Hallo Dea!
Ich kenne das,was du durchmachst, an meiner Schule (war und ist ) es ähnlich. Trotzdem bin ich seit mittlerweile 8 Jahren dort, so lange schon. Ab Mai war ich, weil ich im Erziehungsurlaub bin und nur 5 Stunden arbeitete, an eine andere Schule abgeordnet, aber diese hatte für mich andere Schwächen, so dass ich mich entschloss, doch keinen Versetzungsantrag zu stellen. Dir zu raten ist schwer, denn es kommt darauf an, wie du mit der Situation fertig wirst.
Mir hat geholfen, dass ich bei uns die Strukturen erkannt habe. Es sind nicht viele, die mobben, eigentlich nur eine Person, die anderen stellen sich nur nicht gegen sie und springen auf ihre Mobberei auf. Es liegt daran, dass das Kollegium im Großen und Ganzen seit über 20 Jahren einheitlich zusammenhockt und unausgesprochene und unaufgeschriebene Absprachen bestehen. Alle, die neu herbeikommen und natürlich neue Impulse anbringen, werden so gesehen, als ob sie die bisherige Arbeit angreifen wollen. Wenn sie meine Arbeit angreifen, dann nur, um sich selber zu schützen, quasi als Offensivspieler. Es ist auch klar, dass die Neuen, die schwierigsten Klassen bekommen - dann sind sie angreifbar und "außerdem haben sie die besseren Nerven". Ich bekam permanent neue Problemkinder, für die ich dann VOSF´s schreiben musste, weil die anderen zu faul und feige waren. Mir wurde dann zugeschoben, ich würde sie abschieben - die Sonderschullehrer sahen es wie ich.
Mobbing hat auch immer etwas mit schwacher Schulleitung zu tun, so ist es auch bei mir, ich habe Hoffnung, weil die Schulleitung das 3. Mal gewechselt hat und die Neue wirklich kompetent ist.
Vielleicht kann deine Rektorin nächstes Jahr einen Klassenlehrerwechsel durchsetzen, dass du eine andere Klasse bekommen kannst???
Melosines Idee mit dem Mobbingbuch ist gut, denn dann bekommst du für dich Klarheit und kannst alles evt. belegen.
Ansonsten hat mir geholfen, die Urheber anzugehen, in einer Konferenz bin ich mal ausgerastet und habe heulend, und Türe schlagend die Konferenz verlassen, nachdem ich vorwarf, dass das Mobbing sei und ob ihnen bewusst sei, wie sie mich kränken würde. Danach betretendes Schweigen, alle sehr zuvorkommend, die Mobbing-Kollegin auf Wochen mir aus der Hand fressend. Jetzt ist sie wie ein Gummiball, der immer mal wieder aus der Form gerät, wenn ich zurückschieße, ist sie wieder eine Zeitlang vorsichtig. Dazu gehört aber Mut und den hatte ich lange nicht. Mittlerweile habe ich aber Rückhalt gefunden. Mir hat geholfen, mit Lehrern außerhalb meines Kollegiums Kontakte zu haben und dort Bestärkung. Außerdem hilft es, gleich neue Kolleginnen auf die eigene Seite zu holfen, denn ihnen wird es nicht anders gehen.
Vielleicht hilft dir auch eine Supervision, wird bei uns von den Schulpsychologen angeboten. Ansonsten Versetzungsantrag, aber gut informieren, denn an vielen Schulen ist es ähnlich.