Beiträge von oktoberfeld

    ...obwohl ich die Methode "Lesen durch Schreiben" auch überzeugend finde, muss dies aber gut vorbereitet sein (vor allem die Elternschaft muss mitziehen, wenn sie plötzlich akzeptieren sollen, dass ein Kind erst einmal "Fux" mit "x" o.ä. schreibt)...


    ...bislang habe ich beides durchlaufen, Beginn mit Schreibschrift (wofür es aber kaum noch Fibel-Material gibt) und mit Druckschrift - und ich plädiere auch eindeutig für die Druckschrift, weil die gesamte Lebenswelt, die die Kinder umgibt, ja auch mit Druckschriften gepflastert ist, dass Lesenlernen also unmittelbar einsetzen kann und vor allem für die etwas motorisch ungeschickteren Kinder das halbe bis ganze Jahr hilfreich sein kann, sich auch an die Schreibschrift später zu gewöhnen...


    Ad 1 - das ist sicher auch wahr (und eine Möglichkeit) - aber ob ein Fünftklässler dafür zu erwärmen ist??? Goethes "Sah ein Knab ein Röslein stehn" steht in manchen Grundschullesebüchern - ich sag den Kindern dann auch nicht, dass es eine Vergewaltigungsszene ist...


    Ad 2 - ... in der Tat - dabei könnte das Verstehen von Gedichten so leicht sein, wenn man sich klar macht, dass es Bilder sind, die mit Worten gemalt wurden...

    Zitat

    Original von flyfor
    oktoberfeld


    Ich danke dir...also ich finde das Gedicht in Ordnung oder?


    ..na ja, die wirklich große Lyrik ist es m.E. nicht und ich frage mich, was man daran erarbeiten könnte...
    Ins Unreine gedacht:
    - Personalisierung als literarischer "Trick" (wie in Fabeln); Wind und Wolke sprechen ja miteinander
    - Dialogform...
    - die Bandbreite des Naturbegriffs (der Wind zählt ja eine Menge Einzelheiten auf, Tierwelt, Pflanzenwelt usw); und auch ein bisschen "Menschenwelt" (Wolkenkratzer)...
    - den Sinn von Begegnung...
    - die Eigenständigkeit auch einer "kleinen Wolke" (eines kleinen Menschen?), die ja letztlich ihr "eigenes Ding" macht, nämlich regnen...
    ((Es gibt einen schönen Satz, den ich mal bei "amnesty international" gelesen habe: Kinder sind kleine Menschen.))
    ... aber ich denk mal noch ein bisschen nach ...

    Nö, so streng bin ich nicht; in dubio pro reo - ich streiche das einfach weg und spreche mit dem Kind, denn es ist ja wohl ein Zeichen von Aufregung, wenn es das nicht mehr überblickt.
    Die Überbetonung der Orthographie ist so eine typisch deutsche Krankheit... - und wir quälen die Kinder schon genug damit (weil die Damen und Herren an den grünen Tischen, die die Lehrpläne erstellen, keine Ahnung von der Praxis haben)...

    Zitat

    Original von Kiray
    Find ich nicht, Frühling kann man doch jetzt noch toll machen und wegen einer Interpretation würd ich mich keine Gedanken machen, das sind Fünftklässler, die müssen noch keine umwerfende Interpretation abliefern!
    Hast du schonmal ans Schreiben von Gedichten gedacht? Elfchen, Haikus, Laternengedichte...


    ... und Akrostichon (das ist zwar ein schwieriger Name, aber eine einfache Sache, die Anfangsbuchstaben der Zeilen untereinander ergeben ein Wort):
    Fliederblau
    Rosenrot
    Üppiggrün
    Holzbraun
    Lichthell
    Indianerrot
    Naturweiß
    Giftgelb
    :D

    Moderne Unterrichtswerke sind in aller Regel auch nach Erkenntnissen der Lerntheorie aufgebaut, dass heißt ein Grundwortschatz wird erarbeitet, immer mal wieder wiederholt und kann sich so einprägen.


    Auch beim Erarbeiten von Worten außerhalb eines Buches bleibt immer die Gelegenheit, auf den Wortschatz eines Grundschulwörterbuches zurückzugreifen und damit eine stabile Grundlage zu legen.

    ...als "beratender Lehrer" kommt man zur Mitarbeit an einem Schulbuch wie die Jungfrau zum Kinde...
    ...in meinem Fall hat wohl der Schulbuchvertreter Namen an den Verlag weitergegeben und der Verlag hat dann bei mir angefragt, ob ich mir das vorstellen könne...
    ...ich habe es mal gemacht, um Einblick in den komplizierten und lange dauernden Prozess zu bekommen, bis ein Schulbuch wirklich auf dem Markt ist (aber der Zeitaufwand und die Honorierung stehen in keinem Verhältnis zueinander)...
    ...außerdem muss man aufpassen, dass eine übereifrige Aufsichtsbehörde das nicht als unangemeldete Nebentätigkeit auslegen kann (ich hatte es vorsorglich mitgeteilt)...


    ...andererseits gibt es Verlage (ich denke da an AOL als Beispiel), die durchaus Autoren suchen...

    ...man kann sich doch auch mit der Kunstlehrerin / dem Kunstlehrer absprechen... (und wer sollte überhaupt etwas dagegen haben? Im Zweifelsfalle fällt alles unter den "Erziehungsauftrag", auch wenn es nicht klar einem Fach zugeordnet werden kann; soziales Lernen ist allemal wichtiger...)

    Das "er spielt" habe ich nie als Satz behandelt - bin also für solche Formen und Übungsphasen immer bei der Kleinschreibung geblieben; m.E. sind die meisten Unterrichtswerke auch so gestaltet...

    Mich haben eigentlich nur zwei Fächer interessiert: Deutsch und Kunst; darin konnte mir keiner das Wasser reichen, in anderen habe ich mich durchgemogelt oder war grottenschlecht.
    Als typischer Saisonarbeiter, erstes Halbjahr geschludert, dann rangeklotzt, habe ich die Versetzung aber immer geschafft.
    Meine Erfahrungen mit Schule waren im Grunde nicht so, dass ich gerne hätte Lehrer werden wollen; aber letztlich blieb nichts anderes...

    In RLP ist im Rahmenplan nun festgeschrieben, dass Kinder zu individuellen Lösungswegen kommen sollen; es gibt auch Unterrichtswerke (z.B. Zahlenzauber / Oldenbourg), die darauf eingehen; Beispiel:
    92 - 47=
    1. Weg: 92 - 40 = 52 - 7 =
    2. Weg: 92 - 50 = 42 + 3 =
    3. Weg: 92 - 7 = 85 - 40 =
    usw.
    Meine bisherige Erfahrung zeigt: Die fitten Kinder kommen damit klar, aber die Schwachen sind dadurch nur verwirrt.

    Grundsätzlich denke ich, dass man mit Verboten nicht weiter kommt. Das Kind, dass in der Klasse nicht mehr mit den Fingern rechnen darf, wird es zu Hause dennoch machen, weil es bequemer ist.


    Ich sehe allerdings auch die Problematik, dass man durch Zählen kaum dazu kommt, einen vernünftigen Zahlbegriff zu entwickeln.


    Rechenmaschinen (bis 100) u.ä. Hilfsmittel haben mir (und auch den Kindern) meist mehr eingeleuchtet als Plättchen oder sonstiges Material in kleinen Einzelteilen.

    Zitat

    Original von CKR


    Das darf man doch gar nicht mehr. Aus Datenschutzgründen. Könnte ja sein, dass das Klassenbuch in falsche Hände gerät. Im Klassenbuch dürfen nicht mal mehr Adressen der SuS stehen.


    Wo ist denn das Vorschrift? Man kann den Datenschutz auch übertreiben; woher soll man denn die Adressen u.a. haben, wenn nicht aus dem Klassenbuch?

    ...ja, das ist leider so - sogar ernsthafte Wissenschaftler geben inzwischen zu bedenken, dass mindestens ein Drittel der heutigen Kinder und Jugendlichen im wahrsten Sinne des Wortes "unerzogen" sind; da stehen wir mit unseren harmlosen Sanktionsmethoden oft auf verlorenem Posten...

    Da ich bei meiner PKV immer "jonglieren" muss wegen der Beitragskostenrückerstattung (bis zu diesem Level macht es keinen Sinn, etwas einzureichen), bekommt bei mir immer erst die Beihilfe die Unterlagen und dann - evtl. - die PKV. Das hat noch nie Probleme gegeben...

    Ich weiß nicht, ob in Bayern am Gymnasium die Rechtschreibleistung auch in anderen Fächern eine Rolle spielt (hier kann z.B. ein falsch geschriebenes Wort in Biologie oder Erdkunde als Fehler angestrichen werden, auch wenn es sachlich richtig war - und somit die Note drücken).
    Wenn es so ist, könnte ich nicht guten Gewissens eine Gymnasialempfehlung aussprechen.

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