Hi Fruehling!
Das kann ich sehr nachvollziehen.
Kurz nach meinem Ref 2009 erlebte ich Ähnliches/fast das Gleiche. Eine brüllende,
wütende Mutter wegen der Note "befriedigend" in Deutsch. Bis heute: unvergessen!
Was Du tun kannst: kein Einzelgespräch mehr mit dieser Frau führen.
Dir Hilfe holen im Kollegium/bei der Schulleitung. Sind Kollegen und Schulleitung
kompetent, dann werden Sie dir Ähnliches raten.
Wegen des Tonfalls kann ggf. die Schulleitung diese Mutter einbestellen.
Ansonsten gilt es zu klären, wie man dem begegnen kann:
ggf. erneut einladen (mit Vorsitz der SL oder der AL), dann darauf hinweisen, dass auf
der Sachebene nichts mehr zu klären ist und dann darauf hinweisen, dass neben allem
Verständnis für schlechte Leistungen der Ton die Musik macht und dass Gespräche in
Zukunft nur möglich sein werden, wenn Respekt herrscht.
Niemals den Fehler machen, am Telefon oder per Mail zu diskutieren.
Es ist leider so - jungen Kolleg*innen an den Karren fahren wollen das passiert ab und an.
Das Gute: nimm es nicht persönlich. Es sind oft gerade die engagierten Lehrer*innen,
die Ansprüche haben, die dann auch mit Reaktionen umgehen müssen.
Würdest Du Noten verschleudern und wäre dein Anspruch gering, dann hättest Du die
Diskussion nicht - aber insgeheim auch kein Ansehen.
Vor ca. 1 Jahr hatte ich mal ein Gespräch wegen einer Note, die zur Nicht-
Versetzung führte. Der Vater wurde laut - da bin ich aufgestanden und habe gesagt:
wir können gerne sachlich erörtern, was zu tun ist, allerdings muss ich das Gespräch
abbrechen, wenn sich der Tonfall nicht augenblicklich ändert. Bei dem Gespräch hatte
ich eine Kollegin als "Protokollantin" dabei, weil ich schon ahnte, dass es schwierig
werden würde.
Die Schüler*innen sollen viel lernen und besten Falls auch gute Noten erzielen - der Frust,
wenn das eine oder das andere ausbleibt, kann sehr groß sein - aber bei all dem muss die
Form gewahrt werden.
Das Beispiel mit der brüllenden Mutter, die wegen der Note befriedigend in Deutsch
ihre Contenance verlor, die erzähle ich heute noch allen Referendar*innen, wenn es um
die Frage geht, was im Extremfall bei Elterngesprächen passieren kann.
Viele Grüße, gute Erholung Dir von dem Schreck