Beiträge von CKR

    Kannst du Schüler nicht ihre Schaubilder auf die Tische legen lassen, alle gehen rum und schauen sich alle Schaubilder an. Danach wird besprochen welche gut und welche weniger gut waren und warum. Oder die SuS stellen im Anschluss ihr Schaubild im Stuhlkreis vor und sagen, was sie jetzt, wo sie die andern gesehen haben, bei ihrem anders machen würden und warum.
    Ich habe neulich einen Buchtitel entdeckt: Lerninhalte zusammenfassen (Auer-Verlag). Den wollte ich mir mal zulegen, weil ich auch immer vor diesem Problem stehe.


    Gruß

    Zitat

    Original von Panthertier



    Ich sehe meine Freundin, die auf locker 55 Stunden in der Woche kommt (Grundschule, halbe Stelle!) und frage mich: Was tun Menschen, die in der Sek II z.B. Deutsch und Englisch auf voller Stelle machen ??? Das geht doch gar nicht!


    Das ist das Problem mit den halben / reduzierten Stellen. Es wird alles gründlicher gemacht und mehr Zeit ist trotzdem nicht über, dafür weniger Geld. Bei einer vollen Stelle kann man aber auch nur 55 Stunden arbeiten, dann eben nicht so gründlich und perfekt. Dafür stimmt das Gehalt. Fazit: Reduzieren lohnt nicht und wenn doch, dann die Ansprüche so senken, dass man damit auch eine Vollzeitstelle bewältigen könnte.


    Zitat

    Original von Panthertier


    Kommt es tatsächlich nur darauf an, die Routinen zu entwickeln? - mal im Ernst, das glaube ich irgendwie nicht!


    Warum nicht? In jedem Beruf entwickelt man Routinen, Erfahrungswissen, etc. um kann anhand dessen berufliche Situationen schneller einordnen und bewältigen. Es dauert nur eben ein bisschen und erfordert am Anfang einiges an Energie, diese zu entwickeln. Ein ganz wesentlicher Aspekt dabei ist außerdem, dass man Strategien entwickelt bzw. entwickeln sollte, die es einem erlauben Anspruch und Wirklichkeit miteinander in Einklang zu bringen. Das bedeutet zumeist, dass mit der Zeit der Anspruch relativiert und der Realität angepasst wird. Vgl. dazu auch folgende Threads: Anti-Burnout, Reduktion der Arbeitsbelastung, Selbstschutz ... und mehr.
    Mega-Problem mit Planung und Durchführung von Unterricht - Perfektionismus, Nervosität, Belastung


    Gruß
    CKR

    Zitat

    Original von saskali


    Sicher bietet es sich bei mit meiner Qualifikation an, Berufsschullehrer zu studieren.


    Es gibt auch die Möglichkeit in das Referendariat für das Lehramt an berufsbildenden Schulen einzusteigen, ohne vorher Berufs- und Wirtschaftspädagogik zu studieren. Das hängt dann vom jeweiligen Bedarf an Bautechniklehrern des Bundeslandes ab.
    Ebenso ist es möglich, als angestellter Lehrer direkt in den Schuldienst einzusteigen und nebenher eine dreijährige Qualifizierungsmaßnahme zu absolvieren.
    Zumindest in Niedersachsen ist das so.


    Gruß

    Hallo Micky,


    ersteinmal eine Buchempfehlung:
    Dagmar Rohnstock (2007) Zeit- und Selbstmanagement für Lehrende. Berlin: Cornelsen.
    Die Zeit solltest du dir nehmen, das Buch durchzuarbeiten. Steht vor allem viel drin zur mentalen Entlastung und realistischeren Einschätzung des Berufes. (So wird zum Beispiel auch die These deines Kollegen bestätigt; Teilzeitkräfte arbeiten häufig 146% ihrer Sollarbeitszeit. Also: nicht reduzieren, sondern die Ansprüche senken).
    Mir haben auch viel die Unterrichtsideen von Klippert und dem kooperativen Lernen (z.B. Brüning, Saum (2006) Erfolgreich unterrichten durch kooperatives Lernen) geholfen: die Schüler arbeiten lassen und selbst entspannen im Unterricht.
    "Zudem muss man Texte aus Büchern, die zu Arbeitsblättern werden sollen, erst scannen und das ist alles soooo zeitaufwändig und ich wollte doch endlich mal auf ne normale Arbeitszeit von 40 Std. pro Woche."
    Dann scanne sie einfach nicht: kopieren, zurechtschnippeln und noch mal kopieren, fertig. Fragen werden mündlich diktiert oder an die Tafel geschrieben. Kann eben nicht alles schön sein. Das heißt noch lange nicht, dass es schlecht sein muss. Klippert sagt außerdem, dass man mit den Materialien arbeiten sollte, die vorhanden sind, also Schulbücher etc. Auch wenn es dann nicht so perfekt ist, wie man es gerne hätte. DAs mache ich zunhemend so (und ich bin noch im Referendariat).
    Ein paar Ideen und Möglichkeiten, wenn du 10 - 15 Min. vor Klingeln fertig bist: Reflexion der Stunde (Was haben wir gelernt? Wofür können wir das brauchen? Was war gut? Was war schlecht? Was sollte nächstes Mal anders laufen? Was müssen wir noch lernen? etc.), Zusammenfassung der Stunde (Jeder schreibt für sich auf, was er konkret gelernt hat, dann vergleichen die Schüler ihre Ergebnisse und ergänzen ggf., ein Schüler wird zufällig ausgewählt und referiert noch einmal die zentralen Inhalte der Stunde.), Klausurfragen samt Antworten entwickeln lassen ("Wenn das Thema in einer Klausur drankommen würde, welche Fragen würdet ihr stellen? Schreibt auch die Antworten dazu auf." Die Schüler können sich dann gegenseitig fragen), Kurzvorträge halten lassen ("Erstellt aus dem heute gelernten einen kurzen Vortrag. Ich wähle jemanden aus, der diesen dann am Ende halten wird"), und womit sich alles strecken lässt: Think - Pair - Share, also in Einzelarbeit nachdenken über eine Aufgabe, in Partnerarbeit vergleichen und dann erst präsentieren.
    "Ich frage mich: Was muss ich leisten? Und wie kann ich die Gedanken abstellen?"
    Du solltest unbedingt mit anderen Lehrkräften reden: wie macht ihr das? wie seht ihr das? Das hilft manchmal schon unheimlich, weil man sieht, dass das, was die anderen machen auch nicht perfekt ist. Spricht man nicht miteinander bilden sich schnell Mythen im eigenen Kopf darüber, wie toll die anderen alles hinkriegen, was oft gar nicht stimmt.
    "Anschiss von Abteilungsleiterin"
    Scheint ja nicht so ein angenehmes Klima bei euch zu sein. Auf der anderen Seite: "Ich bin seit vorgestern auf Lebenszeit verbeamtet" (Also, was solls.)
    "Hilft da ein Coach? Sollte ich eine Therapie machen?"
    Also ich würde folgende Reihenfolge wählen: Bücherstudium (s.o.), Fortbildungen / Coaching, und erst wenn das alles nicht hilft und Stress und so körperlich symptomatisch werden, eine Therapie, um die eigene Psyche, die oft der größte Feind ist, besser zu durchschauen.


    Weitere Ideen: Sich von Kollegen Material geben lassen; Referate an die Schüler verteilen (Ablauf: Referat halten lassen, Schüler aus Plenum die eigenen Notizen vergleichen und ergänzen lassen, ggf. eine Zusammenfassung erstellen lassen und dann Schüler aus Plenum das Referat noch einmal halten lassen); im Forum den Eintrag 'Anti-Burnout' von Neleabels lesen.


    Soweit erstmal mein (hoffentlich ein wenig hilfreicher) Rat
    Gruß
    Christian

    Zitat

    Original von neleabels


    Überhaupt sollte man seine mündlichen Noten meiner Meinung nach nicht zu kniepelig arithmetisch gestalten


    Will ich auch gar nicht, aber irgendwie ist es mir schon wichtig, einigermaßen vernünftig und nachvollziehbar 'Buch zu führen', sonst kann ich eben gerade nicht am Ende des Schulhalbjahres meine Note begründen. Zumindest nicht in den Klassen, die ich nur 2 Stunden die Woche unterrichte (die zwischendrin auch noch einige Wochen in der praktischen Ausbildung sind).


    Danke jedenfalls für die Hinweise.

    "Der Sinn der Sache kann doch -zumindest nach meinem Verständnis- nur sein, dass ich mein Thema habe und Ziele in diesem Thema und dann versuchen muss, eine dafür geeignete Methode der Vermittlung zu finden."


    Normalerweise sollte das so sein. Im Referendariat ist aber normalerweise auch alles anders. Ich kann die Vorgehensweise verstehen. Zumal es im Referendariat auch darum geht, eine Bandbreite an methodischen Möglichkeiten zu zeigen und nicht in jedem Besuch ein Rollenspiel vorführen zu lassen.

    Also, nun komme ich ja aus Niedersachsen, aber an meiner Schule gibt es HAlbjahreszeugnisse nur für einjährige Vollzeitschulformen. Für alle anderen Schulformen sind die Zeugniskonferenzen sogenannte Trendkonferenzen und es erhalten nur die Schüler eine Benachrichtigung, die versetzungsgefährdet sind. Und in der Berufsschule macht es sowieso keinen Sinn, Zeugnisse zu verteilen, da allein die Kammerprüfung am Ende der Ausbildung die Entscheidung über Bestehen oder Nicht-Bestehen bringt.

    Hallo,


    mich würde interressieren, wie ihr mit dem folgenden 'Problem' umgeht:


    Klippert und kooperatives Lernen setzen viel auf Zwang und Zufallsauswahl der präsentierenden Schüler, um zu erreichen, dass sich alle Schüler innerlich mit der gestellten Aufgabe beschäftigen, denn sie können ja nicht wissen, ob sie nicht vielleicht ihr Ergebnis präsentieren müssen.


    Wenn ich aber nun zur Beurteilung der Beteiligung im Unterricht komme (mündliche Note), bekomme ich folgende Schwierigkeiten:


    a) Bei einer nicht freiwilligen Auswahl des Schülers zählt allein die Qualität des Inhalts, die Beteiligung an sich kann ich dann ja nicht mehr werten.
    b) Da ich von allen Schülern Noten brauche, muss ich ab einem bestimmten Zeitpunkt die Zufallsauswahl durch eine Lehrerauswahl ersetzen. Das bedeutet aber, dass sich die Schüler, die schon mal dran waren, gedanklich ausklinken können.
    c) Ich habe dann nur relativ wenige mündliche Noten. Vielleicht erwische ich manche Schüler sogar an einem schlechten Tag, was ihre mündliche Note sehr nach unten ziehen würde.


    Ansonsten funktioniert die Idee mit der Zufallsauswahl ganz gut, da wirklich alle Schüler stärker in der Vorbereitungsphase gedanklich aktiviert sind und die Aufgabe bearbeiten. Ich selber kann mir zur Lösung meiner oben genannten Probleme mit dieser Methode am ehesten ein Mischsystem vorstellen. Manches geht nach Zufall, manches wie gehabt, nach freiwilliger Meldung.


    Gruß
    Christian

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