Meine Freundin, die in Baden Württemberg arbeitet, arbeitet mit Leseschlau, das ist ein Buch, das aus der Schweiz kommt.Interessant an diesem Ansatz finde ich, dass sie eher vom Lesen ausgehen - sie lernen zuerst Lautgebärden und lesen viel damit, bevor sie die Buchstaben lernen (übertragbar finde ich den Ansatz, weil das Schweizerdeutsch in manchen Teilen wie eine Fremdsprache klingt, aber das wird evt. in Österreich auch nicht anders gewesen sein. Der Ansatz meint, dass die Kinder, wenn sie früh das Lesen gelernt haben, dann die Deutsche Sprache über dasLesen lernen.... Aber das ist nur ein neuer Denkansatz...
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Ich selber kann dir nur allgemein etwas schreiben. Wenn du DAZ schreibst, ist für mich die Frage, wieviel Deutsch deine Kinder können - sind es Kinder mit nur wenigen Deutschkenntnissen? Auf alle Fälle geht es dann noch mehr um einen sprachsensiblen Unterricht auch in den anderen Fächern.
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Die Lehrwerke, außer ("der die das" - das für Kinder mit Nicht deutscher Sprache gemacht wurde), die genannt wurden, wenden sich m.E. eher an die Mittelschicht. Ich selber muss mit Flex und Flora arbeiten und mein eigener Sohn hat mit Einsterns Schwester gelernt. Die Krumm bei beiden Lehrwerken ist, dass sie recht schnell auf einen einheitlichen Lesestandard setzen, den man durch die Übungen im Lehrwerk allein oftmals nicht erreicht. Gerade, wenn man keine Eltern hat, die das Üben begleiten, finde ich das ziemlich schwierig. Ich versuche es gerade, indem ich Tandemlesen nutze.ABC der Tiere hat zumindest zuerst ein Silbenlesetraining.
Wenn du mich fragst, ich würde die Jahndorfhefte nehmen , die ABC Lernlandschaft aus dem VPM Verlag , die Hefte von Lessmann aus dem Dieckverlag anschauen, um in die Buchstaben einzuführen. Oder den Tino Buchstabenordner, denn auch da ist jeder Buchstabe gleich aufgebaut - das gibt schon mal Sicherheit.
Um jeden Buchstaben müsstest du dann etwas herumbasteln bzw. dich im Internet umtun. ZB. Drachenstübchen hat aus Guatemala(??) einiges entwickelt. Aber das mache ich bei Flex und Flora auch - denn nur die Seiten finde ich richtig mau...... es geht nur um das Erlernen der Buchstaben, aber einen integrativen Sprachansatz sehe ich nicht so sehr. Die Schreibanlässe die angeboten werden, sind nicht motivierend. Also baue ich mir etwas......
Ich nehme Bilderbücher, passend zum Buchstaben - Bilderbücher, die gleiche Satzbaumuster aufgreifen, so dass die Kinder Satzstrukturen lernen. Dazu bieten sich z.B. die Bilderbücher von Eric Carle an. ZB: die Raupe Nimmersatt zum R - vorlesen, nachsprechen, das Musical hören, das Buch als Bilderbuchkino (gab mal bei YouTube -ein Handy hat mittlerweile jede Familie) und schon hat man die Wochentage geübt und eine bestimmte Satzstruktur. Durch die Flüchtlingswelle findet man im Internet auch einige gute Angebote, aber auch viel Müll. Gerade die Verlage haben einiges mit der heißen Nadel gestrickt, was aber in der Praxis nicht gut umzusetzen ist. Wir riechen, schmecken, tasten, erlaufen die Buchstaben - und sprechen.....
Auch beim Goetheinstitut kann man sich umtun.
flippi