Meine Erfahrung mit unterschiedlichen Kitas (und Elternhäusern, wobei mittlerweile viele Kinder länger in der Kita als zu Hause sind):
Verschiedene Kitas haben verschiedene Umgangsformen und bereiten die Kinder unterschiedlich intensiv (ganze Bandbreite) auf die Schule vor.
Wir in der Schule haben best. Vorgaben, die wir erreichen müssen und müssen die Kinder daran gewöhnen. Es ist für Kinder sehr schwierig, wenn die beiden Institutionen in ihrer Pädagogik und die Elternhäuser in ihren Umgangsformen sehr weit auseinanderliegen. Die Kinder können am wenigsten für die u.U. weite Diskrepanz, wir Lehrer aber auch nicht und auch wir müssen am Anfang der ersten Klasse annehmen und mit dem klar kommen, was bei uns ankommt. Aber die meisten Kinder sind anpassungsfähig.
Ich würde die ersten Wochen beobachten und versuchen, meinen Umgangsstil in der Klasse selber durchzusetzen. Am Anfang Regel um Regel einführen und sehr konsequent versuchen, die (Klassen- und Schul)regeln durchzusetzen. Wenn du für einige Unterrichtsinhalte länger brauchst, dann ist das so, wir können auch nicht zaubern. Wenn sich viele Kinder nicht so schnell umstellen können, würde ich entweder einen Elternabend machen und von meinen Beobachtungen berichten (und um Unterstützung bitten, damit du die Ziele des 1. Schuljahres erreichen kannst). Wenn es nur einzelne Kinder sind, würde ich die Eltern einzeln miteinbeziehen und die Unterschiede von Erziehungsziel/Schule/Kita verdeutlichen. Ich hatte mal ein Kind, dem habe ich empfohlen auf eine freie Schule zu wechseln, weil das Kind nicht mit den unterschiedlichen Regeln klar kam.
Vielleicht kannst du das gewohnte Freispiel auch als Belohnung einsetzen?
Es hört sich sehr anstrengend an, was auf dich zukommt und ich wünsche dir gute Nerven. Ich selber bin nicht ganz konsequent und ich brauche für eine Umstellung sehr lange. Meine Kollegin ist sehr klar - und hat liebevoll, bestimmt und mit gut gewählten Konsequenzen die bunte Mischung zu einer tollen Klassengemeinschaft zusammengeführt. Ich brauche auch noch den Anfang der 3. Klasse dazu.
Meine private Meinung: Ich selber habe meine eigenen Kinder in einen gebundenen Kindergarten gegeben, weil ich ihnen die krasse Umstellung auf die Schule ersparen wollte. Zwar finde ich , dass Kinder auch Raum für individuelle Entwicklung haben sollen, aber wir leben auch in einer Gemeinschaft und da muss der einzelne seine Bedürfnisse zurückschrauben, sonst funktioniert es nicht. Es ist leichter, wenn der Laden läuft und die Kinder in der Gemeinschaft klar kommen, individuelle Freiräume zu eröffnen als Freiheiten im Nachgang abzuschneiden.