Beiträge von Muckele

    Lieber Thomas,


    nicht so schwarz sehen. Klar werden gerade männliche Grundschullehrer und männliche Sonderpädagogen gebraucht! Klar werden engagierte und gut ausgebildete KollegInnen im Primarstufenbereich auch in NRW gebraucht. Die Frage ist nur, ob sie eingestellt werden... Und da sind zumindest aktuell die Aussichten nicht rosig. Wie sich das entwickeln wird, bis du mit Studium und Referendariat fertig bist, kann dir aber vermutlich wirklich niemand sagen. Einerseits ist da die "Schuldenbremse", die vermutlich gut dazu beiträgt, dass auch in den nächsten Jahren wenige Einstellungen vorgenommen werden. Andererseits ist da die Gesamtentwicklung im Bildungsbereich, die aus meiner persönlichen pädagogischen Sicht es dringend erforderlich macht, viel mehr Personal einzusetzen. Ist die Frage, ob die entscheidungsbefugten Politiker da irgendwann ein Einsehen haben - oder ob man einfach weiter über Jahre den Mangel verwaltet. Was aus den Förderschulen wird, ist genauso ein Rätsel. Viele Kinder drohen in der Inklusion zu scheitern. Es würde mich persönlich nicht wundern, wenn man in wenigen Jahren die "Rolle rückwärts" versucht und plötzlich erkennt, dass in der Behindertenrechtskonvention überhaupt nie stand, dass Förderschulen abgeschafft werden müssen... Aber auch da befürchte ich, dass keine (finanziellen und personellen) Ressourcen bereit gestellt werden, um Förderschulen wieder zu eröffnen.


    Die Entscheidung, ob und welches Lehramt du angehen solltest, kannst wirklich nur du selbst treffen. Lehrer werden zu wollen, ist heute immer Wahnsinn ;) und war bestenfalls schon immer eine Überzeugungstat, denke ich.
    Noch mal ein paar Gedanken dazu:


    - Da ich beide Studiengänge kenne, behaupte ich frech und dreist, dass das Sonderpädagogik-Studium schon etwas besser auf die Grundschule und die sich verändernde Schülerschaft vorbereitet, als das Grundschulstudium. Viele "reguläre Grundschulkinder" profitieren so sehr von unseren sonderpädagogischen Ansätzen...
    - Zu meiner Zeit war es so, dass man für den Schwerpunkt Grundschule Deutsch und Mathe - heute wohl sprachliche und mathematische Grundbildung - studieren musste. Das ist ja auch sinnvoll, schließlich unterrichtet man beides hinterher und sollte von beidem Ahnung haben. Wir mussten uns seinerzeit entscheiden, welches Fach wir als "reguläres Fach" studieren, das andere Fach musste dann im "fachdidaktischen Grundlagenstudium" mit halbem Umfang studiert werden. Ich hatte Mathe in Dortmund im fachdidaktischen Grundlagenstudium, und dort habe ich mehr für die Schulpraxis gelernt, als in meinem regulären Fach Deutsch. Das Fach Mathematik hat in Dortmund nicht zu Unrecht einen guten Ruf (für die Klassen 1-6, für Sek I/II weiß ich es nicht). Es war zwar nicht ganz einfach, aber zu schaffen.
    - Eine Männerquote für den Bildungsbereich sehe ich persönlich grad nicht passieren, sorry.
    - Flexibel zu sein, wo man später lebt und arbeitet, ist sicher von Vorteil. Dann findet sich in NRW bestimmt auch noch mit Geduld und Spucke und etwas Glück für dich eine feste Stelle.


    Ich drücke dir die Daumen für deine Entscheidungsfindung!

    Hallo Thomas,


    ich bin Grund- und Förderschullehrerin in NRW, mit beiden Staatsexamina, und ich habe zuletzt mehrere Jahre an einer Förderschule (Lernen, Sprache, emotionale und soz. Entwicklung) gearbeitet. Aufgrund der damals schon schlechten Einstellungssituation im Grundschulkapitel bin ich nach dem Ref. an der Grundschule im Förderschulkapitel untergekommen und habe das Aufbaustudium Sonderpädagogik absolviert, um auch noch Sonderpädagogin zu werden. Aus verschiedenen Gründen bemühe ich mich nun schon mehrere Jahre um eine Versetzung an die Grundschule (bevorzugt als Grundschullehrerin, kann mir aber auch eine Tätigkeit als Förderschullehrerin vorstellen). Als ich die feste Stelle in der Förderschule angenommen hab, sah es noch so aus, als wäre später eine Versetzung an die Grundschule kein Problem. Doch mein Versetzungsgesuch wird immer wieder und wieder abgelehnt. In NRW ist es (zumindest in einigen Regionen) wirklich schwierig bis unmöglich, als Sonderpädagoge an die Grundschule zu kommen. Der Bedarf für Sonderpädagogen wird im Moment häufig nur an Sek I-Schulen gesehen bzw. gedeckt, auch wenn die Grundschulen zu Recht beklagen, wie dringend sie angesichts von Inklusion und einer immer schwächer werdenden Schülerschaft mehr sonderpädagogische Unterstützung benötigen.
    Davon abgesehen, ist es (in einigen Regionen) auch nach wie vor schwierig, als Grundschullehrer eine feste Stelle zu bekommen. Keine Ahnung, wie die zukünftige Entwicklung sich gestalten wird. In der verhältnismäßig kurzen Berufslaufbahn als Lehrerin, die ich auf dem Buckel hab, haben sich die Rahmenbedingungen in NRW ständig nur verändert (und für meine Begriffe immer nur zum noch Schlechteren!).


    Aber wenn dir das Lehramt generell eine gute Berufsperspektive zu sein scheint, dann tu mit Überzeugung das, was du für richtig hältst und bewahre dir durch die gesamte Zeit - Studium, Referendariat,Berufseinstieg - um Himmels Willen ganz viel Durchhaltevermögen und beiß dich durch. Vom heutigen Standpunkt aus würde ich dir ans Herz legen: Deine angedachte Fächerkombination bringt dir eine Menge, über die Förderschwerpunkte kann man sich gut streiten. Aber wenn es das ist, was dich interessiert, dann solltest du das ruhig so angehen. Versuche, direkt nach deinem Referendariat eine feste Stelle im Gemeinsamen Lernen an einer Grundschule zu ergattern. Ob es diese Stellen dann überhaupt (noch/wieder) gibt - das kann dir heute aber keiner beantworten.

    Schau dir mal diese BB an:


    Sag doch was!
    Und außerdem sind Borsten schön!
    Heule Eule
    Heute bin ich
    Ab heute sind wir cool


    Evtl. könnten auch Rabe Socke-Bücher für dich noch interessant sein. Dazu gibt es auch von einem Verlag Anregungen für das Soziale Lernen. Es kommt auf deine Schülerschaft an - ob deine Drittklässler sich davon noch angesprochen fühlen.

    Hallo liebe NRWlerInnen,


    ich grüble darüber nach, wie ich nach der Elternzeit unseres ersten Kindes wieder einsteigen soll. Ich bin Grund- und Förderschullehrerin in NRW und war zuvor an einer Förderschule tätig. Ich bemühe mich aber schon einige Jahre um eine Versetzung an die Grundschule und hätte zum Rückkehrzeitpunkt die 5 Jahre-Wartefrist nach dem ersten abgelehnten Versetzungsantrag hinter mir, sodass es evtl. auch zurück an eine Grundschule gehen könnte. Völlig abgesehen von der Schulform habe ich, wenn ich das richtig verstehe, für eine künftige Teilzeitbeschäftigung zwei Möglichkeiten:
    1. Option: Ein Jahr Elternzeit zu machen und danach mit halber Stundenzahl wieder einzusteigen.
    2. Option: Zwei Jahre Elternzeit einzureichen und sich selbst im 2. Jahr zu vertreten. Das geht m. W. ebenfalls mit maximal halber Stundenzahl.
    Aber was sind die konkreten Vor- oder auch Nachteile der beiden Varianten?


    Wenn mir jemand sachdienliche Hinweise geben kann, vielen Dank! Dankbar bin ich auch für Links oder Literaturtipps!


    muckele

    Hilfreiche didaktische Grundlagen in Kombination mit Unterrichtsvorschlägen, Videos und Beispielen findest du bei PikAs:


    http://pikas.dzlm.de/


    Mir haben in den ersten Berufsjahren auch Fachzeitschriften oft weitergeholfen.
    Ansonsten gibt es aktuell auch sooo viel neue Literatur, z. B. zum Thema Rechenschwäche/Dyskalkulie. Wenn du weiteren Bedarf hast, kann ich dir gern eine Liste mailen.


    Hoffe, das hiflt dir schon mal weiter...

    Danke für die Antworten! Bin jetzt wieder im Unterricht, und aufgrund der Einschränkungen vom BAD wurden ein paar Vorsichtsmaßnahmen (z.B. Unterricht nur in Doppelbesetzung) getroffen. Die letzten Tage war ich nur genervt, weil die guten Ratschläge, das Warten und die Unsicherheiten mich gestresst haben. Heute war ich dann wieder gestresst, weil unsere "lieben Kleinen" wieder alles gegeben haben - trotz Doppelbesetzung kein Vergnügen. Keine Ahnung, wie man das im weiteren Verlauf der Schwangerschaft schaukeln soll... Ich suche dann beizeiten wohl noch mal das Gespräch mit dem FA.

    Es ist ja schon viel Wertvolles geschrieben worden, deshalb nur zwei Anmerkungen:


    - Die Dame, die an der TU Dortmund die FoBi macht, sagt mir jetzt nichts. Aber wenn du theoriebasiert deinen Schwierigkeiten auf den Grund gehen willst, dann sind die Veranstaltungen dort meist nicht schlecht.
    - Literaturtipp: "Wenn Nervensägen an unseren Nerven sägen"


    Ansonsten kann ich dich nur darin bestätigen, die Hospitationsangebote bzw. den kollegialen Austausch wahrzunehmen!


    Viel Erfolg!

    Hallo liebes Forum,


    ich bin an einer kleinen, vermutlich auslaufenden Förderschule, die überwiegend ES-Schüler hat und schwanger. Nachdem die Ergebnisse vom BAD da sind, geht es auch wieder in den Unterricht (ich unterrichte volle Stundenzahl). Meine Aufsichten übernehmen meine Kollegen, darüber bin ich sehr froh.


    Was mich aber umtreibt, ist der Gedanke, wie das Arbeiten zukünftig wohl wird. Bisher ist es eine recht unkomplizierte SS, wenn auch nicht beschwerdefrei. Ich glaube jeder in meinem persönlichen Umfeld hat größte Sorgen geäußert, ob ich mir das wirklich antun kann/will/muss, weiterhin zu arbeiten. Ehrlich gesagt mache ich mir ja selbst Sorgen, weil ich unsere Schülerschaft sehr gut kenne und mich auch ohne Schwangerschaft schon oft genug sehr erschöpft, ausgelaugt und oft auch überfordert gefühlt habe. Es verunsichert mich, mir so oft anzuhören mit wie viel Sorgen meine Familie, Freunde, Kollegen sich jetzt schon um mich bzw. mein KInd machen.


    Wie war das bei euch Kolleginnen an einer solchen Förderschule? Seid ihr schnell ausgeschieden (Beschäftigungsverbot?), oder habt ihr lange durchgehalten? Was hat euch geholfen? Haben sich auch "alle" so um euch gesorgt und wie seid ihr damit umgegangen?
    Ich würde mich über kurze Erfahrungsberichte freuen (gerne auch per PN).


    Danke und allen, die schon gestartet sind, weiterhin eine gute Woche! :top:

    Mein Antrag wurde auch wieder abgelehnt. Das Telefonat mit dem PR heut war auch frustrierend. Ich möchte ja ins Grundschulkapitel, aber selbst mit Freigabe funktioniert es für die meisten nicht, weil es keine Aufnahmekapazitäten gibt. Die Zukunftsaussichten deprimieren mich. Die Förderschule, an der ich bin, darf ich vermutlich demnächst abwickeln. Danach lässt man sich an irgendwelchen Sek I-Schulen verheizen, ohne den Kindern, geschweige denn den eigenen Ansprüchen, auch nur ansatzweise gerecht werden zu können... Und in fünf, sechs, zehn Jahren? Ich vermute, dann kommt die "Rolle rückwärts", so wie aktuell bei der G8/G9-Diskussion. Nur sind dann nur noch ganz wenige Förderschulen übrig, und das ganze Know-How ist weg! Dann können wir ja wieder Konzepte schreiben und Schulen gründen und weiterentwickeln. Nachdem wir Sonderpädagogen als "Motor der Inklusion" die Regelschulen reformiert haben, sind wir ja bestens dafür qualifiziert. *ironie aus*


    Großartige Perspektiven...

    Hallo zusammen,


    weiß jemand von euch etwas, wie die Termine für die Bez.reg. Arnsberg im Versetzungsverfahren zum 01.08.14 sind? Ich möchte aus der Förderschule in die Grundschule und freue mich über Infos bzw. Austausch.


    LG und allen, die morgen starten, einen guten Start!

    Ich lese mich gerade auch in das Thema ein, und zwar hab ich hier liegen: "Ablösung vom zählendne Rechnen" von Häsel-Weide/Nührenbörger/Moser Opitz/Wittich und "Rechenschwäche verstehen - Kinder gezielt fördern" von Gaidoschik. Ich hab mit vielen Kindern in meiner Förderschulklasse auch eben dieses Problem und hoffe, neue Anregungen aus den Büchern...

    Hallo zusammen,


    ich überlege, mich für eine vds-Fortbildung "Phonologische Informationsverarbeitung und Schriftspracherwerb" von Dr. Andreas Mayer von der Uni Köln anzumelden. Da der Spaß recht teuer ist, schwanke ich noch. Wie sieht es bei euch aus: Hat jemand vielleicht schon mal eine FoBi bei ihm gemacht, und kann von seinen Erfahrungen berichten?


    Danke
    muckele

    FRESCH wäre mir jetzt auch als Praxisliteratur als Erstes eingefallen. Ansonsten kann ich das Buch "Gezielte Förderung bei Lese- und Rechtschreibstörungen" von Andreas Mayer wärmstens empfehlen. Das ist aber keine AB-Sammlung, sondern ein knappes Buch mit etwas Theorie und vielen Praxistipps.


    Ich glaub, beim K2-Verlag hab ich bei den Schnäppchen letzens aber auch AB-Ordner reduziert gesehen.

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