Beiträge von Vaila

    Ein bisschen OT: Bin jetzt von der teuren Druckertinte von Canon auf billige mit entsprechenden Chips vom Versandhandel umgestiegen und bin recht zufrieden mit den Druckergebnissen.


    Fazit: Ich werde mich von einigem Papierkram trennen, auf dem PC finde ich die Dinge sowieso viel schneller!


    Gruß Vaila

    Interview mit NRW-Schulministerin Sommer aus PRP Online vom 04.01.10:


    "Sommer: Ich kann nur davor warnen, die Belastungen der Sportlehrer zu unterschätzen. Wenn ich vier Stunden in einer Schwimmhalle unterrichten müsste, wäre ich k.o. Gleichwohl sollten die Kollegien in den Schulen gemeinsam überlegen, ob die Belastungen gerecht verteilt sind. Wer viel korrigieren muss, kann ja vielleicht etwas weniger Unterricht geben. Vielleicht verständigt man sich auch darauf, dass jüngere Lehrer die älteren Kollegen entlasten. Solche Regelungen gibt es bereits an zahlreichen Schulen. Ich wünsche mir, dass viele diesem Beispiel folgen. Aber man kann das nicht von oben verordnen."


    Frau Sommer unterschätzt eindeutig die Belastungen der KorrekturfachlehrerInnen: Sie gesteht SportlehrerInnen eine satte Erholungszeit (für 4 x 45 Minuten Unterricht in einer Schwimmhalle sind bei zwei Lerngruppen allein schon 20 Minuten für Umkleidung abzuziehen!) zu, d.h. erheblich geringere Arbeitszeit (Ferien sind für Sport- und andere NebenfachlehrerInnen immer auch Ferien!) und gewöhnlich Entbindung von der Klassenlehrertätigkeit. Man soll mich mal fragen, wie ich mich nach diversen Nachtschichten harter Korrekturarbeit fühle: verspannte Nacken- und Rückenmuskulatur, tränende Augen, Unwohlsein aus Mangel an Schlaf und Bewegung. Nach einem durchgearbeiteten Wochenende habe ich aber - ohne Erholungszeit! - wieder mein volles Deputat mit Klassenlehrertätigkeiten- und allem Drum und Dran - abzuleisten. Hinzu kommt der ständige Druck und Stress, die SchülerInnen ohne Zeitverschwendung und Leerlauf gezielt auf Tests, Klassenarbeiten, Klausuren und Prüfungen vorzubereiten, die schriftliche Fächer in aller Regelmäßigkeit so mit sich bringen. Da hat Frau Ministerin wohl nur einer bestimmten Lehrergruppe ihr Ohr geliehen!


    Frau Ministerin, nun ein Wort an Sie, falls Sie dies lesen: Warum können KorrekturfachlehrerInnen dann "ja vielleicht etwas weniger Unterricht geben"? Warum diese Halbherzigkeit, obwohl die enorme Ungleichbehandlung bei der Lehrerarbeitszeit nicht mehr geleugnet werden kann?! Das kann ja wohl nicht wahr sein!


    Und Sie denken, dass man sich auch darauf "verständigt", dass "jüngere Lehrer die älteren Kollegen entlasten". Sie "wünschen" sich etwas, "Aber das kann man nicht von oben verordnen."


    Mit Verlaub: Warum kann man so etwas Entscheidendes wie die Regelung der Lehrerarbeitszeit nicht "von oben verordnen"? Ich behaupte dagegen: Das kann man nur von oben verordnen!

    Hallo drucker 03 und mimmi!


    Ihr sprecht mir aus der Seele, genau so ist es! Und woran liegt das? Eigentlich müssten Schulen wie Unternehmen geführt werden - natürlich mit einer separaten pädagogisch-psychologischen Abteilung und einem ordentlichen Budget. Wer leitet diese Unternehmen? Schulleiter, die bisher LehrerInnen waren, sollen jetzt plötzlich Manager sein und dazu noch ein minimales Budget verwalten. Sie sollen nicht nur Manager sein, nein, sie sollen unter dem Stichwort "Selbstständige Schule" auch noch das ganze Schulsystem umkrempeln, damit PolitikerInnen sich damit brüsten und Wahlen wiedergewinnen können! Wenn man als Lehrer so eine Aufgabe übernimmt, fragen andere Kolleginnen und Kollegen sich schon, woher nehmen die bei der ständigen Arbeitszeitverdichtung die Zeit dazu, sich in Fortbildungen zu "Schulmanagern" ausbilden zu lassen? Die nächste Frage: Können die das dann auch? Eine Schule effektiv und mit bestem Output leiten? Ich würde erst einmal sagen: nein. Dafür ist das Ganze zu dilettantisch angelegt. In einem Betrieb kann man abrechnen, was man im Laufe eines Jahres erwirtschaftet hat. Wie lässt sich das in Schulen bewerkstelligen? Was erwirtschaftet eine Schule? Und da liegt der Hase im Pfeffer: Das lässt sich gar nicht so genau feststellen. Deshalb können PolitikerInnen - die einem oft wie Blinde vorkommen - in diesem System auch so schön herumwursteln. Außerdem: Wenn's wieder schief läuft, dann wird weiter herumgedoktert! Das Unternehmen wird ja benötigt - und wie schön: kann niemals pleite gehen!


    Es ist bekannt: „Deutschland ist ein Land ohne Rohstoffe und von der Leistungskraft seines Humankapitals abhängig." Wenn man in Unternehmen nicht investiert (ich meine in fachlicher, finanzieller Hinsicht und was das Knowhow anbetrifft), bleibt der Laden eine Klitsche. Dass es trotzdem noch so einigermaßen läuft, liegt an dem übergroßen Engagement einer ganzen Reihe von Leuten und deren Idealismus, den man wunderbar ausbeuten kann, weil LehrerIn ja nicht nur irgendein Job ist.

    Ich würde mich an deiner Stelle mal durch den Thread "Entlastung für KorrekturfachlehrerInnen" arbeiten, da bekommst du schon einmal einen guten Einblick in das Arbeitszeitproblem. Wie ich höre, ist man in NRW dabei, ein Jahresarbeitszeitmodell einzuführen, das den tatsächlichen Belastungen mehr gerecht wird. Allen Seiteneinsteigern sei versichert: Dies ist kein Beruf zum Ausruhen, obwohl ich glaube, dass du mit Mathematik und Informatik es bisher noch besser hast als andere Kolleginnen und Kollegen in derselben Schulform.

    In meiner Beschreibung habe ich ja schon darauf hingewiesen, dass ich es immer wieder schaffe, mit Hilfe der Kinder die Klasse so sauber zu halten, dass es erträglich ist. Es ist zwar mühevoll, in den Pausen immer in die Klasse zu flitzen und zu gucken und zu organisieren, aber es ist in einem gewissen Rahmen machbar. Ich sehe die erzieherischen Notwendigkeit durchaus und meine Verantwortung sowieso. Andererseits habe ich das Gefühl, dass der Schulträger sich mit dem Argument der Finanzknappheit immer mehr aus der Verantwortung stiehlt und auf dieses Weise auslotet, wie weit er noch gehen kann. Ich habe früher schon gelegentlich mit Eltern Klassenräume gestrichen, weil diese das gern wollten, mich aber unbehaglich dabei gefühlt: Wer bin ich denn? Hat man jemals von einem Büroangestellten gehört, der sein Büro gestrichen hat, weil die Wände in einem unansehnlichen Zustand waren?


    Zu den anderen Fragen, Antigone. Wie gesagt: Es ist meist schwierig, Schuldige für Verunreinigungen zu finden, weil kleine Gruppen zusammenhalten, andere einschüchtern bzw. Petzen nicht mehr geduldet werden.


    Das Problem Sauberkeit ist natürlich schon öfter Gegenstand von Konferenzen gewesen mit den bereits genannten Konsequenzen, aber wenn nur ein- oder zweimal in der Woche geputzt wird, sieht es eben entsprechend aus. Ein gewisser Grad von Verschmutzung lässt sich auch bei gutem Willen der SuSen nicht vermeiden: Wenn Tische wochenlang nicht mit einem Reinigungsmittel abgewaschen werden, dann bildet sich natürlich ein Film. Vielleicht bin ich etwas überempfindlich, aber ich stelle mal die kühne Behauptung auf, dass ein durchschnittlicher Büromensch in solch einem Ambiente nicht arbeiten wollte.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen!


    Ein anderer Thread hat mich auf dieses Thema gebracht, das mir eigentlich schon länger unter den Nägeln brennt, das ich bisher hier wie in der Schule noch nicht thematisiert habe. Unsere Schulleitung war im letzten Schuljahr sehr bestrebt, dem Chaos in den Klassen ein Ende zu machen. Sprich: in einer bestimmten Pause sollten alle Klassen und Kurse zu Besen, Handfeger und Kehrblech greifen, um eine angemessene Lernumgebung zu schaffen.


    Es ist bekannt: die Gelder sind knapp. Die Städte haben nicht mehr das Geld, Putzkräfte einzustellen, die die Klassenräume in kurzen Abständen regelmäßig säubern. Fazit: Lehrerinnen und Lehrer dürfen sich über ein neues Amt freuen, das sie natürlich nur unentgeltlich zu übernehmen haben. Wie heißt es doch so schön? Der Lehrberuf ist ein Halbtagsjob, also kann man doch erwarten, dass ein Lehrer, eine Lehrerin seine oder ihre Klasse sauber hält?


    Neuer Job eines Lehrers, einer Lehrerin: Oberkommandierende/r eines Putzgeschwaders!


    Eigentlich wollte ich ja die Pause dafür nutzen, endlich einmal einen Schluck Kaffee zu trinken oder wenigstens zwei Bissen von meinem Frühstücksbrot zu nehmen, denn ich gehöre nicht zu den Halbstagszicken mit regelmäßigen Springstunden zum Quatschen u.a., die den Lehrberuf nur ausüben, weil sie zu Hause nichts mit sich anfangen können oder ihrem Ehegespons zeigen müssen, wie gut sie noch drauf sind. (Aber das ist ein anderes Thema! Ich beginne gern einen anderen Thread!).


    Also: Ich opfere meine Pause und sehe mich in meinem Klassenraum um: Die Tafel ist in jedem Winkel beschrieben, jede Menge Papier auf dem Boden (wo das auch immer herkommt?), einige Schranktüren hängen windschief aus den Angeln (man kann sich in den Pausen prima an Schranktüren hängen und schaukeln, bis man unter dem Gelächter der Klassenkameraden mit der Tür umfällt!), Poster an der Wand: eingerissen und unflätig bemalt, die Klassentür von außen und innen mit Kreide besudelt: von oben bis unten, selbst in den Sommerferien hat keine Putzfrau hier Hand angelegt (entweder haben sie es übersehen oder sie haben es deswegen nicht gemacht, weil sie für ihre Aufgaben viel zu wenig Zeit zugemessen bekommen; jedenfalls kümmert sich niemand darum: keine Schulleitung, kein Hausmeister), die Fenster weisen seit langem große Verunreinigungen auf: die Kinder haben mir von ihrer letzten Schwammschlacht erzählt: natürlich waren die Schwämme voller Kreide, aber wer für die Verschmutzung verantwortlich ist, weiß keiner! Der Lehrerstuhl - der einzige in der Klasse mit Stoffsitzpolster - ist voller Kreide. Ein Lehrerhintern voller Kreide - was für für ein Spaß! Das Lehrerpult klebt - wovon auch immer! Ich gehe herum und sehe mir die Schülertische an: viele mit Bleistift bemalt, nackte Mädchen mit Geschlechtsteilen und der dicke Penis darf natürlich fehlen. Siebtklässler eben!


    Ich mache mir so meine Gedanken. Natürlich kann ich die Klasse wieder mit einigem Schwung auf Vordermann bringen. Ich bin ein erfahrerner Haudegen. Das wär doch gelacht! Die SchülerInnen freuen sich, dass sie 20 Minuten putzen dürfen, ohne Unterricht machen zu müssen, das geht natürlich nur in der Unterrichtszeit, denn nach der letzten Stunde fahren die Busse. SchülerInnen zum Putzen heranzuziehen ist trotzdem nicht ganz leicht, denn von ihnen war es ja keiner oder man hat nicht genau gesehen, wer es war, könnte sein, dass der das gewesen ist, aber beschwören kann man es nicht. Dann höre ich schon die empörte Mama am Telefon: nein ihr Sohn war keinesfalls an der Verschmutzung beteiligt, sie räume nur viermal in der Woche dem Jüngsten die Sachen hinterher und das sei ja nicht ausschlaggebend!


    Trotzdem beschleicht mich so ein Gefühl, dass hier wieder Arbeit auf die LehrerInnen ausgekippt wird. Die sind doch für die Erziehung zuständig, die müssen doch dafür sorgen, dass die SuSen die Klassenräume anständig verlassen, dass die Putzkräfte nur einen Minimaldienst leisten müssen!


    Meine Pause ist um. Mein Magen knurrt. Ein ängstliches Gefühl beschleicht mich: Ich muss noch den DVD-Player in Gang setzen. Hoffentlich hat den ein Schüler nicht wieder manipuliert und ich fummle endlos herum, um mein Vorhaben dann doch aufzugeben und zu den Büchern zu greifen.


    LehrerInnenalltag. LehrerInnenalltag? Das darf doch nicht wahr sein!

    Es ist ja kaum zu glauben, dass das Thema Kleidung bei Lehrpersonen thematisiert wird! Das ist für mich ein Zeichen, dass die 68er endlich in das Pensionsalter vorrücken und die Lufthoheit verloren haben! Hier wie anderswo: Bravo, Bravissimo! Leute, macht euch nichts vor: Kleidung ist suuuuperwichtig bei den meisten Kids und ihr werdet daran gemessen, so lieb euch euer LehrerInnenschal auch ist, die lieben Treter und die ausgebeulten Cordhosen auch sind! Natürlich wird auch manchmal der kauzige Einstein akzeptiert, aber doch als Unikum eingeordnet. Um wieviel lieber akzeptiert man die stylische Referendarin, die neben Kompetenz auch Sinn für Mode an den Tag legt! Wenn ihr das nicht erkennt, habt ihr den Anschluss verloren!

    Auch allerseits ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch :party: :party: :party:


    Ich nehme allerdings 3 Klausurstapel und eine Klassenarbeit 7 mit in die Ferien, da bleiben mir wirklich nur die tatsächlichen Feiertage! Wie sieht es bei euch aus? Es gibt tatsächlich nicht wenige Kollegen, die kaum etwas mitnehmen!

    Wenn ich den ganzen Thread so lese, gruselt es mich. Willkür hoch drei oder mehr? Wieso ist die Zusatzarbeit, die an ein Pöstchen gebunden ist, beförderungswürdig? Warum ist ein/e Kollege / Kollegin ohne jegliche Zusatzarbeit beförderungswürdig? Warum ist ein Kollege / eine Kollegin mit zwei Korrekturfächern (ja, ja, ich weiß, ihr könnt es nicht mehr hören!) überhaupt nicht beförderungswürdig. Mir scheint, "die da oben" wissen auch nicht so richtig und außerdem: Wer sagt, dass der, der vernünftige Arbeit einfordert, selbst für solche zu sorgen hat?

    Angeblich will man in NRW nach "Leistung" bezahlen und befördern, aber das Ganze ist doch offensichtlich eine Farce, denn - so hört man aus "berufenem Munde" - man kann die Leistung eines Lehrers ja gar nicht messen. Also: wenn das Schulministerium schon nicht weiß, was LehrerInnen leisten, wie soll es dann die Schulleitung wissen? Und so läuft das Ganze darauf hinaus, dass die Schulleitung entscheidet, welche Nase ihr am besten passt.


    Insgesamt, denke ich, wirkt sich das Beförderungssystem für die Schulen eher negativ aus. Es gibt meist böses Blut, weil immer einige auf der Strecke bleiben: einen hebt man mit Titel und Gehaltserhöhung auf ein Podest, die übrigen fühlen sich gedemütigt und frustriert.


    Insgesamt ist das Problem mit der Messung der Lehrerarbeitszeit noch nicht gelöst, nicht in Ansätzen gelöst. Das ist im Schulministerium bekannt, lange bekannt, seit einem Jahrzehnt wissenschaftlich dokumentiert. Es operiert nach diesem einen Jahrzehnt mit "Empfehlungen", wie man die Last einzelner KollegInnen verringern kann. Wie er / sie das macht, das ist ihm /ihr selbst überlassen. Soll er / sie sich doch selbst am Schopf aus dem Sumpf ziehen! Und dann werden noch Beförderungen ausgesprochen, so als hätte sich in unserem Schulwesen nie etwas geändert.


    Übrigens: Es ist auch völlig unverständlich, dass KollegInnen an anderen Schulformen so gut wie keine Chance auf eine Beförderung haben. Vielleicht sollte die Regierung in NRW mal ihre Hausaufgaben machen, bevor sie sich im Mai zur Wiederwahl stellt?!

    Quelle: Philologenverband NW:


    "Lehrerarbeitszeit muss verantwortungsvoll und gemeinsam überarbeitet werden


    14.12.09 |Von: CDU-Fraktion und Lehrerverbände NRW


    Zum Umgang mit der Lehrerarbeitszeit und der Arbeitsbelastung der Lehrkräfte äußern der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, und der Sprecher der Lehrerverbände NRW, Peter Silbernagel: „Wir wollen ein transparentes und flexibles Arbeitszeitmodell für die Lehrerinnen und Lehrer, in dem sich alle Schulen wiederfinden können. Wichtig ist dabei, dass wir bei der Einführung auf Augenhöhe miteinander verhandeln und das Modell wissenschaftlich erproben.“


    Mehr Transparenz in der Lehrerarbeitszeit schafft Verständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern für die Arbeitsbelastung der Lehrerschaft. Mehr Flexibilität erhöht die Attraktivität des Modells und schafft individuelle Lösungen für die Betroffenen. Ein neuer Umgang mit der Lehrerarbeitszeit muss insbesondere der Lehrergesundheit dienen. So könnte man sich auch beispielsweise vorstellen, dass im Rahmen eines „Lehrerarbeitszeitmodells“ Stunden „angespart“ werden, die zu einem späteren Zeitpunkt angerechnet werden.


    Klaus Kaiser: „Für die CDU-Fraktion ist wichtig, dass wir ein solches Modell nicht gegen, sondern nur gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern einführen. Auch müssen sich alle Fächergruppen wiederfinden können.“ Peter Silbernagel ergänzt: „Es muss klar sein, welches Ziel mit einem neuen Arbeitszeitmodell verfolgt wird. Zu den entscheidenden Voraussetzungen gehören realistische und plausible Berechnungsvorgaben sowie eine ergebnisoffene Evaluation am Ende einer Erprobungszeit. Eine gegebenenfalls erforderliche Aufgabenkritik muss den Blick nicht nur auf die Lehrerarbeitszeit sondern insgesamt auf die Lehrerarbeit lenken.“


    Seit langer Zeit sind die CDU-Fraktion, der Philologen-Verband, der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs und der Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen im Gespräch miteinander. Arbeitszeitmodelle werden zurzeit nur punktuell erprobt. Die ihnen zugrunde liegenden Setzungen blockieren bisher eine stärkere Akzeptanz. Eine substantielle Überarbeitung und Weiterführung der bisherigen Jahresarbeitszeitmodelle bringt jetzt eine neue Qualität in die Diskussion.


    Kaiser und Silbernagel abschließend:


    „Wir sind uns einig, dass die Zeit reif ist, einen großen Pilotversuch zu starten. Die Lehrerinnen und Lehrer lehnen dabei jede Indoktrination ab, erwarten glaubwürdige Rahmenbedingungen, eine ehrliche Bestandsaufnahme und seriöse Auswertung.“"

    Danke Isabella! Natürlich haben wir uns die Fächer ausgesucht, die uns liegen und die wir lieben. Gut so, richtig so! Wie würde Schule aussehen, wenn wir alle nur wenig arbeiten und gut verdienen wollten? Aber ein bisserl mehr Gerechtigkeit darf schon sein! Ich bekomme eine Krise, wenn ich daran denke, dass unsere Arbeitszeit um zwei Deputatsstunden und viele neue Prüfungen erhöht wurde: Diese Erweiterung der Arbeitszeit trifft aber einige ungleich härter als andere, weil bei einigen KollegInnen damit mehr Zusatzaufgaben verbunden sind! Das möchte ich klarstellen und das muss jeder wissen, um Abhilfe zu schaffen!


    Wohlgemerkt: Ich spreche für den Gymnasialbereich und NRW!

    Zitat eines Kollegen in NRW ohne schriftliche Fächer: "Ich, korrigieren? Nein danke! Als ich angefangen habe zu studieren, war für mich klar: Nur kein Korrekturfach!" Und dann: "Meine Güte, in deiner Haut möchte ich nicht stecken, zwei Korrekturfächer!" - Spricht man mit einem Nebenfachlehrer ohne Zeugen, dann ist seine Ehrlichkeit entwaffnend. Jedem Gymnasiallehrer ist klar, dass es erhebliche Unterschiede - insbesondere - in der zeitlichen Belastung gibt. Es ist dringend nötig, dass ein Lehrerarbeitszeitmodell erstellt wird, das alle Tätigkeiten (einschl. der zeitraubenden Korrekturen) abbildet. Nur so wird Lehrerarbeit auch Wertschätzung in der Öffentlichkeit erhalten. Wer hat etwas gegen Offenheit und Transparenz? Und wenn hier davon gesprochen wird, dass einige LehrerInnen auf Kosten anderer entlastet werden sollen, dann stelle ich mal umgekehrt die Frage: Ist es nicht die Mehrheit der KollegInnen mit keinem oder nur einem Korrekturfach, die die (Korrektur-) Arbeit sehr gern auf die Schultern anderer laden und Vorteile auf Kosten anderer haben, ohne einen Funken Solidarität?

    Weiteres Zitat aus "RP online", das für sich spricht:


    "Lehrerarbeit neu ordnen: Schulen arbeiten nach Prinzipien, mit denen jedes wirtschaftlich tätige Unternehmen innerhalb von kürzester Zeit pleite wäre: Arbeitsteilung und Teamwork finden kaum statt. Wieso gibt es keine standardisierten Materialien, auf die jeder Lehrer zurückgreifen kann? Weshalb müssen manche Lehrer 50 Wochenstunden und mehr arbeiten, während andere - bei gleichem Gehalt - mittags Feierabend machen?"


    Wir sorgen zudem für den finanziellen Erfolg von Schulbuchverlagen, weil wir meist Einzelkämpfer sind. Das Schulministerium schüttet uns mit ständig wechselnden Vorgaben zu und wir "armen" LehrerInnen kaufen den Markt mit Blick auf geeignetes Material leer, weil wir - aufgemerkt: bei voller Stelle! - sonst gar nicht überleben könnten. Dieses Material wird unter KollegInnen natürlich nicht ausgetauscht, denn wer will sich schon in die Karten schauen lassen? Dafür sorgt unser Beförderungssystem, das das Einzelkämpfertum zementiert. Und das ist Politik, meine Freunde!

    Auch dieses:



    15.12.09 | DÜSSELDORF: Im Landtag Nordrhein-Westfalen, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf
    Diskussionsveranstaltung der FDP-Landtagsfraktion NRW „Lehrerarbeitszeit – gerecht und flexibel gestalten“


    Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer!


    Lehrerinnen und Lehrer leisten eine großartige Arbeit für unsere Kinder und Jugendlichen. Eine herausragende Bedeutung für die Anerkennung dieser Arbeit ist ein gerechtes Lehrerarbeitszeitmodell.


    Seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, eine gerechtere und flexiblere Regelung zu finden, die sowohl der Unterrichtsverpflichtung als auch den ergänzenden vielfachen Aufgaben des
    Lehrerberufs gerecht wird.


    Das sogenannte Mindener Jahresarbeitszeitmodell ist mehrere Jahre erfolgreich als Modellversuch erprobt worden, so dass der Zeitpunkt gekommen ist, über eine flächendeckende Ausdehnung
    dieses Arbeitszeitmodells nachzudenken.


    Mit unserer Veranstaltung „Lehrerarbeitszeit – gerecht und flexibel gestalten“ möchten wir mit Ihnen über die bisherigen Erfahrungen dieses Modellversuchs und Möglichkeiten einer flächendeckenden
    Umsetzung des Mindener Modells diskutieren.


    Hierzu laden wir Sie herzlich in den Landtag Nordrhein-Westfalen ein.


    Wir diskutieren mit Ihnen am Dienstag, 15. Dezember 2009, um 17:00 Uhr


    Begrüßung:
    Dr. Gerhard Papke MdL, Fraktionsvorsitzender


    Einführung in das Thema:
    Ingrid Pieper-von Heiden MdL, Bildungspolitische Sprecherin


    Lehrerarbeitszeit:
    Vom Mindener Modell zum NRW-Modell – Ergebnisse und Perspektiven,
    Oberstudiendirektor Christoph Gralla, Oberstudiendirektor Michael Paul, Studiendirektor Heinfried Wesemann


    Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitstudie zum Lehrerarbeitszeitmodell:
    Dipl.-Päd. Melanie Schreiber und Dr. Johannes König


    Praxisdialog: Ihre Statements, Fragen und Anregungen


    Zusammenfassung und Ausblick: „Lehrerarbeitszeit – gerecht und flexibel gestalten“,
    Ralf Witzel MdL, Parlamentarischer Geschäftsführer.


    ZUSATZINFO: Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung möglich! Rückmeldungen erbitten wir daher bis zum 15. Dezember 2009 per E-Mail unter: fdp-fraktion@landtag.nrw.de

    Zitat aus der Kölnischen Rundschau:


    "Arbeitszeit wird für Lehrer flexibler


    Von Wilfried Goebels, 11.12.09, 19:58h
    Lehrer können sollen in Zukunft ihre Arbeitszeit deutlich flexibler gestalten können. Das Land NRW plant zu diesem Zweck die Einführung eines neuen Arbeitszeitmodells. Ein großer Pilotversuch soll bald folgen.


    An Schulen in NRW soll ein neues Arbeitszeitmodell eingeführt werden.
    Schulklasse


    DÜSSELDORF. NRW plant ein neues transparentes und flexibles Arbeitszeitmodell für Lehrer an allen Schulformen. Danach können Lehrer Stunden „ansparen“ und zu einem späteren Zeitpunkt abfeiern. Lehrerverbände und CDU-Fraktion sind sich einig, dass die Zeit für einen großen Pilotversuch in NRW reif ist.


    „Mehr Transparenz in der Lehrerarbeitszeit schafft Verständnis bei Bürgern für die Arbeitsbelastung der Lehrerschaft“, sagte CDU-Schulexperte Klaus Kaiser unserer Zeitung. Neue Arbeitszeitkonten sollen auch der Lehrergesundheit dienen.


    Ein neues Arbeitszeitmodell soll mit den Lehrern erarbeitet werden und alle Fächer einschließen.


    Der Sprecher der NRW-Lehrerverbände, Peter Silbernagel, forderte gestern, ein neues Arbeitszeitmodell solle nach einer Erprobungsphase auch die Lehrerarbeit insgesamt berücksichtigen. Dabei sollen auch die jeweiligen Belastungen Lehrer unterschiedlicher Schulformen überprüft werden und in neue Modelle einfließen."

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