Halllo Julie31,
ich hatte letzens Kontakt zu dem Thema mit jemanden aus dem Forum und gebe hier meinen persönlichen Erfahrungsbericht dann mal öffentlich wieder.
Die Umstellung von Tages- auf Abendschule ist nicht wirklich schwierig, die Arbeitszeiten sind manchmal ungünstig, aber andere Arbeitsbereiche fehlen, wie z.B. Aufsichten, Tadel, Elterngespräche usw.
Was die Motivation der Studierenden angeht, darf man eins nicht aus den Augen verlieren, sie haben die Tagesschulen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht geschafft, Disziplin, Motivation oder mangelnde Fähigkeiten sind häufige Gründe.
Die meisten sind wirklich motiviert, aber stolpern über ihre teilweise traumatischen Schulerfahrungen. Man braucht folglich mehr Geduld und muss sich für einzelne Zeit nehmen, dass sie sich den Frust von der Seele reden können.
Bei uns sind die Klassen aber meist klein, sie starten häufig mit knapp über zwanzig, aber im Laufe des Semesters geben viele auf und momantan habe ich selten mehr als 15 Leute im Raum. Das Arbeiten ist ruhiger, die Studis kommen wohl zu spät, sind aber nicht unruhig, viele arbeiten tagsüber und/oder haben kleine Kinder zu Hause und sind häufig entsprechend müde.
Der Korrekturaufwand ist überschaubar. Ich unterrichte Deutsch, Geschichte und Englisch in der Sek I.
Die Frage nach den Sozialkontakten ist berechtigt. In der Sek I umfasst ein volles Stundendeputat 25 Wochenstunden, d.h. dass du evtl. von Montag bis Fraitag jeden Abend in der Schule bist. Einige Schulen bieten auch tagsüber Unterricht an, aber es heißt nicht, dass du jedes Semester ein oder zwei Abende frei hast und DAS schlaucht, da dein soziales Umfeld "normale" Arbeitszeiten hat. Nicht jede Schule hat einen festen Konferenztag, und die finden vor dem Unterricht statt.
Aber wie Super-Lion schon sagte, wenn du ein-, zweimal deinen Standpunkt deutlich machst, ist das Arbeiten meistens entspannter. Du hast halt "fertige Leute" vor dir sitzen, die auf offensive Erziehnungsarbeit entsprechend reagieren und die Gesetzeslage bezüglich ihrer Rechte genau kennen (Fehlzeiten, Kopfnoten u.ä.).
Ich überlege manchmal, ob ich zurückgehen möchte, aber wenn ich den Tagesschulkollegen genau zuhöre und die Politik beobachte, dann kann ich mich mit den Arbeitszeiten ziemlich zügig wieder arrangieren.
Viel Erfolg
Danae