Ich hab nun meine erste Referendarin.
Schon jetzt bin ich ein wenig erstaunt über seltsames Zeitmanagement (vorher festgelegte Stunden können nicht gehalten werden, weil heute noch Seminar ist und man bis gestern die Besuchsstunde vorbereiten musste etc.), ungeschickte Umgangsformen (man könnte ja mal die Seminarleiterin im Kollegium vorstellen z.B.) und die in meinen Augen leicht naive Herangehensweise (beim ersten Besuch muss man doch niemandem den Entwurf vorher zum Korrekturlesen geben, bei der Besprechung der Stunde muss auch kein Lehrer anwesend sein, die Hinweise der Seminarleiterin braucht man sich auch nicht gleich aufschreiben). Dass ich am Wochenende nur in Ausnahmefällen zwecks Unterrichtsvorbereitung kontaktiert werden möchte, habe ich schon nach der ersten mail mit diversen Fragen zur Stunde am Montag (die ich eigentlich schon spätestens Freitag klären wollte) klar gemacht (nach Beantwortung der Fragen natürlich). Ebenso ein paar andere Dinge. Naja. Vieles davon fällt wohl unter "Anfangsschwierigkeiten", ich seh's ja ein.
Weil wir ja alle gerade Schule neu erfinden und zusätzlich zu unserem Unterricht ständig Konzepte und anderes Zeug schreiben, bin ich viel kritischer als früher, wenn es um meinen zeitlichen Aufwand für Schule geht.
Deshalb interessiert mich jetzt schon frühzeitig:
In welchem zeitlichen Rahmen bewegt sich Euer Engagement als MentorInnen? Dabei interessiert mich besonders die Phase des eigenverantwortlichen Unterrichts (in der GS bei uns 1 Jahr). Wie oft setzt Ihr Euch zusammen, wie seid Ihr telefonisch/per mail erreichbar usw.? Sprecht Ihr alle geplanten Themen durch, oder lasst Ihr Euch was schriftlich geben, oder, oder?
Dass ich bei großen Besuchen, Prüfungen und Nervenzusammenbrüchen aller Art bereit bin, Trost, Schokolade, Lernziele und gute Ideen auch mal zu unzivilisierten Zeiten zu spenden, versteht sich für mich von selbst. Aber wie das im Alltag aussehen könnte, ist mir noch nicht ganz klar.
Schreibt doch mal!