Beiträge von makksdaks

    Aber die Drohung liest sich für mich nach heißer Luft. Ich habe solche Drohungen noch nicht erhalten, aber du dokumentierst ja sauber das Verhalten, dann sollen sie halt eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben. Dann musst du eine Stellungnahme abgeben und dann wandert das alles in die große Tonne.

    Das wäre gut. Habe aber auch tatsächlich schon von mehreren Fällen gehört - auch alles gymnasiale Oberstufe - wo Lehrer und Eltern tatsächlich vor Gericht sind.

    Nochmal die Frage: Ist der Schüler schon volljährig? Wenn ja, haben die Eltern je nach Bundesland nur eingeschränkte Informationsrechte.

    Gute Frage... Stimmt, er wollte sich selber entschuldigen. Dann ist die Rolle der Eltern - gerade bezüglich der Entschuldigungen - aber irgendwie nicht nachvollziehbar. Wenn ich mich recht erinnere, lassen die Kollegen an der Schule die Eltern aber immer etwas unterschreiben, dass wir sie informieren dürfen.

    Ja, ein Zug, das steht auch online, auch länger, aber ich bin auch schon in Staus gestanden, die nirgends angezeigt waren und schon gar nicht, wenn sie vorbei waren.

    Ein Stau auf der A3 mit solcher Heftigkeit, dass mein Schüler deswegen 90 Minuten zu spät kam, wäre wohl angezeigt worden. Aber auch wenn nicht: meine Aussage war, dass ich das gegoogelt habe, nicht dass das Ergebnis der Wirklichkeit entspricht.

    Ich bezweifle nicht die Ausrede sondern das anschließende Googeln.

    Ich gehe in die Pause und sehe einen Schüler, der gerade 90 Minuten Unterricht verpasst hat und der erzählt mir dann auf Nachfrage, dass er gerade auf der A3 im Stau stand. Warum sollte ich das nicht googlen? Würde dich das nicht interessieren, ob es stimmt? Ist dir vielleicht nicht bewusst, aber Staus werden gemeldet. Das zu googlen ist ne Sache von 30 Sekunden.


    Edit:

    ganz davon abgesehen, brauche ich eine Verspätung wegen Stau eh nicht entschuldigen. Hätte mir die Mühe gar nicht machen müssen, aber wenn mir der Schüler mir schon so konkret sagt, wo er angeblich im Stau gestanden habe, dass ich das schnell googeln kann, mache ich es doch.

    Schulleitung über alles informieren, alles dokumentieren.

    Schulleitung bitten, einen Gesprächstermin mit Eltern und Sohn auszumachen. Klassenleitung und, wenn es sowas gibt, Abteilungsleitung hinzuziehen.

    Schulleitung wäre dann in dem Fall erst mal die Leiterin des Beruflichen Gymnasiums? Habe so einen Fall nie gehabt und habe aktuell keine Ahnung.

    Hallo liebe Kollegen,


    ich habe ein recht abstruses Problem, zu dem ich gerne mal einen Rat und auch eine Einschätzung der rechtlichen Situation hätte.


    Ich bin Lehrer an einer beruflichen Schule und unterrichte eine 11. Klasse im Beruflichen Gymnasium in Deutsch, erst seit diesem Schuljahr. Schüler XY wiederholt die Klasse bereits und ist insgesamt bekannt für häufiges Fehlen, mangelndes Arbeitsverhalten etc. Der Schüler war tatsächlich noch nie pünktlich im Unterricht. Entweder kommt er gar nicht oder zu spät. Einmal kam er nach dem Unterricht, nach einer Doppelstunde. Ich habe ihn draußen auf dem Flur gesehen, wie er sich mit einem Mitschüler unterhielt. Er hat mich nicht mal angesprochen, ich bin erst an ihm vorbei und dann noch mal zurück und habe ihn gefragt, wo er herkomme, da sagt er, es tue ihm Leid, er habe im Stau gestanden mit seinem Motorrad auf der A3. Habe das gegooglet und es gab keinen Stau auf der A3 an dem Morgen. Er würde mir das gleich entschuldigen, meinte er zu mir, ich sagte ihm dann, dass ich das nicht entschuldigen könne. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber ihr versteht wohl, was Sache ist. Er kommt auch zu spät, wenn wir nicht zur ersten Stunde haben und er bereits in der Schule ist. Bei Verspätung rede ich jetzt nicht von 2 Minuten oder so, sondern es sind schon regelmäßig 8-10 Minuten oder mehr. Der Schüler holt die verpassten Unterrichtsinhalte auch nicht nach. Er hat zudem keinen Ordner, nur einen Collegeblock, kommt aber regelmäßig ohne die Blätter/TExte aus dem Unterricht. Zudem ist er regelmäßig am HAndy. Habe ihm die ersten Male noch was dazu sagt, mittleweile trage ich es nur noch im Klassenbuch ein. Vor den Ferien habe ich jetzt so ein Formular der Schule an die Eltern geschickt und sie hierüber informiert, also dass er zu spät oder gar nicht kommt, regelmäßig am HAndy ist, keinen Ordner hat.


    Vorhin hat mir der Klassenlehrer eine Mail der Eltern weitergeleitet, in denen diese sich tierisch über diese Benachrichtigung aufgeregt haben. Die Eltern haben behauptet, XY habe keine unentschuldigten Fehlstunden. Er fahre mit dem Motorrad zur Schule und den Eltern sei sehr daran gelegen, dass er sicher fahre - klang jetzt so, als würde er zu spät zum Unterricht kommen, weil er nicht rast.. Einen Ordner brauche er nicht, er nehme täglich die Sachen mit, die er benötige. Und dass er in den heutigen digitalen Zeiten sein Handy nicht benutzen dürfe, sei absolut unverständlich.


    Soweit so gut, jetzt wird es richtig interessant. Die Eltern sprechen ein Gespräch an, das ich vor Kurzem mit ihm und seinem besten Freund, der ebenfalls in der Klasse ist und so quasi die light-Version von XY ist, geführt habe. In diesem Gespräch habe ich die beiden darauf hingewiesen, dass es für sie beide alles andere als rosig aussieht. Die Eltern schreiben jetzt in ihrer Mail, dass ich in diesem Gespräch zu den beiden gesagt hätte, ich würde ihnen am Ende des Halbjahres ein paar Punkte von der Note abziehen, "weil ich es kann". Dies ist natürlich eine glatte Lüge. Die Eltern schreiben weiter, dass ich offensichtlich persönliche Probleme mit ihrem Sohn hätte und dass mein Verhalten ihrem Sohn gegenüber an Mobbing grenze. Sollte ich dieses Verhalten nicht einstellen, würden sie sich Hilfe holen. Dann stehe es "Aussage gegen Aussage". Ich fasse das jetzt mal als rechtliche Drohung auf. Wobei ich sagen muss, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass der Kumpel von XY, wenn es hart auf hart kommen würde, die Wahrheit sagen würde.


    Ganz unabhängig davon, wie schätzt ihr die Situation ein? Probleme mit Eltern sind ja nichts Neues und da kann es auch schon mal unangenehm werden. Dass mir hier jetzt Mobbing unterstellt wird und dass ich aus persönlichen Motiven ihrem Sohn mit Absicht eine schlechte Note geben wolle, ist ja aber schon ein ziemlich harter Vorwurf. Ich frage mich aktuell, a) ob die Eltern hier nur bluffen und hoffen mir Angst zu machen oder ob sie wirklich über rechtliche Mittel nachdenken und wie diese Situation dann für mich aussehen würde und b) ob ich angesichts dieser recht krassen Anschuldigung nicht selber losgehen und mir rechtliche Hilfe nehmen solle. Ich bin noch nicht verbeamtet, habe aber den Rechtsschutz der GEW.


    Danke und viele Grüße

    Max

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