Beiträge von AbgeordneteLehrkraft

    Ich finde auch, dass du reflektiert klingst. Ich sage oft, dass ich mir über diejenigen, die ihre Fehler sehen und sich für das Schlusslicht halten, keine Sorgen wegen des Bestehens mache, sondern über die, die ihre Defizite nicht sehen und sich für die Großartigsten halten.


    Ich würde dir empfehlen, auch mal zu überlegen, an was für einer Art Schule und mit wie vielen Stunden du glücklich alt werden könntest. Hintergrund A: Man muss nicht Karriere machen, um vom Lehrerberuf gut leben zu können. Und man kann auch durchaus ohne sich völlig zu überarbeiten, eine gute Lehrkraft sein.


    Hintergrund B:

    Während meiner Abordnung hatte ich oft einen Homeoffice-Job mit vielen Verwaltungstätigkeiten. Das war schon schön. Aber es war nicht unbedingt stressfreier. Für mich ist es entscheidend, dass ich schnell eine gute Arbeitsatmosphäre schaffe, viel mein Ding machen kann und positiv kooperieren. Konkurrenz und Kontrolle am Arbeitsplatz sind für mich ganz schlimm. Keine Schulklasse kann mich so stressen wie überall um mich herum Jobunsicherheit und kurzzeitig befristete Arbeitsverträge.


    Am Classroom-Management zu arbeiten, ist mit Sicherheit eine gute Idee. Das habe ich auch viel gemacht. Ebenso an der Beziehungsarbeit. Je nach Schulform ist das nämlich ein großer Schlüssel. Als Referendarin hat man es damit immer etwas schwerer natürlich.


    Das Feedback zum UB würde ich sacken lassen und dann eine Liste aufstellen, was du bis zum nächsten UB ändern willst. Idealerweise sollte das aber der Fachleiter auch mit dir gemacht haben.


    Ebenfalls helfen könnte es jemanden im Ref zu finden, der offen über eigene Zweifel spricht. Viele Refis, gerade am Anfang sind in dieser Selbstdarstellungsphase, wo sie nur darstellen, was gut läuft. Dabei täte es allen gut, einfach mal zu sagen: "Vertretungsstunden laufen bei mir auch nicht immer gut ab."


    Falls du aber wirklich wechseln möchtest, mach es. Je nachdem kannst du dich auch beraten lassen, ob du das Ref ggf. später nochmal beginnen könntest. Prinzipiell würde ich aber eher versuchen, die Ängste und den Druck loszulassen. So a la: "Ich mach das jetzt einfach, egal wie gut es ist."

    Der letzte Post wirkt etwas so als wäre die Orientierung an den Horrorgeschichten und das mulmige Gefühl das eigentlich größere Problem als die Probleme, die für den Anfang des Refs ziemlich normal sind. Ich kann das gut nachvollziehen, ich neige leider bis heute dazu. Rückwirkend hätte ich mir sehr vieles leichter machen können, wenn ich mit mehr Zuversicht in alles gegangen wäre.


    Wenn du wirklich nicht Lehrerin werden möchtest, wirst du andere Möglichkeiten finden. Wenn du aber vor allem schwarz siehst oder Angst hast, würde ich erstmal genau darüber nachdenken, was das schlimmstmöglichste ist, wie wahrscheinlich es ist und was dann passieren würde: Meine Vermutung wäre durchzufallen, relativ unwahrscheinlich und im Zweifelsfall droht halt eine Verlängerung.

    Und dann überlege ich mir immer noch, was den wirklich meine rote Linien sind. Wann würde ich aussteigen, weil der Preis zu hoch ist? Z.B. wenn ich drohe dauerhaft psychisch zu erkranken. Oder wirklich dauerhaft unglücklich zu sein. Und dann lege ich mir dazu einen Notfallplan zurecht.


    Im Endeffekt hab ich so mein Studium abgeschlossen, mein Ref auch, alles auch mit passablen Noten, wurde verbeamtet, bin jetzt schon 13 Jahre im Dienst, hab also auch die Lebenszeitverbeamtung (mit besonderer Eignung) überstanden, bei der ich auch wieder dachte, dass das schwierig wird und mich über allerlei Horrorsituationen informiert hatte. Vor einigen Jahren hab ich sogar eine Abordnung an die Uni bekommen..


    Ich hab noch immer meine Sorgen, fühle mich oft ungenügend als Lehrkraft. Aber ich weiß, dass das verrückt Machen das größere Problem ist als meine tatsächliche Kompetenzen als Lehrkraft. Also mache ich meine Notfallpläne und dann weiter und kümmere mich um das eigentliche Problem: meine Unsicherheit.


    Ich unterrichte gerne, aber es ist mir wirklich nicht zugeflogen. Vielleicht passt das gar nicht zu deiner Situation, aber da ich durchaus schon manchen Referendar getroffen habe, der da von der Persönlichkeitsstruktur ähnlich ungünstig aufgestellt war wie ich, wollte ich das mal hier lassen.


    Die Idee, nach dem Ref erstmal was anderes zu machen, finde ich übrigens super. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt.

    Ich habe eine Therapie gemacht, weil ich spät in der Schwangerschaft ein Kind verloren habe. Es wurde nur gefragt, ob ich mich wieder stabil fühle und wie ich mit weiteren Schicksalsschlägen umgehen würde. Ich habe wahrheitsgemäß gesagt, dass ich doch hoffe, dass ich diese Situation nicht nochmal durchleben muss, aber ich mir ggf. auch wieder Unterstützung holen würde.

    Ich wurde verbeamtet. Bundesland NRW.


    Schwangerschaftsdiabetes hatte ich auch und kam zum Amtsarzt gerade relativ frisch aus einer abgeschlossenen Schwangerschaft mit Übergewicht und einem blöden Blutwert. War auch kein Problem, aber ich muss deshalb bis heute einen Risikoaufschlag bei der privaten Krankenkasse zahlen.


    Wenn du also Lehrerin werden möchtest, mach das Referendariat. Wenn du dann wirklich Probleme mit der Verbeamtung bekommen solltest, kannst du noch immer überlegen, wie du damit umgehst.

    Meint ihr wirklich, dass es nicht möglich ist mit A15 bei 75% Teilzeit auch nur 75% der Stunden zu arbeiten? Oder eine A15-Stelle zu zweit zu teilen? Letzteres habe ich zumindest schon mal erlebt als ich selbst in Referendariat war.


    Ich hab mich neulich mit Teilzeit und Jobsharing in Führungspositionen außerhalb von Schule beschäftigt und mittlerweile geht das ja sogar bei Professuren oder in leitenden Führungspositionen. Ich wüsste nicht, warum das in der Schule dann nicht möglich sein sollte.


    Ich fände es für mich durchaus spannend. Mehr als die 42 Stunden pro Woche möchte ich nicht dauerhaft arbeiten, eher weniger. Das zusätzliche Geld brauche ich nicht. Verantwortung und echte Herausforderungen sowie Teamarbeit fände ich aber total reizvoll. Wenn ich also Teilzeit mit Beförderung und mehr Verantwortung arbeiten könnte bei gleichem Gehalt wie 100% auf A13, wäre ich durchaus bereit 80% bei einer 75% Stelle zu arbeiten. Oder wie bei Professuren 60% für eine 50/50 geteilte Professur.

    Herzlichen Glückwunsch dann schon mal.

    Der letzte Post klingt so als hättest du dich schon entschieden und dann wird es auch alles klappen. Falls nicht, kann man Posten ja auch noch immer zurückgeben. Alles, alles Gute!

    Ich kann die Überlegungen gut verstehen. Ich habe mich tatsächlich für die Zeit, in der meine Kinder klein sind, gegen die Beförderungen entschieden. Schulentwicklung ist mir trotzdem sehr wichtig und in einem kleinen Teil hab ich das gegen relativ üppige Entlastungsstunden getan.

    Lebende Kinder zu haben ist für mich biographisch bedingt auch alles andere als selbstverständlich. Mir hat es sehr geholfen, beruflich und privat zunächst meine absoluten nicht verhandelbaren Bedingungen festzulegen:

    1) Ich möchte viel Zeit daheim bei meinen Kindern sein, kann da aber auch gerne arbeiten.

    2) Ich möchte mich in der Schule immer engagieren. Die Minimalanforderungen zu erfüllen und ständig ein schlechtes Gewissen haben, ist nichts für mich.

    3) Ich brauche immer wieder innovative Aufgaben.

    Ferner habe ich mich gefragt, was ich mehr bereuen würde: keine höheren Ämter zu erreichen oder viel zu viel arbeiten und die Zeit bei den Kindern (und der nötigen Selbstfürsorge für meine Behinderung) sparen zu müssen.


    Eine weitere unbequeme Frage in die andere Richtung: was würdest du mehr bereuen, wenn es mit dem Kinderwunsch nicht mehr klappt? Falls ich das richtig verstanden habe.


    Ich wünsche dir eine gute Entscheidungsfindung.

    Ich würde definitiv verhandeln auf eine Verbeamtung hin.


    Beurlaubungen aus dem Schuldienst in Richtung Dauerstellen an der Hochschule sind vermutlich schwierig, weil 1. die Unterrichtsversorgung Priorität hat, 2. dienstlich begründete Beurlaubungen der Schule was bringen sollen und 3. eine klare Rückkehrabsicht erkennbar sein müsste.

    Die unbefristete Stelle klingt toll, wird dann aber höchstwahrscheinlich auch wirklich deine Dauerstelle sein: mit 16 SWS genug zu forschen (inkl. Drittmitteleinwerbung etc.) um Chancen auf eine Professur zu haben wäre mehr als übermenschlich. Ein Ortswechsel wäre auch noch schwerer als jetzt.

    Aber: wenn dein jetziges Arbeitsumfeld dein Traum ist, dann ist ein absoluter und von dem was du schreibst auch völlig verdienter Glücksfall und großer Erfolg und man kann dich nur beglückwünschen.


    Ich persönlich würde meine Verbeamtung trotzdem nicht aufgeben, aber das liegt an meinem Alter, der Familiensituation inkl. mangelnder Altersvorsorge und daran, dass ich als Lehrerin auch glücklich bin. Wenn all diese Punkte für dich nicht dagegen sprechen, wie gesagt: herzlichen Glückwunsch. Es ist ein toller Erfolg, so eine Stelle angeboten zu bekommen.

    Was mir noch eingefallen ist: erstmal herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Promotion. Das schaffen die allerwenigsten Abgeordneten Lehrkräfte. Ich hab mal etwas von 10% gehört. Und du hast es offensichtlich weit vor Ablauf der Abordnung geschafft inkl. Disputation. Mit etlichen Zusatzengagement und sehr guten Evaluationen, wie du über Andeutungen zum Arbeitszeugnis schreibst. Das ist alles herausragend und kann sich deshalb durchaus sehr positiv auf die weitere Karriere in der Uni auswirken.

    Aber: ich habe schon alleine dafür, dass ich eine realistische Chance habe, meine Arbeit zu beenden, schon so viel mehr Anerkennung und Wertschätzung bekommen als in den 10+ Jahren Schuldienst zuvor, ganz einfach weil ich durch die Promotion auch wieder in einem Betreuungsverhältnis und in einer Qualifikationsphase bin und ich tolle Menschen in den Führungspositionen und um mich rum habe, die mich unterstützen wollen.

    Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir unverhältnismäßig viel Anerkennung entgegen gebracht wird dafür, dass ich das hohe Lehrdeputat problemlos und innovativ bewältige. Mich wundert das, aber andere promovieren halt ohne Lehrdeputat oder mit 10-20% dessen, was Abgeordnete Lehrkräfte leisten müssen.


    Insgesamt sind die Jahre an der Uni also echt kein Erholungsurlaub, aber eine Offenbarung, wie Wertschätzung in Führungspositionen und Teams funktionieren kann.

    Ich befürchte, dass deshalb die Landung im Schuldienst auch etwas unbequem wird und ich stelle mich auf einen Kulturschock ein.


    Vielleicht ist das bei dir auch ein Einflussfaktor?


    Zugleich muss ich aber auch sagen, dass ich manchmal leise darüber nachdenke, dass ein Job mit mehr Verantwortung in der Schule doch etwas für mich sein könnte, weil ich diese Wertschätzungskultur total wichtig finde und mich dazu dann auch schon in der Uni weiter qualifiziert habe. Aber erstens kann man das ja auch mit Schülern so leben, zweitens hoffe ich noch auf ein Schulklima, an dem das schon Tel der Führungskultur ist und drittens möchte ich erstmal wieder ankommen.

    Gibt es an der Uni, an der du noch tätig bist eine Möglichkeit ein Coaching oder eine andere Beratung für Postdocs wahrzunehmen? Falls ja, würde ich das auf jeden Fall machen und dort dann erarbeiten, was für dich der nächste Schritt ist.


    In der Schule kannst du wahrscheinlich nur glücklich werden, wenn du loslässt. Es ist ein ganz anderes System und vieles wird von Zufällen abhängig sein. Gibt es eine freie Stelle? Passt du dann ins Team?


    Auf der anderen Seite ist das Leben nach der Promotion an der Uni ohne Abordnung genauso von Zufällen geprägt: auf wie lange wäre deine Anschlussstelle befristet? Wie ist die Kultur in deinem Fachbereich, wenn es um die Besetzung von Professuren geht? Ist eine Professur überhaupt eine Option für dich von der Arbeitsbelastung her? Hast du falls ja einflussreiche Menschen in deinem Umfeld, die dich beim Weg dorthin unterstützen können? Bist du jung genug und publiziert häufig genug und in passenden Journals, um überhaupt eine realistische Chance zu haben? Werden überhaupt Professuren im Inland frei oder bist du bereit ins Ausland zu gehen? Bist du notfalls bereit und vernetzt genug um dich jahrzehntelang über befristete Verträge in Projektstellen und Professurvertretungen abzusichern?


    Was passiert, wenn es nicht klappt? Ich würde das alles durchrechnen und hab es auch für mich durchgerechnet.


    Aber ich hab auch wirklich am meisten Freude am innovative Unterrichten, an der Diagnostik, Betreuung und Beratung von Menschen ab 10 und daneben an der Schul- und Hochschulentwicklung. Wenn ich mein ganzes Leben lang nur mit A13 tollen Unterricht machen und mich sonst in wechselnden Aufgaben, die es immer geben wird, austoben kann, werde ich glücklicher als wenn ich nur forschen könnte und mich dem ständigen Wettbewerb aussetzen muss, der an der Uni ja nie aufhört (DFG-Anträge und Co).

    Eine Professur ist für mich aus heutiger Sicht nicht realistisch. Eine Dauerstelle an der Uni mit Verbeamtung im Mittelbau würde ich natürlich wie jeder an der Uni sofort nehmen und dann endlich noch mehr Zeit in die bessere Verzahnung von Schule und Uni stecken.

    Aber die wird es wahrscheinlich nicht geben. Solche Stellen werden sehr selten frei, dann gibt es hunderte Bewerbungen und eigentlich steht vorher schon fest, wer sie bekommen soll - nämlich jemand bekanntes, der sich in vielen befristeten Kettenverträgen verdient gemacht. Ganz selten kommt jemand Externes zum Zuge. Die echte Bestenauswahl gibt es meiner Erfahrung nach frühestens zur Professur (oder bei Abordnungen aus dem Schuldienst).


    Eigentlich sind sich Uni und Schule gar nicht so unähnlich. Nur in der Schule kann ich selbst nicht so viel mitbestimmen, was ich in dem Schuljahr tun möchte und in der Uni muss ich eben mit sehr, sehr großen Unsicherheiten leben. Und es gibt in jedem Schuljahr mehr interessante Aufgabenbereiche an jeder Schule als unbefristete Mittelbaustellen in meinem Fachbereich in ganz Deutschland.

    Natürlich zählen Beziehungen und gewachsene Strukturen auch in der Schule, aber mit zurückhaltendem, persistentem Einsatz werde ich mir schon wieder meine Nischen schaffen. Wenn das wirklich gar nicht möglich sein sollte, weil die neue Schule und ich gar nicht zusammenpassen, sehe ich im Schuldienst mittelfristig auch genug Möglichkeiten mich wegzubewerben. Und wenn das auch nicht klappt, werde ich wieder eine super engagierte Klassen-, Ausbildungs- und Fachlehrerin. In letzterem Fall hab ich vielleicht sogar Zeit noch die wissenschaftlichen Weiterentwicklung intensiv zu verfolgen und anzupassen.

    Das alles hat mir, obwohl ich ähnliche Gedanken, Befürchtungen und Ängste habe wie du die Entscheidung sehr einfach gemacht.


    Vielleicht hilft dir das weiter? Ansonsten habe ich wirklich gute Erfahrungen mit diesen Coaching-Angeboten an der Uni gemacht. Sowas bräuchte man an der Schule auch.

    Auch in Unternehmen ist es oft ein großes Problem. Vergleichbar mit einer Abordnung wären z. B. Entsendungen ins Ausland in Konzernen. Da klagen Leute, die nach drei oder vier Jahren aus China, Afrika etc. zurückkommen auch sehr oft darüber, dass es keine adäquate Anschlussverwendung für sie gibt. Einige Unternehmen haben das irgendwann erkannt und versucht, ein Rückkehrermanagement zu betreiben, aber ich kenne viele Fälle, wo es große Frustration gab. Dieser Artikel gibt einen guten Einblick: https://www.sueddeutsche.de/ka…k-ein-knick-wird-1.272470

    Danke für diese spannende Perspektive. Das ist ja wirklich vergleichbar.


    Und danke auch an alle für die Perspektive bezüglich der Initiativbewerbung. Habt ihr auch noch einen Tipp, wann im Jahr das besonders sinnvoll ist? Ich hatte es für die Herbstferien gedacht, wenn ich zum darauf folgenden Sommer versetzt werden möchte.

    An alle, die das ganze auch aus Sicht der Schulleitung sehen können:

    Macht es Sinn vor einer Rückkehr mittels Versetzung Initiativbewerbungen zu verschicken mit einer Liste an Zusatzqualifikationen, Fächern und Einsatzmöglichkeiten, auch im fachfremden Unterricht? Und dann die letzten, obwohl alten Beurteilungen aus der letzten Schule beizulegen? Ohne Uni-Arbeitszeugnis? Oder ist das im Moment auch zu viel, die Schulleitungen haben eh gar keinen Einfluss mehr und man meldet sich nur zum Gespräch nach der Zuteilung?


    Ich bin auch etwas verwundert, dass die TE an ein Gymnasium versetzt wurde. Ich gehe fest davon aus auch wieder an eine Gesamtschule mit höherem Sozialindex zu gehen und das wäre voll okay für mich. Ich würde auch ans BK gehen.

    Genau, ich muss zum 1.11.2025 einen Versetzungsantrag stellen für die Rückkehr im Jahr 2026. Ich hoffe aber mich auf die Zusage der Bezirksregierung verlassen zu können, dass dieser dann auch bewilligt wird. Ich hatte dort auf Rat eines netten Users nachgefragt, ob ich schon jetzt einen Versetzungsantrag stellen soll. Ursprünglich hatte man mir nämlich auch gesagt, es laufe über den Rückkehrantrag bei Oliver. Aber das ist eben nicht so.

    Dass die jetzige Schulleiterin meiner ehemaligen Schule theoretisch noch ablehnen dürfte, macht mir allerdings trotzdem Sorgen.

    Ach so und in einigen Bundesländern gibt es meines Wissens nach auch Dauer-Teilabordnungen, wo man dann nur wenige SWS an der Uni hat, dafür aber eben dauerhaft und den Rest an der Schule ist, oft auch in der Lehramtsausbildung. Auch das ist sinnvoll, allerdings ist dann Forschung unmöglich und schulnahe fachdidaktische Forschung kann sowohl für die Lehre, als auch für die Forschung als auch für die Schule gewinnbringend sein. Ich bleibe also dabei, dass das NRW-Modell schon sehr gut ist, aber eben die Kompetenzen bei der Rückkehr besser abgegriffen werden könnten vom Land, denn schließlich sind Abgeordnete Lehrkräfte echt auch eine ganz schöne finanzielle Investition für das Land.

    Gong hat es super zusammengefasst. Danke. Könntest du aus deiner Sicht über die Zeit nach der Rückkehr berichten? Ich habe nämlich bisher nur mit Menschen sprechen können, die entweder dann doch an die Uni gewechselt sind oder die schon A14 oder A15 hatten vor der Abordnung und sich dementsprechend dann direkt in die Schulleitung beworben haben aus der Abordnung heraus.


    Mir ist leider in NRW kein einziger Fall bekannt, wo jemand (auch nach Jahren) nach einer Abordnung an die Uni am ZfsL oder als Ausbildungsbeauftragter eingesetzt wurde. In anderen Bundesländern gibt es sogar oft die Kombi mit Teilabordnungen an Schule und Studienseminar bei gleichzeitigem Einsatz in der Schule. Das ist natürlich ein Albtraum bezüglich der Ferien, aber viele abgeordnete Lehrkräfte würden das wohl in Kauf nehmen.


    Auf jeden Fall würde mich sehr interessieren, wie jemand, der erstmal als reguläre A12 oder A13 Lehrkraft an die Schule zurückgekehrt ist, die Abordnungsstelle und die Jahre danach reflektiert und bewertet. Ich nehme auch gerne Erfahrungen von anderen in der Position, da die Vernetzung insbesondere an kleinen Unis leider auch komplett fehlt.


    Nach dem Auslandsschuldienst gibt es glaube ich für manche Rückkehrseminare und vorher so weit ich weiß auch schon Gespräche. Das fände ich mal einen guten Anfang. Oder eben so Kombistellen für die Lehramtsausbildung. Denn der Staat verschenkt letztlich da echt Kompetenzen. Was auch schön ist, ich bin jeden Tag dankbar für dieses Geschenk. Aber eben doch schade und frustrierend.

    Die Uni darf keine dienstlichen Beurteilungen schreiben, dafür sind weiterhin die Schulleitungen zuständig. Man ist ja noch immer im Schuldienst, nicht im Hochschuldienst, da man nur abgeordnet ist.


    Ferner finde ich es interessant, dass s3g4 "manchen"/mir? Vorstellungen unterstellt und einen Mangel an Eigeninitiative oder Erwartungen "einfach so befördert" zu werden.


    Ohne Eigeninitiative wäre man nie an die Abordnung gekommen und hätte man befördert werden wollen, wäre man besser an der ursprünglichen Schule geblieben, wo man sich ja in der Regel auch weit über das Maß engagiert und bewährt hat. Sollte man dann während der Zeit an der Uni festgestellt haben, dass man doch lieber befördert werden möchte, dann hätte man wohl auch keinen Antrag und keine Mühen gescheut, um die Abordnung zu verlängern (dafür wird man dann nämlich an der Uni und vom Ministerium durchaus beurteilt).


    Und zumindest ich argumentiere ja nur, dass eine bessere Verzahnung nach solchen Abordnungen sinnvoll wäre. Eben weil da sehr viel Arbeit und Engagement (und ja oft spezialisierte, aber trotzdem eben schul- und wissenschaftsnahe Kompetenz) weiterzuverwenden wäre für Schulen, Hochschulen oder ZfsL. Das geschieht aber in keiner Weise oder nur durch glückliche Zufälle.


    So oder so argumentiere ich aber auch, dass ich den Frust verstehe und zugleich daran glaube, dass man sich einfach weiterhin so engagieren kann, wie bisher und wenn man die Beförderung dann anstrebt, wird sie irgendwann kommen.


    Zugleich haben aber auch sämtliche (ehemals) abgeordnete Lehrkräfte außer mir hier geschrieben, dass es ihnen um die Vielfältigkeit der eigenen Tätigkeit und um den Einsatz und die Weiterentwicklung der Kompetenzen geht, nicht um eine Beförderung um des Amtes willen. Für mich gilt das ebenso, plus der Fakt, dass ich für mich ausschließe, mich aus der Abordnung auf eine Beförderung zu bewerben. Ich möchte erst mal wieder ganz normale Lehrerin sein, meinen eigenen Unterricht optimieren und schauen, wo sich Anschlussperspektiven für mich entwickeln. Aber ja, trotzdem fände ich es schön, wenn meine Dienstherrin, die es für wichtig hält, dass ich an die Uni gegangen und meine Promotion beendet habe, danach auch etwas von meinen Kompetenzen haben wollen würde. Aber ich bin mir auch sicher, dass es da schon irgendwie Wege geben wird, auch für den TE.


    Ich verstehe nicht, was an dieser Auffassung so "beachtlich" sein soll.

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