Ich sehe alles sehr gemischt.
Wir sind im Moment Ganztagsschule, doch wird es bei uns in NRW ja eine offene Ganztagsschule, d.h. nicht alle Kinder der Klasse gehen dorthin. So sind immer noch die Kinder, die die Hausaufgaben dort machen benachteiligt, weil eben nicht jemand da ist, der sich daneben setzen kann (wie auch bei 25 Kindern?). Einerseits denke ich, werden die Kinder selbständiger, sich Hilfe zu holen, eigenverantwortlicher zu lernen, andererseits haben die Kinder, die sich u.U. noch einmal zu Hause alles erklären lassen, Vorteile. Bin sehr gespannt, wie sich das auf lange Sicht auswirkt.
Ich bemühe mich sehr, Hausaufgaben aufzugeben, die die Kinder eigenverantwortlich machen können. Nun bekomme ich eine direkterer Rückmeldung, wo die Schwierigkeiten liegen, und ich bin z.T. erschrocken, wo sie liegen.
Schwierig dabei finde ich aber auch, dass die Leseübungen, die die anderen Kinder zu Hause machen (Mama hört interessiert zu, wenn Kind lesen übt) eben nicht abgedeckt werden können. Ich meine zu merken, wie die Schere allmählich sehr auseinandergeht.
Andererseits sehe ich meinen Sohn, der im ersten Schuljahr ist und mindestens das Doppelte an Hausaufgaben aufbekommt, die ich jemals aufgegeben habe. So weit werden meine Schüler niemals kommen. Aber ich muss ihn begleiten.
Wichtig finde ich aus Elternsicht nur soweit zu helfen, als dass es nicht eskaliert. Ansonsten würde ich versuchen, wie Sally die Ursachen herauszubekommen. U.U. würde ich Freunde, Nachbarn oder wen auch immer bitten, die Hausaufgabenbetreuung zu übernehmen.