Beiträge von elefantenflip

    Die VA ist wirklich die fürchterlichste Schreibschrift von allen. Ich kenne zur Zeit keine Grundschule, die sie noch verwendet.

    Ich habe ja sehr, sehr lange in der Mischung gearbeitet und so Langzeiterfahrungen, jedes Jahr habe ich wirklich die Lernfortschritte evaluiert und hinterfragt.

    Die VA benutzen noch sehr, sehr viele Schulen - sie hat m.E. die Buchstaben als Nachteil, die die Quelle, die ich nannte, benennt. Es gibt dazu ein sehr gutes Buch, das 1:1 meine Beobachtungen widerspiegelt.

    An der LA finde ich die Großbuchstaben schwierig.

    Bei der Grundschrift finde ich schwierig, dass es letztlich sehr zeitaufwändig ist, die Kinder zu beraten, wie sie am besten verbinden - und wenn man es ihnen effektiv beibringen möchte, landet man doch wieder bei den üblichen Verbindungen.

    Bei der SAS gibt es auch einige Macken.

    Nur die Druckschrift zu lehren - wie viele fordern - halte ich auch nicht für gut, denn gerade motorisch schwächeren Kindern fällt es schwer, eindeutige Buchstaben auf das Papier zu bringen - insbesondere, wenn große und kleine Grapheme gleich aussehen (o, s, c ,i k, p u v wz), dann kann ich mir es oftmals aussuchen, welcher Buchstabe es sein soll. Durch die großen Klassen, dadurch, dass Kinder schon früh diese Buchstaben üben (oft vor der Schule im eigenen Namen, aber mit falscher Bewegungsrichtung) und dadurch, und aufgrund der heutigen Hausaufgabensituationen halten sich Kinder nicht immer an die vorgeegebene Schreibrichtung und ich merke es nicht immer. Die Umstellung auf die Schreibschrift fällt immer schwerer.da die Bewegungsrichtung "Links herum mit Schwung" zum Beispiel nicht beachtet wird.


    Mir persönlich kommt am besten die VA plus aus - und ich habe damit die besten Erfahrungen gemacht.

    Dieses Jahr habe ich aber ein Kind, dass das u nicht schreiben kann, weil es den Anstrich zum m als Teil des U sieht - so dass das u zum i mutiert. Trotz massiver Übungen....


    Ich habe mehrere Ergo- und Physiotherapeuten befragt, ob ich mir die verbundene Schrift sparen kann (denn wenn man sich unsere Richtlinien in NRW anschaut, nimmt der Schrifterwerb bei den vielen anderen Lernzielen nur einen ganz, ganz kleinen Rahmen ein, und ich verbringe sehr, sehr viel Zeit damit), Alle meinten, dass die Schreibübungen viele Funktionen trainieren über das Schreiben hinaus aktivieren..., also sehr wichtig für die Ausbildung der Feinmotorik und Vernetzungen im Gehirn seien.


    Wie auch immer - ich bin der festen Überzeugung, dass man Zeit zum Schreibenüben braucht und dass wir lange, um z.B. die 2. Klässler in der Mischung selbständig zu beschäftigen, diese sich selber bei der Erarbeitung der Schreibschrift mit sog. Selbstlernheften arbeiten haben lassen. Das funktionierte nicht - der Mensch ist von Natur aus bequem und wählt die Schreibweise, die auf den ersten Blick einfach erscheint. MAN BRAUCHT ALSO ZEIT UM ÜBEN - und es funktioniert nicht nebenbei.


    Wenn ich erst in Klasse 2 mit der Schreibschrift begonnen habe, dann fiel die Umstellung auf diese Schrift sehr, sehr schwer, denn die Kinder haben nebenher ja drucken müssen, um die Inhalt des Rechtschreibunterrichts zu üben - diese Nebenher der 2 Schriften hat das Schreibenlernen behindert. Von daher kann ich dem durchaus etwas abgewinnen, früher eine verbundene Schrift zu lehren. Lernstärkere Kinder bekommen das auch schon zu so einem frühen Zeitpunkt hin- für Lernschwache ist es ein Problem. Daher halte ich dieses Zeitpunkt auch als verfrüht. Es kann aber auch eine Chance sein, nachdem man die wichtigen Buchstaben als Druckschrift eingeführt hat, einen Block mit Schreibschrift einzuführen, um alle Buchstaben , Laute noch einmal zu wiederholen. Schwächere Kinder haben die Chance noch einmal neu einzusteigen. Das wiederholende Üben schleift zudem ein. Seitdem ich früher viel abschreiben lasse, sind meine Kinder ruhiger - sie lieben es sogar, bei leiser Musik, Schönschreibübungen zu machen.


    Das sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und ich weiß, dass diese nicht unbedingt Mainstream der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen sind. Ich für mich habe meinen Weg gefunden und ich bin müde der Diskussionen. Mittlerweile merke ich , dass sich etwas bewegt. Am Ende zählt: Herauskommen soll eine lesbare und flüssige Handschrift.


    Wer mag, dem ermpfehle ich das Buch:

    https://www.medimops.de/maria-…0Y9QxcEAQYASABEgIMq_D_BwE

    flippe


    Musst du denn die Lateinische Ausgangsschrift einführen? Es gibt die Bayern plus Vereinfachte Ausgangsschrift, die hätte den Vorteil, dass die Anfangsbuchstaben wie die Druckbuchstaben gehen und die "Problembuchstaben der VA" ausgelassen werden. Ich fange mit der Schreibschrift an, wenn alle häufigen Buchstaben (außer x,y, und Diphthonge) eingeführt wurden. Manchmal habe ich es auch individuell gehandhabt, Kinder, die lesend zur Schule kamen, konnten sich dann schon an den Erwerb der Schreibschrift geben. Gut Argumente für eine Schriftwahl findest du hier:

    https://www.handschrift-schreibschrift.de

    Mit meinem Weg komme ich mittlerweile zu ziemlich gut lesbaren Schriften, ich gebe Schreibübungen allerdings auch Raum und mache den Kindern immer wieder, dass es wichtig ist, gut lesbar zu schreiben.


    Insgesamt finde ich es aber wichtig, dass es in der Schule eine einheitliche Linie gibt. Wie handhabt ihr es mit Überspringern/Wiederholern????

    In NRW gibt es den Medienkompetenzrahmen - euer Schulträger hat u.U. beschlossen, die Schulen mit I pad Leihgeräten auszustatten.

    Das wird in den einzelnen Städten unterschiedliche gehandhabt - in meiner Nachbarstadt bekommt jedes Kind ein I pad ausgeliehen, wir haben 4 Koffer.


    Über das Für und Wieder von I pads mache ich mir keine Gedanken mehr - ich muss schauen, wie ich den vorgegebenen Rahmen so nutze, dass ich Anforderungen, die gestellt werden, möglichst erfülle (ist bei uns nicht so leicht, da z.B. die Internetversorgung nicht goldig ist, es keine Abspreichermöglichkeit gibt, so dass es begrenzt ist, was geht). Ich finde es auch schwierig, dass wieder eine neue Aufgabe an uns herangetragen wurde, ohne dafür Zeit bereitzustellen oder etwas anderes zu streichen. In NRW kamen in den letzten 3 Jahren der verbindliche Grundwortschatz, die Querschnittsaufgaben und seit diesem Jahr das 3x20 minütigen Lesen dazu.... Die Quadratur des Kreises, aber wir können alles!!!!!! (Sarkasmus).


    Also mache ich mit den I pads so viel wie nötig, so wenig wie möglich, da ich nebenbei auch noch den Schrifterwerb und die Zahlvorstellung fördern soll.



    flippi

    Wir sind 5 Personen, da wünsche ich mir , dass es ein anderes System geben würde, gerade wenn man wie wir im Moment viele Rechnungen bekommt. Ich sage immer, das ist unser Sparschwein, weil wir viele Rechnungen vorlegen, da die Beihilfe bei uns so langsam arbeitet.

    flippi

    Liebe DEJAna,

    spricht dein Sohn noch wenig Deutsch? Du schreibst, dass seine Erstsprache Deutsch sei. Ist es das Problem, dass er die Begriffe nicht kennt oder hat er die Lautsynthese noch nicht verstanden? Ich würde mit ihm zuerst die Buchstaben nehmen, die er hat und üben, dass er sie zusammenziehen kann. Leider schreibst du nur, dass die Klasse mit dem Kükenheft arbeitet. Mir würde es leichter fallen, die Hilfestellungen zu empfehlen, wenn ich den Ansatz der Schule genauer kennen würde. Vielleicht kannst du dazu etwas schreiben.


    Das Kükenheft, das du beschreibst, geht davon aus, dass die Kinder alle Buchstaben schon kennen und zu Lauten zusammenziehen können.

    Das geht, wenn du zuerst die Anlauttabelle einführst und fitte Kinder hast, die die Laute schnell abspeichern. Oder man führt es für Kinder ein, die schon große Buchstabenkenntnis bei der Einschulung haben. Wenn das bei deinem Sohn der Fall ist und es nur um die Begriffe geht, könntest du sie ihm aufs Handy sprechen oder mit viel Mühe: QR Codes anfertigen und ausdrucken (gibt es nicht bei Worksheet auch mittlerweile eine Kooperation mit einem Stift, der sprechen kann???).


    Es gibt auch eine Herangehensweise, die mehr übt - und vor allem an den eingeführten Buchstaben übt. Man geht zuerst über Silben - und übt sie, ohne direkt an das Leseverständnis zu gehen.


    Wenn es dir um Deutschförderung im Rahmen DAZ geht: Kennst du Anton? Da gibt es Übungen zu DAZ - vielleicht ist etwas dabei -es gibt auch Leseübungen und vor allem, wird dir etwas vorgesprochen.

    Wenn du sagst, dass seine Erstsprache Englisch sei, könntest du dir auch die Jahndorfhefte anschauen - dort gibt es auch einfache DAZ - Hefte.

    flip

    Tja- Hausaufgabenbetreuung ist so eine Sache - schon allein die Definition "was ist Hausaufgabenbetreuung?" ist Auslegungssache.

    Bei uns ist alles sehr personenabhängig und auch lehrerabhängig. Es ist auch die Frage: Was haben die Kinder davon, wenn sie sich anstrengen und leise arbeiten?

    Es gibt Organisationsstrukturen, da hat man eine Stunde leise zu arbeiten. Wenn man früher fertig ist, muss man sich am Platz leise beschäftigen, also warum sollte ich früher fertig sein?

    Es gibt Organisationsstrukturen, da kann ich fragen, wenn ich nicht weiter komme, aber auch solche, da muss ich selber klar kommen. Also schreibe ich vom Nachbarn ab?


    Ich selber finde Hausaufgabenbetreuung sehr anstrengend, aber auch für lehrreich. Ich sehe in meiner Klasse, wer die Inhalte des Morgens so gut verstanden hat, dass er sie nachmittags übend anwenden kann..... Seitdem ich in der Hausaufgabenbetreuung eingesetzt bin, gebe ich best. Aufgaben nicht mehr als Hausaufgaben.


    Die Kinder ans Arbeiten habe ich bekommen, indem ich mit Belohnungssystemen gearbeitet habe. Wer seine Aufgaben in der Zeit schaffte, bekam einen Stempel. Bei 10 Stempeln konnte man sich eine Belohnung aus meiner Grabbelkiste nehmen oder bekam eine Postkarte. Das hat schon gezogen.


    In die vierten Klassen habe ich PCs genutzt (oder wenn ich nicht in meine Klasse konnte, habe ich I pads mitgenommen)- wer früher fertig war (und leise und konzentriert arbeitete), konnte Lernwerkstatt spielen (Pushi). Ich hatte aber auch Wolle und Mandalas, Kratzbilder dabei, damit die Kinder einen Anreiz hatten, fertig zu werden.


    Vielleicht kannst du auch mit der Betreuung eine Absprache treffen, dass fertige Kinder in die "Spielzone" gehen dürfen, dann leert sich der Raum und du hast zum Schluss nur noch die Kinder dort sitzen, die Hilfestellungen benötigen.


    Z.T. habe ich auch Kinder versch. Klassenstufen in einem Raum gehabt, dann habe ich die Großen als Helfenkinder eingesetzt. Einige fanden das gut .


    Wir haben einen einheitlichen Hausaufgabenplan in der ganzen Schule . Ich bin auch kein Freund mehr von stark differenzierten Aufgaben in der Betreuung - wenn man viele Chaoskinder hat, die sich die Hausaufgaben nicht richtig aufschreiben bzw. nicht die Materialien mitnehmen.

    Das ist echt ein Ding - 25 Wochenstunden - bei uns im Grundschulbereich sind 28 Stunde Vollzeit, du schreibst dass du studierst...., es ist kein Nebenjob!!!!!!!


    Für den ersten Tag - um etwas zu füllen und die Studies kennenzulernen: Wenn ihr I pads habt, gibt es dort auch Anton Übungen - im DAZ Bereich für absolute Anfänger, dann bekommst du evt. einen ersten Eindruck und kannst mit jedem einzeln sprechen, wenn sie die Aufgaben bearbeiten.Kostet nichts, du müsstest nur im Vorfeld QR Codes generieren, damit sie einfach dort einsteigen - dann würde ich mir eine Liste machen (Herkunftssprache, Sprachstand,....).


    Die von Dino genannten Seiten sind hilfreich.


    Unsere UkrainerInnen lernen in einem DAZ Kurs mit speziellen Lehrwerken, die sie auf A1 Niveau vorbereiten - evt. würde ich die Verlage abklappern und mich an einem dieser Lehrwerke orientieren - sie bieten QR Codes und Hörhilfen. Bei uns in NRW gibt es in Düsseldorf, Dortmund einige Räume von Fachverlagen...., vielleicht ist ja auch an der Schule, an die du angebunden bist, etwas. Einige Lehrwerke sind vokabelmäßig sehr lebensnah, doch wiederholt man die Vokabeln nicht - und die Grammatik ist sehr durcheinander (Sprachbad). Die jüngere kommt sehr gut damit klar, die ältere bräuchte mehr Wiederholungen und Struktur.


    Allgemein fand ich DAZ Unterricht immer sehr arbeitsaufwändig,- von daher finde ich es eine echte Herausforderung. Auch, wenn die Studies noch die deutsche Schrift lernen müssen - manche können evt. Englisch, dann ist es leichter.

    __________________________________


    https://www.goethe.de/ins/de/de/kur/typ.html Beim Goetheinstitut kann man online Materialien buchen - evt. würde ich mir an deiner Stelle diese Dinge anschauen, einen Zugang kaufen und daraus etwas basteln. Zeit ist Geld - und wenn man auch noch nebenher studieren muss.....


    Würde gerne demnächst von deinen Erfahrungen hören - falls du überhaupt dazu kommen wirst.

    https://www1.wdr.de/nachrichte…hrer-grundschule-100.html


    Wenns so kommt, wäre ich trotzdem froh (obwohl schon so viel Arbeit in unseren Plänen steckt) - endlich wird geschaut, wie man Arbeit, die für die Tonne ist, verringern kann.

    Wir haben gerade andere Sorgen als Arbeitspläne zu schreiben und durch Lehrermangel, Krankheiten, ...., können sie eh oft nicht umgesetzt werden. Aber vlt ist das auch nur die Arbeitsverringerung, damit wir gute Lesekonzepte schreiben- denn dies müssen wir wohl tun.


    flip

    Ich liebe meinen Beruf immer noch und würde ihn immer wieder wählen.

    Du schreibst:


    "die wachsende Heterogenität und damit verbunden die zunehmende Differenzierungsarbeit". --> natürlich ändern sich die Bedingungen,
    aber was macht es dir sicher, dass sich
    auch in deinem Ausbildungsberuf nicht viel ändert? Es
    könnte ja auch besser werden oder du findest eine Schule, die zu dir passt



    - die Ungewissheit, wo man später eine Stelle bekommt bzw. dass man später z.B. evtl. an eine Brennpunktschule kommt => nie gab es
    bessere Chancen auf eine Stelle

    und deren Auswahl

    , wer sagt dir, dass es nicht gut ist, an einer Brennpunktschule zu arbeiten?

    Jedes Einzugsgebiet ist anders - es gibt Vor- und Nachteile.


    - das Referendariat, wovon man immer hört, dass es sehr hart und anstrengend sein soll => Prüfungszeiten sind immer hart - aber man
    muss einfach da durch. Ich bin /war kein
    Prüfungsmensch - aber ich habe auch nie vergessen, dass mir das nicht liegt - auch
    meine SchülerInnen müssen zahlreiche Prüfungen bestehen - ich kann sie stark
    dafür machen - und sie ihn ihr=> in fast jeder Ausbildung muss man sich bewähren



    - dass man womöglich nie abschalten kann, da man keine festen Arbeitszeiten hat und theoretisch immer noch mehr für die Schule machen könnte => manchmal wünsche ich mir auch feste Arbeitszeiten, aber es hat auch Vorteile, sich einen Teil
    der Arbeit so legen zu können, wie man möchte. Wenn man ein Mensch ist, der schwer von der
    Arbeit abschalten kann, wird man auch in anderen Arbeitsfeldern an sich arbeiten müssen, um
    nicht einen Burnout zu bekommen.



    Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und du wirst deinen Weg finden, wenn nicht, wirst du Alternativen im Nachhinein finden - noch nie war es leichter, eine Ausbildung zu finden. Die meisten von euch sind so jung, dass man auch nach de Studium etwas anderes aufsatteln kann.


    Was mir fehlt an deinen Überlegungen: Findest du einen Draht zu Kindern? Hast du schon (auch außerhalb der Schule) Erfahrungen im Umgang?


    flip

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