Beiträge von kleiner gruener frosch

    ja.
    Kunst und Musik sind doch gleichberechtigt in der Ausbildung-Fachwahl, oder im "Sicherheitsrisiko"?

    Hm.

    Weil Grundschulen auf dem Klassenlehrer-System basieren und man so viele Fächer fachfremd unterrichten können soll, wie irgend möglich ist.

    Die Frage ist daher weniger "Warum darf man Musik und Kunst fachfremd unterrichten" - sie ist eher "Warum Religion, Sport, Englisch" nicht.

    Dafür gibt es aber Erklärungen:

    Religion -> Einwand der Kirche, das darf man nur mit der kirchlichen Lehrerlaubnis unterrichten. (Wird aber immer mal umgangen.)

    Sport -> sicherheitsrechtliche Gründe

    Englisch -> Inhaltlliche Gründe. Der Englisch-Unterricht in der Grundschule ist darauf ausgerichtet, dass die Kinder Englisch sprechen lernen. Dafür brauchen sie ein entsprechendes Sprachvorbild. Ich wusste auch mal, auf welchem Level man Englisch sprechen muss. Kann ich dir aber gerade nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich es definitiv nicht könnte. Ich wäre als sprachliches Vorbild definitiv ungeeignet.

    Davon abrücken würde ich auch nicht, aber es ist nun mal Fakt, das die Ausbildung zum großen Teil Verbesserungswürdig ist

    Ich würde mir auch wünschen, dass jeder D / M / SU studieren muss. Und dann noch 1 bis 2 weitere Fächer.

    Aber Ich weiß auch , dass es trotzdem im Schuldienst nicht so ist, dass die nicht grundanständig ausgebildeten Grundschullehrer das Fach "irgendwie beibringen" sondern sie klemmen sich dahinter, tauschen sich mit dem Teampartner aus, bilden sich fort.

    Hm eben warst du noch bei der Aussage, dass das Klassenlehrerprinzip der Bequemlichkeit dient.

    Jetzt ...

    Und doch, den Unterricht kann man sich da durchaus bequem machen, er besteht dann in der Regel daraus, dass ein neues Rechenverfahren einmal leidlich an der Tafel vorgemacht wird und dann gibt es die nächsten 4 Wochen "Lerntheke", bei der die SuS einfach mit Kopien zugeschmissen werden.

    ... wirfst du in den Raum, dass man aus "Bequemlichkeit" nur Lerntheken macht.

    Lerntheken sind alles andere als "Schüler mit Kopien zuschmeißen" und Bequemlichkeit.

    Ich stimme Moebius in diesem Punkt zu. Wenn der Aufbau des Zahlenraums nicht gelingt [...], dann haben diese Schüler später extreme Probleme (und Schwächere werden es vielleicht nie mehr aufholen.

    dem möchte ich nicht widersprechen.

    Aber: auch von Grundschul-Lehrern, die Mathe nicht als (Voll-)Fach haben, werden die Grundrechenarten nicht "irgendwie beigebracht".

    Klassenlehrer mit fachfremden Unterricht zu sein ist eben nicht bequem, sondern man muss dann wissen, was man tut.

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    Ich finde es aber auch etwas kurzsichtig, wenn man aus den Fakten

    "Es gibt weniger ausgebildete Mathelehrer" und "Die Kindet haben später Probleme in Mathe" den alleinigen Schluss zieht: die Probleme sind da, weil die Grundrechen-Arten irgendwie beigebracht worden sind.

    a) war niemand von euch mit in dem Unterricht

    b) gibt es noch eine Menge anderer Stellschrauben, die einem Einfluss auf das Ergebnis haben.


    Sprich: nur aufgrund dieses unbegründete Vorwurfs würde ich nicht vom Klassenlehrer-System abrücken.

    Mein Eindruck ist, dass das Klassenlehrerprinzip zumindest in Klasse 3 und 4 eher der Bequemlichkeit der Lehrkräfte dient

    Nein. Dem ist nicht so. (Siehe dazu unter anderem die bisherigen Beiträge der Grundschul-Lehrer.)

    Spätestens wenn du als Klassenlehrer ein Fach fachfremd unterrichtet, ist das alles andere als "bequem".


    Bzgl. Mathe: Ich glaube sogar, dass es hilfreich ist, wenn man als Mathelehrer selber nicht der beste (Oberstufen-)Schüler in Mathe war. Denn dann verfällt man nicht so leicht ins "Mathe ist ja ein Kinderspiel'-Denken.

    Hm. Meine Devise ( für die Grundschule).

    Alle verfügbaren Stunden der Klassenlehrerin gehören in die eigene Klasse.

    Warum?

    Grundschul-Arbeit ist Beziehungsarbeit. Und die braucht Zeit. Zeit über 2-3 Fächer hinaus. Zeit über die Fächer hinaus.

    Daher: alle verfügbaren Stunden der Klassenlehrerin müssen aus meiner Sicht in die Klasse. Soweit möglich.

    Ausnahmen sind nur:

    - Englisch (aus sinnvollen Gründen)

    - Sport (aus rechtlichen Gründen)

    - Religion (aus rechtlichen Gründen)

    - Musik ... kann auch die Klassenlehrerin, wenn nicht gerade eine studierte Musik-Kollegin da ist.

    Deutsch, Mathe, Sachunterricht, Förder, Kunst sollten in einer Hand sein. Wenn möglich auch die anderen Fächer.

    ---

    Ausnahme:

    in der Klasse 4 tauschen wir auch ab und zu ein Hauptfach aus. Damit sich die Kinder (wie Palim schreibt) auf den Lehrerwechsel vorbereiten. Und damit man ggf. bei der Beratungsgespräch noch eine Hauptfach -Kollegin dabei hat.

    Das ist ja noch OK, da gibt's wenigstens Bier. Auch wenns nicht so ganz meine Musik ist.

    Ich bin vor Jahren mal da vorbeigekommen. Ich war mit dem Fahrrad am Nord-Ostsee-Kanal unterwegs und habe einen Abstecher nach Wacken gemacht. Stand auf der Hauptstraße. 35 Millionen Menschen um mich herum, gefühlt.

    Ich war noch nie so froh, nach einigen Minuten wieder am ruhigen, einsammen Trendelpfad am Nord-Ostsee-Kanal zu sein. ;)

    (Aber die Veranstaltung hat schon was. Vor 20 Jahren wäre ich gerne mal dagewesen. Heute ... bin ich zu alt.)

    Wie im ... ähm ... anderen Thread irritierend vermutet, hier ist jetzt das Spiel.

    Der Gewinner der Vorrunde schreibt 2 beliebige Buchstaben in ein Posting. Schreibt bitte auch die Uhrzeit ins Posting.

    Wer will kommentiert es mit einer sinnvollen Definition der Abkürzung.

    Jeder der möchte liked dann die Erklärung, die sie/er am sinnvollsten / passendsten findet.

    Das Spiel läuft jeweils 24 Stunden. Danach wird ausgewertet, wer die meisten Likes bekommen hat ==> Gewonnen.

    (Falls sich 24 Stunden als zu kurz erweisen, dann können wir das mal verlängern.)

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