müllerin
In "unserem" Hort klappt das eigentlich ganz prima.
Jede der drei Gruppen mit ca. 24 Kindern wird von 2 Erzieherinnen und hin und wieder von Praktikantinnen betreut.
Jede Gruppe hat ein großes Ess- und Spiel-Bastel-Lese-Zimmer und einen Hausaufgabenraum.
Die Kids kommen von der Schule, ziehen sich in der Garderobe um und gehen dann zum Essen. Nach dem Abspülen und Tischabräumen (würden sie zuhause nieeeeee tun!) beginnt das große Rennen, wer als Erster im Hausaufgabenzimmer ist. Alle Kinder erledigen ihre Hausaufgaben zumeist selbständig (sind ja auch ihre und nicht die von Eltern oder Erzieher) und legen sie dann der Betreuerin vor. Je nach Stärken/Schwächen des Kindes wird von dieser die Hausi nach Richtigkeit/Sauberkeit/Vollständigkeit kontrolliert und auf Verbesserung hingweisen. Eine totale Überarbeitung durch Erwachsene wird von unseren Lehrern nicht gewünscht, da sie ja dadurch nicht mehr erkennen können, ob das Thema wirklich von den Schülern verstanden wurde.
Lesen und Gedichte lernen und sogar für anstehende Proben wiederholen wird von der zweiten Erzieherin übernommen. Außerdem helfen sich die Kinder gegenseitig, die Kleinen lesen bei den Großen, Schwache lassen sich von den Starken den Mathestoff nochmals erklären, wechselseitiges Abfragen etc...
Und gibts mal eine wirklich raffinierte Mathe-Testaufgabe diskutiert schon mal die ganze Gruppe über die verschiedensten Lösungswege, und jeder lernt was dazu
Klar ist es unruhiger im Raum, wenn 8-10 Kinder Hausi machen, als alleine im Kinderzimmer zu sitzen. Aber wer sich da nicht konzentrieren kann, kann auch im Klassenzimmer mit 30 und mehr Schülern nicht arbeiten...
Durch die klare Struktur und den sehr geregelten Ablauf ist mein Kind nach ca. 60 bis 75 Minuten fertig mit Mittagessen und Hausaufgaben. Dies hat sich auch an den Tagen, an denen er den Hort nicht besucht, ebenso automatisiert. Die Hausaufgaben sind eine Selbstverständlichkeit, die Vorrang vor allem anderen haben. Die Probleme anderer Eltern von wegen erstmal Fernsehen oder nebenbei Musik hören oder gar "mach ich später" kennen wir Hort-Mütter nicht.
Und eins darf man nicht übersehen: durch die unterschiedlichen Schulschlußzeiten der Grundschüler entspannt sich die Situation für die Hausaufgabenbetreuung enorm. Die Schüler kommen zeitversetzt von der GS und ebenso zeitversetzt zur Hausi. Die Ersten sind fertig, dann kommen erst die nächsten...
Liebe Grüße
Nadja
Ach noch eins: Die "Nicht-Hort-Mütter" beneiden uns um unsere Kinder, weil die Arbeitsmoral und die Leistung Kinder vom Hort besser ist....