Kannst du dich nicht drum kümmern?
Soweit ich weiß, liegt das in der Verantwortung des Klassenlehrers
Kannst du dich nicht drum kümmern?
Soweit ich weiß, liegt das in der Verantwortung des Klassenlehrers
In BaWü kann man auch im Schulrecht nachlesen, dass bei Schülern, die zu oft fehlen, ich sage mal so 6 Wochen im Halbjahr, von der Schulleitung eine ärztliche Attestpflicht verlangt werden kann.
Das ist hier auch so. Habe es dem Klassenlehrer auch schon vorgeschlagen, der hat sich aber nicht drum gekümmert. Mein Eindruck ist, dass die Lehrer hier schon so abgebrüht sind, dass sie sich um sowas nicht mehr groß scheren.
In meiner bald 40-jährigen "Lehrerkarrierre" - auch in der erweiterten Schulleitung - galt in Ba-Wü immer, dass pure Anwesenheit keine Leistung darstellt. Dasselbe gilt für die Abwesenheit.
Ich muss sagen, dass es mir etwas schwer fällt, da einen eindeutigen Zusammenhang herzustellen zu den 0 Punkten für unentschuldigte Fehlstunden. Für mich klingt das jetzt so, als wenn man unentschuldigte Fehlstunden nicht bewerten dürfe, weil es keine Leistung darstellt. Dann dürfte man ja Leistungsverweigerung auch nicht benoten, oder stehe ich da jetzt auf dem Schlauch? Zudem frage ich mich, warum man den Unterschied zwischen entschuldigten und nicht-entschuldigten Fehlstunden dann überhaupt macht. Aber das soll jetzt nicht heißen, dass ich dein Wissen hier anzweifeln möchte, das Schulrecht ist ja auch von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich und meines Erachtens nicht immer in sich schlüssig.
Falsch. Die Note muss eine "Leistungsnote" sein. Fehlen oder mangelnde Mitarbeit stellen keine bewertbare Leistung dar. Lies die entsprechenden Verordnungen und Urteile für Ba-Wü. Du kannst den Schüler darauf hinweisen, dass du ihn in der nächsten Stunde angekündigt über den Stoff der versäumten Einheiten abfragen wirst. Falls er da nicht erscheint, eben in der Stunde, in der er seine Nase wieder in den Unterricht steckt. Dauerhaftes Fehlen kann als Indiz dafür dienen, dass der Schüler den Stoff des Schuljahres nicht erfolgreich absolvieren konnte und eine Wiederholung des Schuljahres per Klassen-LK beschlossen wird. Das zieht bereits als Drohkulisse.
also, ich bin alles andere als ein Experte für Schulrecht, aber wenn ich eine Sache in meiner mittlerweile auch fast 10 Jahre andauernden Lehrerkarriere immer wieder mitbekommen habe - ziemlich sicher auch aus dem Mund von Schulleitungsmitgliedern -, dann, dass unentschuldigte Fehlstunden mit 0 Punkten gewertet werden. Zumindest in Hessen.
Hallo makksdaks,
Hallo Philipp,
vielen Dank für deine Rückmeldung
- Fehlen die Schüler:innen unentschuldigt, kannst du hierauf eine mündliche Note geben. Die Note wird wohl nicht auf „ausreichend“ lauten.
Für mich war jetzt eigentlich klar, dass das 0 Punkte sind. Das stimmt doch, oder?
- Erscheinen die Schüler:innen nach ihrer Abwesenheit, ohne nachgearbeitet zu haben, dann
- könntest du regelmäßig und nach dem Zufallsprinzip Schüler:innen zu den Inhalten der letzten Stunde/n abfragen
- könntest du regelmäßige Kurztests mit allen schreiben und ggf. nur nach dem Zufallsprinzip einsammeln
- könntest du in gewissen Abständen Heft- bzw. Ordnernoten machen - entweder bei allen Schüler:innen oder nur nach dem Zufallsprinzip.
Verstehe ich das mit dem "Zufallsprinzip" richtig, dass das ein Vorwand ist, um nicht alles korrigieren zu müssen und jeweils nur die SuS abzufragen, die gefehlt haben? Falls das so möglich ist, ist das eine ganz praktikable Idee.
Wegen der Ordnernoten: Muss ich das ankündigen? Einer meiner Super-Fehler hat z.B. gar keinen Ordner. Habe seiner Mutter auch schon deshalb geschrieben, also u.a., und die Rückmeldung erhalten, dass er keinen Ordner brauche... Ich habe den SuS am Anfang des Jahres gesagt, dass sie bei mir einen Ordner führen müssen...
Hallo liebe Kollegen,
ist jetzt eine sehr allgemeine Frage und eventuell müsste ich die Antwort auch kennen, für mich ist dieses Problem aber, vor allem in diesem Ausmaß neu: Ich unterrichte seit Kurzem an einer Berufsschule, deren Schülerschaft überwiegend, ich sage jetzt einfach mal, unmotiviert und undiszipliniert ist. Spielt ja letztendlich auch nicht so eine große Rolle, Fakt ist auf jeden Fall, dass es extrem hohe Abwesenheiten gibt. Ich mache jetzt gerade die mündlichen Noten als Zwischenstand/Rückmeldung für die Schüler und bin erschrocken, als das ich noch mal gesehen habe. Ich habe mehrere Schüler, die bisher gut 40% des Unterrichts abwesend waren. Die Stunden sind größtenteils auch entschuldigt. Mache ich dann "ganz normal" die Note für die Stunden, in denen sie da waren? Mir ist schon aufgefallen, dass die Schüler die Unterrichtsinhalte zuhause auch nicht nachgearbeitet haben, also, dass sie dann wieder da waren und wir da weitergemacht haben, wo wir zuletzt aufgehört hatten und sie dann gar keine Ahnung hatten, allerdings habe ich da jetzt nie was schriftlich festgehalten, weil die Schüler mir da eh ziemlich einen vom Pferd erzählt hätten (ich war so krank, dass ich wirklich gar nichts machen konnte...etc.). Jetzt frage ich mich, inwiefern ich ihr Fehlen/die nicht erfolgte Nacharbeitung in die Note einfließen lassen kann. Wäre nach meinem Verständnis irgendwie unfair, wenn sie die gleiche Note bekommen - also nach gleichen Maßstäben - wie der Rest, aber evtl sehe ich das auch falsch.
Ich finde es komisch, dass fehlende Ordner ein Problem für die Lehrkraft sind. Bleibt es den älteren Schülern nicht selbst überlassen, wie sie sich den Unterrichtsstoff notieren und die Inhalte merken?
Mir ist es im Prinzip auch egal, ob die Schüler Ordner haben oder nicht. Es ist aber wohl schon ein Fakt, dass fehlender Ordner ziemlich häufig mit fehlender Organisation/fehlender Disziplin korreliert. Das ist dann schon ein Problem. Ich mache es mittlerweile so, dass ich meinen Klassen in der ersten Stunde den Auftrag gebe, einen Ordner anzulegen. Bei den Schülern, die keine Probleme haben/machen, verfolge ich das dann gar nicht weiter. Wenn aber jemand Fehlstunden anhäuft, regelmäßig ohne Material/Hausaufgaben erscheint und im Unterricht abgelenkt ist, hat man einen weiteren Angriffspunkt.
Ok, ich war jetzt bei der Schulleitung deswegen. Die Klausur muss einmal wiederholt werden. Wenn sie wieder so ausfällt, haben sie Pech. Trotzdem sehr ärgerlich. Ich wusste gar nicht, dass diese Regelung in anderen Bundesländern nicht existiert. Ich finde diese Regelung extrem unnötig, besonders vor dem Hintergrund, dass es mittlerweile politisch gewollt ist, dass die Oberstufen überflutet werden, damit möglichst viele das Abitur machen - was ja prinzipiell eine schöne Idee ist, ist halt nur schlecht, wenn es nicht funktioniert.
Ist das bei euch wirklich so? Bei uns in NDS gibt es keinen Automatismus, der zu einer zwingenden Wiederholung einer schlecht ausgefallenen Arbeit führt. Es ist eher so, dass eine Arbeit, die mehr als 30% (Sek I) bzw. 50% (Sek II) nicht ausreichende Noten aufweist, genehmigt werden muss.
Wir hatten im Lehrerzimmer darüber gesprochen und jemand aus der Schulleitung meinte dies und klang dabei ziemlich sicher
Hallo liebe Kollegen,
Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass ich mir durchaus darüber im Klaren bin, dass bei Klassenarbeiten, die zu schlecht ausgefallen sind, eine Mitschuld des Lehrers erst mal recht nahe liegt. Es ist in diesem Fall aber schon ziemlich eindeutig - auch Einschätzung von Fachkollegen, die die Parallelklassen unterrichten sowie Kollegen andere Fächer, die in der gleichen Klasse unterrichten -, dass das Ergebnis der Klassenarbeit nicht mein Fehler ist.
Hier jetzt also zu der Situation:
Die Klasse ist eine 12. Klasse Fachoberschule und ich habe sie in Deutsch. Es gibt nur einen "Deutschen" und die Schüler kommen insgesamt aus einem sozial-schwachen Umfeld - das ist jetzt nicht diskriminierend gemeint, aber es ist ja eindeutig belegt, dass diese Attribute einem den Erfolg im deutschen Schulsystem erschweren, daher sage ich es.
Die Klasse ist sehr freundlich und wir kommen auch so gut miteinander klar, sie stören nicht und verhalten sich auf den ersten Blick recht unauffällig. Es gibt allerdings sehr hohe Fehlzeiten, meist sitze ich zu Beginn des Unterrichts erst einmal vor weniger als der halben Klasse - wir haben immer die ersten beiden Stunden. Ein paar Schüler trudeln im Laufe der nächsten halbe Stunde noch ein, ein gutes Drittel fehlt aber in der Regel. Hausaufgaben werden nicht, die Schüler bringen ihr Material nicht mit. Einige schlafen und sind mit anderen Dingen beschäftigt. Wir haben jetzt die erste Klassenarbeit geschrieben und ich möchte mal behaupten, dass ich die Schüler sehr zielführend auf die Klassenarbeit vorbereitet habe. Thema war Sachtextanalyse und wir haben Schritt für Schritt jeden einzelnen Punkt "zusammen" erarbeitet und besprochen, ich habe die Ergebnisse auch stets auf dem Schulportal hochgeladen. In der Klassenarbeit durften die Schüler auch verschiedene Hilfen verwenden, z.B. das AB mit der Struktur der Analyse, auch eine Übersicht zu Rhetorischen Mitteln durften sie benutzen. Ich habe zudem einen recht kurzen und meines Erachtens verhältnismäßig leichten Text rausgesucht (37 Zeilen Text für 90 MInuten Klausur). Die Schüler haben zum Großteil einen Fehlerquotient von 10 und höher. Entsprechend gibt es natürlich auch noch Abzug für Stil und Ausdruck. Inhaltlich kam fast nichts. Viele Schüler haben mir weniger als 150 Wörter abgegeben, das war meist nur ein Einleitungssatz und eine "Inhaltsangabe", also im Prinzip eine Nacherzählung, obwohl wir auch das ausführlich im Unterricht noch mal behandelt haben und ich den Schülern bei der Klausur auch sagte, dass sie sich auf 5 Sätze konzentrieren sollten.
Der Schnitt war unterirdisch. 17 mal 0 Punkte, wobei davon einige im Prinzip -2 hätten, wenn es möglich wäre. Ich habe noch nie eine Klassenarbeit wiederholt, aber jetzt muss ich es machen.
Eine langjährige Kollegin, die viel in der FOS unterrichtet, sagte mir, dass sie im Prinzip jede Arbeit der letzten Jahre hätte wiederholen müssen, wenn sie diese nicht als Vergleichsarbeit schreiben würde: Sie hat mehrere Klassen und auch Klassen mit einem ganz anderen Schwerpunkt, in denen Schüler mit ganz anderem sozialen Background sind. So konnte sie durch die "guten" Klassen immer die negativen Leistungen der anderen ausgleichen. Das kann ich jetzt leider nicht, ich habe nur diese Klasse. Obwohl wir jetzt mit dem anderen Thema begonnen haben, was für die SuS wohl noch schwiergier wird, habe ich jetzt noch mal 2 Doppelstunden eine Wiederholung der zentralen Punkte gemacht und einen Nachholtermin für nächste Woche angesetzt. Es würde mich aber wirklich nicht überraschen, wenn die nächste Klassenarbeit ähnlich ausfallen würde wie diese hier.
Was macht man in so einer Situation? Muss ich die Klassenarbeit noch mal wiederholen, wenn sie wieder so ausfällt? Der Schwerpunkt der Schüler ist ein ganz anderer und ich möchte mein Fach da jetzt nicht wichtiger machen, als es für die Schüler vielleicht ist, aber ich kann eben auch aus 0 Punkten nicht einfach 5 machen...
Edit: ich sollte vielleicht noch hinzfügen, dass ihr Deutschlehrer aus der 11 nicht mehr an der Schule ist, sein Vertrag wurde nicht verlängert. Er hat mit den Schülern wohl Lückentexte oder sowas gemacht und dann mehr oder minder gute Noten gegeben, damit er seine Ruhe hat
Je nach Bundesland ist das nicht zulässig. In NRW: "Ist eine Schülerin oder ein Schüler durch Krankheit oder aus anderen nicht vorhersehbaren Gründen verhindert, die Schule zu besuchen, so benachrichtigen die Eltern unverzüglich die Schule und teilen schriftlich den Grund für das Schulversäumnis mit." (§43 Abs. 2 SchulG)
Also konkret und insbesondere schriftlich. Eine Email musst du mMn nicht unbedingt akzeptieren.
ja, wobei "steht im Stau" hier auch nicht akzeptiert werden muss, oder? Vor allem nicht mit dieser Häufigkeit.
Das müsste dann von den volljährigen SuS unterschrieben werden, weil es sich um eine Einwilligung im Sinne der DSGVO handelt. In NRW kann man Eltern volljähriger SuS nur in sehr speziellen Fällen informieren und muss die SuS vorher darüber in Kenntnis setzen (s. §120 Abs. 10 SchulG: https://www.lexsoft.de/cgi-bin…al_nrw.cgi?xid=492252,121)
ja, genau. VErtauscht, sorry
Aber die Drohung liest sich für mich nach heißer Luft. Ich habe solche Drohungen noch nicht erhalten, aber du dokumentierst ja sauber das Verhalten, dann sollen sie halt eine Dienstaufsichtsbeschwerde schreiben. Dann musst du eine Stellungnahme abgeben und dann wandert das alles in die große Tonne.
Das wäre gut. Habe aber auch tatsächlich schon von mehreren Fällen gehört - auch alles gymnasiale Oberstufe - wo Lehrer und Eltern tatsächlich vor Gericht sind.
Nochmal die Frage: Ist der Schüler schon volljährig? Wenn ja, haben die Eltern je nach Bundesland nur eingeschränkte Informationsrechte.
Gute Frage... Stimmt, er wollte sich selber entschuldigen. Dann ist die Rolle der Eltern - gerade bezüglich der Entschuldigungen - aber irgendwie nicht nachvollziehbar. Wenn ich mich recht erinnere, lassen die Kollegen an der Schule die Eltern aber immer etwas unterschreiben, dass wir sie informieren dürfen.
Was mich in dem Zusammenhang aber schon noch interessieren würde makksdaks , ist das Alter des Schülers. Ist er noch minderjährig?
Ich denke, er ist minderjährig.
Die Eltern schrieben in der Mail, dass sie "hiermit schon im Voraus alle zukünftigen Abwesenheiten entschuldigen".
Ja, ein Zug, das steht auch online, auch länger, aber ich bin auch schon in Staus gestanden, die nirgends angezeigt waren und schon gar nicht, wenn sie vorbei waren.
Ein Stau auf der A3 mit solcher Heftigkeit, dass mein Schüler deswegen 90 Minuten zu spät kam, wäre wohl angezeigt worden. Aber auch wenn nicht: meine Aussage war, dass ich das gegoogelt habe, nicht dass das Ergebnis der Wirklichkeit entspricht.
Aber es gibt Staus, die nicht auf google stehen oder nicht mehr etc. Glaubhaft finde ich das nicht. Und ich halte mich auch nicht raus.
Du sagst selber, dass du die Aussage des Schülers für eine Ausrede hältst und schließt es kategorisch aus, dass ich versuch habe, dies zu überprüfen. Interessant.
Danke erst mal an alle. Habe die Mail an die Abteilungsleitung des BG schon geschrieben, mit der Elternmail im Anhang.
Ich bezweifle nicht die Ausrede sondern das anschließende Googeln.
Ich gehe in die Pause und sehe einen Schüler, der gerade 90 Minuten Unterricht verpasst hat und der erzählt mir dann auf Nachfrage, dass er gerade auf der A3 im Stau stand. Warum sollte ich das nicht googlen? Würde dich das nicht interessieren, ob es stimmt? Ist dir vielleicht nicht bewusst, aber Staus werden gemeldet. Das zu googlen ist ne Sache von 30 Sekunden.
Edit:
ganz davon abgesehen, brauche ich eine Verspätung wegen Stau eh nicht entschuldigen. Hätte mir die Mühe gar nicht machen müssen, aber wenn mir der Schüler mir schon so konkret sagt, wo er angeblich im Stau gestanden habe, dass ich das schnell googeln kann, mache ich es doch.
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