Privatpatient zu sein hat Vorteile:
Morgens bei einer Radiologie angerufen. "Wo sind Sie versichert?" ... "BBV" ... " Sie können noch heute Nachmittag kommen" (andernfalls hätte ich eben noch bei einer anderen Radiologie angerufen)
Beim Kardiologen und Orthopäden geht es von der Anmeldung nach links ins Wartezimmer, für mich aber nach rechts zu einigen Stühlen, die vor den Behandlungszimmern stehen. Kaum habe ich eine Zeitschrift aufgeschlagen, schon bin ich dran.
Im Krankenhaus bemüht sich der Chefarzt um mich, wie sein Name auf der Rechnung beweist.
Auch der behandelnde Arzt freut sich:
Er verlangt mindestens 2,3 mal so viel wie bei einem Kassenpatienten. Wenn ihm eine plausible Begründung einfällt (mein Zahnarzt: kleine Mundöffnung) darf's auch der Faktor 3,5 sein.
Er kann mir verkaufen was und soviel er will. Und wenn mir nichts fehlt: Diagnostik geht immer. Eine Obergrenze existiert nicht. Und natürlich gibt er mir gleich einen neuen Termin.
Manchmal allerdings ...
Ich liege nach einer Operation in einem Zweibettzimmer. Der andere ist Kassenpatient, für den sonst einfach kein Platz mehr war. Zum Frühstück bekomme ich zwei kleine Fläschchen Fruchtsaft, er nicht. Mittags gibt es für mich einen Nachtisch, für ihn nicht. Nachmittags Kaffee und Kuchen, für ihn nicht.
Reklamation hilft nicht. Wir teilen brüderlich.