Beiträge von Vaila

    @ Finchen


    Diese Diskussion mit dem ewiggleichen Scheinargument des Lehrergejammers abzubügeln ist schon vermessen und der Hinweis darauf, dass man sich die Fächer doch selbst ausgesucht hat, auch!


    Ich sage mit Nachdruck: Ich habe während meines Studiums nicht gewusst, dass meine Korrekturfächer pauschal mit der Arbeit von Kunst- oder Sportlehrern gleichgesetzt werden!


    Ich sage mal so: Mit dieser Argumentation möchtest du doch nur deine Pfründe wahren. Solidarität ist für dich ein Fremdwort, deshalb kann ich nur inständig hoffen, dass dieses Arbeitszeitmodell endlich realisiert wird!

    Zitat

    Original von Kiray


    Unterrichtszeit sind ca. 75% und die Systemzeit liegt ca. bei 25%, beginnt euch zu fragen, ob ihr diese Stunden füllen könnt. Bei uns hat sich gezeigt, dass es einige Lehrer gibt, die das locker schaffen und andere, die echte Probleme haben diese 400/450 Stunden zu füllen.


    Das ist ja ganz klar der Beleg dafür, dass einige KollegInnen über das Soll hinaus arbeiten und andere unterbeschäftigt sind. Also spricht doch alles dafür, sämtliche Tätigkeiten zu dokumentieren, wie das in der gesamten Arbeitswelt üblich ist. Jeder Arzt, jede Pflegekraft, jeder Mechaniker muss minutiös abrechnen, welche Dienstleistungen erbracht wurden. Und ich denke - und da bin ich ganz deiner Meinung Neleabels - man muss damit auch beim Lehrerberuf anfangen.

    Beim NRW-Modell wird anders gerechnet: da zählt zur Unterrichtszeit nicht nur das reine Stundendeputat. Und die Formel lautet:


    Unterrichtszeit + Systemzeit = Gesamtarbeitszeit



    "2.2. Definition der Unterrichtszeit


    Neben der reinen Unterrichtszeit sind hier in der Regel berücksichtigt:
    • Vor- und Nachbereitung des Unterrichts
    • Korrekturen
    • Weitere Zeiten zur Notenfindung
    • Klassen-/ Teilkonferenzen
    • Fachbezogene Beratung von Schüler/innen, Eltern, Betrieben etc.
    • Zensurenkonferenzen
    • Evaluationsmaßnahmen zum Unterricht
    • Weitere unabweisbare für den Unterricht notwendige Tätigkeiten



    Erläuterung:
    Korrekturen und mündlichen Prüfungen im Zusammenhang mit Abschlussprüfungen in schulischen Vollzeitbildungsgängen werden zeitlich gesondert erfasst, der einzelnen Lehrkraft gutgeschrieben und der schulischen Gesamtunterrichtszeit zugerechnet (Prüfungszeiten).



    2.3. Definition der Systemzeit


    Zur Systemzeit zählen alle weiteren schulischen Arbeiten, z. B. Stundenplanerstellung, Arbeitsgemeinschaften, Klassenleitungen, Klassen- und Studienfahrten, Fortbildungen, pädagogische Arbeitsgruppen, Steuergruppen, Prüfungstätigkeiten usw."


    Die Liste der Aufgaben ist mit den Jahren ja immer größer geworden! Selbst wenn es mit absoluter Gerechtigkeit nicht möglich ist, alle Tätigkeiten in einem Modell abzubilden: Wäre ein solches Modell nicht sehr viel gerechter als das gegenwärtige Deputatsmodell?

    Ich würde in diesem Forum gern einmal eine grundsätzliche Frage stellen und hoffe auf rege Diskussion und viele Beiträge:


    Was spricht gegen die Einführung eines Jahresarbeitszeitmodells für LehrerInnen?


    Bekanntlich hat die Landesregierung NRW ein solches in der Schublade. Das Vorwort beginnt folgendermaßen:


    "Seit Jahren wird von den Lehrkräften in Nordrhein-Westfalen, insbesondere solche mit einer Vielzahl von Korrekturen und/oder mit einer großen Anzahl zusätzlicher Aufgaben in Schulen, eine gerechtere Verteilung der Arbeitslasten in unseren Schulen gefordert. Die von der früheren Landesregierung in Auftrag gegebene Arbeitszeituntersuchung der Unternehmensberatung Mummert & Partner aus dem Jahre 1999 hat erhebliche unterschiedliche Zeitbelastungen zwischen den Lehrkräften festgestellt. Daran hat sich bis heute nicht grundlegend etwas verändert."

    Das Schulministerium NRW erklärt weiter Folgendes:


    "Ein modernes Arbeitszeitmodell ist darüber hinaus für eine gute und effektive Steuerung von schulischen Abläufen und Arbeitsprozessen von großer Bedeutung. Schulen müssen einerseits in der Lage sein, schnell und flexibel auf Unterrichtsausfälle und individuelle Förderbedarfe reagieren zu können, andererseits muss es im Interesse der Lehrerinnen und Lehrer zu einer Vergleichbarkeit und Transparenz von Arbeitszeiten und zumindest in quantitativer Hinsicht zu einer Gleichbehandlung mit den anderen Beschäftigtengruppen des öffentlichen Dienstes kommen.
    Darüber hinaus sind Schulen in unterschiedliche regionale Bezüge und Schulentwicklungsprozesse eingebunden, auf die neben den unterrichtlichen Verpflichtungen mit entsprechenden Arbeitszeitressourcen reagiert werden muss. Hier gilt es sowohl zu priorisieren als auch zu konkretisieren, weil Schulen kein unbegrenztes Arbeitszeitbudget zur Verfügung steht. Es ist im schulischen Kontext somit sicherlich vieles Weitere denkbar, aber nicht alles (auch arbeitszeitlich) umsetzbar.
    Zur Konkretisierung dieser Zielaspekte müssen die wesentlichen Elemente einer Arbeitszeitberechnung demnach zum einen der Überlegung Rechnung tragen, dass Unterricht in Fachrichtungen und Schulstufen nach entsprechenden Maßgaben gleich bewertet erfolgt, und es zum anderen eine individuelle Berechnung von Arbeitszeit geben muss. Eine individuelle Abrechnung von Arbeitszeit ist in der Regel letztlich konstituierendes Element fast aller Arbeits- und Vertragsprozesse in der Arbeitswelt.


    (Die Hervorhebungen stammen von mir!)

    Dazu zitiere ich aus dem "Jahresarbeitszeitmodell NRW", das unter der Moderation des Ministeriums aus dem "Mindener Modell" entwickelt wurde (wissenschaftlich begleitet von der Universität Köln):


    "Die Ergebnisse der Schulforschung und in spezieller Weise der Schulwirksamkeits- und Entwicklungsforschung stellen insgesamt in qualitativer Hinsicht einen engen Zusammenhang von Unterrichts- und Organisationsentwicklung heraus. Dies bedeutet, dass sowohl individuelle Unterrichtszeiten einschließlich der sich darum rankenden Tätigkeiten (Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Korrekturen, Klassenkonferenzen, Teilnahme an Fachkonferenzen, fachbezogene Beratung, Zensurenkonferenzen, Zeugnisschreibung, Evaluationsmaßnahmen zum Unterricht) als auch schulische "Systemzeiten" für die innovative Entwicklung der Schule von entscheidender Wichtigkeit sind. Allein der kontinuierliche Ausbau des schulischen Ganztags wird zu erheblichen Veränderungen der Arbeitstätigkeiten der Lehrerinnen und Lehrer sorgen. Ein modernes Lehrerarbeitszeitmodell muss auf solche Herausforderungen reagieren. Die Pflichtstundenregelung und die Handhabung der Entlastungsstunden waren schon früher und sind auch heute nicht in der Lage, die Belastungsunterschiede hinreichend auszugleichen. Ziel eines zukunftsweisenden Arbeitszeitmodells für Lehrkräfte ist eine gerechtere und transparente Regelung, die den Lehrerinnen und Lehren individuell die jeweilige zeitliche Arbeitsbelastung ausweist."


    (Hervorhebungen stammen von mir!)

    Hallo liebe doppelte KorrekturfachlehrerInnen, in unserer Sache beginnt sich etwas zu bewegen! Der folgende Artikel dürfte euch interessieren, aber alle anderen Kolleginnen und Kollegen auch!


    "Neues Modell zur Lehrerarbeitszeit in NRW


    Der lange Weg zur Gerechtigkeit


    VON BERNHARD HÄNEL


    Düsseldorf/Minden. In NRW soll die Arbeitszeit der Lehrer gerechter aufgeteilt werden. Dazu hat das Schulministerium ein "Jahresarbeitszeitmodell NRW" vorbereitet, das dieser Zeitung vorliegt. Ziel ist es, die höchst unterschiedliche Arbeitsbelastung vornehmlich von Lehrern mit oder ohne Korrekturfächer auszugleichen. Noch ist nicht entschieden, ob das Konzept zunächst weiter erprobt oder per Erlass verbindlich eingeführt wird. Die dafür notwendige Anhörung der Verbände im Landtag ist bislang noch nicht terminiert.


    Seit beinahe 15 Jahren haben sich verschiedene Landesregierungen vergeblich bemüht, die durch verschiedene Gutachten nachgewiesene unterschiedliche Arbeitsbelastung der Pädagogen gerecht aufzuteilen. Der neue Anlauf der schwarz-gelben Koalition basiert auf dem sogenannten Mindener Modell, das am dortigen Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg entwickelt und von mehreren Schulen komplett oder abgewandelt übernommen wurde.


    Grundlage der Berechnungen ist ein "Jahresarbeitszeitkonto" von 1.804 Zeitstunden für Vollzeitkräfte an Gymnasien. Je nach Fach, Schuljahr, unterrichteten Klassen, Grund- oder Leistungskursen wird ein Faktor zur Errechnung der Jahresarbeitszeit in Stunden vorgegeben. So wird etwa eine Unterrichtsstunde im Fach Deutsch in Klasse 5 wegen der Korrekturbelastungen mit dem Faktor 1,5 multipliziert, während die Sportstunde in derselben Klasse mit Faktor 1,25, die Kunststunde mit dem Faktor 1,3 bewertet wird.


    Entsprechend werden dem Deutschlehrer für 38 Wochen Schulzeit pro Jahr 57 Stunden, dem Sportlehrer 47,5 und dem Kunstlehrer 49,4 Stunden auf seinem Jahresarbeitszeitkonto gutgeschrieben. Lehrer mit der Fächerkombination Deutsch und Englisch, die wegen der zwangsläufig anfallenden Korrekturen am stärksten belastet werden, unterrichten nach dem NRW-Modell statt bisher 25,5 nur noch 21 Stunden pro Woche, bei der zeitlich etwas weniger belastenden Fächerkombination Mathematik/Physik 22 und Lehrer mit Fächerkombinationen wie Religion/Kunst oder Sport/Erdkunde 27 Wochenstunden.


    Die Gesamtarbeitszeit der Lehrer wird nach Unterrichts- und "Systemzeit" unterschieden. Unterricht, Vor- und Nachbereitung sowie Korrekturen umfassen, auf die jeweilige Schule bezogen, 75 Prozent der Jahresarbeitszeit. Auf die sogenannten Systemzeiten – dazu gehören Klassenleitungen, Fortbildungen, Konferenzen oder Klassenfahrten – entfallen 25 Prozent der jährlichen Arbeitszeit aller an einer Schule unterrichtenden Lehrkräfte.


    Die Vereinigung der Korrekturfachlehrer begrüßt das Modell, die Lehrergewerkschaften sehen es als reines Arbeitszeit-Verrechnungsmodell. Sie fordern unter anderem, dass bei zusätzlichen Aufgabenzuweisungen auch durch zusätzliche Lehrerstellen nachjustiert werden müsse. Der Philologenverband verabredete mit dem CDU-Bildungsexperten Klaus Kaiser die Ausarbeitung eines eigenen Arbeitszeitmodells.


    Udo Beckmann, Chef des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), sieht ein weiteres Problem. Die wachsende Zahl von Ganztagsschulen erfordere die Bereitstellung angemessener Lehrerarbeitsplätze in den Schulen. Die Nutzung leerer Klassenzimmer wäre eine Zumutung. "Der VBE fordert die Landesregierung auf, Arbeitsplätze an Ganztagsschulen zur Norm zu machen, nicht länger mit der Lehrergesundheit zu spielen und Vorteile für die pädagogische Schulentwicklung nicht zu verschenken", sagte Beckmann.


    Dokumenten Information
    Copyright © Neue Westfälische 2010"

    Bolzbold und Finchen, ich stimme euch völlig zu! Auch dieses Konzept der "individuellen Förderung" ist für mich eine Seifenblase, aus politischer Sicht jedoch ein genialer Coup: sie kostet nichts, weil man LehrerInnen damit noch mehr Arbeit aufbürdet, und man kann sich mit fremden Federn schmücken. Früher hieß das Binnendifferenzierung (eigentlich ein ganz alter Hut) und wurde an Gymnasien selten praktiziert, weil sie so vorbereitungsaufwändig ist. Warum sollte man an Gymnasien auch binnendifferenzieren, da sich hier ja nur die Besten eines Jahrgangs tummeln?


    Das hat sich offensichtlich geändert! Die Frage ist nur: Woran liegt das? Frei nach einem bekannten Zitat: Wie muss sich das Dorf ändern, um ein Kind zu erziehen? Ich möchte die Veränderungen und Reformen, zu denen ich nicht befragt wurde und die über meinen Kopf hinweg beschlossen wurden, nicht allein schultern!

    Düsseldorf, 04.02.2010. Aus Anlass der gerade veröffentlichten Broschüre „Die Initiative Gütesiegel Individuelle Förderung“ erklärt Schulministerin Barbara Sommer: „Der jahrelange Reformstau der Vorgängerregierung wurde in nur wenigen Jahren aufgelöst. Nordrhein-Westfalen ist schulpolitisch entscheidend vorangebracht worden. In allen wichtigen Bereichen zeigt sich jetzt, dass die Schülerinnen und Schüler davon profitieren. Sie machen bessere Abschlüsse, bleiben weniger oft sitzen und die Durchlässigkeit nach oben ist enorm gestiegen.“


    Quelle: Ministerium für Schule und Weiterbildung in Nordrhein-Westfalen


    Spontan fällt mir dazu ein: Die CDU hatte sich vor 5 Jahren auf die Fahnen geschrieben "Lehrerarbeitzszeit gerechter und flexibler" zu gestalten, nachdem 1999 (!) amtlich dokumentiert wurde, dass doppelte KorrekturfachlehrerInnen in NRW erhebliche unbezahlte Mehrarbeit leisten. Was hat sie getan, um diesen "Reformstau" zu beseitigen? - Erraten! Nichts!

    Ich gehöre keiner Lehrergewerkschaft an, sondern nur der Vereinigung der KorrekturfachlehrerInnen. Prinzipiell halte ich es für sinnvoll, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Mittlerweile sitzen aber längst nicht mehr alle LehrerInnen in einem Boot, weil das Problem der Lehrerarbeitszeit nicht gelöst bzw. von den großen Gewerkschaften - trotz gelegentlicher Lippenbekenntnisse, gerade auch jetzt wieder vor der NRW-Wahl - unter den Teppich gekehrt wurde. Es ist mir schleierhaft, wie eine große Lehrergewerkschaft sich dagegen sträuben kann, sich für die Abschaffung des veralteten Deputatsmodells, das seit über hundert Jahren existiert und die gegenwärtigen Arbeitsbelastungen überhaupt nicht mehr widerspiegelt, einzusetzen und Lehrerarbeitszeit transparent zu machen!

    Bei teachertool tippt man die "Bemerkungen" an und kann dann unter verschiedenen Formulierungen wählen (hier z.B. "ohne Hausaufgabe", man kann auch eigene Vorlagen erstellen), die unter Angabe des Datums gespeichert werden. Der Vorteil bei diesem System ist, dass unter den Bemerkungen eines Schülers dann alles steht: Fehlverhalten, Zuspätkommen, keine Hausaufgabe, Positives usw. und man hat gleich einen kompletten Überblick, wenn man sich von einem Schüler ein Bild verschaffen will - Noten und Fehlstunden inklusive. Ich habe das Programm auf meinem iphone. Habe mir das vor einigen Wochen auch nicht vorstellen können, bin jetzt aber immer mehr davon angetan, in diesem kleinen Gerät "alles beisammen" zu haben (Telefon, Kalender, Notizblock, Lehrerkalender, Zeitungen, Wikipedia, google, Wörterbücher, E-Mail-Postfach etc., etc. - der reinste Wahnsinn!). Durch Querlegen des Bildschirms vergrößert sich die Tastatur und das Tippen ist recht angenehm. Über itunes kann man Sicherungskopien machen oder die Daten können per email an meinen PC gesendet werden.

    Vielen Dank für deinen sehr lesenswerten Beitrag! Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht. Es ist doch ganz klar, dass man in allen Berufen oft über das Soll hinaus arbeitet, einfach, weil einem die Arbeit Spaß macht oder weil man einen guten Job machen möchte. In den anderen Berufen jedoch werden Überstunden meist wahrgenommen, dokumentiert und es wird - wenn nötig - ein gewisser Ausgleich geschaffen! Das ist bei LehrerInnen nicht der Fall: ob du Religion oder ein hartes Korrekturfach unterrichtest, die Stundendeputate sind immer gleich. Nirgendwo wird vermerkt oder berücksichtigt, wie viele Stunden du noch zu Hause am Schreibtisch sitzt oder ob du überhaupt dort sitzt und nicht mit deinen Hunden im Wald joggst. Der größte Teil meiner Arbeit ist für die Öffentlichkeit unsichtbar. Da nur über das Stundendeputat abgerechnet wird, scheint sie auch nichts wert zu sein. Aber das ist natürlich Unsinn. Ich bin dafür, dass Lehrerarbeit sichtbar gemacht wird und dass für alle Tätigkeiten auch realistische Pauschalen angesetzt werden, damit die Öffentlichkeit überhaupt einmal sieht, was wir neben den Unterrichtsstunden, die ja auch nicht mit gewöhnlichen Bürostunden verglichen werden können, so alles leisten! Also: ein gut durchdachtes Lehrerarbeitszeitmodell muss her!

    Hallo Semigund,


    ich kann dir nur zustimmen: die Lehrerarbeitszeit ist sehr ungerecht verteilt, weil immer nur von Deputaten ausgegangen wird und ein "Rattenschwanz" an Aufgaben sich nur für einige wenige Kolleginnen und Kollegen ergibt. Wenn man als Doppelkorrigiererin darauf hinweist, ist das Geschrei groß: dann wird die laute Turn- oder Schwimmhalle zur Riesenbelastung aufgeblasen (dabei kann man in den Hallen sehr gut beobachten, dass den SuSen schnell die Luft ausgeht, wenn sie körperlich aktiv sind! Die andere Hälfte des Jahres ist man auf dem Sportplatz, was an frischer Luft und ohne Halleffekt wie in den Klassenzimmern - ohne Neid, aber mit Sinn für Realität - eine feine Sache ist!), eine MusiklehrerIn wollte mir ihre (sie meinte wohl "gleichwertigen") Belastungen aufzeigen, indem sie mich darauf hinwies, dass sie bei den vielen Gruppen doch so viele Namen lernen müsse! Ganz deutlich wird es bei den Gesprächen über die Weihnachtsferein: Wer da nicht alles zum Skifahren gewesen ist, während eine kleine Minderheit - wie jedes Jahr - die Fahne der Schule hochgehalten - sprich: korrigiert hat! In den Gymnasien in NRW ist viel Doppelmoral vorhanden: Der Unterschied zwischen dem, was man so unter vier Augen äußert, und dem, was mit einer mächtigen Lehrergewerkschaft im Rücken, so herausposaunt wird, ist einfach gewaltig! Doppelte KorrekturfachlehrerInnen sind über Jahrzehnte hin vernachlässigt worden, weil sie eben - aufgrund ihrer Zahl - völlig unberücksichtigt geblieben sind. Jetzt wendet sich das Blatt und PolitikerInnen sehen, dass bei einer Vielzahl von KollegInnen "da noch einiges drin" ist.

    Wenn du noch nicht einmal weißt, wie du die Promotion angehen sollst, dann eindeutig das Ref.. Da du offensichtlich kein "brennender" Wissenschaftler bist, warum überhaupt die Promotion? Der Doktortitel bringt dir - aus meiner Erfahrung - an der Schule überhaupt nichts!

    Habt ihr mal daran gedacht, wie die Tattoos in 20 Jahren oder noch später aussehen? Mode und Geschmack ändern sich. Ich denke auch an die Leute, die sich in jeder freien Minute in die Sonnenbank legen, und die, die das jahrzehntelang gemacht und jetzt so ein faltiges Ledergesicht haben! Ich weiß, das klingt alles sehr bieder und großmütterlich, aber das sind Gründe, warum ich mich nicht jedem Modetrend unterwerfe.

    Am besten geht es sicherlich mit einem vorgefertigten Bewertungsblatt, das vorformulierte Aussagen enthält, die im Bedarfsfall angekreuzt werden, und auch Raum lässt für handschriftliche Bemerkungen.

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