Zitat
Original von robischon
Ja, ich hab auch Erfahrungen mit geistig behinderten Kindern.
Wir sind eben unterschiedlicher Meinung.
Kein Problem für mich.
Ein Kollege von einer Einrichtung für solche Kinder erzählte mir mal, die Kinder kämen bereits "fördermüde" in ihre Sonderschule.
Da stecken mal wieder zwei Pauschalisierungen drin, die so nicht ganz zutreffen. Zum einen gibt es "solche Kinder" nicht, da auch Schüler einer Schule für Geistigbehinderte völlig verschieden sind, wie an jeder anderen Schule auch. Zum anderen trifft der Aspekt der "Fördermüdigkeit" wohl bestimmt auf einen Teil der Schüler zu, sicherlich aber nicht auf alle. Ich denke sogar, dass dieser Aspekt an einer Förderschule schwerwiegender ist, als einer SfG (ist aber nur ein subjektiver Eindruck).
Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich lehne offenen Unterricht nicht ab und möchte ihn auch nicht schlechtreden. Ich selber versuche selbst ihn umzusetzen, wo ich es für angebracht halte. Aber ich arbeite nunmal unter anderem auch auch mit Kindern, die einfachste wiederkehrende Handlungen wie bspw. das Aufhängen der Jacke nicht selbstständig erledigen können. Und das liegt nicht an der Motorik, sondern an der Handlungsplanung! Wie soll dieses Kind sein Lernen selbst organisieren?? Oder ein anderes Kind, das es nicht schafft, sich länger als 1-2 Minuten mit einer Sache zu beschäftigen, da es von allem um sich rum völlig abgelenkt wird?
Es ist sicherlich nach außen hin sehr viel heroischer zu behaupten, JEDES Kind würde von offenem Unterricht profitieren als zu vertreten, dass es Kinder gibt, bei denen das nicht zutrifft. Vielleicht verkauft man als Autor mit einer solchen Meinung auch mehr Bücher oder Arbeitsmaterialien über Amazon. Aber es macht die Behauptung leider auch nicht wahrer.
Nichtsdestotrotz macht es Sinn Offenen Unterricht auch in der FöS oder SfG einzusetzen, wenn man bereit ist Kompromisse einzugehen.