Beiträge von Koko

    So, ich habe jetzt einfach alles mögliche aus dem Internet zusammenkopiert und gebe die Texte den Schülern. Dazu kommt ein kleiner Fragenkatalog, in dem steht, worauf sie eingehen sollen. Dann steht darunter dick und fett: Nehmt alle Informationen, die ihr benötigt, aus dem Material das ich euch gebe!



    Ich glaube, das dann kein weiterer Hinweis an die Eltern nötig sein wird. Und außerdem bringe ich die Eltern und Schüler so auch gar nicht auf den Gedanken, dass da vielleicht so etwas richtig Schauderliches im Netz zu finden ist.


    Wenn hier jemand glaubt, dass ich doch noch Probleme kriege, dann bitte melden. Und falls mal jemand Material zu dem Thema braucht - ich habe jetzt was (auch wenn es mich fast einen ganzen Ferientag gekostet hat ...)

    Oh, Mann, da sitzen tatsächlich einige in den Osterferien auch am Schreibtisch - soso - die faulen Lehrer!


    Wer hat gesagt, dass ich den Kindern die Linkliste nicht geben will? Die Eltern sollen ja nur auf dem gleichen Zettel unterschreiben, dann spare ich mir eine Kopie und sie wissen auch sofort, worum es in dem Referat eigentlich gehen soll. Ich suche allerdings noch unverfängliche und verständliche Seiten. Das ist echt schwer. Bis jetzt ist meine Ausbeute nur "wikipedia" - alles andere ist nicht gerade jugendfrei! Im Moment habe ich ein paar Arbeitsblätter für Religion und so gefunden, die ich ihnen geben könnte. Seriöse Literatur selbst finden ist gar nicht so einfach. Ich könnte mir ganze Bücher bestellen, aber das überfordert meine 7er. Ich bin gerade dabei, Texte zusammenzustellen. Vor allem will ich Hinweise geben, dass sie sich immer schön direkt auf das Buch beziehen sollen.


    Dankeschön

    Hallo - ich hoffe ihr könnt mir helfen!
    Ich lese gerade mit einer 7. Klasse das Buch Krabat. Dazu habe ich Referate vergeben, die die Schüler nach den Ferien vorbereiten sollen. Das Thema "schwarze Magie" war auch dabei, da es ja hervorragend zum Thema passt. Nun bin ich gerade dabei, den Schülern einen kleinen Fragekatalog an die Hand zu geben, damit sie auch wissen, auf was sie eingehen sollen und sich nicht total verzetteln. Dabei bin ich im Netz auf unglaublich viele absolut nicht jugendfreie Seiten gestoßen, auf denen sich Satanisten tummeln. Ich möchte meine Schüler nicht darauf stoßen bzw. ich möchte nicht, dass sie unbeaufsichtigt zu diesem Thema im Netz suchen. Auf manchen Seiten wird z.B. Serienmördern gehuldigt oder Anleitungen gegeben, wie man einen Pakt mit dem Teufel schließt (ok -letzteres ist ja nicht wirklich ernst zu nehmen, aber trotzdem fördert es garantiert nicht die psychische Gesundheit) .... Ich dachte mir, dass ich einen kleinen Elternbrief für die acht Schüler entwerfe, die sich dieses Thema ausgesucht haben. Darauf schreibe ich, worum es im Referat gehen soll, gebe Tipps für "harmlose" Internetseiten und bitte die Eltern, die Kinder nicht unbeaufsichtigt zu dem Thema im Internet suchen zu lassen. Das wollte ich mir dann unterschrieben zeigen lassen. Um mich abzusichern.
    Meint ihr, dass das nötig ist? Oder bringe ich die Kinder dann eher gerade auf Gedanken? Reicht es vielleicht einfach, diesen Zettel nur den Kindern an die Hand zu geben? Wecke ich sonst schlafende Hunde?
    Danke!
    Frauke

    Ok, dann gehe ich mal von etwa 10 Seiten pro Tag aus. Ich habe für das ganze Buch anderthalb Tage gebraucht. (Natürlich habe ich nicht ständig gelesen!)
    Das mit dem Film ist gar kein Problem, der ist nämlich ganz anders als das Buch. Und ich werde jede Woche einen winzigen kleinen Lesetest machen. Da fällt schon auf, wer nur den Film kennt. Das richtige Hörbuch dazu, ist auch ganz schön lang. Und wer das Hörbuch zum Film nimmt (gibt es auch) der ist ebenfalls nicht ganz im Bilde.
    Dankeschön!

    Hallo!
    Ich fange mit meiner 7.Klasse Realschule nächste Woche mit der Lektüre von Krabat an. Wie lange brauchen die Schüler realistischerweise zum Lesen? Wieviele Kapitel kann ich ihnen pro Woche zumuten? Ich habe das Buch auch im letzten Jahr schon mit einer 7 an einem Gymnasium gelesen und habe nicht rausfinden können, was ich in punkto Lesegeschwindigkeit verlangen konnte. Ein Schüler hat das Buch in 5 Wochen nicht geschafft, eine andere Schülerin brauchte 2 Tage dafür. Die meisten etwa 3 Wochen, wenn ich mich recht erinnere. Dabei haben sie aber schon unglaublich rumgemault, dass es viel zu viel wäre. Dabei habe ich in der Zeit keine Hausaufgaben außer Lesen gegeben. Ich möchte diesmal einen Zeitplan aufstellen, damit ich weiß, was alle zu einem bestimmten Zeitpunkt definitiv schon gelesen haben müssen. Die Klassenarbeit kommt dann erst nach den Osterferien. So haben selbst die ganz Langsamen auf jeden Fall eine Chance, fertig zu werden. Wer hat Erfahrung und kann mir Tipps geben?
    Danke
    Frauke

    Hier, das habe ich gefunden und das passt so gut in den thread!



    Die permanente Unruhe
    Der Fall
    In diesem 3. Schuljahr einer Berliner Grundschule sind weder Provo- kationen noch aggressive Verhaltensweisen und auch keine Desmoti- vationen zu beobachten, wohl aber ausgesprochen unruhige Schüler/innen. Dabei lassen sich kaum einzelne als solche identifizie- ren, obgleich Kai, Anselm, Refik und Stojan auf Seiten der Jungen sowie Christina und Dijana bei den Mädchen extrem hibbelig bzw. konzentrationsgestört sind. Aber auch Frau T. strahlt keine Ruhe aus: Sie redet viel und schnell; ihre Lokomotion im Klassenraum vollzieht sich als ein permanentes Herumlaufen kreuz und quer; und präver- bal stahlt sie eine Hektik aus, die eher verstärkend auf die hyperkine- tischen Kinder wirkt. In der anschließenden Besprechung der Stunde wird sie dem Beobachter sogar glauben machen wollen, „die heutige Generation“ würde immer unruhiger und könne sich kaum noch auf irgend etwas konzentrieren. Die folgende Szene ist typisch für diese Klasse: In der 38. Minute „schlägt“ Refik, der aus Bosnien kommt, plötzlich auf Stojan (aus Mazedonien) ein, wohl aber weniger aus aggressiven, sondern aus Bewegungsbedürfnissen heraus und weil sie laut werden wollen. Denn im Nu ist ein Geschimpfe und Gezerre im
    13
    Gang, das sich sofort auf die ganze Klasse überträgt. Die Lehrerin schreit in das Chaos hinein: „Ich würde doch mal um Ruhe bitten!“ Es bleibt bis zum Gong unruhig. Und während in anderen Klassen die Pausen voller Motorik, Lautstärke und kleineren Blödeleien gekennzeichnet sind, herrscht hier eine fast beklemmende Stille - nachdem Frau T. den Raum fluchtartig verlassen hat.
    Die Deutung
    ‘Du kannst nicht Ruhe lehren, wenn du selber nicht Ruhe bist!’, so möchte man, im Anschluß an Maria Montessori, dieser Lehrerin zunächst einmal zurufen. Wohlgemerkt: Ruhe bist (nicht Ruhe hast)! Natürlich ist bei vielen dieser 9- oder 10jährigen Kinder der Medien- konsum extrem, die Colatrinkerei kaum einzuschränken, die Salzzu- fuhr exorbitant ... Daran wird Frau T. nur langfristig (über eine gezielte Elternarbeit) etwas ändern können. Ändern kann man unmittelbar und direkt nur sich selbst. Wer aber sich ändert, ändert auch seine Beziehungen zu anderen und zu seiner Umgebung. Frau T. muß zunächst ihren eigenen Ruhepol finden, wenn sie ihre 24 „Zappelheinis“ zur „Polarisation der Aufmerksamkeit“ hinführen möchte. Wie aber kann dies geschehen?
    Die Empfehlung
    Zunächst einmal besprachen wir mit Frau T., ob sie Möglichkeiten der eigenen Ruhefindung als notwendige Voraussetzungen akzeptie- ren kann. Dies war der Fall, und so verabredeten wir den Besuch eines Kurses (in der Volkshochschule) über Autogenes Training. Par- allel dazu lernte sie (in einer kollegiumsinternen Fortbildung) einfa- che Konzentrationsübungen, die sie mit allen Schülern mehrmals während eines Schultages durchführen kann. 1. Übung: „Hände auf den Tisch (oder die Oberschenkel) legen! Kinn auf die Brust! Bis 5
    14
    zählen!“ 2. Übung : „Hände auf die Ohren legen! Kinn auf die Brust! Bis 10 zählen!“ 3. Übung: „Hände vor die Augen legen! Kinn auf die Brust! Bis 15 zählen!“ Diese Übungen tragen die Kinder in ein Re- gelheftchen ein, zeigen es den Eltern und lernen so allmählich, jene Mitte zu finden, die ihnen - umgeben von einer auf Beschleunigung getrimmten Gesellschaftsmaschinerie - abhanden gekommen oder erst gar nicht aufzubauen gelungen ist. Selber zur Ruhe kommen (etwa durch AT), psychovegetative Verfahren der Entspannung (von der Atemgymnastik bis hin zur Eutonie) und eine Wiederent- deckung didaktischer Langsamkeit (von der Phantasiereise bis hin zu regelmäßigen Übungssequenzen), so lauten die hier nur gerafft wie- dergegebenen Empfehlungen. Mit Tricks und Techniken ist inmitten einer permanenten Unruhe nichts zu machen, wohl aber mit der Bereitschaft, Schule wieder als s’cholé, als schola zu begreifen, als Stätte der Muße und des ruhigen Nachdenkens.
    Der Literaturtip: Gabriele Faust-Siehl u.a.: Mit Kindern Stille entdecken. Frank- furt/M.: Diesterweg 3.1992. 25,80 DM. Und: Gerhard Krombusch: Mit Kindern auf dem Weg in die Stille. Drensteinfurt: Impulse Musikverlag 2.1992 sowie die dazu hergestellte MC oder CD „Komm mit zur Quelle“. 16,80 DM bzw. 19,80 DM.

    Scooby


    "Klar, weil die Schüler schon gelernt haben, dass sie lärmen können, wie sie wollen..."


    Immer mit der Ruhe, ich habe noch wenig Unterrichtserfahrung. Nein, bei mir können sie nicht lärmen wie sie wollen. Ich mache ja durchaus etwas dagegen. Zeit anhängen, Protokolle schreiben lassen usw. usf. Ich finde mich schon strenger als alle Lehrer, die ich je gehabt habe, aber trotzdem komme ich bei den Schülern absolut nicht streng an. Ich erinnere mich nicht, dass bei uns jemals ein Schüler rausgeschickt wurde oder Sonderaufgaben bekam. Das waren vermutlich damals eben andere Zeiten.


    "Wieso denn dreimal? Dann merken sich die Schüler: Ok, zweimal kann ich ja weiterquatschen, die bimmelst schon nochmal."


    Entschuldige bitte, aber das ist Quatsch. Wenn ich als Schüler gerade mit einer Gruppenarbeit oder ähnlichem beschäftigt bin, dann brauche ich Zeit, um einen Satz zu Ende zu schreiben, einen Gedanken zu Ende denken zu können und ein Gespräch beenden zu können. Aller guten Dinge sind drei. Je nach Situation geht das dreimal läuten schneller oder kürzer. Das funktioniert auch bei meinen eigenen Kindern bestens.



    "Und was genau hat deine Zappeligkeit mit dem Ruhebedürfnis der SchülerInnen zu tun? Was können die dafür? Nenn mir einen einzigen Grund, welchen Vorteil es für die Schüler hat, wenn es unruhig ist im Klassenzimmer. Und nein, wir reden jetzt nicht von Gruppenarbeit und auch nicht von, "die haben nur Angst"."


    Also, meine Zappeligkeit war schon immer da. Auch als Schülerin hatte ich das. Ich weiß, dass es vielen Menschen so geht. Und es werden immer mehr Schüler, denen es so geht. Was z.B. daran liegt, dass die nachmittags nicht mehr draußen rumtoben, sondern dann ebenfalls still vorm Fernseher oder Chat hängen. Also, wenn ich stillsitzen und absolute Ruhe 45min lang verlange, dann ist das 1. nicht gesund und 2. für viele Schüler nicht das, was sie brauchen. Noch einmal: ich meine auch nicht, dass es gut ist, wenn es im Unterricht so unruhig ist, dass z.B. niemand mehr dem anderen zuhört. Da muss man doch Unterrichtsgespräch von allem anderen unterscheiden. Das sind zwei paar Schuhe. In Einzelarbeitsphasen kann man doch auch mal kurz seinen Nachbarn was fragen oder- ja oder kurz über das Eichhörnchen reden, das draußen rumläuft.
    Ich habe aber beim Hospitieren schon mehrfach erlebt, dass Schüler bei manchen Lehrern wirklich keinen Mucks machen dürfen, ohne angeschrien oder vor die Tür geschickt zu werden. Ganz ehrlich. Das macht den Lehrern, die nicht so drauf sind, den Unterricht erheblich schwerer, weil die Kinder eben einfach nicht so lange still und konzentriert sitzen KÖNNEN. Und diese enorme Anspannung entlädt sich dann leider beim schwächsten Glied in er Kette - also dem jungen unerfahrenen Kollegen. Und damit meine ich jetzt nicht mich, denn ich bin nicht mehr jung. Damit meine ich mich vor ein paar Jahren und den ein oder anderen Referendar, bei dem ich solches schon mitbekommen habe.
    Und der eine einzige Grund, den ich dir nennen kann, warum ein wenig (!) Unruhe gut ist: Ich komme nicht richtig ins Arbeiten rein und fühle mich unwohl bei kompletter Stille (Totenstille) und ich wette, dass das nicht nur mir so geht, sondern vielen Schülern auch, denn ich glaube nicht, dass ich so etwas Besonderes bin.
    Heute z.B. schrieben die 9er bei mir einen Brief und es war wirklich sehr ruhig - auch wenn die Schüler 3 min brauchen, bis jeder auch wirklich ruhig war und schrieb. Also, ruhige Phasen kenne ich ja durchaus auch aus meinem Unterricht. Es ist nur in den unteren Klassen wirklich ziemlich selten der Fall. Zu selten! Darum habe ich das ganze Post ja auch überhaupt gestartet. Würde ich meinen Unterricht und seine Lautstärke nicht kritisch hinterfragen, hätte ich mir das alles auch sparen können, oder?

    @ Hawkeye - Oh, ja, das sieht nach tollem Unterricht aus. So weit möchte ich auch mal kommen. Im Moment mache ich viel zu viel Frontalunterricht. Das ist ja durchaus auch mal in Ordnung, aber ich merke einfach, dass mir für das andere einfach ein bisschen Know-How fehlt. Natürlich haben wir im Referendariat über anderes gesprochen, aber das einzige was ich in "echt" gesehen habe, ist Wochenplan und Stationenlernen. Das mache ich dann auch ab und zu. Tja, ich hatte einfach zu lange Kinderpause und keine Unterrichtserfahrung. Ich glaube ich werde mal bei unseren Referendaren hospitieren. Oder ... wo unterrichtest du, Hawkeye? Ich glaube, bei dir könnte ich viel lernen! Noch besser, du nimmst dir ein Jahr frei und spielst Coach für mich ;-). Na, wär' das was?

    Hi,
    Zu: "Und ich erlebe auch oftmals Klassen, die 6 Stunden "ruhig" sein mussten - das hält doch keiner aus.."


    Ja, ich habe mal einen ganzen Unterrichtstag bei einer 5. Klasse dabei gesessen. 6 Stunden lang. Danach habe ich die Kinder aufrichtig bewundert. Ich konnte das nicht fassen. Es war hyperanstrengend. Ich weiß, dass ich das als Kind selbst kaum aushalten konnte, hatte es aber schon wieder verdrängt. Ich bin fast wahnsinnig geworden. 6 Stunden - ich war total alle.


    Ich habe einen Jungen, der ständig aufsteht und irgendetwas macht. Papier zum Mülleimer bringen, sich die Hände waschen, weil ihm mal wieder ein Stift ausgelaufen ist. Kippeln. Er ist derjenige, der sich mit am meisten meldet und gute Beiträge macht. Ich glaube, wenn ich ihn jedes Mal daran hindern würde, würde er explodieren. Heute habe ich ihn aber auch rausgeschickt, weil er ständig einen Kommentar zu allem geben musste. Also, ich kann schon mal Leute rausschicken!


    Ja, stimme aber auch zu: bei der 1-alle -Situation muss es so leise sein, dass ich nicht schreien muss. Darum warte ich ja auch, bis alle still sind. Nur dauert das mir zu lange. Wenn ich (ab nächstem Schuljahr) ein eigenes Klassenzimmer habe, werde ich mir so eine Klingel zulegen. Wer beim dritten Mal klingeln nicht ruhig ist, schreibt mir einen Text zum Thema Konzentration ab. Kann nie schaden. Oder wahlweise ein Gedicht über die Ruhe.


    Ich glaube aber nicht, dass wir uns alle Lautstärke schön reden. Menschen sind wirklich unterschiedlich. Ich kann zum Beispiel klassische Musik nicht ausstehen. Die macht mich total nervös. Da fehlt mir das Schlagzeug. Und komplette Ruhe im Unterricht hat die gleiche Wirkung auf mich. Ich werde total zappelig und nervös. Als Schülerin damals habe ich dann immer einen extremen Juckreiz gekriegt - daran erinnere ich mich noch ganz genau. Und dabei war ich eine sehr liebe und ruhige Schülerin. Echt wahr!


    Bleibt also: Lehrer sind unterschiedlich, Schüler auch und ich muss noch weiter dran arbeiten. 5 Jahre (heul). Und dann noch weitere 20 bis zur Pensionierung. Ich glaube, ich mache einfach ein Nachhilfeinstitut auf. Kleine Gruppen, messbare Erfolge, keine Disziplinprobleme. Das wär's. Vielleicht wenn meine Kinder größer sind und mich nachmittags nicht mehr brauchen.
    Gruß
    Frauke

    Warum werden die mit dem größten Übungsbedarf ausgeschaltet? Die Bombe kann doch sowieso bei jedem hochgehen. Und alle müssen doch was tun.


    Also, ich denke, dass du mit dem Spiel dann z.B. 10 min vor Stundenende aufhörst und dann müssen die Aufgaben erledigt werden, die auf den Aufgabenkarten stehen. In der Zeit machen die anderen dann irgendetwas Schönes mit dem sie beschäftigt sind, was aber nicht die volle Aufmerksamkeit fordert und was auch nicht so wichtig für den Lernfortschritt ist. So z.B. ein einfaches Kreuzworträtsel. Vielleicht zum vorher abgefragten Wortfeld. Als ich mal an der Hauptschule war, hat denen auch in der 6. Klasse durchaus noch mal ausmalen ganz gut getan. Gerade nach einem so "aufregenden" Spiel. Kann ja auch ein etwas anspruchsvolleres Bild sein zu dem man dann z.B. englische Worte kleben muss. Halt so eine ähnliche Aufgabe.


    Ach ja, so Dinge ausdenken macht mir immer wahnsinnig viel Spaß - nur das Durchführen läuft immer ganz anders als gedacht.

    Ach ja, das hört sich ja schön an - ein Schwätzchen im Kopierraum, ipad-surfen und das alles während die Schüler nett arbeiten ;) . Vielleicht komme ich da auch noch mal hin.
    Ja, Arbeitsaufträge an die Tafel schreiben. Das ist gut. Bis jetzt lasse ich das immer noch einmal von jemandem wiederholen. Ich gebe auch immer noch Zeit und frage, ob es dazu Fragen gibt. Dann meldet sich original NIE jemand. Dafür finde ich manchmal noch 5min später jemanden, der nicht weiß, was er machen soll und bisher nur in sein Heft gemalt hat.
    Tja und meist fällt mir eben erst später auf, dass die Aufgabe nicht gut formuliert war, das man noch was ändern muss usw.. Das könnte ich dann natürlich an der Tafel einfach hinzufügen und dann stumm drauf deuten. Oder Dinge noch mal farbig unterstreichen. ... in manchen Klassen habe ich allerdings kaum den Mut, mich umzudrehen und was an die Tafel zu schreiben!


    Wie lange muss man unterrichtet haben, bis alles einigermaßen läuft - oder man sich an das Nichtlaufen gewöhnt hat? Bisher haben mir alle gesagt, wenn man mal einen ganzen Jahrgang durch hat. Also, bei mir an der Realschule eben 5 Jahre. Dann liegt ja noch eine sehr lange Durststrecke vor mir. Ich denke, dass ich schon deutlich gemacht habe, dass ich kein geduldiger Mensch bin.

    Hmmm - also einfach Vokabeln abfragen, der Reihe nach, und der bei dem die Bombe hoch geht, muss eine englische Rechenaufgabe beantworten oder eine andere einfach Frage - Where are your parents from? (das geht doch auch in der HS?). ODER derjenige muss ganz etwas anderes machen, was gerade auch nötig ist (wipe the board, please / water the flowers ... clean the floor) - bringt vielleicht zu viel Unruhe rein? ODER er muss dann nur ein Pfand abgeben und dann wird im Anschluss zu jedem Pfand ein Aufgabenzettel aus einem Sack gezogen - oder er muss eben sofort wenn die Bombe hochgeht den Aufgabenzettel ziehen, ihn aber erst nach dem Spiel ausführen.


    Schöne Idee überhaupt!!

    Puh! Ihr habt mir irgendwie einen Stein vom Herzen fallen lassen. Ihr habt Recht, natürlich passt es nicht, wenn meine Klassen total ruhig und konzentriert wären. Bin ich ja auch nicht. Ich kann keine 3 min am Pult sitzen, ohne unruhig zu werden. Ich muss dann aufspringen und rumlaufen und gucken, was die machen. Nur in letzter Zeit war ich durch diese Fixiertheit auf Lautstärke so zunehmend frustriert, dass mir der Humor abhanden kam und ich sehr gereizt reagiert habe. Dann schlägt diese "positive" lockere und laute Atmosphäre schnell um in eine aggressive Unruhe. Hoffentlich kriege ich in meiner 7 noch die Wende zur lockeren Stimmung wieder hin! Ich weiß nicht, ob sie in Tests gut abschneiden und überhaupt gut vorankommen. Schließlich bin ich ja erst seit 4 Wochen in der Klasse.


    Und ja, wenn die Unruhe meine Arbeit behindert, ich also zu lange mit Anweisungen warten muss. Das ist schon zu laut. Definitiv. Aber das liegt ja auch gerade wieder an meiner Unruhe. WEIL ich nicht still sitzen kann und dann rumlaufe und sehe, dass vier Schüler den gleichen Fehler machen bzw. die Arbeitsanweisung nicht genau verstanden haben, dann unterbreche ich gleich wieder die Arbeit aller und präzisiere oder stelle den Arbeitsauftrag noch mal klarer ... was dann natürlich ALLE wieder raus bringt. Da muss ich dringend an mir arbeiten. Ich bin zwar schon alt (40), habe aber einfach noch nicht viel Unterrichtserfahrung. Innerhalb von 5 sek alle wieder ruhig? Toll - aber wenn die Lehrerin z.b in einer (nicht so stillen) Stillarbeitsphase von 10 min etwa 4 mal zwischendurch allgemeine Ruhe fordert, nur weil sie mal wieder den Arbeitsauftrag nicht klar genug gemacht hat - kein Wunder, dass dann selbst der liebste Schüler abdriftet, oder?


    Jedenfalls bin ich mit etwas Abstand vom hospitierten Unterricht und Gespräch mit der Kollegin schon wieder besser drauf. Warten wir mal die nächsten paar Wochen ab.
    Danke für eure Antworten!

    Hallo,
    nun wirklich im Ernst, du findest Germanistik langweilig? Dich interessiert tatsächlich Jura? Dir bleiben nach einem Jurastudium mehrere Möglichkeiten weiterzumachen? Warum denkst du dann überhaupt daran, Lehrer zu werden? Du kannst dich später doch auch außerhalb von Schule pädagogisch betätigen.


    Nein, an der Schule bin ich definitiv NICHT gerne Lehrerin. Ich fühle mich da eingeengt und in eine Rolle gedrängt, die ich nicht wirklich wahrnehmen möchte. Diejenige, die andere dazu zwingt, etwas zu tun und zwar manchmal Dinge, die ich selbst nicht wichtig finde, die aber im Lehrplan stehen. Das hasse ich aus tiefstem Herzen.


    ABER - abseits von Schule unterrichte ich wahnsinnig gerne. Ich habe mehr oder weniger "privat" Kurse gegeben (Theater/ Rhethorik) und auch Nachhilfeschüler gehabt und das macht mir wirklich SEHR viel Spaß. Kein Zwingen, keine Noten, einfach nur Spaß an der Sache und um der Sache willen. Und gelernt haben die Nachhilfeschüler trotzdem oder gerade deswegen. So sollte Lernen sein - meiner Meinung nach.


    Ich habe jahrelang nach einer Alternative gesucht, um nicht wieder an die Schule zu müssen, aber für mich nichts gefunden, was mir auch ein Einkommen bringt, von dem wir leben könnten. Meine Lösung ist darum halbe Stelle fürs Geld so lange ich kann und den Rest der Zeit für mein persönliches Glück "richtig" unterrichten (also so, wie ich es will) oder andere Nebenjobs.


    Ich wäre SEHR froh gewesen, wenn ich einen Studiengang gewählt hätte, der mir später mehr Alternativen gelassen hätte.
    Und im Studium und im Praktikum war ich 100% überzeugt, dass Lehrerin der allerbeste Beruf für mich ist. Das wollte ich schließlich schon werden seit ich 6 bin. Und ich fand alles so unglaublich interessant und spannend und war der Überzeugung, dass ich die allerbeste Lehrerin aller Zeiten werden würde. Die Wahrheit sieht leider ganz anders aus, wie mir im Referendariat dann leider erst klar wurde. Ich fände das nicht gut, wenn meine Kinder von jemandem wie mir unterrichtet würden. Ich habe noch NIE eine Stunde gemacht, mit der ich wirklich zufrieden war. Und es geht dabei ja nicht darum, wie ich mich fühle, sondern darum, dass ich durch meine falsche Berufswahl den armen Kindern ihre Schulzeit versaue. Ok, ich übertreibe ein bisschen, aber das macht mich schon oft fertig. Na, jetzt bin ich aber schon wieder im falschen Gedankengang gelandet - muss dringend mal wieder meditieren. ;)


    Tja, und das ist das Ergebnis von jemanden, der immer dachte, das ist genau der richtige Beruf. Wenn du jetzt schon zweifelst ...
    Überleg's dir noch mal. Wie gesagt - unterrichten geht auch außerhalb von Schule!
    Gruß
    Frauke

    Hallo,
    das Thema war ja bestimmt schon tausendmal im Forum. Also, ich habe gerade neu an einer Schule angefangen, habe aber schon ein wenig Unterrichtserfahrung. Leider bin ich in Punkto Unterrichtsstörungen ein gebranntes Kind. Als ich vor 4 Jahren einmal eine halbe Stelle an einer Gesamtschule mit reichlich schwierigen Schülern angefangen habe, ist mir im Laufe des ersten Halbjahres eine zunächst sehr nette und liebe 5 total aus dem Ruder gelaufen. Ich war damals wirklich nicht belastbar und hörte erst einmal auf zu arbeiten. Wie auch immer. Jedenfalls habe ich seitdem riesige Angst, dass mir eine Klasse schon wieder vollkommen entgleiten könnte. Nun gehöre ich immer noch nicht zu den Lehrern, bei denen es im Unterricht wirklich still ist. Ja, es gibt auch Stillarbeitsphasen, aber die dauern nie lange an. Und es dauert schon oft sehr lange, bis ich etwas erklären/ ankündigen kann und die Klasse dafür wieder ruhig wird. (Gefühlte 10min, in echt vielleicht 1 bis 3). Ich habe an meiner neuen Schule die Gelegenheit gehabt, bei einigen Lehrern zu hospitieren. Was ich toll fand, mir aber schon wieder Angst gemacht hat. Also, von fünf Lehrern habe ich den Unterricht gesehen und bei vieren davon, hätte man eine Stecknadel fallen lassen können. Sehr viele Kinder waren aufmerksam und konzentriert und die, die es nicht waren, haben wenigstens nicht gestört. Zweimal wurde ein Schüler von der Lehrerin rausgeschickt, obwohl ich überhaupt nicht bemerkt habe, dass er irgendetwas gemacht hat. Ich war hin und her gerissen zwischen Bewunderung und - ja - auch ein ganz klein wenig Missfallen. Bei uns zu Hause geht es oft laut zu und früher als ich ein Kind war auch. Hausaufgaben machen meine Kinder am großen Esstisch, während das Abendessen daneben gekocht wird und wir uns über alles mögliche unterhalten. Und oft führen wir auch Unterhaltungen zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss. Vielleicht brauche ich einen gewissen Geräuschpegel, um mich wohl zu fühlen? Mir stellt sich nur die Frage, ob ich damit ganz und gar allein stehe. Und ob ich meinen "guten" Schülern damit einen Gefallen tue bzw. ihr Lernen verhindere. Es stimmt schon, dass die Störer bei mir oft auch die sind, die viele und gute Beiträge machen. Die Leisen und Lieben, die bei den anderen Lehrern so richtig gut sind, gehen bei mir vielleicht unter? Ganz ehrlich, ich habe mich schon oft dabei ertappt, dass ich gerade für diese Störer anfangs die größten Sympathien habe.
    Ist eine leise Unterrichtsstunde auf jeden Fall besser als eine in der zwischendurch auch viel gequatscht wird? Inzwischen habe ich da einen richtigen Tick entwickelt. Ich gehe in Freistunden rum und lausche, wie laut die anderen Klassen sind. Vergleiche mich ständig mit anderen Lehrern. Bei wem sind sie lauter? Bei wem sind sie leiser? Wo "parieren" die Schüler? Und heute hat eine Kollegin bei mir hospitiert und sagte auch, dass die Schüler ja bei mir viel zu laut wären. Sie hat die gleiche Klasse und gehört zu den "Stecknadellehrern". Dabei fand ich aber, dass die Schüler trotzdem diesmal wirklich gut mitgemacht hatten. Und sie waren sogar leiser als sonst. Wie seht ihr das? Ist nur leiser Unterricht guter Unterricht?
    Danke für eurer Meinungen!
    Frauke

    Danke für eure Antworten. Nee, originelle Idee allein zählt nicht - schließlich kenne ich nicht die ganzen Filme und Bücher aus denen die ihre Ideen haben ;-). Aufbau, Spannungshöhepunkt, Gefühle schildern, direkte Rede usw. - da gibt es alles Punkte für. Haben wir eigentlich auch drüber gesprochen. Eigentlich ...
    Ich denke ich entscheide mich für 50/50.
    Danke
    Frauke

    Hallo,
    wie würdet ihr bei der Bewertung einer Gespenstergeschichte vorgehen. Englisch, 7. Klasse Realschule. Würdet ihr Inhalt und Sprache im Verhältnis 50 zu 50 bewerten? Dazu tendiere ich. Oder meint ihr, dass im Englischunterricht die Sprache mehr zählt?? Also, im Deutschunterricht würde ich mehr Gewicht auf den Inhalt legen.
    Wie handhabt ihr das? DANKE!!
    Frauke

    Hallo Katta,
    ja, du hast recht, das Drauflosschreiben ist dann eher in den oberen Klassen dran - es sei denn, man lässt sie zu einem bestimmten Wortfeld Vokabeln sammeln und dann sollen sie die möglichst "schön" zu einem Gedicht zusammenfügen, so habe ich das mal gesehen. Hat den Vorteil, dass schon wirklich was entsteht, aber Grammatik etc. nicht wichtig ist. Ansonsten bin ich froh, dass du meine Meinung teilst und die Satzbauaufgaben auch so wichtig findest. Gerade bei den leistungsschwachen Schülern fällt mir das immer besonders auf.
    Tja, viel lesen wäre toll, aber da hapert es ja nun oft am Budget. Wenn die Schüler zu Hause neben dem Lehrbuch noch so ein vereinfachtes Buch lesen würden - mit CD dazu, damit die Aussprache auch stimmt - und das dann regelmäßig abgefragt würde, damit das auch alle wirklich machen ... . Naja, ich glaube die meisten Schüler sind sowieso schon überlastet mit Aufgaben - neben dem Lehrbuch wäre das wohl zu viel.
    So, dann habe ich aber jetzt auch schon reichlich Ideen, wie ich meine Unterrichtseinheit aufbauen werde. Danke.
    Frauke

    Hallo!
    Wirklich? Haben Schüler wirklich nicht so viel Angst vor Fehlern? Vielleicht ist das mehr in den höheren Klassen so? Ich weiß es nicht, ich kann den Kindern ja nicht in die Köpfe gucken. Ich habe das gedacht, weil es mir oft so ging und weil ich das bei meinen Nachhilfeschülern auch oft so wahrnehme. Aber das ist ja natürlich keine repräsentative Gruppe. Also, dann sind natürlich eher Checklisten gefragt- so in der Art: Lies dir den Text noch einmal genau durch. Machen deine Sätze Sinn? Passen Subjekt und Prädikat zueinander. Hast du alle Namen etc. groß geschrieben usw.
    Danke für diese Einschätzung.
    Frauke

    Hallo!
    Vielen Dank für eure Hinweise. Mir geht es erst einmal um die "Kleinen" - also 5er und 6er. Mit der Oberstufe habe ich Gottseidank nichts am Hut. Ich mag keine Analysen, ich war daran zwar immer gut, aber ich fand das so was von sterbenslangweilig, dass ich genau deswegen nicht Sek II gemacht habe. Nee, es geht mir um freie Texte, um das Erzählen persönlicher Erlebnisse, das Erfinden von Geschichten.
    Ich habe auch eine Nachhilfeschülerin (Anfang 6.Klasse) die in Grammatikübungen wirklich gut ist, aber sie kann das partout nicht auf freie Texte übertragen. Und das habe ich auch in der Schule schon öfter erlebt. Die üblichen Einsetzübungen, scrambled sentences usw. - kein Problem - aber eigenständig in einer fremden Sprache schreiben ... . Da versuchen viele krampfhaft, wortwörtlich ihre Ideen aus dem Deutschen zu übersetzen oder sitzen wie gelähmt auf ihrem Stuhl. Ich denke schon, dass ich vielleicht erst mal Übungen dazu mache: Was ist ein vollständiger Satz - auf welches Nomen bezieht sich das Verb usw.. Aber vielleicht hemmt das schon wieder den freien Fluss und stärkt den inneren Korrektor, der bei vielen ja sowieso schon zu oft eingreift. Vielleicht sind solche Aufgaben besser: Schreib einfach drauflos, 5 min zu dem und dem Thema - so viele Wörter wie dir einfallen, ohne irgendeinen Fehler zu korrigieren.
    Ich sehe aber schon, ihr seht insgesamt den Textaufbau als ein ganz wichtiges Element an. Damit muss man ja auf jeden Fall schon bei den Kleinen anfangen. Na und dann natürlich Konjunktionen, useful phrases. Das waren schon hilfreiche Tipps.
    Danke also!
    Frauke

Werbung