben ungemein.
    In Kursen, die gut laufen, mach planungseinfachen Unterricht, Text im Buch lesen, Aufgaben bearbeiten, fertig oder entlaste dich durch Projektphasen, durch Lernen-durch-Lehren Sequenzen o.ä.


    Du musst jetzt Routinen entwickeln und das dauert eine Weile, aber dann wird es besser!
    Und noch was: Such dir eine Person, bei der du jammern kannst! Dann siehst du nämlich, dass du nicht alleine mit deinen Problemen bist und das hilft ungemein. Ich telefoniere noch immer regelmäßig mit meiner "Jammerfreundin", das hilft wirklich! ;)


    Viel Glück!!!

    Mein Tipp für das Fach Deutsch: Sieh zu, dass du einen DaFler befragst, der dir Literatur nennt, die für den Jungen geeignet ist, sodass er seine Deutschdefizite schnell aufarbeitet. Grammatik, Satzbau, auch komplexere Sätze, Wortschatz. Er muss viel deutsch sprechen und dann auch schreiben!
    Ich hatte letztes Jahr ein Mädchen in der 11, die grade zwei Jahre in Deutschland war, trotz Hilfe waren die Sprachkenntnisse (besonders im schriftlichen Bereich) nicht für die gym. Oberstufe ausreichend, die Klausuren waren fast unverständlich, also auch, wenn sie das richtige gemeint hätte, haben wir Lehrer es nicht verstanden, das hat ihr sämliche Noten versaut, sodass sie abgehen musste.


    Vielleicht kannst du als Klassenlehrerin ja auch unter den Schülern ein Hilfesystem einrichten, gemeinsames Anfertigen von Hausaufgaben, damit er jderzeit fragen kann und nebenbei ein paar Freunde findet?


    Ich lese grade deinen Beitrag noch einmal: Wäre es für den Jungen nicht viel entlastender, wenn er bei euch in der Klasse 6 starten würde?? Was macht schon dies eine Jahr und zumindest der "Lateinberg" wäre dann beseitigt, lernen muss das arme Kerlchen doch auch so schon jede Menge!

    Literarisch oder sprachwissenschaftlich? Ne Unterrichtsreihe, ein Projekt oder was für ein Thema hättest du denn gerne? Ein bisschen was solltest du uns schon mitteilen!

    Bei uns in den Zeugniskonferenzen haben wir uns bei besonders komplizierten Fällen die Methode der Presse angeeignet: Leila B. hat xy...

    Dein Bericht kommt mir bekannt vor, ich hab das grad hinter mit und starte jetzt mit der Klasse in das 9. Schuljahr.


    Ich habe das folgendermaßen gemacht: Stoffverteilungsplan aufgestellt, Klassenarbeiten, Lernstandserhebung eingetragen, den Schülern zu Beginn einer Unterrichtsreihe genau gesagt, was methodisch und inhaltlich gelernt werden soll, hab mein Ding durchgezogen, zwischendurch durchblicken lassen, dass derjenige, der nicht arbeiten will dann selber sehen muss, wie er weiterkommt. Habe freiwillige Aufgaben angeboten, habe ständig angeboten Hausaufgaben mitzunehmen und zu korrigieren, habe bei wichtigen Themen ständig schriftliche Überprüfungen der Hausaufgaben geschrieben (angekündigt und unangekündigt) und mich abgesichert. Wer lernen wollte, konnte das (es waren allerdings nicht sooo schrecklich viele Schüler). Die schriftliche Hausaufgabenüberprufung war regelmäßig katastrophal, bei Klassenarbeiten war es gerade noch im Rahmen und die Lernstandserhebung war so leicht, dass die Schüler diese noch als Bestätigung für ihr Arbeitsverhalten genommen haben... :explodier:


    Ich bin auf das neue Schuljahr gespannt!

    Unsere Kennlernzeitung ist eine Mischung aus Willkommen und Informationen, es werden die wichtigen Personen Schulleitung, Sekretärin, Hausmeister, Cafeteria etc. vorgestellt, dann das Schulgebäude, dann die neuen Fächer kurz erwähnt, AGs werden genannt, die ersten Termine im Schuljahr, die Namen der 5er Klassen und ihrer Klassenlehrer, eine Seite ist frei für Foto und Kommentare, all sowas halt.

    Dies Gedicht habe ich zum Ende meiner Ref-Zeit von meiner Ako bekommen, hab leider den Dichter vergessen:



    Der Lehrer


    Der Lehrer geht um sieben raus
    und ruft vier Stunden: »Leiser!«
    Um kurz nach eins ist er zuhaus':
    nicht ärmer, aber heiser.


    Bis vier fläzt er im Kanapee
    mit Sekt und Stör und Brötchen.
    Dann nimmt er's Taxi hin zum See,
    dort liegt sein Segelbötchen.


    Er legt sich rein und gibt sich hin
    und schaukelt bis zum Morgen.
    So ist sein Leben frei von Sinn,
    von Arbeit und von Sorgen.

    Wir machen im alten Schuljahr immer einen Kennlerntag für die zukünftigen Fünfer und da mache ich immer ein Klassenfoto, das alle zu Beginn geschenkt bekommen und in ihre Kennlernzeigung kleben können und so schonmal die Namen notieren können und ihre Klasse kennen lernen können. Das kommt auch gut.

    Ich habe auch einen Schüler, den ich gerne aus pädagogischen Gründen versetzen würde, und schaue mir grade die APO SI an, allerdings guck ich nicht wirklich durch.
    Du redest auch von der "Prognoseentscheidung"? Diese bedeutet allerdings, dass der Schüler unumkehrbar versetzt wird. Ich guck da nicht durch.


    Gibt es denn eine Möglichkeit jemanden "auf Probe" zu versetzen? Bin ebenfalls ratlos. ?(

    Ich bin auch ein Freund kommunikativer Sitzordnungen, bei Kursen in der Oberstufe klappt das Hufeisen sehr gut, das halte ich nicht für verbesserungsfähig, weil ich finde, dass es nicht gut ist, wenn Schüler mit dem Rücken zur Tafel und zu mir sitzen, eben weil sie sich ihre Köpfe dann ständig verdrehen müssen.
    Leider klappt das Hufeisen bei 30+ Schülern nicht, so groß sind unsere Klassen selten, also kommen in die Mitte auch noch ein paar Tische und fertig.


    Grundsätzlich würde ich die Sitzordung einfach mal mit dem Klassenlehrer besprechen, bzw. als Klassenlehrer selber festlegen, dann gibt es keine Konflikte, wenn ein Kollege eine Änderung wünscht, sagt er das und es wird darüber geredet.

    Also körperlich habe ich keine Probleme, ich habe eine große Flasche Wasser dabei und ab geht es. Ich muss vorher nur perfekt organisiert sein, ich formuliere alle Prüfungsfragen vorher aus, nur für den Fall, dass ich ein Blackout habe. In der Prüfung selber formuliere ich dann alles frei, aber das gibt mir die Sicherheit einen Prüfungstag zu überstehen. Ich bin grundsätzlich unter Stress am besten, von daher geht es bei mir meist gut...

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