Hallo,
ich war 2022-2023 im Referendariat in Rüsselsheim für Grundschule. Ist vielleicht auch nochmal anders in der Realschule. Und ich habe keinen Vergleich mit anderen Studienseminaren, womöglich ist es überall so.
Bei uns war es aber so:
Man arbeitet ständig und wird dann stark und selten stärkenorientiert kritisiert für Kleinigkeiten, sodass viele völlig gestresst und psychisch am Limit sind. Oft haben Ausbilder unterschiedliche Vorstellungen, was am Unterricht wichtig ist. Einzelne Ausbilder sind aber auch gut und unterstützen mit vielen Ideen. An den Unterricht werden meist realitätsferne Anforderungen gestellt, was die Ausbilder auch wissen und viele Referendare sind sich sicher, dass sie niemals so unterrichten. Für Teamteaching, bei dem jeder zugeteilte Aufgaben hat, waren alle Ausbilder, die ich getroffen habe, offen.
2022 gab es eine Reform der Studienordnung, sodass jeder ein Portfolio zur eigenen Entwicklung führen muss. Zudem gab es ein freiwilliges Seminar, bei dem man von einem Ausbilder, der einen nie bewertet, bei Fragen unterstützt wird und Austauschsmöglichkeit mit 6 Referendaren mit verschiedenen Lehrämtern hat. Dieses Seminar war sehr hilfreich und die Ausbilder auch motiviert zu helfen. Diese Erneuerungen haben lange gebraucht, bis sie klar festgelegt waren und 1-2 Semester war noch nicht sicher, wie genau die Prüfung abläuft. Die Erneuerung spricht in meinen Augen aber dafür, dass es Bestrebungen gibt, die Ausbildung zu verbessern.
Alles in allem habe ich dort im Referendariat gelernt, Kritik nicht in erster Linie persönlich zu nehmen und über mein Belastungsmaximum hinaus zu arbeiten.
Ich hoffe, ihr kommt alle gut durchs Referendariat, egal wo und wann, denn trotz allem ist es ein sehr wichtiger Job!