Beiträge von Lila.Tiger

    Verstehe ich das richtig, oder fehlen hier Informationen: Du weißt, dass eine Schülerin unwahre (eventuell strafrechtlich relevante) Äußerungen über dich tätigt, und informierst lediglich den Klassenlehrer? Die Schrittigkeit wäre doch wohl: 1) erzieherisches Gespräch mit der Schülerin mit dem Ziel, ihr deren Fehlverhalten vor Augen zu führen (üble Nachrede als Straftatbestand), 2) Information der Eltern, 3) Information der Klassenleitung und - wenn die offensichtlich untätig bleibt - 4) Information der Dienstvorgesetzten, deren Aufgabe es ist, dich zu schützen und ggf. Ordnungsmaßnahmen einzuleiten.

    Mit der Schülerin habe ich natürlich direkt versucht zu sprechen. Dieses Kind ist aber wirklich sehr verhaltensauffällig. Sie kann nicht zuhören oder aufnehmen und verstehen, was man sagt. Sie reagiert sofort frech und fühlt sich angegriffen. Sie reagiert sehr impulsiv, läuft im Gespräch einfach weg oder ruft laut durch die Klasse. Ich glaube, dass sie eine irgendwie geartete Störung hat. Meiner Ansicht nach zeigt sie typische Symptome eines unbehandelten ADHS. Versuch mal, mit so einem Kind zu einer Einsicht zu kommen. Mit den Eltern zu reden, ist ebenfalls nicht so einfach, da sie bei der Großmutter lebt.


    Im Übrigen sehe ich die Klasse tatsächlich nur an einem Tag in der Woche. Ich unterrichte ein Nebenfach und kannte die Klasse entsprechend noch nicht gut. Außerdem habe ich ja noch einige andere Klassen, darunter auch Oberstufenkurse, um die ich mich kümmern muss. Da müssen Klausuren gestellt und geschrieben werden, sodass ich auch ein nettes Arbeitspensum zu bewältigen habe.


    Daher erschien es mir schon naheliegend, zunächst den Klassensprecher anzusprechen, um z.B. Informationen über die Schülerin zu erhalten, die er vielleicht hat und die mir helfen würden, ihr Verhalten besser einzuordnen.


    Zwischenzeitlich habe ich ja auch nichts mehr gehört und ich dachte, es hätte sich im Sande verlaufen. Dass sich im Hintergrund ein solches Gewitter zusammenbraut, habe ich nicht mitbekommen. Die Schule ist sehr groß, es gibt mehrere Lehrerzimmer, sodass ich den Klassenlehrer auch nicht „einfach so“ zwischendurch mal sehe, sondern man muss schon Termine vereinbaren, um miteinander zu sprechen. Das geht nicht zwischendurch mal. Deswegen hatte ich ihm aber eine ausführliche Mail geschrieben. Nur zu einem Treffen kam es dann nicht.

    Danke für eure Antworten an alle!


    Das Gespräch zwischen Stufenleitung, Klassenlehrer und mir, das anberaumt war, ist auf diese Woche verschoben worden, weil es für mich einfach zu kurzfristig war.


    Am vergangenen Freitag konnte ich dann glücklicherweise mit einem Kollegen aus dem Lehrerrat sprechen, der zu dem Gespräch mitkommen will. Er hat mich beruhigt und meinte, so wie ihr auch, dass die Schulleitung hinter mir stehen und mich vor weiteren Falschaussagen schützen müsse. Er meinte, er hätte mal selbst eine ähnliche Situation an seiner früheren Schule erlebt und man habe kaum eine Chance gegen das Gerede, wenn es länger geht und sich verselbstständigt und die Lehrer da untereinander nicht zusammenhalten.


    Ich bin nach Schulschluss zufällig auch der Stufenleitung über den Weg gelaufen. Es kam zu einem kurzen Gespräch, in dem ich erfahren habe, dass es offenbar mittlerweile einige Eltern gibt, die sich beschwert und die Klassenpflegschaftsvorsitzende eingeschaltet hätten. Eine schriftliche Beschwerde gibt es aber nicht und welche konkreten Vorwürfe es gibt, konnte ich ebenfalls nicht erfahren.


    Dennoch bin ich bestürzt darüber, wie offenbar hinter meinem Rücken die Gerüchteküche hochgekocht ist. Ich weiß überhaupt nicht, was da los ist. Das muss schon einige Wochen so gehen, ohne dass mal einer mit mir direkt gesprochen hätte. Weder die Kinder, noch der Klassenlehrer oder die Eltern sind auf mich zugekommen, sondern haben offenbar nur untereinander fleißig geredet.

    Die Klassenlehrkraft muss da überhaupt nichts glauben, wenn solche Vorwürfe an mich herangetragen würden, würde ich die auch ohne jede eigene Wertung an die Schulleitung weitergeben, weil das für mich eine Nummer zu groß wäre. Ich würde es aber auch definitiv nicht unter den Tisch fallen lassen. Das ist der Job des Schulleiters.

    Na ja, immerhin habe ich schon vor geraumer Zeit, als es anfing mit den provokanten Äußerungen der Schülerin, den Klassenlehrer auf das Verhalten der Schülerin angesprochen und ihm gesagt, dass sie einfach unwahre Dinge behauptet. Er hat darauf aber nicht wirklich reagiert und ein Treffen diesbezüglich, das wir vereinbart hatten, um darüber zu sprechen, platzen lassen. Stattdessen hat er es später offenbar mit der Klasse thematisiert. Das muss für die Schülerin eine super Bühne gewesen sein. Wenn ihm das Thema zu groß gewesen wäre, hätte er auch anders damit umgehen können.


    Außerdem ist es einfach klar, dass ich keine Schüler anfasse. Ich bin seit fast 20 Jahren an dieser Schule Lehrerin. Es ist einfach total klar, dass ich keinem Schüler etwas tue. Das kam noch nie vor. Jeder, der mich ein bisschen kennt, weiß das. Ich tue keiner Fliege etwas.


    Ich fühle mich von dem Kollegen tatsächlich hintergangen. Ich habe das Gefühl, dass er das nicht ohne Grund so macht. Es ist einfach nicht möglich, dass er es tatsächlich glaubt.

    Hast du das schriftlich? Wie ist der Grund für die Einladung formuliert? Wer soll daran teilnehmen?

    Ja, die Einladung kam per Mail. Zuerst war nur von „unschönen Vorfällen“ die Rede. Auf meine Nachfrage, was damit konkret gemeint sei, wurde gesagt, dass es laut Klassenlehrerbericht Schüler- und Elternbeschwerden gegeben habe und ich Schüler beim Verlassen des Unterrichts unangemessen gehindert habe.


    Das hört sich jetzt nicht direkt nach Belästigung an, aber ich weiß ja, dass diese Schülerin mehrfach und lautstark (auch in meinem Beisein hat sie es durch die Klasse gerufen) geäußert hat, dass ich Schüler anfassen würde. Der Zusammenhang ist offensichtlich, sie wollten es wohl nur nicht so direkt formulieren.


    Teilnehmen sollen der Klassenlehrer, die Stufenleitung und ich.

    Bereits vor dem Gespräch schriftlich um detaillierte Beschreibung der Beschwerden bitten, um sich auf das Gespräch angemessen vorbereiten zu können. Dort dann sachlich vom bisherigen Verlauf berichten und ggf. vorher eine Gegendarstellung vorbereiten. Ein solcher Vorgang ist überhaupt nichts ungewöhnliches und meist klärt sich relativ schnell die tatsächliche Sachlage auf. Sei dir gewiss, dass die SL und auch andere Lehrkräfte die Glaubwürdigkeit von Kollegen i.d.R. höher einschätzen als von ohnehin bereits auffälligen Schülern.

    Das mit der detaillierten Beschreibung der Beschwerden finde ich gut. Da würde man ja genau sehen, welche konkreten Anhaltspunkte sie haben (oder halt auch nicht …!).

    Ich würde erstmal das Gespräch abwarten. Es ist Aufgabe der Schulleitung, sich deine Seite anzuhören. Ein Gespräch muss also nicht heißen, dass du schon vorverurteilt bist.

    Bereite dich auf das Gespräch vor. Fertige Notizen an (Gedächtnisprotokolle; Aspekte, die du gerne ansprechen möchtest). Bemühe dich, im Gespräch sachlich zu bleiben und fang nicht an, dich zu verteidigen. Nimm Vorwürfe zur Kenntnis und erkläre sachlich, dass diese nicht der Wahrheit entsprechen.
    Wenn du das Gefühl hast, hier vorverurteilt worden zu sein, brich das Gespräch ab mit dem Hinweis, dass du dir einen Rechtsbeistand suchen möchtest, bevor es fortgesetzt wird.

    Wenn du dir sehr unsicher bist, kannst du auch schon zum Gespräch ein Mitglied des Personalrats zur Unterstützung mitnehmen, diese Form von Beistand steht dir zu.

    Danke, das sind sehr hilfreiche Tipps!


    Ich habe erst heute die Einladung bekommen und das Gespräch soll morgen stattfinden. Da habe ich nicht viel Zeit mich vorzubereiten. Ich weiß auch nicht, ob ich da so sachlich bleiben kann, weil es mich so trifft.

    Bist du sicher, dass die Schulleitung ihr glaubt?

    Vielleicht möchte sie ihn Ruhe mit dir über alles sprechen und erst mal alle Seiten anhören.

    Nein, ich bin mir nicht sicher, dass ihr die Schulleitung glaubt und ich denke schon, dass sie mich erst einmal dazu anhören möchten. Aber allein die Tatsache, dass solche Aussagen bis zur Schulleitung kommen und ich mich nun in einer Position der Rechtfertigung und Defensive befinde, empfinde ich als belastend.

    Personalrat ins Gespräch mitnehmen und erst mal abwarten. Zuhören, gar nicht groß diskutieren. Die bloße Tatsache, dass deine SL dich nicht vorab mal in einem Vieraugengespräch über die konkreten Vorwürfe informiert oder der Elternvertreter das Gespräch mit dir gesucht hat, spricht nämlich nicht gerade für die anderen. Eventuell Selbstanzeige oder eidesstattliche Aussage vorschlagen.

    Was meinst du mit „Selbstanzeige“?

    Ich soll Schüler beim Verlassen der Klasse unangemessen angefasst haben. Die Schülerin verbreitet, dass ich Schüler anfassen würde. Das ist aber völlig absurd. Natürlich fasse ich meine Schüler nicht an! Im Gegenteil musste ich die Schülerin, die das jetzt von mir behauptet, mehrfach ermahnen, andere Kinder in Ruhe zu lassen. Es ist sowas wie eine Projektion, denke ich. Jedenfalls sind ihre Aussagen unglaublich. Ich weiß natürlich nicht, was sie in meiner Abwesenheit anderen erzählt hat, weil es ja direkt zur Schulleitung ging.


    Obwohl ich weiß, wie abstrus das Ganze ist, macht es mir zu schaffen. Ich weiß nicht, wie ich mich dagegen wehren kann.

    Hallo liebes Forum,

    ich bräuchte Tipps zu einem heiklen Thema:


    Seit einiger Zeit verbreitet eine Schülerin (recht jung, Sek. I), die ich im Unterricht habe, abwertende und schlimme Aussagen über mich. Es fing zunächst recht harmlos an und ich habe dem keine Bedeutung beigemessen. Aber über die Wochen hat es sich gesteigert und ihre Aussagen wurden extremer und ehrverletzend. Diese Schülerin hat einen sozial schwierigen Hintergrund und ist allgemein ziemlich verhaltensauffällig, nicht nur bei mir, sondern natürlich auch bei anderen Kolleginnen und Kollegen. Sie stört ständig den Unterricht und fällt durch sehr provozierende Äußerungen auf.


    Zwischenzeitlich habe ich das Gespräch mit dem Klassenlehrer gesucht und mich auch mit einigen anderen Kollegen, die sie unterrichten unterhalten. Es ging mir dabei immer um eine konstruktive, lösungsorientierte Zusammenarbeit. Bisher hat sowas immer gut geklappt. Ich bin schon seit mehr als einem Jahrzehnt Lehrerin.


    Dieser Fall entwickelt sich aber nun in eine für mich vollkommen unerwartete und leider sehr unerfreuliche Richtung.


    Der Klassenlehrer muss wohl die ehrverletzenden und unwahren Äußerungen der Schülerin über mich für bare Münze genommen und in der Klassenstunde muss es Gespräche über mich gegeben haben. Jedenfalls bekam ich von der Schulleitung eine Vorladung zu einem Gespräch, da es in meinem Unterricht angeblich zu Vorfällen gekommen sei. Auf meine Nachfrage hin, was mir konkret vorgeworfen werde, wurde mir mitgeteilt, dass der Klassenlehrer der Schulleitung von diesen Vorfällen berichtet habe und es Beschwerden vonseiten der Schüler und Eltern gegeben habe.


    Ich bin ehrlich gesagt perplex und weiß nun gar nicht, wie ich reagieren soll. Offenbar haben diese verletzenden Aussagen der Schülerin den Weg bis zur Schulleitung und den Eltern gefunden und wurden auch noch geglaubt. Es ist definitiv nichts Schlimmes in meinem Unterricht passiert, kein Kind ist da seelisch oder körperlich zu Schaden gekommen. Ich habe meinen Schülern nichts getan.


    Jetzt befinde ich mich plötzlich in einer Situation, dass ich mich rechtfertigen soll für etwas, das ich gar nicht gemacht habe. Der Kreis derer, die jetzt glauben, ich hätte Unrechtes getan, ist plötzlich und ohne dass mal jemand mit mir gesprochen hätte, groß geworden. Ich bin gerade fassungslos, was da vor sich geht.


    Mich belastet das sehr und ich frage mich, was ich jetzt tun soll? Das Gespräch mit der Schulleitung ist sehr kurzfristig anberaumt worden und allein die Konstellation der bei diesem Gespräch Anwesenden bereitet mir Bauchschmerzen.


    Was würdet ihr tun?

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