Beiträge von das_kaddl

    Nach großen Problemen á la "Mit dem arbeite ich aber nicht zusammen" & "ich musste alles allein machen" habe ich - allerdings in der Grundschule - ein "Chef-System" eingeführt: Kleine Piktogramme, Grafiken etc. ausdrucken, laminieren, schneiden. In jeder Gruppe gibt es einen Zeit-Chef, einen Präsentier-Chef, einen Schreib-Chef... Mir fallen da je nach Gruppengröße endlos Positionen ein.


    Die Schüler erhalten mit dem Gruppenarbeitsmaterial auch die laminierten Chef-Kärtchen und sollen selbst entscheiden, wer welchen Chef spielt. Dabei umgehe ich (meist) auch das leidige "der hat aber gar nichts gemacht"-Problem.


    Die Vorteile sehe ich darin, dass sich Schüler ihrer Eigenschaften bewusst werden (ich kann gut vor anderen reden vs. dafür kann ich die Uhr nicht lesen) und dass Gruppenarbeit einigermaßen demokratisch gestaltet wird. Außerdem werden die Präsentationen immer besser und das Anfangs-Gestottere ("Jetzt sag du doch mal was, du hast das doch geschrieben" oder "Willst du nicht noch was sagen") wird immer weniger.... Den Kindern macht's Spaß, sie lieben das Chef-System.


    Allerdings müsste man sich für die SekI vermutlich andere "Chef-Positionen" ausdenken ;)


    LG, das_kaddl

    Hallo,


    vielen Dank für eure Antworten, besonders an Ronja.


    robischon
    Wüsste ich viel über die Kinder, könnte ich mehr verstehen. Ich bin jedoch erst seit Februar bei ihnen in der Klasse, erlebe sie in drei Stunden an einem Tag. Das liegt daran, dass ich als Referendarin an der Schule bin! (Vielleicht hätte ich den Thread in "Referendariat" schieben sollen?) Als Referendarin, die von einem großen, kräftigen Jungen angegriffen wird (das erste Mal in ihrem Leben - bisher hat nie ein Junge/Mann versucht, mich zu verprügeln), habe ich natürlich hilflos reagiert. Hey, ich bin seit November an einer Schule, in der Klasse seit Februar - was hätte ich tun sollen? Natürlich weiß ich, dass es in jeder Klasse traumatisierte Kinder gibt und nach Möglichkeit würde ich gern auf sie eingehen - aber, und ich glaube, robischon, das liest du von Referendaren hier im Forum nicht das erste Mal, ich kenne sie eben nur von drei Stunden in der Woche. Da kann man keine so intensive Bindung aufbauen, als wäre man Klassenlehrer und begleite die Kinder über mehrere Jahre. Die Eltern der Kinder kenne ich kaum, habe einige von ihnen sie einmal bei einem Elternabend gesehen. Nun weiß ich, auch durch das heutige Elterngespräch, dass der Junge wohl auch bei kleineren "Vergehen" "den Hintern voll kriegt" (Zitat der Mutter) - "am Freitag aber gerechtfertigt" (nochmal Zitat der Mutter). Und natürlich finde ich das nicht gut, aber wenn ich Eltern nicht kenne, dann ist es als "Teilzeit-Erziehende" meine Aufgabe, die "Haupt-Erziehenden", nämlich die Eltern, über das Verhalten ihres Sohnes zu informieren. Dabei ist meine Absicht nicht, ein Kind bloßzustellen oder die Eltern in eine peinliche Situation zu bringen. Aber, robischon, wie soll denn Elternarbeit mit "schwierigen" (schlagenden, blockierenden, desinteressierten) Eltern ablaufen? Für die Beantwortung der Frage versetze dich bitte in die Position einer Referendarin, drei Stunden pro Woche in der Klasse.


    Wie nehme ich einen Angreifenden in Schutz - zuerst musste ich mich in Schutz bringen, da wahllos auf mich eingeprügelt wurde? Einige der Kinder haben probiert, ihn zu beruhigen, das verstärkte in der Situation sein Verhalten nur noch. Normalerweise sucht er sich bei Wutausbrüchen ähnlicher Art eine stille Ecke, in der er sich beruhigt, aber am Freitag hat er das nicht getan, sondern mich tätlich angegriffen. Lieber robischon, was hättest du denn getan - an meiner Stelle? Ich bin für Vorschläge wirklich sehr offen, gerade weil ich noch unerfahren und am Anfang meines Berufslebens stehe - aber besonders dankbar bin ich für Referendariats-kompatible Vorschläge - die Kinder kaum kennend, die Eltern erst recht nicht, von Mentoren nicht betreut... Also der Realität des Referendariats entsprechend. Ich bin seit Februar in 6 Klassen á 20 - 25 Kindern, mit maximal 3 h pro Woche - und schon froh, mir die Namen der Kinder merken zu können.


    Cecilia:

    Zitat

    dieser Junge braucht Hilfe!!!


    Was meinst du damit bzw. was denkst du, wie ich ihm helfen kann? Bedingungen siehe oben!


    Der Junge fällt schon durch seine Körpergröße auf. Er ist im Januar in die 1. Klasse zurück gekommen, wiederholt also das 1. Schuljahr. Trotzdem kann er noch nicht alle Buchstaben. Seine Körpergröße (ja, ich schätze realistisch) rührt vermutlich daher, dass er sehr große Eltern hat; auch seine Schwester (3. Kl.) ist schon sehr groß für ihr Alter (~1,65). Der Junge ist, so meine Auffassung, eher "kräftig" als "dick".


    LG, das_kaddl

    Ich erstelle grad mit meiner 2 aus einen Buchausschnitt der "Sockensuchmaschine" ein Hörspiel. Habe dazu die Schüler in Gruppen eingeteilt; sie bekommen alle eine Sequenz des Ausschnitts. Zu besetzende Rollen sind dabei meist der Erzähler, Jonas und der Professor (Hauptfiguren), manchmal noch ein Roboter / Wellensittich. Für die Geräusche ist pro Gruppe ein Tonmeister verantwortlich. Ich habe die Textsequenzen für die Schüler in ein "Storyboard" geschrieben (dreispaltige Tabelle: Rolle / Inhalt / Geräusche). Jetzt üben die S&S, am Freitag nehmen wir die Sequenzen auf.


    Es ist ein sehr mühsamer Weg. Viele Kinder wussten nicht, was ein Hörspiel ist (was ich in der Vorbereitung nicht bedacht habe), sodass ich nach der 1. Stunde nochmal zurückrudern musste und wir uns gemeinsam ein Hörspiel angehört und dabei die Merkmale eines Hörspiels erarbeitet haben. Jetzt proben die Kleingruppen. Es gibt dabei leider ziemlich viel Zickerei - angefangen von "Ich will aber die Rolle xy spielen" bis zu "Jetzt mach ich gar nichts mehr". Dennoch halte ich die Gruppenteilung für das beste Mittel, alle Kinder bei einer Hörspielerstellung einzubeziehen.


    Zu bedenken sind auch noch die technischen Möglichlich- bzw. Schwierigkeiten...
    Wir werden unser Hörspiel nächste Woche der 1. Klasse vorspielen, mal schaun, was die sagen.


    LG, das_kaddl

    Liebes Forum,
    am Freitag im Sachunterricht habe ich in der letzten Stunde (4.) mit meiner 1. Klasse Schnecken beobachtet (Können Schnecken hören/riechen/fühlen). Ein Schüler hat die Schnecken gequält, indem er ein Holzstäbchen (irgendwo im Klassenraum gefunden) in den Schneckenfuß (nachdem sich die Schnecke zusammengerollt hat) gestochen hat. Da wir vorher das Thema "Tierschutz" besprochen haben, habe ich negativ sanktioniert, dem Schüler einen anderen Platz zugewiesen und eine andere Aufgabe (die nichts mit Schnecken zu tun hatte) gegeben. Daraufhin eskaliert die Situation:
    Der Schüler wird nach meiner Anweisung knallrot, fängt an zu brüllen, durch die Klasse zu rennen, kippt den Inhalt seines Ranzens auf den Gruppentisch (mit den Schnecken drauf), schmeißt Stühle durch die Klasse und zu guter Letzt geht er auf mich los und prügelt mit Fäusten und Füßen wahllos auf mich ein. Seine physischen Kräfte (ich bin etwas über 1,70 und nicht schmal - er ist ca. 1,55, breitschultrig und eher sehr kräftig) waren in dem Moment so groß, dass ich wirklich Mühe mit dem Abwehren seiner Schläge hatte. Zurückgeschlagen habe ich natürlich nicht; ich habe aber versucht, ihn an den Handgelenken festzuhalten.
    Die Reaktionen der Klasse auf diese Situation: große Augen, ein paar Mädchen weinten, einige Kinder versuchten ihn zu beruhigen, was ihn noch wütender machte. Irgendwann habe ich es geschafft, ihn in eine Ecke des Klassenraumes zu lenken, wo er sich dann auf den Boden warf und mit Händen&Füßen auf den Teppich schlug.


    Ich habe sofort die Mutter des Jungen angerufen, da ich mit seinem Jähzorn schon mehrmals Probleme hatte. Die Mutter kennt ihren Sohn gar nicht so, sagt sie. Sie ist dann sofort zur Schule gekommen & hat ihn abgeholt (was ich leider nicht mehr mitbekam, weil ich in einer anderen Klasse unterrichtet habe). Übers Wochenende habe ich mir natürlich viele Gedanken über diese Situation gemacht. Auslöser der "schlechten Stimmung" bei dem Jungen war, so denke ich, eine Strafarbeit, die er nach Steinewerfen auf andere Kinder durch die Pausenaufsicht bekam - er muss über's Wochenende einen Entschuldigungsbrief an das Kind, was er mit den Steinen verletzt hat, schreiben. Dann mein Platzverweis an ihn in der 4. Stunde... Noch mehr Gedanken mache ich mir aber über die Konsequenzen seines Verhaltens. Gerade hat mich die Klassenlehrerin des Jungen angerufen (mit der ich befreundet bin), sie sei von der Mutter des Jungen angerufen worden. Der Junge hätte zu Hause erstmal eine "ordentliche Tracht Prügel" bekommen. Danach fand zwischen Mutter&Sohn ein Gespräch zum Thema statt, worin der Sohn äußerte, er hätte von mir kein Arbeitsblatt erhalten und sei deswegen "sauer geworden". D.h., er hat seine Mutter angelogen (denn die Arbeitsblätter hatten die Tischkinder schon wesentlich früher in der besagten Stunde verteilt). Jetzt möchte die Mutter eigentlich gern nochmal mit mir sprechen, traut sich aber nicht, weil es ihr "peinlich" ist. Das also erfahre ich von der Klassenlehrerin, die der Mutter rät, am Montagmorgen mit mir zu sprechen.
    Jetzt bereite ich mich auf das Elterngespräch vor und möchte der Mutter gern vorschlagen, ein token system zu installieren, d.h., mit positiven Verstärkern zu arbeiten.


    Neben der allgemeinen Frage, wie ihr in meiner Situation reagiert hättet, habe ich noch spezielle Fragen zu den Verstärkern.
    1) Habt ihr Erfahrung mit solchen verhaltensmodifizierenden Maßnahmen - wie ist die langfristige WIrkung bzw. Entwicklung?
    2) Welche Verstärker setzt ihr ein? Smilies pro gut gelaufene Stunde?
    3) Was, wenn das Kind soundsoviel Smilies gesammelt hat - in welcher Form erfolgt eine Belohnung? Süßes? Material für die Schule? ...?
    4) Wie habt ihr beim Einsatz solcher Systeme die Zusammenarbeit mit den Eltern erlebt? Ich meine, die Mutter verstärkt in o.g. Situation das sowieso schon negative Verhalten des Sohns negativ, indem sie ihn schlägt. Wenn dann plötzlich eine Referendarin mit dem neumodischen Kram kommt...?


    Mit der Klassenlehrerin spreche ich regelmäßig. Bei ihr im Unterricht ist er auch jähzornig, kriegt schnell solche Anfälle, schafft es aber bisher immer, sich sofort in eine Ecke zu verziehen und andere nicht direkt einzubeziehen. Ihrerseits habe ich Unterstützung bzgl. der Einführung eines token system.


    Puh, langer Text... Ich hoffe, ihr könnt mir helfen!
    LG, das_kaddl

    Nach den superfitten Tschechen gestern abend: Allmählich beginne ich mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Ballack, Kahn & Co. sich das Finale zu Hause im heimischen TV anschauen :rolleyes:


    Zitat

    die Sache hat mehr mit Spaß und Gefühl als mit intellektüllem Genuss zu tun


    Immerhin erscheint die EM den Machern der ZEIT intellektuell genug zu sein, um mit der vorletzten Ausgabe ein EM-Extra-Heft herauszubringen :P Da stand zwar nix von Metzelders Verletzungen drin, dafür aber z.B., warum Frauen die Bundesligaspiele nicht verfolgen, dafür aber bei EM/WM umso mehr zuschauen. Hochinteressant! ;)


    LG, das_kaddl

    Das mit dem Spiel war ja wohl eben nichts 8o Jetzt muss ich gleich bei Holland - Tschechien mitbibbern, dass die auch unentschieden spielen. Das einzig Gute am Unentschieden ist: ich habe mit meiner 2. Klasse einen "EM-Tipp" veranstaltet und keiner hat 0:0 getippt - so muss Frau Lehrerin am Montagmorgen keine Lollies kaufen gehen :D


    LG, das_kaddl

    Zitat

    Aktenklammer: Keine Bange, das kannst du trainieren! Immer wieder machen, immer wieder... Mit der Zeit "erträgst" du die Ruhe und kannst warten, bis was von den Schülern kommt! Nicht verzagen, du wirst es schaffen!


    Ist aber voll schwer, ich kenn das. Man hat die Schüler im Sitzkreis oder sonstwie vor sich und es kommt und kommt nicht das Gewünschte und man schielt auf die Zeitplanung, die irgendwo als Gedächtnisstütze herumliegt, voll Panik, dass die 45 min viel zu schnell um sind... 8o

    Spätestens wenn einem am Montag zwei Zweitklässler in der 3. Stunde einschlafen, weil sie Frankreich/England geschaut haben, sollte man das Thema "Fußball" mal in den Unterricht holen ;)


    Und siehe da: von meinen 17 kleinen Zweitklässlern haben 9 das Sonntags-Spiel geschaut. Und: "Nee, nicht nur das Spiel, Frau x, auch noch die Interviews danach..." - "Aha, und welche Spiele wollt ihr euch noch anschauen?" - "Na, alle!"


    Gestern morgen dann ein ähnliches Ergebnis: Fachsimpeln über vergebene Torchancen (Deutschland/Niederlande schauten 15 der 17 Schüler), Kurzschlaf in der 2. Stunde.


    Und da gehört Fußball nicht in die Schule? :rolleyes:


    LG, das_kaddl ;)

    Vielleicht "Bausteine Grundschule" bzw. "Bausteine Englische" aus dem Bergmoser + Höller Verlag?


    http://www.buhv.de/index_.php4?page=s_3-1&pid=68-10&cat=2


    Ich hab ein paar Einzelausgaben der "Bausteine Grundschule" und finde sie ganz gut, weil ich immer wieder Anregungen für meinen Unterricht finde. Die AB verwende ich meist nicht, weil ich selbst die 1./2.Kl.-Baustein-AB für zu schwierig für eine 1. Klasse halte. Aber ich schneide, kopiere, scanne, bastle daraus eigene AB zusammen.


    LG, das_kaddl :)

    Ich habe im UB noch nie ein Lehrbuch direkt verwendet. Liegt aber auch an meiner Fächerkombination: In Musik/Sachunterricht gibt es bei uns an der Schule keine Bücher. Nur für Deutsch&Mathe (wobei ich nicht unterrichte). In einem UB in Deutsch habe ich mal eine Übungsstunde zu Lernwörtern ("Wir üben für unser nächstes Diktat") aus einem Lehrbuchtext (2. Kl., Lehrbuch "Papiertiger") gezeigt. Die Schüler hatten verschiedene "klassische" Stationen zu absolvieren, anhand derer sie die Lernwörter üben sollten (Lückentext, Dosendiktat, Schleichdiktat, Partnerdiktat usw.). Zur Ideensammlung ziehe ich aber manchmal schon Lehrbücher heran, dabei vor allem aber die Lehrerhandbücher zu den Lehrbüchern.


    Ob man selbst ausgedachte Übungen zeigt oder nicht, hängt
    a) vom Fach.
    b) vom Seminarleiter und
    c) von dir selbst ab.


    Bist du kreativ und lassen sich deine selbst ausgedachten Übungen mit den Lernzielen vereinbaren, solltest du sie schon anwenden & auch zeigen. Selbst ausgedachte Sachen kommen bei _meinen_ Seminarleitern gut an (ich hab' aber auch Musik als Langfach - vielleicht ist das was anderes). Viele Seminarleiter betonen immer wieder "normalen" Unterricht sehen zu wollen - dabei erwarten sie dann doch immer irgendwie was Besonderes. Ich versuche allerdings, um die Kinder nicht zu sehr zu verwirren ("Besuch" ist für sie schon Verwirrung genug, vor allem, wenn zusätzlich 20 Erwachsene im Raum sitzen), ein gewisses Methodenspektrum nicht zu überschreiten. Soll heißen, ich habe ein "Kern-Repertoire" an Methoden, mit denen die Kinder vertraut sind und die ich auch in den UB anwende. Neue Methoden habe ich bisher während eines UB nur 1x eingeführt - ging zum Glück auch gut.


    Ansonsten sammle ich ALLES was ich in die Hände kriege und sortiere es in Ordner, Stehsammler, Hängemappen. Leider ist das alles ein bisschen unübersichtlich, aber "man kann ja alles nochmal gebrauchen" - also wird alles aufgehoben. 8)
    Dabei fällt mir ein, ich könnte den Thread "Wie sortiert ihr euer Material" im Hinblick auf die Sommerferien (Haupträum- & -sortiersaison) mal wieder eröffnen. :D


    Welche Verlage Rabatt gewähren... Da war mir bisher der zeitliche Aufwand zu hoch, das alles rauszukriegen. Es gibt einen "Pädagogischen Schnäppchenführer" (ich glaube, AOL-Verlag), da steht drin, wo man als Lehrer/Ref einige Sachen kostenlos/verbilligt kriegt, aber weil der auch Geld kostet, hab ich ihn bisher nicht angeschafft. :D Ansonsten: einfach mal in einem Schulbuchzentrum deiner Wahl fragen. Meist musst du eine Anmeldekarte von Schule/Seminar ausfüllen/abstempeln lassen, damit du Rabatt kriegst.


    LG, das_kaddl

    Weil auch schon die 2. Klassen die späten Spiele schauen: Ich mache mit meiner 4 in Musik ein Hörquiz mit den Nationalhymnen (verbindliches Lernziel in Kl. 4 -> deutsche Nationalhymne). Dazu habe ich eine CD mit verschiedenen Nationalhymnen, von denen ich die Anfänge auf eine MC spiele. Die S&S erhalten ein Arbeitsblatt, worauf Ländernamen stehen. Sie sollen vermuten, welche Hymne zu welchem Land gehört. Danach wird die dt. Nationalhymne thematisiert.


    Nächste Woche geht's mit Rhythmicals weiter & übernächste Woche schreiben die S&S selbst ein Fußball-Rhythmical.


    LG, das_kaddl

    Hallo,
    @sabi24
    ich habe zum Glück noch ein Aufbaustudium (Dipl-Päd) an das 1. Staatsex drangehängt und die Studienrichtung Bildungsplanung gewählt. Dabei waren auch solche Sachen wie Qualitätssicherung, Autonomie von Schule und Erstellung / Pflege von Schulprogrammen Thema. Wenn ich jetzt, im Nachhinein, sehe, was vom Lehrerkollegium (mich eingeschlossen) für Zusatzaufgaben verlangt werden, bin ich richtig glücklich, dieses 2. Studium durchgezogen zu haben. Egal, ob schlechte Seminare, oder eben Erlasse, die fordern, Arbeitspläne & Schulprogramme zu erstellen - irgendwie hilft's immer. Kann ja aber eigentlich nicht sein, dass man für ein "normales Lehramt" (also keine Leitungsfunktion innerhalb der Schule) zwei Studiengänge braucht, oder? :rolleyes:


    Bei uns an der Schule wird die Erarbeitung einige Probleme mit sich bringen; wir sind (einschließlich Rektor und mir -> Referendarin) nur 8 Kollegen. Da wird es schwierig, noch einzelne (Unter-)Arbeitsgruppen zu bilden. Was sind denn die Themen eurer Arbeitsgruppen, sabi_24?


    Zu den Problemen der Umsetzung:
    Bei Schulprogrammen soll ja eigentlich sowohl der Ist-Zustand festgehalten als auch eine Perspektive für die weitere Arbeit der Schule erstellt werden. Und weil ein Soll-Zustand ja auch gewisse, nun, "Unannehmlichkeiten" wie Mehrarbeit, eine bestimmte pädagogische Festlegung und somit die Einschränkung der "eher individualistischen Lehrerkultur" (ist nicht von mir, sondern von E. Terhart) mit sich bringen kann, würde ich (zumindest bei einigen Personen meines Kollegiums) schon Probleme der Umsetzung sehen: das geht vom Pausenprotest (über Probleme wird nur kurz am Ende einer Pause in der Tür stehend geredet) bis zu offener Verweigerung der Mitarbeit.


    sally50
    Was ein Schulprogramm ist, weiß ich ja, mich interessiert eher Erfahrungen der Forenleser aus dem Prozess der Erstellung und die letztliche Umsetzung / spätere Weiterarbeit am Programm.


    LG, das_kaddl :)

    Hallo,


    in Niedersachsen steht - wie in anderen Bundesländern schon länger - nach einem neuen Erlass für Grundschulen an, ein Schulprogramm zu entwickeln.


    An der Uni habe ich mich schon theoretisch in der Schulprogrammarbeit fitgemacht. Jetzt habe ich einige Zeit im Netz gesucht und mich interessieren eure Erfahrungen.


    Gibt es in euren (Grund-)Schulen ein Schulprogramm?
    Von wem ging der Impuls zur Entwicklung/Erstellung aus?
    Wie (re-)agierte das Kollegium bei der Entwicklung?
    Was ist seit der Erstellung geschehen?
    Welche Probleme seht Ihr für den Prozess der Entwicklung / Umsetzung eines Schulprogramms?


    Wir haben demnächst eine Dienstbesprechung nur zum Thema Schulprogramm, deswegen würde ich mich (mein Schulleiter zu mir -> "Sie kommen doch grad von der Uni, haben Sie sowas da nicht gelernt?") über einen regen Erfahrungsaustausch freuen. :)


    LG, das_kaddl

    In meinen Seminaren wollte niemand in das Studienseminar, in dem wir jetzt sind. :(

    Inzwischen sind aber fast alle recht zufrieden, denn wir haben nette Seminarleiter. Es gibt zwar Seminare, die sind so richtig


    , aber die Seminar"kultur" - dh., die Bewertungen & die Kommunikation über Unterricht, ist doch bei den meisten transparent, nachvollziehbar und ok.


    Bei der Schulsuche wurde ich von der Bezirksregierung angerufen, sie hätten sich bemüht, was in meiner Nähe zu finden (ich hatte als Wohnsitz den meines Freundes angegeben ;)
    ) - und siehe da, ich muss jeden Morgen nur 11 km fahren. Das hat aber nicht bei allen geklappt, manche wohnen immer noch in Hannover & fahren jeden Tag nach Goslar zu ihrer Schule 8o


    Vermutlich gibt es bei der Verteilung keine Gesetzmäßigkeiten, sondern alles ist nur ein großer Zufall ?(


    LG, das_kaddl

    Oder, wenn du die Zulassung hast, in die entsprechende Stadt fahren, schwarze Bretter der Uni durchforsten und nach Zetteln "Biete WG-Zimmer" gucken. Ich hab auch zuerst im Studentenwohnheim gewohnt, das war aber nicht so toll, weil man da vollkommen isoliert von der Stadt gelebt hat: da Supermarkt / uniinterne Kneipe gleich nebenan waren, fehlte die Motivation, 20 min mit der Straßenbahn in die Stadt zu fahren.
    Später bin ich mitten ins historische Zentrum der Stadt gezogen, war zwar eine relativ kleine Bude (10 qm + 3 qm Kochnische + 5 qm Bad), aber mit altem, verwilderten Garten zum unschlagbaren Warmmietpreis von 120 Euro. :)


    LG, das_kaddl

    Guten Abend,


    der Wechsel von Bundesland zu Bundesland nach dem 1. Staatsexamen muss möglich sein, es gibt dazu einen KMK-Beschluss (KMK = Kultusministerkonferenz -> Versammlung aller Kultusminister Deutschlands). WIE die Bundesländer das allerdings regeln, ist ihre Sache. So wollte ich 2001, nach dem 1. Staatsexamen, nach Bayern ins Ref wechseln. Ergebnis der Anfrage war, dass ich nochmal richtig die Unibank hätte drücken sollen (obwohl ich Mangelfach Musik studiert hab) & evt. auch eine Prüfung ablegen sollte.


    Im letzten Sommer habe ich mich dann für das Ref in Niedersachsen (Beginn Nov 2003) beworben, ganz normal mit dem Download-Formular von der entsprechenden Website. Hab mein Thüringer Staatsexamen mit ein paar anderen Kopien eingetütet, fertig. Keiner verlangte irgendwelche Anerkennungsstempel, zusätzliche Prüfungen oder ähnliches. Hier ging's also problemlos.


    Hätte man mich allerdings vor Beginn meines Lehramtsstudiums gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, in Niedersachsen das Ref anzutreten, hätte ich verwundert geschaut und gesagt "Warum das denn? Ich will doch nach Brandenburg zurück!"


    Will damit sagen: in den Jahren, in denen du studierst, kann viel passieren - neuer Lebenspartner, neues Bundesland.
    Und auf einmal ist das alte Zuhause weniger wichtig :)



    Kathrin
    Schau doch mal, wo es überall ein Lehramtsstudium gibt, surf dann auf den Uniwebsiten rum und schau dir auch mal die Studierendenzahl-Statistiken an (die meisten deutschen Unis sind unter www.uni-NamederStadt.de zu finden), um zu schauen, wie groß oder klein die Uni ist. Dann überleg dir, ob dir die Landschaft / Stadtgröße usw. zusagt und dann - Termin mit Studienberatung/Prof einer in Frage kommenden Uni und Sommerausflug mit Stadtbesichtigung! (Ich hab's damals so gemacht und bin dann mit der Mitfahrzentrale durch Deutschland gegurkt - war lustig :D
    )


    LG, das_kaddl

    Kleine Unis sind was Tolles! Jedenfalls fand ich es immer gut, die verspätete Abgabe einer Hausarbeit auf dem "kleinen Dienstweg" regeln zu können, ohne hören zu müssen "Wer sind Sie eigentlich? Kennen wir uns?"


    Nachteilig: das viele Grüßen auf dem Campus. Und: "Wo waren Sie denn letze Woche während unseres Seminars?" :D


    LG, das_kaddl

    Hallo Kathrin,
    es sind - fast alle Unis wo du dich direkt bewerben kannst! Bis auf Nordrhein-Westfalen, wo man die hohen Bewerberzahlen mittels ZVS in den Griff zu kriegen versucht.


    Als ich 1997 anfing, Lehramt Grundschule zu studieren, gab's an der Uni (bzw. damals hieß sie noch "Pädagogische Hochschule" - aber dasselbe wie 'ne Uni) keinen NC, ich hab' mich immatrikuliert nachdem ich die Aufnahmeprüfung Musik bestanden habe, fertig.


    Inzwischen haben sie dort die Studiengänge auf BA/MA umgestellt, sodass du als erstes jetzt den BA "Pädagogik der Kindheit" studieren müsstest (wenn du Lehrerin werden willst), und da lag sowohl ein NC als auch eine zahlenmäßige Beschränkung an. NC war, glaube ich, irgendwas bei 2,0 im letzten WS.


    Was MarkusDiedrich zum BA schreibt, stimmt teilweise. Aber auch hier gilt: ist an jeder Uni anders. In EF z.B. hast du ein Mentorensystem, d.h., dich betreut ein Prof, mit dem du regelmäßig zu Beginn des Semesters deinen Stundenplan besprichst (den du dir - abgesehen von den Pflichtveranstaltungen - selbst zusammenstellst). Das Mentorieren soll den Sinn haben, eine bessere Orientierung im Studium zu erhalten und bei Problemen gleich einen Ansprechpartner zu haben. Den Mentor wählst du dir selbst - je nachdem, welcher Lehrstuhl dich thematisch am meisten interessiert, dessen Inhaber nimmst du als Mentor.
    Was mich eher an den gemeinsamen Lehrveranstaltungen mit den BA-Studenten genervt hat, waren die Fragen "Wieviel Seiten müssen wir für eine 6-Punkte-Arbeit schreiben?" HIntergrund: das Credit-Point-System, eins der Merkmale von BA/MA-Studiengängen. Du hast keine Abschlussprüfung im BA, sondern eine gewisse Punktezahl, die du erreichen musst. In EF sind es pro Semester ca. 30 Credit Points. Dafür erbringst du Leistungen - Klausur oder Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit oder mündliche Prüfung. Die werden benotet und nach 6 Semestern wird der Durchschnitt gebildet. Die Frage nach der Seitenanzahl der Hausarbeit ergab sich immer daraus, dass für einen Credit Point ein gewisser Stundenaufwand gerechnet wurde. Bei einer 3-Punkte-Hausarbeit wurden entsprechend 12 - 15 Seiten erwartet. Lustig auch die Fragen zu Beginn des Seminars "Kann ich auch 9 Punkte machen?" was den Dozenten immer ins Schlingern brachte, weil die Anzahl erreichbarer Credit Points im Vorlesungsverzeichnis stand und er davon nicht abweichen sollte.


    Dass der BA durch diese ganzen Reglementierungen sehr verschult wirkt, stimmt aber 100%! Vorteilig ist dieses System aber für Leute mit Prüfungsangst. Sie haben nicht diesen drohenden dunklen Himmel kurz vor Ende ihres Studiums vor sich. Wenn du im BA eine Klausur versemmelst, ist das nicht so schlimm, das kannst du ausgleichen. Wenn dir dasselbe jedoch im Staatsexamen passiert :rolleyes:


    Genug geschrieben!
    LG, das_kaddl

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