Beiträge von masseurin

Hallo,
ich bin auch nach dem Ref fürs Gymnasium an einer Grundschule gelandet, weil ich sonst keine Stelle bekommen hätte. (Leider bekomme ich nur das Grundschulgehalt, nix mit Bezahlung nach Qualifikation...) Dennoch habe ich es nicht bereut. Die Schwierigkeiten, die die Kollegen hier angeführt haben, bestehen in der Tat. Man ist nach dem Unterricht fix und fertig, der Lärmpegel hoch und man ist die gesamte Zeit mit 120% dabei. ABER: Die Motivation der Kinder ist viel höher, wenn man es versteht, sie zu nehmen. Man bekommt nirgends so viele Liebesbriefe, wie in der 1./2. Klasse. Die Korrekturen sind wirklich nicht zu vergleichen mit dem Gymi, gerade bei De/ GE, das ist an der GS einfacher.
Allerdings hatte ich durch meine eigenen Kinder und GTA schon Erfahrung mit der Grundschule. Vielleic

In Sachsen gibt es nur sogenannte Härtefälle: Kinder und zu pflegende Angehörige. Das zählt aber erst ab 3!

Bei mir wird mit "Guten Morgen liebes Knie..." begrüßt. Das ist ein Gleichgewichtsprogramm (http://www.bildung-kommt-ins-gleichgewicht.de/‎) und meine Kinder machen es sehr gern. Damit es beim Hinsetzen nicht zu Unruhe kommt, habe ich eine Sonne eingeführt, die immer Strahlen bekommt, wenn es geklappt hat. Wenn alle Strahlen dran sind, haben sich die Kinder ein Spiel "erarbeitet". Klappt super.

Ich kenne auch die Variante, bei der jeder einen Muggelstein bekommt und diesen auf das für ihn beste Ergebnis legt. (Die Kinder gehen ganz still herum, schauen, lesen usw. und entscheiden sich. Wenn man verhindern will, dass die beste Freundin den Stein bekommt, einfach verstreut legen.) Danach kann man gut reflektieren - Wer hat die meisten Steine, warum? Was ist besonders gelungen usw.

Ich hatte letztes Jahr auch 3 Kandidaten, die es zum teil auch jetzt noch machen. Bei einem Schüler hatte ich sehr guten Erfolg mit einer Spielkarte (UNO o.ä.) Ich habe die Pfeile eingezeichnet, wie die 5 geschrieben werden soll. Die haben wir noch mal nachgespurt, mit den Augen "abfotografiert" und dann kam sie in seine Federmappe mit der ausdrücklichen Aufforderung, immer zu vergleichen, wie er geschrieben hat. Mittlerweile ist das kein Problem mehr.

Ich habe aber auch Kinder die d und b verwechseln. Auch da haben die Kinder eine Merkhilfe auf der Bank.

Hallo,
ich habe Klett "Meine Welt auf Deutsch". Hat auch ein Arbeitsheft zum allein arbeiten.

Ja, auch das Was? ist Anlass zur Sorge. (Schläge vom großen Bruder, 5 Kinder, Mutter krank...) Es ist aber vor allem das Wie? des Erzählens. Ich habe gerade mal das Gespräch transkribiert. Es sind viele Schleifen drin - "mein Bruder, ähm der Ali, also mein Bruder." ständiges "irgendso, so, also" und ein Vermischen der Sachverhalte. Auf meine Frage, was sie früh macht, Erzählt sie einen Satz vonb sich, dann vom Bruder, der abends laut x- Box spielt und das ein Mädchen sie besucht.
In Mathe habe beobachtet, dass sie nur sehr geringe Zahlenvorstellungen hat, die auswendig gelernten Malaufgaben zwar zum Teil bringt, aber kein Verständnis davon hat, was sie bedeuten. (Beispiel: "Male ein Bild zur Aufgabe 3x4! Gemalt wurden 2x6 Pünktchen, weil das auch 12 ergibt.)

Ein Mädchen (2. Klasse, wiederholt gerade) hat große Probleme, sich sinnvoll zu äußern. Es fehlt die Logik zwischen den Satzaussagen, z.T. werden verschiedene Zeiten in einem Satz vermischt.
"Mein Bruder, der schläft, also der M.,mein B geht mit mein Papa und meine Mama irgendwohin und mein kleiner Bruder der M,der ist jetzt 10 und dann kommt immer die A zu mir und so."
Sie hat zwar einen Migrationshintergrund, aber daran liegt es meiner Meinung nach nicht. In Mathe hat sie auch große Probleme. Hat jemand eine Idee. woran es liegen könnte?

Hallo,
ich bin als Gymnasiallehrerin an der GS, allerdings auch nur zum Gehalt einer GS - Lehrerin in Sachsen! Ob es in anderen Bundesländern geht, weiß ich nicht - hier nimmt man dich mit Kusshand.
Es ist wahrlich ein anderes Arbeiten, nach dem Vormittag bin ich platt, aber man hat auch keine Korrekturen bin in die Nachtstunden.

Oh ja, ich erinner mich an letztes Jahr, da war ich in der gleichen Situation! Total aufgeregt und endlos am laminieren....
Ich habe viel Freiarbeitsmaterial erstellt, z.B. Spiele für Mathe, Klassenraumdeko, Wandertage geplant, Kinderbücher gesichtet für ein Leseprojekt... Die Tipps zum Ausruhen sind absolut richtig, auch wenn die ersten zwei Wochen sämtliche Erholung wieder aufgebraucht haben. Hast du schon so etwas wie eine Kennenlernwerkstatt geplant? Damit hatte ich mir einen guten Überblick über die Lernausgangslage verschafft-
Viel Erfolg!

Ich unterrichte eine 1. Klasse und habe zwar Rituale wie Montagskreis und Freitag letzte Stunde Klassenrat und freies Lesen, aber ansonsten unterrichte ich Deutsch integrativ, d.h. möglichst von allen Bereichen alles in jeder Stunde. Klar, dass es immer mal wieder Schwerpunktsetzungen gibt und jeder Lernbereich zeitlich unterschiedlich im Lehrplan ausgewiesen ist, aber ich zähle die Zeiten nicht zusammen.

Der Schulleiter hat uns gesagt, dass wir kommen müssen, es sei denn, es besteht Gefahr für Leib uns Leben...

Unsere Schule wurde heute Mittag vorsorglich evakuiert und bis einschließlich Mittwoch findet kein Unterricht statt. Die Lehrer sollen aber trotzdem kommen. Was passiert, wenn ich die Schule nicht ereiche? Es ist so ein banges Warten, was passieren wird. Unsere Schule war 2002 schon unter Wasser und die Prognose steht eher schlecht.
Masseurin

Das Tandemlesen habe ich auch mit meiner 1. Klasse und einer 3. Klasse zusammen ausprobiert. Einer ist der Trainer, der andere der Sportler. Die guten konnten an der Betonung arbeiten, die noch langsamen Leser konnten so Hilfe kriegen. Dadurch hatte aber jedes Kind die Chance zum Lautlesen. Du könntest auch in einer Klasse geübte und ungeübte Leser zusammenbringen.

Leider kann ich dir zu deinen Chancen in deinem Bundesland nichts sagen - aber in Sachsen würdest du sicher gebraucht. Diese Kombination ist hier sehr gefragt.
Ich drücke dir die Daumen!!! Vor einem Jahr war ich auch sehr verzweifelt, obwohl ich bessere Noten, aber die schlechte Kombi Deu/ GE hatte. Das braucht man hier nicht und so bin ich an der GS gelandet. Aber irgendwie gehts weiter. Kopf hoch! (Ich glaube mit Bio/ Che ist es auch viel schwerer, gute Noten zu bekommen, oder?)

Wenn jeder voeliest, kann er dazu auch noch erzählen. Dann habe ich 2 in 1.

Vielleicht sucht jemand eine Inspiration für den Einstieg?
Ich habe die Idee, nicht mit der klassischen Gesprächsrunde nach den Osterferien zu beginnen, sondern die Schüler (1. Klasse) sollen auf Tonpapierkreise etwas dazu schreiben. (Schreibanlass)
Dann liest es jeder vor, wir können vertiefend darüber sprechen und kleben alle Kreise zu Blumen zusammen für die Wandzeitung.
Guten Start!

Bin auch als Gymnasiallehrerin an der Grundschule gelandet (Sachsen hat gerade großen Mangel an GS- Lehrern.) In der Bewerbung für eine Gy- Stelle konnte man angeben, ob man bereit ist, auch an einer anderen Schulart zu unterrichten. Dann kam das Angebot. Bezahlt wird nur die Stelle, nicht die Ausbildung, als 2 Stufen unter Gym. Aber besser als zu Hause sitzen ist es trotzdem. Solltest dir aber im Klaren sein, dass man für fast jedes Fach eingesetzt werden kann. (So unterrichte ich jetzt auch Kunst und Musik, habe aber von beidem keine Ahnung. Ob das gut für die Kids ist???

Die Idee mit den individuellen Aufgaben gefällt mir auch gut. Liest du dann gar nicht gemeinsam mit der ganzen Klasse?

Ja, das ist eine gute Idee, die Schüler das allein Gelesene vorlesen zu lassen. Dann kann auch keiner "nur" Bilder angucken oder so tun als ob. Eine freie Lesezeit von 10min hatte ich auch schon eingeführt - himmliche Ruhe - war mir aber nicht sicher, ob alle wirklich lesen. Danke!