Darf man das? Ich muss! Ohne Korrekturen in den Ferien würde ich mit einer vollen Stelle nicht überleben. Mir ist es ziemlich wurscht, wann ich die Arbeiten wiedergebe. Ich versuche zügig zu arbeiten, aber manchmal dauert es dann doch vier Wochen und mehr. Dann ist es eben so. Wie lange warte ich auf meinen Steuerbescheid? Da soll mir noch einer mit irgendwelchen dusseligen Vorschriften kommen! Wenn ich für Korrekturarbeit kaum bezahlt werde, dann nehme ich mir auch das Recht heraus, die Arbeiten dann zurückzugeben, wenn ich das ohne extremen Stress tun kann. Bisher hat sich - außer gelegentlich maulenden Schülern - noch keiner beschwert!
Beiträge von Vaila
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Merkwürdigerweise wird einem bei der Argumentation immer vorgehalten:
Warum hast du denn die Fächer gewählt? Du wusstest doch, was dir blüht!
oder:
Alle Fächer sind gleich!
Dass der überwiegende Teil der KollegInnen und Kollegen (Akademiker!) und im Gefolge die PolitikerInnen die ganz erhebliche Mehrarbeit durch Korrekturen nicht anerkennt, ist immer noch ein Skandal!
LG Vaila
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Hallo Katta,
welche Boxen? Ich bin immer noch auf der Suche nach welchen, die wirklich eine Klasse beschallen können, ohne zu viel schleppen zu müssen. Der Boom Ball ist mir zu leise.LG Vaila
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Werbungskosten mal ganz beiseite, also OT!
Du gibst 35 € für Stationenarbeit aus, die eigentlich dein Arbeitgeber zahlen muss, damit du einen fortschrittlichen Unterricht machen kannst?
Wenn mir meine Schule keine Kopien für besondere Lernformen bezahlen würde, wäre bei mir nur noch Frontalunterricht angesagt!
LG Vaila
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Was mir mehr auf dem Magen liegt, sind über 70 Oberstufenklausuren, die mir meine Ferien versüßen werden!
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Meine Güte, habt ihr Probleeeeeme!
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Hallo an alle Interessierten!
Was gibt es Neues an der Minibeamer-Front? Neuerdings habe ich einen Klassenraum, der sich mit Jalousien abdunkeln lässt. Würdet ihr immer noch den Pico Pix 1430 empfehlen? Ich bräuchte ihn weniger für Filme als für einzelne Fotos oder Tafelbilder, PPs... Habt ihr Erfahrungen mit dem Nachfolgemodell des Pico?
LG Vaila
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Deine positive Einstellung zu deiner Arbeit ist nicht überraschend, Sylvana. Am Anfang einer beruflichen Laufbahn wie dieser, wäre es schlimm, wenn es anders wäre. Allerdings ändert sich das bei vielen etwas mit den Jahren, weil der Alltag eben sehr fordernd und sehr oft zermürbend ist. Gerade weil viele Tätigkeiten im Aufwand nicht so messbar und sichtbar sind, wird der Beruf des Lehrers immer wieder unterschätzt. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen Ausbilder am Seminar, der uns Greenhorns sagte: "Es gibt wohl kaum einen Beruf, bei dem Außenwahrnehmung und Bild des Insiders so auseinanderklaffen." Das hat sich auch in Jahrzehnten nicht geändert und ist besonders für die KollegInnen frustrierend, die sich mit "Schmalspur" nicht abfinden können oder wollen. Versucht man nun dieses Bild etwas zu korrigieren, wird das stets als "Jammern" abgetan - aus leicht nachvollziehbaren Gründen.
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Man kannst Tests (auch grosse) in jedem Fach schreiben. Ich mache jetzt nur noch einen, höchstens zwei im Halbjahr. Mehr wäre unbezahlte Mehrarbeit.
Du hast recht: Man kann in einem Nebenfach in NRW auch Tests schreiben, muss es aber nicht. Du hast dir deinen Weg aus der unbezahlten Mehrarbeit gesucht. Solches geht nicht bei KorrekturfachlehrerInnen, deren Arbeitspensum deutlich erhöht worden ist, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen könnten. Es sei denn, sie reduzieren ihr Deputat auf ihre Kosten!
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Sehr richtig, Silicium. Da kann ich dir nur zustimmen. Man denke auch mal an die Zahl von dauererkrankten LehrerInnen in Berlin, die vor ein paar Tagen durch die Presse ging. PolitikerInnen nutzen immer wieder das schlechte Image der "Halbtagsjobber" aus, um Geld zu sparen oder ihre Steckenpferdchen zu reiten. Und dann reibt man sich verwundert die Augen, dass so viele LehrerInnen ausfallen... Ich will gar nicht abstreiten, dass es eine ganze Menge KollegInnen gibt, die mit ihrer Situation zufrieden sind und einen einigermaßen ruhigen Job haben, aber viel zu vielen geht es einfach schlecht. Wie sollen diese KollegInnen SchülerInnen aller Art für ihr Fach begeistern, wenn sie selbst auf dem Zahnfleisch kriechen? Aber wie sagte mal jemand hier: "Der Karren muss erst einmal an die Wand gefahren werden!" Oder noch zynischer: Bei der "natürlichen Auslese" müssen dann später nicht mehr so viele Pensionen gezahlt werden, die jetzt so bedrohlich im Raum stehen.
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Robischon spricht über eine Grundschulklasse, die mit 17 Kindern begonnen hat und mit der der Klassenlehrer fast den gesamten Vormittag verbringt. Wir können uns die Diskussion sparen!
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Ich gratuliere dir zu deinen "Nebenfächern" barmeliton, wenn du noch 6-7 Korrekturen dazuzählst mit 2-3 Klassenarbeiten oder Klausuren in Vollzeit pro Halbjahr, wird sich die tägliche Arbeitszeit noch um ein paar Stunden erhöhen, doch unsere großen Lehrergewerkschaften, die uns zu den Wahlen immer mit Tonnen von teuren Hochglanzflyern zuschütten, kümmert das alles herzlich wenig!
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Ja, das würde mich auch interessieren, wie robischon mit der von silicium skizzierten Situation umgehen würde, denn das ist Schulalltag.
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Mich auch nicht! Klingt mir so nach Spät-Summerhill: Die Kinder fangen dann an zu lernen, wenn sie Lust haben. So funktioniert aber nicht unser Schulsystem, in dem neuerdings Kompetenzen erworben werden müssen - in einem starren Tagesablauf unter Vorgabe sorgfältig ausgeklügelter Curricula, die mit Blick auf Klassenarbeiten und Prüfungen abgearbeitet werden müssen, in einer recht heterogenen Gemeinschaft, die das Prinzip Demokratie in vielen Fällen noch nicht richtig verstanden hat (Ich will hier auch ganz kurz das Thema Inklusion antippen, mit dem ein neues Fass geöffnet wird.). Lernbegleitung im Sinne robischons könnte ich mir ganz romantisch für 6-8 SchülerInnen vorstellen, aber nicht unter den Bedingungen des heutigen Schulsystems.
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Ich kann Teachertool empfehlen: Da kann man nicht nur Noten eingeben, sondern auch Texteinträge bzw. Kursmappen führen. Sitzpläne mit Fotos sind auch dabei!
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Die Frage lautet eher: Geht es überhaupt ohne Diszplin in einer Klasse mit 30, vielleicht noch teilweise behinderten Kindern?
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"leidenschaftliches Unterrichten", jawoll! Bei all den bekannten Schwierigkeiten und institutionalisierten Behinderungen im Alltag. Und wieder hat die Lehrperson den Schwarzen Peter!
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Treffender Beitrag Joan! Arbeitszeit hat auch mit der Fächerkombination zu tun, was allgemein unter dem Deckel gehalten wird, damit nicht allzu viele Leute darüber nachdenken. An den Vorurteilen könnte ja etwas dran sein...
Bei mir ist es übrigens nach 7-10 Jahren Vollzeit nicht besser geworden. Da kamen die Stundenerhöhungen, Vorgriffsstunden, Lernstandserhebungen, zentrale Abiturprüfungen, zentrale Prüfungen in der 10, Reformen noch und noch, die besonders die Hauptfächer betrafen, die nur nicht so genannt werden durften. Die mündlichen Prüfungen anstelle einer Klassenarbeit, die man am liebsten auf den unterrichtsfreien Nachmittag oder auf einen Samstag legen würde, sind die nächsten Säue, die durchs Dorf getrieben werden.
Und zuletzt: Hat man in anderen Berufen oder bei anderen Fächerkombinationen schon jemals davon gehört, dass ein Anfänger wegen mieser Lebensqualität reduzieren muss?
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Wobei mir dann auch wieder auffällt, wenn ich hier im Forum stöbere, wie groß die Vorbehalte gegen Teilzeitkräfte sind.
Ich kann mich diesen Vorbehalten nicht in jeder Hinsicht anschließen, denn gewöhnlich arbeiten die Teilzeitkräfte - im Vergleich mit den Vollzeitkräften - insgesamt gewiss mehr, was ich nicht in Ordnung finde. In Ordnung finde ich aber auch nicht, dass jetzt ständig Teilzeitkräfte die A14-Stellen bekommen, weil sie - anstatt stundenmäßig aufzustocken - Zusatzaufgaben übernehmen, die eben mit diesen Stellen "belohnt" werden.
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Ich habe die korrekturfachlehrer.de gewählt, weil ich hoffe, dass diese Filous und GEWler mal abseits von ihren Hochglanzbroschüren etwas Gegenwind bekommen. Irgendwie ist diese großzügig gesponserte und geballte Erfolglosigkeit der großen etablierten Lehrergewerkschaften auch so ein Abbild der großen Masse derer, die sie vertreten...
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