Beiträge von helmut64

    Im Lehrerzimmer hatte ich beobachtet, dass manche Grundkursleiter mit einem Teilaspekt der Notenfindung ihre Schwierigkeiten haben. Und so kam es, dass eines Tages im Jahr meiner Pensionierung (2007) ein offiziell aussehendes Schreiben in den Fächern der Betroffenen lag (siehe Anhang). Zwei oder drei haben das tatsächlich für echt gehalten.


    Nicht ganz ernst gemeinte Handreichung fuer Kursleiter.pdf

    Ich habe nicht behauptet, dass Grundschullehrerinnen weniger oder leichtere Arbeit verrichten als Gymnasiallehrer. Sie haben nur nicht die _gleiche_ Arbeit! Damit kann der Grundsatz "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" hier nicht greifen.


    Ähnlich ist es bei den Gymnasiallehrern. Die arbeiten zwar alle im gleichen Gebäude und haben dieselben Schüler, aber ihre Studien waren völlig verschieden und sie unterrichten ganz unterschiedliche Fächer. Lehrer für Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Sport, Musik haben also verschiedene Berufe und nicht die gleiche Arbeit, auch wenn sie ihre Noten in dieselben Schülerbögen eintragen.

    "Unterschiedliche Anforderungen ja. Heißt aber nicht, dass die Lehrkräfte unterschiedlich verdienen müssen." Stimmt. Es bedeutet aber auch nicht, dass sie gleich viel verdienen müssen.


    "Ein GS Lehrer ist genauso viel Wert eie ein Gymlehrer, zumal das Studium zumindest in NRW gleich lang dauert." Welche Art von Wert ist hier gemeint? Der Wert für den Arbeitgeber, ausgedrückt in Geld?


    "Es wäre auch ne Möglichkeit den Mangel an GS Kräfte zu beheben." Richtig. Wenn die Nachfrage groß und das Angebot klein ist, dann steigt in einer Marktwirtschaft der Preis. In unserem Fall hätte der Arbeitgeber auch noch die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern oder die Ausbildung zu erleichtern.


    "Gleiche Arbeit! gleicher Lohn." Im Prinzip richtig. Es ist allerdings offensichtlich, dass Grundschullehrer und Gymnasiallehrer nicht die gleiche Arbeit verrichten. Tatsächlich gibt es sogar unter Gymnasiallehrern verschiedener Fächer große Unterschiede. Das zeigen die unterschiedlichen Einstellungsbedingungen je nach Fach. Der Mangel an Nachwuchs in den MINT-Fächern könnte etwa mit einer der drei oben genannten Maßnahmen behoben werden.

    Ich mache Waldwanderungen. Da gibt's keine Viren, höchstens Zecken.


    Und wohl dem, der ein Steckenpferd (Hobby) hat. Das hilft auch nach der Pensionierung. Man sollte aber schon viele Jahre vorher damit anfangen.

    Oh je, dann bin ich am 14. März 1979 wohl auch zu oberflächlich geblieben.


    An diesem Tag habe ich nämlich in meinen LK Physik einige Flaschen Sekt mitgenommen. Wir haben dann Einsteins hundertsten Geburtstag angemessen gefeiert.


    Es war das Semester, in dem wir uns ausschließlich mit Relativitätstheorie beschäftigt haben. Im Abitur habe ich dann eine Aufgabe aus diesem Gebiet gewählt. Hat prima funktioniert!

    Wir Funkamateure wissen die Sonnenflecken zu schätzen. Im Sonnenfleckenmaximum (in etwa 5 Jahren) erreicht man nämlich auch mit kleiner Sendeleistung andere Kontinente.


    Gruß von Helmut, DK2ZA




    Ein wenig Allgemeinbildung kann nicht schaden:


    Moebius, erklär den Banausen doch mal die Sache mit dem Pferd und dem Gurkensalat!

    Gutschein nicht annehmen, Blumenstrauß in Vase auf's Lehrerpult und dort stehen lassen bis er entsorgt werden muss.


    Selbst erlebt:


    Eine Schülerin der Fünften übergibt mir vor der ganzen Klasse eine kleine Pappschachtel, die sie hübsch bunt beklebt hat und die offenbar nicht leer ist. Ich öffne die Schachtel sofort und finde darin zwei Manschettenknöpfe (damals habe ich mich noch standesgemäß gekleidet). Ich bedanke mich sehr freundlich und halte eine kurze Ansprache zum Thema 'Geschenke für Lehrer', dann gebe ich dem Mädchen die Manschettenknöpfe zurück. Die Schachtel behalte ich.

    Jeder kennt es:



    Über allen Gipfeln
    ist Ruh ...



    Das Gedicht hat 8 Zeilen.




    Vor Jahren habe ich unter einem Pult ein 4-seitiges Geheft aus unserem LK Deutsch gefunden, in dem dieses kurze Gedicht nach allen Regeln der Interpretationskunst verhackstückt wurde.



    Unter den Überschriften



    Semantische Besonderheiten
    Exkurs
    Syntaktische Besonderheiten
    Klangliche Besonderheiten
    Rhythmus und Metrum
    Graphische Besonderheiten (Vers- Strophenbildung)
    Sprecher
    Adressat



    stand jeweils ein Absatz von etwa einer halben Seite.



    Am Ende des letzten war zu lesen:



    Abschließend sei noch einmal angemerkt, dass die vorangehenden Bemerkungen nicht für eine Interpretation gehalten werden dürfen. ... ...
    Beispielsweise ist der Kontext des Gedichtes völlig unberücksichtigt geblieben, und auch die methodische Verkettung einzelner Analyseschritte hätte in einer Interpretation stärker ausgeprägt sein müssen, damit ein in sich abgerundeter Analysetext entstanden wäre.




    An dieser Stelle konnte ich nicht anders als zu denken: "Aber so ein Gedicht bringen sie nicht zustande"

    In meiner Jugend hießen die Kinder von Leuten, die Dialekt sprachen, Hans oder Lisa. Ich weiß natürlich, dass sich Moden ändern. Trotzdem hat mich das folgende Erlebnis einigermaßen erschüttert:


    Im Playmobil Funpark schwimmt ein großes Seeräuberschiff. Ein kleines Mädchen beugt sich weit aus einer der Luken. Da dröhnt von hinten die Stimme seiner Mutter in breitestem Fränkisch: "Fall fei ned naus, Cheyenne!"

    Thema Dialekt:



    Wir waren 1972 bis auf einen Niederbayern nur fränkische Referendare im Regensburger Seminar.



    Der obligatorische Wanderführerlehrgang fand in Prien am Chiemsee statt. Eines Abends besuchte uns dort der Fanderl Wastl (Sebastian Fanderl), ein von Radio und Fernsehen bekannter Sammler und Pfleger original oberbayerischer Volkslieder mit seiner Zither.



    Nach einem kurzen Vortrag über den Unterschied zwischen echter Volksmusik und dem, was Laien dafür halten, begann er mit uns ein solches Volkslied einzuüben.



    Ich habe es heute noch im Ohr, wie wir mit unseren fränkischen Zungen versuchten, oberbayerische Laute zu erzeugen. Das Lied begann so:



    "In da Möidolleidn af da Sunnaseitn blüan di Bleamaln noamol so schöi ..."



    (Übersetzung: Auf der Sonnenseite des Mölltalhanges blühen die Blumen nochmal so schön)



    Es dauerte eine Weile, bis dem Wastl klar wurde, weshalb wir mit so überschäumender Begeisterung bei der Sache waren. Der Abend wurde dann noch sehr vergnüglich.



    Am nächsten Tag ging's auf die Kampenwand und wir übten die korrekte Aussprache dieses Schüttelreimes:



    "I gangat gern auf'd Kampenwand, wann i mit meiner Wampen kannt"

    Ha, ihr Heuchler!


    Schon Wilhelm Busch hat's erkannt:


    Die Selbstkritik hat viel für sich.
    Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
    So hab' ich erstens den Gewinn,
    Dass ich so hübsch bescheiden bin;


    Zum zweiten denken sich die Leut,
    Der Mann ist lauter Redlichkeit;
    Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
    Vorweg den andern Kritiküssen;


    Und viertens hoff' ich außerdem
    Auf Widerspruch, der mir genehm.
    So kommt es denn zuletzt heraus,
    Dass ich ein ganz famoses Haus.

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