Beiträge von shakespeare-lehrer

    Hey zusammen,

    ich weiß, hier tummeln sich sehr ähnliche Beiträge, aber vielleicht kann mir ja jemand mit Rat und Tat beistehen (oder meinen Frust zumindest nachvollziehen). Ich habe nach den Sommerferien meine 6er als 7er behalten (Gesamtschule, Fach Englisch, recht okay-es Einzugsgebiet) - ich war damals recht spontan im Februar in die Klasse gekommen, musste recht schnell dort einen UB zeigen und hatte auch die erste Klassenarbeit direkt 2 Wochen später geschrieben. Das - gekoppelt mit anfänglich typischer "Reffi-Nettigkeit" bin ich bei den SuS als ein ruhiger und "netter" Lehrer angekommen.

    Das recht sich seit den Sommerferien. Vor allem 5-6 SuS sprängen quasi dauerhaft meinen Unterricht. Es geht so weit, dass ich nicht mal richtig mehr Wissen vermitteln kann (was sich auch in der letzten KA widergespiegelt hat, in der keiner der SuS das will-future bilden konnte). Strichlisten gefolgt von Abschreib-/Nachholaufgaben fruchten kaum, Elterngespräche und Zusammenarbeit mit den Klassenleitungen genauso, denke auch die Beziehungsarbeit leidet immens, vor allem was die "Störenfriede" angeht. Ich hab mich sogar auf ein Belohnungssystem überreden lassen, wobei ich kein Fan von "Belohnen, was Grundanforderung sein sollte" stehe.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und eine Idee, was noch zu tun sei? Mittlerweile ist mein einziger Lichtblick der Gedanke, die Lerngruppe bald abgeben zu dürfen. Aber natürlich werde ich in Zukunft öfter mit solchen Lerngruppen konfrontiert. Lustigerweise wird in UBs meine "ruhige Art" immer wertgeschätzt, von SuS (aus Reflexionsgesprächen mit der Klasse und der Klassenleitung) höre ich raus, dass sie mich "zu nett" und "nicht streng genug" finden, trotz der oben genannten Maßnahmen und strenger Bewertung.


    Help?

    Hey zusammen,

    ich wollte fragen, ob ihr gute Quellen für Fragekataloge habt, für potentielle Fragen im Kolloquium. Ich weiß, einmal die Didaktik quer durchlesen reicht meist aus, und die Fragen sind machbar wenn man nicht mit beiden Augen zu durchs Schulleben schreitet. Trotzdem würde ich mich gerne bestmöglich drauf vorbereiten, da ich ungerne damit meine Note runterziehe.


    Sek II, Gy/Ge, NRW, als hilfreiche Rahmenbedingungen. Fächer Englisch und Bio.


    Tausend Dank für jegliche Hilfe :)

    Zu Beginn des Studiums war ich mir auch 100% sicher, dass das mein Traumberuf ist, aber durch die Angst stellt mein Gehirn das jetzt immer wieder in Frage. Die Angst klammert sich an all die negativen Bereiche des Berufs (dauerhaftes Vorbereiten, Korrekturen, nie wirklich Feierabend haben, organisatorische Zusatzbelastung, zu wenig Zeit für zu viel Stoff, teilweise zu wenig Zeit für die Vorbereitung, die mentale Belastung und und und..) und dadurch kann ich aktuell nicht wie meine Mit-Refis sagen, dass ich mir keinen anderen Job vorstellen kann. Die sind alle ganz klar und sagen "Ja, das Ref ist eine furchtbare Zeit und das Schulsystem macht den Job nicht attraktiver, aber ich kann mir nichts anderes vorstellen". Diese Klarheit und Akzeptanz der Situation habe ich leider nicht, weil mich die Angst in permanenten Widerstand versetzt.

    Auch dafür ist das Ref da, sich über solche Sachen Gedanken zu machen. Ging mir ähnlich. Vieles sind aber Phasen - die Vorbereitung wird mit der Zeit schneller, die Korrekturen sind je nach Jahrgangsstufen sehr punktuell (bei uns Englisch KuK ja im gefühlten 3-6 Wochentakt je nach Jahrgang, bzw. in der Oberstufe meist als Ferienbeschäftigung), Feierabend muss man sich leider dann selbst gönnen (war bei mir ein langer Weg im Ref, aber hab für mich auch hier denkbare Abstriche gefunden die sich in der Unterrichtsqualität nicht wirklich negativ blicken lassen). Für die mentale Belastung, wie gesagt, Therapie, Support Network an Leutis und wenn du eine gute Mentorin am Seminar hast vielleicht auch ein Coaching. In NRW haben wir Kernseminarleiter, die einen nicht bewerten aber vom ZfsL sind und die für solche Probleme eine Anlaufstelle sind. Die kennen auch die Problematiken und den Praxisschock vieler Reffs.


    & nochmal zu dem Fremdsprachen-Aspekt als Mitkollege in Englisch: die Bücher sind selten fehlerhaft, passiert aber mal. Das was sich als "abwimmeln" anfühlt, ist voll okay und man kann es den SuS nächste Stunde erklären. Mir fallen auch mal Wörter nicht ein, oder ich hab einen Wurm drin bei einer bestimmten Satzkonstruktion. Wenn es eine:m SuS auffällt, lernen wir gemeinsam draus. Wir sind ja schließlich nicht WIssens-Götter sondern Lernbegleiter.


    You'll rock it.

    Heyhey!

    Als allererstes: du hast das Studium geschafft und bist deinem Traum ein Schritt näher! :) Auch das du in Therapie bist ist schon ein guter Schritt in die richtige Richtung.

    Am Anfang des Refs sind die Fragen die du erwähnst normal (habe zumindest sehr viele Mit-Reffis kennengelernt denen es auch so geht/ging) und leider ist auch das ständige Vergleichen für viele zu Anfang da. Da habe ich leider keine praktikablen Tipps (die hat dann vielleicht die Therapeutin) aber ich kann sagen, wir kochen alle nur mit Wasser - sowohl die erfahrenen KuK - als auch die Mit-Reffis, die sich manchmal im Stil von "Mehr Schein als Sein" profilieren müssen mit ihren Erfolgen. Was ich dir raten kann ist: mach dein Ding! Such dir 2-3 Leute im Ref mit denen du gut bist und die für dich ein offenes Ohr haben, mit denen man Sachen bequatschen kann. Das ist bei mir A und O gewesen. Und auch bei der Auswahl der Mentoren/Ausbildungsunterricht: schau, wer dir Sachen beibringen kann, bei dem du dich wohl fühlst und sprich auch mit denen über bestimmte Sorgen, um gemeinsam daran zu lernen. Fachliche Lücken haben wir nach dem Bulemie-Studium zum einen oder anderen Punkt alle, erst recht in der Oberstufe. Und es ist sehr löblich, dass du dich so detailliert auf die Stunden vorbereitest. ABER du könntest dich allein schon dadurch entlasten, dass du dir die Lehrerfassungen der Englischbücher kaufst - die haben die Lösungen schon drin und du musst die nicht selbst lösen. Auch die Grammatikzettel - die Grammatik wird für SuS hinten erklärt, ich nutze die ganz oft um es bei der Planung für mich aufzufrischen, zumal du ja auch reduziert die Grammatik beibringst (z.B. bei if clauses musst du dir nicht schon alle 3 einverleiben, wenn die SuS erstmal nur den ersten lernen).


    Auf jeden Fall wünsche ich dir Durchhaltevermögen und lehrreiche Erfahrungen. Höre auf dein Bauchgefühl und schau, wie es sich entwickelt. Mit der Zeit wird/sollte man resilienter werden - und wenn es nicht besser wird, schaut man einfach nochmal, woran es gerade liegt. Good luck :)

    Hey zusammen,

    wie der Titel schon sagt: Arbeit an einer katholischen/christlichen Ersatzschule als queere Person - why (not)? Habt ihr Erfahrungsberichte oder Ratschläge? Bin selbst katholisch sozialisiert, gleichzeitig offen schwul und stelle mir (nach einem guten Gespräch mit einer Freundin) die Frage ob ich religiöse (Ersatz-)Schulen in meiner Stellensuche nach dem Ende des Refs in Erwägung ziehen sollte. Ich weiß, am Ende ist es meine Entscheidung, aber vielleicht hat ja jemand was zu berichten.

    LG

    Vielen lieben Dank für die ganzen Eindrücke und Feedback!


    Wenn alles gut läuft nehme ich für mein zweites Fach (Englisch) einen Leistungskurs in der Q1, die Stunde da wird methodisch auch anders aufgebaut und auch von dem Niveau (da Leistungskurs) sollte die Stunde anspruchsvoller sein, als die in der 10 Klasse. Aber es ist durchaus legitim zu überlegen, ob der "kleine Sprung" zwischen den Altersstufen potenziell für die Kommission nicht so einleuchtend ist, wie z.B. die Bandbreite die man mit einer 7 und einer Q1 zeigt.

    Etwas ungünstig ausgedrückt. Damit war gemeint, dass das eigentliche Unterrichtsvorhaben, welches das Thema für die UpP betrifft, sehr wahrscheinlich erst Ende Dezember/Anfang Januar von mir angefangen werden kann, da vorher noch ein anderes Thema ansteht. Dementsprechend sind es dann grob nur 6 Wochen (also 6 Stunden) die ich vor der UpP für die Stunde vorbereitend nutzen kann.

    Hallo allerseits,

    da ich hier bisher immer viel guten Rat lesen konnte, wollte ich mich selbst mal an das Forum wenden. Bei mir steht nächstes Jahr im Februar die UpP (NRW Gy/Ge) an und ich mache mir zur Zeit ein paar Gedanken zu möglichen Kursen (und dementsprechend auch Themen). In Biologie bin ich da noch etwas unentschloßen. Zur Wahl stehen einerseits eine Bewertungsstunde zu Waldschutzmaßnahmen in einer chaotischen 7 Klasse. Dort wäre die Herausforderung, Ihnen möglichst schnell die Bewertungskompetenz und Gesprächsregeln nahe zu bringen, um die Diskussion überhaupt durchführen zu können. Auch die Sicherung am Ende ist hier dann durchaus herausfordernder (aber eventuell für die Kommission ehrenwürdiger, da erzieherisch komplexer?).


    Die zweite Wahl, zu der ich eher tendiere, ist meine eigene 10 Klasse, mit einer Bewertungsstunde zu künstlicher Befruchtung. Da gibt es einige Kandidat:innen, die eine Diskussionsrunde gut meistern würden und ich denke, dass sie in dem Alter auch länger im Afb. 3 bei der Sicherung verweilen. Das Problem hier ist eher organisatorisch: der Kurs findet nur ein Mal die Woche statt, somit sind es sehr wahrscheinlich nicht all zu viele Stunden vor der eigentlichen UpP. Ein Kollege hat mir deshalb hiervon abgeraten, ich bin mir aber unschlüssig.


    Ich weiß, am Ende muss ich selbst schauen, womit ich mich wohl fühle. Thematisch find ich beides spannend und bin gewiss, da was gutes auf die Beine zu stellen. Aber in der Lerngruppenwahl bin ich noch etwas überfragt. Vielleicht kann ja jemensch seinen Senf dazu geben oder eigene Erfahrungen bezüglich Chaos-Truppen oder einstündiger Kurse in der Abschlussprüfung teilen.

    Liebe Grüße!

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