Antwort: Es gibt keinen Präzedenzfall. Gäbe es einen solchen würden alle einen Doktortitel anstreben und auf das lästige Referendariat pfeifen.
In Österreich ist die Matura ausreichend um Lehrer zu werden. In der Schweiz benötigt man kein Hochschulstudium (aber Schwitzer Dütsch). Die Chancen im Ausland ohne abgeschl. Lehrerausbildung eingestellt zu werden sind auch nahezu nicht vorhanden. Die einzige Möglichkeit sind Privat-Schulen, hier kann in Einzelfällen von der geforderten Ausbildung abgewichen werden. Damit wird jedoch keine Fakultas erteilt sondern die Forderung nach dieser wird ,Aufgrund einer Notsituation, umgangen.
Warum sollte ein Doktortitel zum unterrichten befähigen? In der dafür absolvierten Ausbildung sind keine schulbezogenen Ausbildungsinhalte.
Selbst für einen entsprechenden Einsatz an einer Universität ist der Abschluss unzureichend. An den ehemaligen Fachhochschulen wird eine nicht unerhebliche berufliche Praxis erwartet. Selbstredend darf man, auch in der Oberstufe, ohne den geforderten Abschluß unterrichten. Die Gründe für eine Einstellung müßen sich NUR dem Arbeitgeber erschliessen. Dabei ist jedoch zu beachten das eine unbefristete Beschäftigung in solchen Fällen nahezu ausgeschlossen ist. Sollte sich hier dennoch etwas ergeben läuf man während der gesamten Laufzeit seines Vetrages Gefahr gegen einen Mitarbeiter mit voller Qualifikation ausgetauscht zu werden. Ausserdem sind bei einem solchen Einstieg alle Beförderungsmöglichkeiten schon aufgrund der fehlenden Qualifikation ausgeschlossen. Für eine Verbeamtung muss man zusätzlich die Laufbahn Befähigung erwerben.
Leider ist es so, dass sich ein Dr. Titel schön anhört aber für viele Arbeitsbereiche ausserhalb der Uni überflüssig bishin schädlich ist.
Einstieg öffentlicher Dienst mit 18, Ausbildung 3 Jahre, 2 Jahre Praxis, abgelegte Angestelltenprüfung zwei. Das heißt mit ca. 26 kann man hier auf beruflichen Positionen stehen auf die man sich mit einem Title noch nicht einmal bewerben darf.
Nicht ohne Grund heißt es für Nichterfüller : QUEREINSTIEG oder SEITENEINSTIEG in eine ANDERE Laufbahn. Da hilft auch nicht der private Dozent, der hört sich auch schön an, ist aber keine Laufbahnqualifikation.
Übrigens, im Netz ist ein Dr. Physik zu finden. Ehemals Flight Director bei der ESA. Der hat sich einen neuen Job bei Ikea gesucht. Da es hier keine tarifliche Möglichkeit zur Einstufung gab, hat er als Parkplatzwächter begonnen. Hört sich ätzend an, hat aber aus Arbeitgebersicht Logik.
Kennt hier jemand einen Präzedenzfall oder hat eigene Erfahrung mit der Anerkennung eines Doktortitels als Fakultas in seinem Fach?
Ein Doktortitel kann nur dann anerkannt werden, wenn wesentliche Inhalte der Ausbildung aus der Hochschulausbildung ableitbar sind.
Dies wird schon daran scheitern, dass in dem Referendariat emsig unterrichtet wird. Wie will man nun diese Praxiszeiten nachweisen ohne sie absolviert zu haben?
Was denkbar und möglich ist: Eine Verkürzung der Ausbildung. Dies setzt jedoch auch voraus, dass Inhalte des Referendariates auf einem anderen Weg erworben wurden.
Hier mag es Sonderfälle geben, diese waren dann aber schon vor Abschluss der Hochschulausbildung im Schuldienst tätig. Empfehlenswert ist es jedoch nicht die 18 Monate zu verkürzen, allein schon, da hier die Zeit zum Kennenlernen der Prüfer zu kurz ist und man Gefahr läuft sich falsch vorzubereiten.
Jahrelange Lehrerfahrung im Fach liegt vor...
Wer eine langjährige Schulerfahrung hat dürfte die Einstellungsbedingungen kennen. Spätestens nach dem ersten befristeten Vertrag ist bekannt, dass dieser niemals entfristet wird.
Oder ist hiermit Lehrerfahrung ausserhalb von Schule gemeint? Das wäre gleichbedeutend mit: keine Schulpraxis!
Hier können entsprechende Zeiten zwar als förderlich anerkannt werden, und somit zu einer besseren Besoldung führen, ansonsten waren diese Erfahrungen nicht in der Schule und damit sind sie nicht geeignet hieraus Inhalte des 2. Staatsexamens abzuleiten.
Das Haupt- und K.O. Argument.
Lehrersicht: Ich habe auf Lehramt studiert, erstes und zweites Staatsexamen abgelegt und besitze eine lange Berufserfahung. Jetzt bekommt einer ohne Ausbildung einen besseren Job wie ich? Mal sehen was der drauf hat. Hier mag es sein, dass der Quereinsteiger sogar besser geeignet wäre, leider wird er nicht so im Betrieb angenommen. Davon abgesehen dass man selbst mit 2. Staatsexamen gerade mal unter Berufsanfänger läuft und ehrlich gesagt es auch ist. (Schule ist ein Betrieb mit vielen internen Abläufen, diese zu kennen und sich darin sicher zu bewegen, erfordert Zeit und eine Auseinandersetzung mit den Gegebenheit vor Ort. Diese Abläufe wird man kaum in einer wiss. Ausbildung kennenlernen.)
Das hört sich alles blöd an. Die Bedingungen habe ich nicht geschaffen.
Wichtiger: Der Arbeitsplatz Schule erfordert sehr viel an Wissen. Jedoch kein wissenschaftliches Fachwissen. Die Schüler sollen lernen, hierbei muss der Lernprozess richtig gesteuert werden. Ob man den Stoff selbst beherscht ist dabei irrelevant solange man die Schüler richtig fördern kann.
Genau dieses lernt man in einem Diplom/Master Studium mit anschliessender tieferer wiss. Qualifikation nicht!