Was für eine Fachleiterin hast du? Ich kann nur davon abraten, den Reichen in Reinform zu machen, ich erlebte es im Referendariat und Ende Klasse 1 konnten nur 7 Kinder lesen. Meine neue Mentorin vermischte das ganze und innerhalb von 4 Wochen lasen alle - gut war das Silbenlesen.
Wenn du Reichen in Reinform machst, kann es wirklich sein, dass ein Kind am Anfang ein K hört, wo keines ist. Ich versuche die Kinder am Anfang zu unterstützen, indem ich die Wörter lautiere (zumindest einzelne im Förderunterricht).
Bevor man mit dem Schreiben anfängt, sollten wenigstens alle Bilder und die Bedeutung klar sein, wir haben es auswendig gelernt. Den Rap könnte ich dir mailen, die IDee stammt aus dem Konfetti lehrerband, ich habe es aber umgedichtet auf die Reichenbilder - ich habe den Bogen in ein Lineal umgewandelt (wie Sommer-Stumpenhorst) und das Krokodil gegen die Kerze ausgetauscht. Alles andere habe ich auch gelassen, weil ich nicht bereit, war, tausende von Märkern und viele Arbeitszustunden in ganz neue Arbeitsmaterialien zu setzen. Ich korrigiere nicht alles, aber wenn wir etwas veröffentlichen, wir stellen eine Eigenfibel her, dann schreibe ich es in Erwachsenenschrift drunter (Schreibmaschine), damit die Kinder es später vergleichen können oder auch nach Jahren noch wissen, was sie geschrieben haben.
Ich glaube nicht, dass sich die Kinder auf Dauer die falsche Schreibweise aneignen, wenn man Zusatzübungen zum Hören macht, das widerspricht doch den Wortbildtheorien (kennst du den Selbsterfahrungstest, wie ist das Wortbild z.B. von Hipp???).
Zwei Stunden pro Buchstaben finde ich sehr wenig, warum die Eile? In welchem Bundesland bist du? Es hat sich doch mittlerweile -finde ich - etabliert, dass Reichen in Reinform auch nicht ganz optimal ist.
Du kannst dich trösten, du bist letztendlich nicht dafür verantwortlich, was die Kinder lernen, wenn deine Mentorin so überzeugt ist, ist es ihr Ding.
Der Fachleiterin wird es reichen, wenn die Kinder überhaupt Verschriftlichungsversuche machen, achte nur auf die ausgewählten Tierwörter - möglichst lautgetreu. Nach den verschiedenen Schreibstufen ist es möglich, dass die Kinder noch gar nichts hören, und man müsste dann Folgerungen und Fördermaßnahmen erarbeiten, wie man die Kinder im Schreibprozess weiterbringt. Das ist aber wahrscheinlich dann nicht das Stundenziel.
Eine andere Idee wären Spiele mit dem Reichenbogen. Hast du den Konfettilehrerband? Dort stehen eine Menge Spiele drin. Ansonsten ist die www.rechtschreib-werkstatt.de eine gute Adresse und nicht schlecht für eine erste Vorstellung wie man mit dem Reichenbogen arbeiten kann ist in der Agentur Dieck, Schreiben,lesen, literatur zu finden.
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