Schreibschrift ist ein sehr leidiges Thema, mittlerweile ist die Tendenz ja dazu , nur eine Grundschrift zu vermitteln.
Wenn du meine eigene Meinung dazu hören magst. Ich habe vor 10 Jahren an einer Schule gearbeitet, da wurde die Lateinische Ausgangsschrift gelehrt. Die älteren Kollegen fingen schon ab Herbstferien der 1. Klasse damit an (es war ein schwaches Einzugsgebiet), ich selber fing an, nachdem wir die allerwichtigsten Buchstaben hatten, das war im Mai. Bis zu den Sommerferien war ich mit den wichtigsten Buchstaben durch und nach den Sommerferien wiederholten wir noch einmal 4 Wochen intensiv und dann war der Drops gelutscht (obwohl es im Brennpunkt war).
Nun bin ich in einem exklusiven Umfeld gelandet und schuleinheitlich bin ich daran gebunden, die VA nach den Sommerferien in der 2. Klasse zu beginnen. Ich habe sehr, sehr schlechte Schriften, obwohl die Kinder motorisch besser drauf sind, die Umstellung fällt den Kindern extrem schwer... . Unsere Schwerpunkte sind woanders, auf dem mündlichen Sprachgebrauch, dem Verfassen freier Texte....
Ich habe den Verdacht, dass die zunehmenden Schwierigkeiten darin liegen, dass ich zu wenig auf das Schreiben in der ersten Klasse an Zeit verwende, dass die Kinder zu lange drucken und die VA ist doch nicht so einfach, wie sie von den Fachleuten dargestellt wurde. (eine Mischung aus VA und Lateinischer Schrift (ähnlich der Schulausgangsschrift) fände ich geeigneter. Leider kann ich meine Vermutung nicht ausprobieren, da ich eben an den Schuleigenen Lehrplan gebunden bin..... . Ich denke , dass die Kinder, die sich mit der Schrift schwertun mehr Übung benötigen, z.T. täglich, so war es mit meinem eigenen Sohn. Ich habe ihm viele Umrissschriften gegeben, die er erst mal ausfüllen musste. Also glaube ich, dass die schwächeren Kinder mehr Zeit benötigen, mehr Übung, kleineschrittigere Übungen und vielleicht auch eine Mischung aus den Schriften - manche Buchstaben sind in der Schrift evt. zu schwer, e in der VA, Großbuchstaben in der LA...
flippi