Beiträge von Rotstift

    Das stimmt, zumal man sicher auch an einer IGS den Schwerpunkt auf Kl. 9 aufwärts oder die Sek II legen kann, zumindest, wenn man nicht mehr ganz neu ist und Wünsche für den Einsatz äußern kann - mich schreckt aber vor allem die Arbeit in Jahrgangsteams und die damit verbundenen ständigen (hier an den IGSen wohl wöchentlichen) Konferenzen ab. Konferenzen sind so oft sinnlos verbrachte Zeit, je mehr KollegInnen, desto weniger produktiv… Ich stelle mir das sehr sperrig vor, nicht einfach gezielt mit einigen KollegInnen, die in derselben Klasse unterrichten, punktuell freiwillig zusammenzuarbeiten, so wie ich es im Moment tue, sondern gezwungenermaßen mit dem ganzen Jahrgang.

    Ich merke, dass ich mich doch noch einmal intensiver mit dem System an IGSen auseinander setzen sollte, ggf. hab ich da einfach Vorbehalte aufgrund der Berichte von Freunden und Studienkollegen. Sie sind zwar insgesamt zufrieden mit der Schulform und vor allem den SchülerInnen, aber allesamt genervt von den vielen zeitraubenden Konferenzen…

    Ob wöchentlich Konferenzen stattfinden, hängt von der IGS ab. Bei uns gibt es das nicht. Wir arbeiten im Jahrgangsteam, stimmt. D.h. wir sprechen uns ab und arbeiten parallel. Dafür bedarf es Absprachen, aber es braucht keine wöchentlichen Treffen.

    Wenn man in einem Team ist, das gut zusammenarbeitet, ist sogar sehr entlastend.


    Die ADD hat mir empfohlen mich breiter aufzustellen, bezogen auf weitere Landkreise oder mind. eine weitere Schulform: Einen weiteren Landkreis habe ich hinzugenommen, die u.a. empfohlene Schulform IGS schließe ich derzeit allerdings aus, dort sehe ich mich nicht.

    [...] war in der Oberstufe oft Tutorin derjenigen Kurse, in die die ehemaligen RealschülerInnen integriert wurden, da ich diese sehr gerne unterrichte und auch mit heterogeneren Gruppen gut klarkomme - [...]

    Ich würde mich irgendwie richtig freuen aus der Gym-Mühle herauszukommen, weg von ständig neuen Konzepten und Ausrichtungen, die nur der Außendarstellung dienen und tendenziell stärker pädagogisch zu arbeiten, ggf. mit weniger inhaltlich-zeitlichem Druck zu unterrichten, mehr Beziehungs- weniger Elternarbeit, die SchülerInnen bei ihren Abschlüssen unterstützen…

    Darf ich fragen, was dich an der IGS stört? Eigentlich lesen sich für mich deine Vorstellungen z.T. so, dass du gut an einer IGS klarkommen würdest (Heterogenität, Beziehungsarbeit).

    ....aber wenn das so sein sollte, dann spricht man doch die Kollegen an, die sich beschweren und nicht *alle*.

    Es geht nicht darum, dass ich mich vor irgendwelchen dienstlichen Pflichten drücken will. Ich will mir aber eben auch nicht unterstellen lassen, dass ich genau das womöglich anstreben würde.

    Ich versuche gleich mal an das Gute in der SL zu glauben ;)

    Ich kenn die Umstände nicht, die an deiner Schule herrschen. Du sprichst von einem schlechten Klima und einer hohen Fluktuation und dabei spielt das Leitungshandeln vermutlich eine Rolle.

    Die sich beschwerenden Kollegen anzusprechen, wäre wünschenswert. Ich habe aber schon Schulleitungen erlebt, die das nicht gemacht haben, sondern statt gezielt diejenigen anzusprechen, die sich z.B. an Vereinbarungen nicht halten, lieber bei Konferenzen immer wieder die Vereinbarungen wiederholt bzw. an sie erinnert haben. Das kommt natürlich nicht bei denen an, bei denen es ankommen soll.

    Hallo Zusammen,


    nur mal so gefragt: wie meint Ihr, sollte man damit umgehen, dass die Schulleitung bewusst falsches/unpassendes Vokabular verwendet, um auf polemische Art und Weise Druck auf das Kollegium auszuüben.


    Konkret verwendet mein SL in Einladungen/Protokollen immer wieder das Wort "Kernarbeitszeit", um zu suggerieren, wir hätten zu den von ihm definierten Zeiten uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.

    Mich würde der konkrete Kontext interessieren? Wird zu Konferenzen geladen mit Verweis auf vermeintliche Kernarbeitszeit?


    Wenn dem so ist, würde ich nämlich auch erst mal dazu raten, dass Gespräch mit der SL zu suchen, ggf. auch über den Personalrat, um die Hintergründe zu erfragen und deutlich zu machen, dass einige Kollegen diese Wortwahl als Angriff oder Misstrauensbeweis mpfinden. Erfahrungsgemäß stecken hinter solchen Dingen oftmals Ereignisse, die im Kollegium überhaupt nicht ankommen.

    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eure SL den Begriff hier benutzt, weil es Beschwerden von Kollegen gab, die beispielsweise nicht an Konferenzen teilnehmen wollten, weil die Konferenz z.B. auf den freien Tag des Kollegen fiel, o.ä.


    Die Verwendung des Begriffs mag dann sachlich falsch sein, dazu weiß ich nichts. Bei uns gibt es den Begriff nicht, die Teilnahme an Konferenzen ist schlicht Dienstpflicht nach Dienstordnung.

    Dass es grundsätzlich schon verpflichtend ist - unabhängig vom dienstfreien Tag- ist mir klar. Ich frage explizit nach , weil ich das Zertifikat bereits kürzlich erworben habe. Bin noch nicht so lange an der Schule.

    Wenn es keine besonderen Gründe dafür gibt, dass dein freier Tag ausgerechnet da liegt, also z.B. eine regelmäßig stattfindende Behandlung, die sich vielleicht nicht ohne Weiteres verschieben lässt, nimm einfach teil und lerne dein neues Kollegium kennen.

    Eben. Von mir wurde bspw. auch mehrmals nur eine Skizze anstelle eines großen Entwurfs gefordert.

    Ja, ich habe für meine Beförderung auf A14 nur einen tabellarischen Verlaufsplan und Lernziele abgeben müssen. Da gibt es meines Wissens auch keine Vorgaben, was für die DBU vom Kollegen verlangt werden darf. Die entsprechende VV schreibt nur vor, dass es "mehrere" Unterrichtsbesuche sein sollen. Zugleich darf die Beurteilung aber kein punktueller Eindruck sein, sondern soll eine Gesamtbeurteilung sein.
    Also ja: Der Unterricht war der größte Brocken, aber andere Aspekte waren nicht irrelevant.

    Für mich wäre es wichtig, dass sich ein Schulleiter im Arbeits- und Verwaltungsrecht auskennt. Unterrichten ist nicht mehr das Kerngeschäft eines Schulleiters.

    Das sehe ich anders. In RLP müssen Schulleiter und stellvertretende Schulleiter im Rahmen des Auswahlverfahrens ein Beratungsgespräch im Anschluss an eine Hospitation führen. Sie müssen also nicht selbst Unterricht zeigen, weil der Unterricht eben nicht mehr das Kerngeschäft darstellt.


    Allerdings ist es, so glaube ich, für das Standing des Schulleiters durchaus relevant, ob er in dem Ruf steht gut zu unterrichten oder nicht. Ich würde behaupten, die Kolleginnen und Kollegen sind eher bereit, Beratung von jemandem anzunehmen, der selbst guten Unterricht erteilt als von jemandem, der das nicht tut.

    Ich denke, dass das von vielen Faktoren abhängt, beispielsweise von der Schule, an der man tätig ist. Es hängt natürlich auch davon ab, wie du zuletzt ausmachst, was mich mehr "erfüllt."
    Was ich von meiner eigenen Tätigkeit nicht bestätigen kann, ist, dass keine Zeit mehr für Sport und Familie bleibt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich in der Schule, wie in einem Bürojob, von 07:30 bis 15:30 Uhr arbeite. Wenn ich also Leerlaufe habe bezüglich meiner Schulleitungstätigkeiten, d.h. nichts, was unbedingt jetzt erledigt werden muss, dann bereite ich in der Regel Unterricht vor, korrigiere HÜs, o.ä. Vielleicht bleibt mit deswegen in der Freizeit Zeit für andere Dinge. Aber das ist eine bloße Mutmaßung, da ich weder die Personen noch die Rahmenbedingungen der A15er kenne, von denen du sprichst.


    Was tatsächlich nervig ist, aber das ist, denke ich, kein Geheimnis, ist, dass man sich manchmal durch Dinge ausgebremst fühlt, die erledigt werden müssen, deren Sinnhaftigkeit man in Zweifel ziehen kann, die aber zugleich Zeit und Arbeitskraft binden, sodass man gelegentlich das Gefühl hat, nicht das machen zu können, warum man die Stelle eigentlich angetreten hat. Das ist, hoffe ich, bei den wenigsten der Wunsch, das Bildungssystem zu retten. Daran kann man in der Rolle ja nur scheitern. Aber die positive Entwicklung der eigenen Schule voranbringen, das kann man durchaus. Und das kann man in der Rolle tatsächlich besser.

    Neben den bereits genannten Aspekten ist wichtig, wie die Zusammenarbeit im Schulleitungsteam deiner Schule ist. Ich bin hier beispielsweise in ein sehr harmonisches und gut funktionierendes Team gekommenn und wurde toll eingearbeitet.

    Außerdem will ich den Beitrag über mir unterstreichen: Schule nachhaltig entwickeln, funktioniert auch in Leitung nur mit entsprechendem Engagement. Das frisst Zeit, aber wenn man weiß, wofür man es macht, lohnt es sich.


    Ich habe meine Stelle als stellvertretender Schulleiter auch mit zwei Kinder im Kindergartenalter angetreten und ohne großelterliche Unterstützung, o.ä.

    Aber hier kommt mein Aber: Ich habe eine Frau, die auf lange Sicht, wenngleich sie auch in einer Führungsposition ist, in Teilzeit arbeiten will und zwei Tage im Homeoffice arbeitet.

    Ich kenne deinen familiären Hintergrund nicht, aber du brauchst definitiv die Rückendeckung von Zuhause. Entweder in Form einer Partnerin/eines Partners, der dafür kürzer tritt, Großeltern, die unterstützen oder die Bereitschaft von euch beiden, eure Kinder ganztätig in die Betreuung zu geben.

    Damit will ich auch sagen: Du musst die Kinderbetreuung über die Elternzeit hinaus antizipieren.




    b) Berücksichtigung der KollegInnen in Teilzeit / in der Wiedereingliederung / mit Schwerbehinderung


    Wobei ich sagen muss, dass bei uns gerade die Kolleginnen und Kollegen in Teilzeit z.T. die Planung sehr erschweren. Einige, natürlich nicht alle, haben doch sehr einengende Einsatzwünsche.

    Stundenplanung und Vertretungsplanung isoliert halte ich für nicht sonderlich attraktiv als Aufgabe, zumal Du der Depp vom Dienst bist und entsprechend allen Frust und alle Verärgerung der KollegInnen abbekommst, wenn sie ihre Einsatzwünsche nicht erfüllt bekommen. Das mag etwas für Tüftler sein, die gerne (zu) viel Zeit in der Schule verbringen.

    An vielen Gesamtschulen in RLP ist das tatsächlich so: Es gibt eine Organisationsleitung, die hauptsächlich genau dafür zuständig ist.

    Ich bin stellvertretender Schulleiter und mache den Vertretungsplan nur, wenn unser Orgaleiter nicht da ist. Am Stundenplan wirke ich erst mit, wenn es an das händische Feintuning geht.

    Der Effekt ist jedenfalls genau der, den du befürchtest: Der Orgaleiter ist der Depp vom Dienst und bekommt allen Frust und Ärger ab.

    Mit der Schülerin habe ich natürlich direkt versucht zu sprechen.

    Davon würde ich in Zukunft tunlichst abraten. Wenn ich mitbekäme, dass eine Schülerin solche Dinge über mich sagt, würde ich mich direkt an den Klassenlehrer und die Stufenleitung wenden.

    Verstehe mich nicht falsch: Ich befürworte Konfliktlösung auf der Ebene, auf der der Konflikt stattfindet. Wenn bei "kleineren" Konflikten Eltern direkt an uns als Schulleitung herantreten, verweisen wir sie immer an den jeweiligen Kollegen, mit dem sie den Konflikt haben.

    Das hier sehe ich aber nicht als kleineren Konflikt. Da musst du, um dich selbst zu schützen, unbedingt andere mit ins Boot holen.


    Da du hier nämlich eine Schülerin hast, die es deiner Aussage nach nicht so genau mit der Wahrheit nimmt, kann sie auch den Inhalt dieses Gesprächs ggf. völlig falsch wiedergeben.


    Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du den Klassenleiter aber kontaktiert, der aber nicht reagiert hat. Für die Zukunft würde ich dir in so einem Fall raten, dich dann eben an die Stufenleitung zu wenden.

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