Beiträge von CKR

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    Original von Mikael
    Der Traum von der großen, glücklichen Einheitsschule wird ein Traum bleiben,


    Der Traum von der großen, leistungsfähigen und -gerechten Selektionsschule im dreigliedrigen Schulsystem allerdings ebenso.

    Ich glaube es kommt auch darauf an, ob die Mittelschicht mitspielt bei der Erschaffung der Einheitssschule. Verabschiedet sich diese aus dem Schulsystem, bleiben diesem die SuS aus bildungsfernen Bevölkerungsgruppen erhalten und schmoren wieder im eigenen Saft. So scheint es ja in Frankreich zu sein. Da die Mittelschicht aber nun gerade hochgradig vom dreigliedrigen Schulsystem profitiert, indem ihr gesellschaftlicher Status unangetastet und erhalten bleibt, sehe ich da für Deutschland schlechte Chancen.

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    Original von bbslehrerinspe
    Fallen dir noch weitere ein?


    Nein. Bei mir war es eben so. Vielleicht musst du aber gar nicht mit Fragen rechnen, warum du an eine BBS möchtest, sondern warum du überhaupt Lehrer werden möchtest.


    Ich erinnere mich gerade an meine beiden Vorstellungsgespräche zum Ende meines Referendariats. Einige Fragen, die da kamen waren (in etwa):


    Stellen Sie uns noch einmal kurz Ihren Werdegang vor.
    Warum möchten Sie an unsere Schule?
    Welche weiteren / besonderen fachlichen Qualifikationen, Erfahrungen, etc. besitzen Sie?
    Was können Sie der Schule über Ihre Unterrichtstätigkeit hinaus bieten (im Sinne von Schulentwicklung und Innovation)?


    Gruß


    Bitte keine pauschale Quereinsteigerschelte. Das finde ich unfair.


    In Niedersachsen gibt es für Quereinsteiger eine dreijährige Qualifizierungsmaßnahme. Diese findet, zumindest war es in Hannover so, in den Studienseminaren statt.

    Das glaube ich nicht. Mann muss ja auch nicht in einer normalen Ausbildung das Gehalt zurückzahlen, wenn man in der Probezeit gekündigt wird oder später 'hinschmeißt'. Kann höchstens sein, dass du EIN Gehalt zurückzahlen musst, da Beamte ihr Gehalt im Voraus bekommen. Und wenn du Gehalt bekommst und nachträglich aufhörst, kann ich mir vorstellen, dass du das Gehalt für DIESEN EINEN Monat zurückzahlen musst, weil du ja nicht mehr gearbeitet hast.

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    Original von laaady
    Der Schüler besteht darauf, Begründungen für jede Benotung zu erhalten.


    Das Recht hat er.


    Zitat

    Original von laaady
    Er möchte auch die Noten haben, die ich während jeder einzelnen Unterrichtsstunde angefertigt habe.


    Macht wohl Sinn, so etwas aufzubewahren. Würde deine Position auf jeden Fall sehr stärken, wenn in deinen Einzelaufzeichnungen immer schlechte Noten stehen.


    Zitat

    Original von laaady
    Der Schüler behauptet, ich sei verpflichtet alle Noten zu haben. (Schulleitung sagte, diese Aussage sei falsch, es reiche die Entnoten zu haben! Was stimmt nun?)


    Ich glaube die Schulleitung hat recht. Die Form deiner Notenaufzeichnungen sind schließlich nicht vorgeschrieben. Rechtlich reicht es meiner Meinung nach, wenn du deine Note gut und stichhaltig begründen kannst. Ich denke eine Art schriftliches Gutachten über die mündliche Leistungen des Schülers sollte da auch reichen.

    "Was ist es genau, das einen daran reizt, an einer BBS -- statt an einer Haupt- oder Realschule oder am Gymnasium -- zu unterrichten (mit solchen Fragen werde ich ja zu rechnen haben)?"


    Na ja, bei mir hat es sich so ergeben: Berufsausbildung, passendes Studium (Pflegewissenschaften) und dann eben Lehrer.


    "Ich stelle mir vor, es ist einmal die Heterogenität der "SuS" (wie du schreibst). Und evtl. dass sie im Schnitt älter sind als an anderen Schulen bzw. Schulformen?"


    Das sind doch schon mal Gründe.


    "Und dass sie im Allgemeinen evtl. klarer vor Augen haben, was bzw. wohin sie wollen?"


    Sicherlich auch nicht alle. Es gibt ja Schulformen, die zum Übergangssystem gehören, d.h. die SuS besuchen diese Schulform, weil sie nix anderes bekommen haben.


    "Gilt sicherlich in unterschiedlichem Ausmaß und z. B. für BVJ-Schüler weniger als für andere..."


    Ja, BVJ kann schwierig sein.


    "Ich stelle mir vor, die Grund-Motivation müsste doch eigentlich höher sein, wenn man genau weiß, wozu man diese Schule besucht. Allerdings hört man ja auch manchmal, GERADE an BBS gebe es demotivierte SuS(?)"


    Heterogenität eben. Du findest beides.


    Zweiter Versuch: http://www.grundig-akademie.de…getrain/e2021/e20ziel.htm

    Zitat

    Original von laaady
    Habe vielleicht eine Kleinigkeit falsch gemacht, zwei Schüler hatten sich bei mir darüber beschwert, ich würde Noten geben die nicht nachvollziehbar wären und daraufhin habe ich diese angeschrien, da ich mich provoziert fühlte. Weitere Schüler die vor der Tür standen haben mich schreien gehört, wie ich RAUS RAUS RAUS geschrien habe. Die beiden meinten, mein Verhalten wäre respektlos gewesen und sie würden es morgen auch im Gespräch erwähnen und wären in der Lage, Zeugen herbei zu führen die vor der Klasse standen und mich schreien gehört haben.


    Na da hast du sicherlich ne 'Kleinigkeit' falsch gemacht. Wenn SuS nachfragen, sollte man eher versuchen die Noten zu begründen und nicht die SuS anschreien.

    Zitat

    Original von klöni
    Wie reagierst du auf die nervenden Vergleiche: "Aber die hat doch auch ... Punkte und ich nur ..."? Ich habe es irgendwie satt, ständig die Noten der anderen Schüler zu begründen.
    i


    Ich habe gerade ein Buch zum Schulrecht gelesen (Günther Hoegg, Schulrecht, Beltz-Verlag). Hier ein paar Zitate zum Thema:


    "Vom Lehrer wird verlangt, dass er die mündlichen Noten nach bestem Wissen vergibt, nicht mehr und nicht weniger. Falls also ein Lehrer seine mündlichen Noten gewissenhaft erstellt und ein oder mehrere Schüler damit nicht einverstanden sind, so ist das nicjt zu ändern."


    "Die mündliche Note verändert sich nicht nach dem Ausmaß der Empörung, die sie auslöst. Und es wird nicht über sie abgestimmt."


    "Allein entscheidend ist die subjektive Einschätzung des Lehrers. Gerade bei dieser wenig greifbaren Einschätzung genießt der Lehrer einen Beurteilungsspielraum."


    "Entscheiden Sie nach Ihren Unterlagen und nach Ihrem pädagogischen Gewissen. ... Ob die verkündete Note objektiv richtig ist, das weiß kein Mensch. Aber Sie haben so gewissenhaft gearbeitet, wie Sie konnten - und das genügt vollauf."


    "Eine Erklärung für "ungerechte" Noten liegt darin, dass es deutlich weniger Notenstufen als Schüler gibt. Folglich finden sich immer mehrere Schüler mit sehr unterschiedlichen Leistungen innerhalb einer Notenstufe."


    "Der Lehrer muss die Entscheidung dem Schüler gegenüber begründen, aber falls die Note nicht einleuchtet, muss er sie deshalb nicht ändern. Das Urteil des Lehrers ist also nicht zustimmungsbedürftig."



    Gruß
    Christian

    "Wie ist dort der Englisch-/Deutschunterricht verortet?"


    Das hängt stark von der Schulform und ihren Zielen ab. Da berufsbildende Schulen auch einen allgemeinbildenden Auftrag haben, haben die SuS auch allgemeinbildende Fächer. Außerdem verleihen viele Schulformen allgemeinbildende Abschlüsse. So kann z.B. auch über den erfolgreichen Abschluss der Berufsschule (was eine Schulform ist) der Realschulabschluss erworben werden.


    Wie der Name berufsbildende Schulen sagt, gibt es unterschiedliche Schulformen: Berufsschule: wird bei einem regulären Ausbildungsverhältnis im dualen System besucht. Berufsfachschule: Hier gibt es Unterschiede. Manche verlangen keine Eingangsqualifikation, manche den HAuptschulabschluss, manche den Realschulabschluss. Sie dienen zumeist dem erlangen eines allgemeinbildenden Abschlusses, können aber auch berufsbildende Abschlüss verleihen. Fachoberschule: Schulform, die zur Fachhochschulreife führt. Berufsoberschule: Schulfrom, die eine fachgebundene Hochschulreife verleiht (nach besuch der FOS und einer abgeschlossenen Ausbildung). FAchgymnasium: reguläre, dreijährige Oberstufe mit fachspezifischen Leistungskursen. Berufsvorbereitungsjahr: Förderschüler ohne Hauptschulabschluss, die auf eine Berufsausbildung vorbereitet werden sollen. Berufseinstiegsklassen: Werden besucht von SuS ohne oder mit schlechtem Hauptschulabschluss. Dienen ebenfalls dem Erlangen der Ausbildungsreife.


    "Was in etwa erwartet mich als Englisch- und Deutschlehrer an BBS?"


    Viele Schüler, Klassen und Korrekturen. Die allgemeinbildenden Fächer haben oft nur einen geringen Anteil an der Gesamtstundenzahl der SuS, so dass die Klassen zumeist nur jeweils 1-2 Stunden Englisch / Deutsch die Woche haben. Es gibt aber auch Schulformen, die mehr Stunden haben (bis zu vier Stunden).


    "Wozu "brauchen" Berufsschüler z. B. Englisch (OK, Fachsprache für ihr jeweiliges Fach, aber darüber hinaus?)."


    Für ihren Beruf. Für den eventuell angestrebten allgemeinbildenden Abschluss. Für die persönliche Weiterentwicklung. Außerdem möglich: bilingualer Unterricht.


    "Über Links, Literaturhinweise o. Ä. würde ich mich natürlich auch freuen!"


    Berufsbildungebericht 2008: http://www.bmbf.de/pub/bbb_08.pdf


    Bundesinstitut für Berufsbildung: http://www.bibb.de


    http://www.grundig-akademie.de…etrain/e2021/e20ziel.html


    Soweit erstmal.


    Gruß



    P.S.: Wäre gut dein Bundesland zu wissen für weitere / genauere Infos.

    Zitat

    Original von goldi777
    Eine erstaunte Frage:
    Nach 20 Jahren Berufserfahrung weißt Du nicht, wie man eine Unterrichtsreihe entwickelt und durchführt? Es ist mir ein Rätsel, was Du die letzten 20 Jahre gemacht hast. Unvorbereitet in die Schule gehen, langweiligen Standardunterricht machen und einfach mal gucken, was sich so ergibt?
    Ganz ehrlich: Das sind genau die Lehrertypen, wegen denen der Ruf unseres Berufsstandes immer wieder in den Keller gezogen wird.
    Ich finde das einfach unglaublich und wüsste nicht, wieso ich auch nur einen Finger krumm machen sollte, und jemandem wie Dir in irgendeiner Form zu Helfen.
    Mach das, wofür Du bezahlt wirst: guten Unterricht vorbereiten, durchführen und dokumentieren - und zwar ALLEINE!


    Na ja, erstaunen tut es mich auch und im Grunde kann ich mich den Kernaussagen von Pluto und dir anschließen.Aber die Art und Weise deiner Kritik finde ich ziemlich überzogen. Nun hat Zeitgenosse zwar versäumt Hintergründe und Ursachen für die eigene 'Not' darzulegen. Aber ihn / sie gleich in die Schublade 'fauler Sack' zu stecken, finde ich unangebracht. Auch die Schärfe deines verbalen Angriffes finde ich nicht gut. Gehst du so auch mit deinen Schülern um?


    Mit freundlichen Grüßen

    Habe heute mal wieder festgestellt, dass ich ein ziemlicher Schusselkopf sein kann und gerne mal etwas vergesse. Insbesondere Kleinigkeiten, die ich eben mal so gesagt bekomme. Und davon gibt es ja in der Schule nicht wenige. Wie handhabt ihr Informationsflut und -chaos in der Schule? Welche Strategien nutzt ihr? Zettelchen, Kalendereinträge, Notizbücher?


    Gruß

    Vielleicht so:


    Gesellschaftsrelevanz: Erforschung von und Wissen über die Zusammenhänge von Naturkatastrophen / 'natürlichen Großphänomenen' ist gesellschaftlich relevant, damit die Gesellschaft in der Lage ist, diese zu beherrschen, um sich in Zukunft davor zu schützen (z.B. durch Prognosen, wann so etwas auftritt) und die dabei frei werdenden Kräfte und Energien produktiv zu nutzen.


    Schülerrelevanz: Das ist in der Tat schwierig. Lässt sich meines Erachtens am ehesten exemplarisch bestimmen: Vulkanismus als Beispiel für geologische Prozesse, um daran übertragbare Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, die das Verständnis und die selbstständige Erkundung solcher Prozesse ermöglichen.


    Fachrelevanz: Das muss der Fachmann bestimmen: welchen Stellenwert haben die Inhalte zum Thema Vulkanismus im Rahmen des Faches.


    Einen Herrn Renschede kenne ich allerdings auch nicht. Ich habe immer Klafki nutzen müssen (Gegenwartsbedeutung, Berufs- und Zukunftsbedeutung, Exemplarik).


    Gruß

    Zitat

    Original von mimmi
    Wenn ich eine Stunde im Sitzen, eine im Stehen, dann wieder eine im Sitzen korrigiere, geht es bei Weitem nicht so sehr auf den Rücken.


    Seh ich auch so. Der Tipp mit dem Aufsatz ist auch ganz gut. Muss ich mal ausprobieren.

    Zitat

    Original von Mr.-X
    Ich mache es in meinen Fächern so, dass ich Kindern etwas vor der Klasse vortragen lasse!Da Lernen sie sicherer als bei einer prüfung weil sie wissen da könnte ich mich vor allen plamieren!


    Kommt auf die Schüler an. Manchen ist ja nix peinlich.

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