Ich habe eine Fortbildung in einem Rechenschwächeinstitut besucht - ich selber bin GS-Lehrerin schon sehr lange und habe mehrere didaktische Vorgehensweisen kennengelernt und ausprobiert. U.a. habe ich vor 10 Jahren eine Fobi für GS-Lehrer in einer integrativen Klasse gemacht und habe sonderpädagogisches Denken kennengelernt.
Daraus habe ich gezogen, dass es beim Aufstellen eines Förderplanes zwei Wege gibt: Entweder ist die Richtung: Lernen ist wie Netze spinnen - man hat eine Idee, die von vielen Bereichen aus beleuchtet wird Hintergrund oder der die Denkweise eines hierarchischen Aufbaus (alle Fähigkeiten/Fertigkeiten bauen aufeinander auf und man muss immer die Zone der nächsten Entwicklung bestimmen. ( z.B. ist es wichtig zu Beginn die 1:1 Zordnung verstanden zu haben, um überhaupt vernünftig zählen zu können).
Diese letztere Vorgehensweisen war bei meinen Fachleitern, bei den Uni-Dozenten u.ä. und der herrschenden Fachdidaktik eher verpönt. In der Praxis habe ich gesehen, dass aber gerade Lernschwächere Kinder davon profitieren. Ich denke, wenn man weiß, wie Leute arbeiten, die mit Kindern, die Rechenschwäche Erfolge erzielen, kann man das bestimmt übertragen. Lange war zB. die Vorgabe eines Rechenweges zum Zehnerübergang verpönt, was dazu führte, das viele Kinder einfach zählten.
Das Rechnen mit den Fingern war verpönt, statt dessen wurde das Zwanzigerfeld entwickelt und mit Plättchen gerechnet. In dem Rechnschwächeinstitut war man der Meinung, dass es nicht auf das Material ankam, sondern, dass man nicht zählte, sondern das Material schlau einsetzte. Finger hat man immer dabei, sie haben die Kraft der 5, die Zehnerstruktur, man kann sie nicht verlieren oder mit ihnen spielen , so wie es oftmals Kindern mit Konzentrationsschwäche passiert.
Der Weg wäre zu schauen, an welcher Stelle es hakt.
Ist die 1:1 Zuordnung verstanden?
Ist das Invarianzprinzip verstanden ?
Dann ist die ZAhlzerlegung verstanden=
Ist die Ergänzung zur 10 (verliebte Zahl) verstanden und automatisiert?
(Negative und positive Fingerbilder? - abgekappte und offene Finger.
Wenn diese "Grundaufgaben" verstanden sind, kann es um den Zehnerübergang gehen.
Die meisten Leute, die mit rechenschwachen Kindern arbeiten, sagen, dass die Darstellung des Zahlenstrahles eher nicht hilft, sondern man von der Menge und nicht der Position einer Zahl ausgehen sollte.
unter http://www.rechenrakete.de findest du Hefte, die damals auch vom Saarländischen Bildungsserver empfohlen wurden und es gab auch ein Förderkonezpt. Das finde ich dort nicht mehr - evt. könntest du die Herausgeber dieses Heftes anfragen. Mittlerweile gibt es dort auch die Förderrakete......
Leider habe ich gerade nicht mehr Zeit zu antworten
flippt