Zitat
Original von Moebius
Ein Lehrer, der keine zusätzlichen Funktionen hat kommt im Hamburger Modell
mit Deutsch / Englisch auf ca. 26 Stunden
mit Mathe / Physik auf ca. 27 Stunden
mit Sport / Erdkunde auf ca. 31 Stunden.
(Am Gymnasium bei gleichmäßiger Verteilung über alle Jahrgangsstufen.)
Und das Unterrichten ist eben nicht alles! Weil das System Schule eben nicht nur aus Unterricht und den dazugehörigen Aufgaben besteht. Irgendjemand betreut die Biosammlung, macht den Vertretungsplan, organisiert die Austauschfahrt, den Tag der offenen Tür, die SV, wartet die Rechner, aktualisiert die Homepage, führt Beratungen durch, u.s.w. Diese Tätigkeiten gilt es auch zu verteilen, die Frage ist jetzt, wie. Und diese Frage wurde an unserer Schule durch die Einführung des Arbeitszeitmodells deutlich offener behandelt. Dass der Religions/Geschichte-Kollege eher Zeit für die SV-Arbeit hat, als der Deutsch/Englisch-Kollege. Dass (um mal die Fächerkonkurrenz etwas rauszunehmen) die Deutsch-Kollegin mit Unterstufenschwerpunkt mehr Zeit hat als die Kollegin, die Deutsch mit einem LK und drei GKs in der Oberstufe vertritt, wird auch deutlich, daher wird sie zukünftig die Theater-AG betreuen.
In der Diskussion um Arbeitszeitmodelle hat man (und das macht es schwierig) immer
a) Kollegen, die für sich endlich persönliche Entlastung wollen,
b) Kollegen, die für sich persönlich Angst haben im Vergleich zu wenig zu tun und
c) Kollegen, die versuchen das ganze System in den Blick zu nehmen und möglichst objektiv so etwas wie Gerechtigkeit herzustellen.
In der Diskussion muss man sich klar machen wer aus welcher Position heraus argumentiert.