Beiträge von Vaila
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Das Thema Entlastungsstunden ist sicherlich an jeder Schule ein heißes Eisen. An meiner Schule ist der Topf so klein, dass man ihn eigentlich vergessen kann. Ich vermute, dass die Schulleitung schon eine Reihe von Stunden vorher "abgezweigt" hat. Meine Frage: Hat die Schulleitung die Pflicht offenzulegen, wer wofür Entlastungsstunden bekommt, und die Lehrerkonferenz die Möglichkeit, diese anders zu verteilen?
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Entschuldige! Ich wollte den Artikel mal so in den Raum stellen, da er neueste Studien widerspiegelt, die wiederum das Lehrerbild in der Öffentlichkeit bestimmen. Was hier von einigen "Experten" geäußert wird, macht mich sehr zornig, weil die Ursache für die "chronische Erschöpfung" wieder nur an der Lehrerpersönlichkeit festgemacht wird. Sprich: zu viele unfähige Personen im falschen Beruf, da man ja ganz locker Lehrer werden kann! Ja Himmel, woher beziehen besagte "Experten" eigentlich ihre Informationen? Ich finde es überhaupt nicht leicht, Lehrer zu werden, denn man muss ja schließlich erst einmal ein langwieriges Studium zu Ende bringen. Und jeder, der einmal ein Referendariat gemacht hat, weiß, dass die Sache absolut kein Zuckerschlecken ist. In dieser Phase wird - meiner Ansicht nach - die Spreu vom Weizen getrennt. Wie dann noch 30 % unfähige Lehrer (solche mit Zeichen eines Burnout-Syndroms sind wohl als unfähig zu bezeichnen) zustande kommen, ist mir absolut schleierhaft! Ich bin auch chronisch erschöpft, weil ich zwei Korrekturfächer habe und mir in den letzten Jahren 3-4 Deputatsstunden Mehrarbeit aufgezwungen wurden, die vorbereitet werden müssen und an denen wiederum Korrekturen hängen. Zudem gibt es zeitaufwändige neue Prüfungen: Lernstandserhebungen, Zentrale Prüfungen, Zentralabitur, die viele (unausgegorene) Neuerungen mit sich bringen, in die man sich erst einarbeiten muss. Das Schulgesetz schreibt individuelle Förderung vor: Jeder Kollege/jede Kollegin weiß, dass diese Vorschrift ein Fass ohne Boden ist! Mein Arzt (Image: Halbgott) stellt für das Setzen einer Spritze 30 € in Rechnung (Arbeitszeit ca. 30 Sekunden!). Wir LehrerInnen leisten hochqualifizierte Arbeit unentgeltlich und ernten Hohn und Spott. Erschöpfung programmiert!
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Expertentagung: Viele Lehrer für Beruf ungeeignet
Trier (dpa) - Viele Lehrer an deutschen Schulen sind nach Ansicht von Experten für den Beruf nicht geeignet. Bereits ein Viertel aller Lehramtsstudenten ist nach Angaben des Potsdamer Psychologen Uwe Schaarschmidt chronisch erschöpft.
«Sie sind ausgebrannt, obwohl sie nie gebrannt haben», sagte der Professor auf der Tagung «Auf den Lehrer kommt es an» an der Universität Trier. Sie brächten für den Beruf «Voraussetzungen mit, die alles andere als optimal» seien. Dieses Verhaltensmuster finde sich dann auch an den Schulen: Dort zeigten rund 30 Prozent der Lehrer Zeichen eines Burnout-Syndroms. In Trier diskutierten mehr als 200 Experten aus fünf Nationen über Wege, mehr geeignete Lehrer in die Klassenzimmer zu bringen.
Ein Kritikpunkt ist die fehlende Auswahl: Es gebe «keine Hürde» für den Beruf und oft sei die Wahl nur «Plan B oder C», sagte die Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung an der Universität Trier, Birgit Weyand. Es könne nicht sein, dass diejenigen, die die Aufnahmeprüfung für eine Banklehre nicht schafften, Lehrer würden. Studien gingen davon aus, dass rund 15 Prozent aller Lehrer für den Beruf ungeeignet seien.
Der Frankfurter Pädagogik-Professor Udo Rauin meinte, die wenig durchsichtigen Karriere-Chancen an den Schulen zögen «gerade die an, die wir nicht wollen». «Die denken dann: 'Da kann ich abtauchen'.» Seiner Einschätzung nach gehen rund 25 Prozent der Lehrer in die Schule, weil sie nicht arbeiten wollten. Das Beamtensystem sei sicherlich «ungünstig» für Veränderungen in der Schullandschaft. Es sei aber nur eine «Stellschraube» von vielen.
Schaarschmidt nannte den Lehrer-Beruf «über alle Maßen» anstrengend. Häufig fühlten Lehrer sich «alleingelassen» und seien ständig Druck von verschiedenen Seiten ausgesetzt. Der Lehreralltag in der Schule sei «nicht menschengerecht», da es an Erholungsraum fehle. «Die Pausen sind oft anstrengender als der Unterricht.» Eine seiner Studien habe ergeben, dass 50 Prozent aller Lehrer noch nach 20.00 Uhr, 25 Prozent noch nach 22.00 Uhr arbeiteten. «Da fehlt es an der nötigen Regeneration für den nächsten Tag», sagte er.
© sueddeutsche.de - erschienen am 17.02.2009 um 16:35 Uhr
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Ich zitiere aus der netzeitung.de:
"Bereits vor dem Studium sollten sich angehende Lehrer einem Eignungstest unterziehen, sagt die Präsidentin der Kultusminister-Konferenz Erdsiek-Rave. Die Verfassung der Mehrheit der aktiven Lehrer sei «Besorgnis erregend»." -
Als (doppelte) Hauptfachlehrerin kann ich nur unterstreichen: Es ist enorm anstrengend, über viele Stunden im 5-10-Minuten-Takt - ohne Pause! - hoch konzentriert sinnvolle Gespräche über ständig wechselnde Themen zu führen. (Eltern gehen in erster Linie zu den HauptfachlehrerInnen! Wen wundert's?) Einer ganze Reihe von Kollegen in den so genannten Nebenfächern gelingt es nebenher locker, den Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten bzw. sich mit etwas Entspannendem zu beschäftigen, während ich langsam heiser werde, Hustenanfälle bekomme und meine Zungenmuskeln (ja, die Erfahrung muss man erst einmal machen!) anfangen zu schmerzen. Zum Lohn - Frau Sommer sei's gedankt! - darf ich dann anschließend noch meine Stunden vorbereiten. Die Verlegung der Elternsprechtage in die Zeit nach dem Unterricht hatte wieder einmal die weitere Benachteiligung der doppelten KorrekturfachlehrerInnen zur Folge, deren Freizeit erneut - im Vergleich zu anderen Fächern - unproportional beschnitten wurde! Frau Sommer, wann fangen Sie endlich an, Ihr im Wahlkampf fixiertes Versprechen einzulösen, die Lehrerarbeitszeit gerechter zu gestalten? Frau Sommer, warum belasten Sie immer nur die HauptfachlehrerInnen mit einem unendlichen Klassenarbeits-, Klausur- und Prüfungsmarathon, anstatt alle LehrerInnen gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen? Wieder on-topic: Durch die Verlegung der Elternsprechtage in die unterrichtsfreie Zeit werden wieder einmal die Lehrkräfte unangemessen (mehr-)belastet, die sowieso schon die Hauptlast des PISA-Desasters zu schultern haben und wie Arbeitssklaven behandelt werden.
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Sorry! Aber du sollstest unbedingt die if-Sätze wiederholen!
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Ganz schlicht gefragt: Warum kümmert sich das Schulministerium nicht um die Gesundheit der Lehrkräfte?
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Ich würde mich gern mit Leuten austauschen, die den Rechtschreibförderunterricht in der Erprobungsstufe durchführen. An meiner Schule - einem Gymnasium - wird dieser Unterricht in Zusammenarbeit mit den Eltern gestaltet, dazu finden regelmäßige Treffen in der Schule statt. Ich interessiere mich sowohl für Organisatorisches als auch für neue Ansätze oder neue Lehrwerke bzw. Lernprogramme, die sich als praxistauglich erwiesen haben. Welche Rolle spielen bei euch Computerprogramme?
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Darüber würde ich mir nicht den Kopf zerbrechen! Die Schulleitung muss natürlich sofort informiert sein. Ansonsten würde ich es den KollegInnen sagen, die einem am nächsten stehen und die von eventuellen Konsequenzen (z.B. Klassenübernahme) betroffen sein könnten. Wenn du sie nicht ausdrücklich um Verschwiegenheit bittest - aus welchen Gründen auch immer - wird das Thema schnell rund sein. Ansonsten lass sie raten, tratschen oder fragen. Na und? Eine öffentliche Bekanntmachung im Lehrerzimmer fände ich ziemlich albern und überzogen. Wenn man's sieht, ist eh alles klar!
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Ich kann das Vokabellernprogramm Phase 6 empfehlen, das nach dem Karteikastenprinzip angelegt ist (regelmäßiges Üben und ständige Progression; falls ein Fehler gemacht wird, landet die Vokabel wieder im ersten Kästchen, d.h. hier Phase 1) und den Lernenden regelmäßig an die Wortschatzarbeit erinnert. Ziel: das Vokabular im Langzeitgedächtnis zu verankern. Die Verlage Klett und Cornelsen bieten zu ihren Lehrwerken Vokabeldateien an, die sich direkt in Phase 6 einfügen lassen, so dass man die einzelnen Vokabeln nicht erst abtippen muss. Das Programm hat den Vorteil, dass es diszipliniert und auf die individuellen Schwächen bei der Beherrschung des Wortschatzes abzielt. Ein weiterer Vorteil: Phase 6 ist nicht nur ein Vokabellernprogramm, sondern man kann alles Wissen, das sich in Frage- und Antwortform bringen lässt, damit abfragen und üben. Übrigens: Ich habe keinen Werbevertrag mit den Produzenten! - Nebenbei lasse ich regelmäßig Vokabeltests (in Unter- und Mittelstufe) schreiben und lasse die SuS auch ein Vokabelheft führen, denn ich arbeite natürlich nicht nur mit dem Lehrwerk. Ferner ist es wichtig, dass die Vokabeln nicht nur getippt, sondern auch handschriftlich festgehalten werden. - Mit Blick auf die Oberstufe tue ich mich da schwerer. Früher habe ich es für sinnlos gehalten, hier Vokabeln abzufragen oder Tests schreiben zu lassen (nicht oberstufengemäß), mittlerweile sehe ich das etwas anders. Ich lasse gelegentlich Tests zu Analysevokabular schreiben oder zu Vokabeln mit einem hohen Wiederverwendungsgrad. SuS erstellen Mindmaps zu speziellen Themengebieten, sammeln idioms oder phrasal verbs. Ich lasse Wortschatz arbeitsteilig zu den bearbeiteten Themengebieten sammeln und vervielfältigen. Wenn man Papier sparen möchte, kann man das Vokabular (and by the way: auch andere Texte!) per E-Mail versenden.
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O.K.. War wohl ein technischer Fehler im System! Mein Beitrag ist wieder aufgetaucht. Nehme alles zurück! Lieben Gruß! Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch!
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Hier fehlt ein von mir verfasster Beitrag! Würde mich schon interessieren, wo der geblieben ist. Oder herrscht hier Zensur?
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Jedem sein Recht auf Individualität, aber manchmal geht es bei den Lehrerklamotten schon so weit, dass die Kids sich beklagen. Es gibt tatsächlich Kollegen (!), die sich wie Penner kleiden. Ich finde, da ist ein Hinweis von der Schulleitung schon angebracht! - Was "Lehrerinnenkleidung" anbetrifft, da hab' ich neulich etwas über Victoria Beckham gelesen (beim Friseur natürlich! ), die sich - nach eigenen Worten - ihren Kleidungsstil von Lehrerinnen abgeguckt haben will. Das wurde von der weiblichen britischen Lehrerschaft mit leicht gehobener Augenbraue zur Kenntnis genommen!
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Hallo Leute!
Folgendes habe ich heute gelesen!
"Ganztägiger Konferenztag vor den ZeugnisterminenIn einem Schreiben an alle Schulen hat das Schulministerium bekannt gegeben, dass im Januar 2009 der Erlass vom 9.12.2008 (Az. -222.2.02.02.0-73738/08) veröffentlicht wird, der den Schulen wie im vergangenen Jahr einräumt, die Zeugniskonferenzen ganztägig durchzuführen. Begründet wird dies mit dem zusätzlichen Aufwand der Beratung über die neuen Kopfnoten und die Leistungsentwicklung. Im Erlass heißt es:
"Der Beratung über die individuelle Lern- und Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern kommt eine besondere, noch weiter zunehmende Bedeutung im Rahmen des schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrages zu.
Bei Bedarf wird den Schulen daher die Möglichkeit gegeben, pro Schulhalbjahr einen ganztägigen Zeugniskonferenz- und Beratungstag des gesamten Kollegiums durchzuführen. Dieser soll insbesondere auch zur Absprache über individuelle Lern- und Förderempfehlungen im Sinne von § 50 Abs. 3 Satz 1 SchulG (BASS 1-1) dienen.
Voraussetzung für die Durchführung dieser Konferenztage ist neben einem entsprechenden Beschluss der Schulkonferenz eine Vorabinformation der Elternschaft.
Für die Schülerinnen und Schüler sind Konferenztage Studientage, an denen von der Schule gestellte und vorbereitete Aufgaben bearbeitet werden. In Berufskollegs sind die Ausbildungsbetriebe über die Durchführung von Konferenztagen zu informieren. Sofern keine anderslautenden Absprachen mit den Ausbildungsbetrieben getroffen werden, nehmen die Schülerinnen und Schüler an diesen Tagen an der betrieblichen Ausbildung teil."
Es wird ebenfalls die Möglichkeit eröffnet, diese Möglichkeit noch für das erste Halbjahr zu nutzen. Zu diesem Zweck kann der Schulkonferenzbeschluss per Eilverfahren erfolgen. Die notwendigen Bestimmungen finden Sie im SchG § 67 (4) und (5)." -
Unser verehrter Herr Ministerpräsident ist der Auffassung, dass für derlei Dinge ein Küchentisch genügt!
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Zur weiteren Illustration ein Ausschnitt aus der ZEIT vom 28.02.08: "Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Lehrern liegt bei 42 bis 46 Stunden – die langen Ferien eingerechnet. Außerhalb der Ferien haben Lehrer nach eigenen Angaben eine 50-Stunden-Woche: Sie verbringen rund 30 Stunden mit Unterricht und Konferenzen in der Schule, weitere 15 mit Korrekturen, Vor- und Nachbereitung zu Hause und knapp vier mit Veranstaltungen und Fortbildungen. Allerdings gibt es je nach Schulart, Fächerkombination und persönlichem Einsatz große Unterschiede. Im Hamburger Lehrerarbeitszeitmodell zum Beispiel werden einem Deutschlehrer in der 8. Klasse Gymnasium 102 Minuten pro Stunde auf seinem Zeitkonto gutgeschrieben, einem Sportlehrer aber nur 75 Minuten. Eine Erhebung der Unternehmensberatung Mummert und Partner kam zu dem Ergebnis, dass etwa die Arbeitszeit von Gymnasiallehrern sich in einer Spanne von 930 bis 3652 Stunden pro Schuljahr bewegt."
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Wem ist nicht klar, dass Lehrerarbeitszeit nicht in allen Bereichen (und ich sage bewusst "nicht in allen Bereichen", aber in den meisten schon!) leicht zu messen ist? Trotzdem müssen endlich bessere (!) Raster erstellt werden, nach denen diese erfasst wird. Dieses ist tatsächlich möglich und das ist Aufgabe des Schulministeriums, das sich seit Jahren davor drückt, Konsequenzen aus den zahlreichen, teuer bezahlten Lehrerarbeitszeitgutachten zu ziehen, und den schwarzen Peter den Schulen zuschiebt, die die Sache dann auf dem Rücken der am stärksten Belasteten aussitzen, die sich nicht dagegen wehren können. "Aussitzen" - das ist das rechte Wort für diese Schulpolitik, die - trotz großspuriger Ankündigungen, die "Lehrerarbeitszeit gerechter zu gestalten" - immer noch am völlig veralteten Stundendeputatsmodell festhält. Nicht die völlig überforderten Schulen sind für die Lehrerarbeitszeit zuständig, sondern das Schulministerium, das gefälligst seine Hausaufgaben machen soll. Setzen sechs!
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Ich frage mich, was unsere vielen (Ex-) Kolleginnen und Kollegen in den Parlamenten für uns tun. Unser Berufsstand ist dort doch sehr stark vertreten und trotzdem ändert sich nichts bzw. wird alles nur noch schlechter! Mir drängt sich der Verdacht auf, dass diese zu den früher Unterbeschäftigten gehörten, denn sonst hätten sie wohl nicht die Zeit gehabt, sich noch ein zweites politisches Standbein zu schaffen.
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Hallo Effi! Ich wundere mich, dass du dein Schicksal so klaglos hinnimmst, während jetzt verschiedene NebenfachlehrerInnen gemütlich über den Weihnachtsmarkt schlendern und sich auf die (weitgehend arbeitsfreien) Ferien freuen. Wie kommt es, dass Kolleginnen und Kollegen sich mit einer derart ungerechten Arbeitsverteilung einfach abfinden?
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