Beiträge von Rechtschreibrat

    Generische Formen muss niemand jemals einsetzen, das ist lediglich optional. Als Frau fühle ich mich durch derartige Formen definitiv nicht eingeschlossen oder angesprochen. Mitgemeint zu sein aber nicht sprachlich sichtbar gemacht zu werden empfinde ich als herabwürdigend.

    Deine sogenannte Lösung für eine nicht-erfolgte Beleidigung deiner Person resultiert also in der Beleidigung anderer Personen. Ein Glück ist unsere Sprache flexibler und auch toleranter als manch selbsternannter Rechtschreibrat das zu sein vermag.

    Dein Weg führt dahin, dass es Gruppen in der Gesellschaft gibt, die gar nicht mehr miteinander kommunizieren können bzw. wollen. Putin würde das freuen. Der Rechtschreibrat wurde von den staatlichen Kultusministerien eingesetzt, um Empfehlungen für Sprachregelungen zu treffen, die das Kommunizieren in einer Sprachgemeinschaft mit über 100 Millionen Menschen erleichtern.

    Nein, ist es nicht. Das eine bewertet eine einzelne Handlung, das andere basierend allein darauf, sprich übergeneralisierend, Personen, deren andere Handlungen selbst in deinen Augen am Ende komplett frei von "Spinnerei" sein könnten. Ein bisserl komplexer darfst du das Ganze schon betrachten.

    Nun, der Rechtsstaat sieht das anders. So gilt als Mörder, wer einen Mord begeht.

    In dem von Ihnen verlinkten Beitrag werden Verbote als grundsätzlich unvereinbar mit der Freiheit an Universitäten bezeichnet. Also dürfen dort bedenkenlos israelfeindliche Reden gehalten werden?

    Ja, du hast recht, auch die Titulierung einer Handlung als „Spinnerei“ setzt die Handelnden herab. Mehr scheinst du nicht zu wollen.

    Darf ich es zumindest als unanständig bezeichnen, wenn Menschen eine Körperverletzung begehen? Oder wenn zum Beispiel muslimisch geprägte junge Männer eine Frau vergewaltigen, darf ich das kritisieren?

    Du hast nicht eine bestimmte Sprachverwendung als Spinnerei bezeichnet sondern Menschen als Spinner. Das erste ist eine legitime Meinungsäußerung, wenngleich man diese nicht teilen muss. Das zweite ist dagegen eine Herabsetzung von Personen, nur weil du in der Sache mit diesen nicht übereinstimmst. Kann man machen, muss aber niemand gutheißen.

    Wenn bestimmte Personen eine Spinnerei betreiben, sind sie Spinner. Das ist semantisch eindeutig.

    Ich merke schon, dass du es mit Sprache offenbar nicht so hast. Du kannst grammatikalische Zusammenhänge nicht verstehen, kannst nicht sinnerfassend lesen und bist argumentativ völlig unkohärent.

    Aus "es gibt keine Verständnisprobleme" ein "[ist] die verständlichste Sprachform" zu machen, zeugt von viel Fantasie, aber nicht gerade von viel kognitiver Begabung. Ist okay, ich bin voll für Inklusion.

    Aber vielleicht ersparen wir uns dann doch lieber die gesellschaftlich-linguistischen Zusammenhänge, um dich nicht weiter zu überfordern.

    Gerne. Dann sprich doch bitte im generischen Maskulinum, solltest du irgendwann noch einmal mit mir sprechen. So blöd wie ich sind viele Menschen und die willst du sicher nicht exkludieren.

    Ich danke dir dafür, dass du indirekt betonst, dass das generische Maskulinum die verständlichste Sprachform ist. Realitäten schaffen? Sollen Männer jetzt unsichtbar werden? Soll Intersexualität das neue Normal werden?


    Ich mache dir einen Vorschlag: Wir schreiben die "Empfehlungen" der Gleichstellungsbeauftragten so um, dass das generische Maskulinum als effiziente generische Form empfohlen wird. Für die separate Nennung der Männer führen wir eine Zusatzform ein, beispielsweise Lehrherr.

    Zum Plural-s: Damit ist der nichtbinäre Eingriff genauso grammatikverändernd wie der der Genderzeichen im Deutschen. Geschlechtsneutral wäre beispielweise in einem Text "The reader sees that...". Eurer Logik nach wäre das Äquivalente dazu "They see that..." Das ist ein starker Eingriff, weil Singular und Plural nicht mehr unterscheidbar sind.

    Wer drängt dir denn irgendwelche Zeichen auf?
    Wer zwingt dich denn, genderneutrale Sprache zu verwenden?

    In meinem Umfeld kommt das regelmäßig vor. Zwar nicht bei meinen eigenen Texten. Aber die Protokolle verschiedener Kommissionen, an denen ich beteiligt bin, werden mit Zeichen gegendert. Ich spreche mich regelmäßig dagegen aus, aber es wird jeweils auf Empfehlungen höherer Stellen verwiesen, die ein Abweichen davon angeblich schwierig machen. Das ist nichts anderes als der indirekte Zwang, sich fehlerhaft auszudrücken.


    Vielleicht mal OT: Dass diese völlig grundlegenden und trivialen linguistischen Zusammenhänge für so viele so schwer zu verstehen sind, möchte ich gerne bei der nächsten Diskussion darüber, ob geisteswissenschaftliche Studienfächer so viel einfacher sind als MINT-Fächer berücksichtigt sehen.

    Ich vor allem bei der Diskussion darüber, warum unverständiche Genderzeichen den Menschen aufgedrängt werden sollen.

    Als Deutschlehrer:
    Ist "sie" nicht die Bezeichnung für die 3. Person Singular feminin? Oder doch für die 3. Person Plural in beiden Genus? Verwirrt dich das im Deutschen nicht?


    Ja, "they" ist das korrekte Pronomen in der 3. Person Plural. Und es ist auch das korrekte Pronomen in der dritten Person Singular wenn ich das Genus nicht kenne. Ist es jetzt klar? Kannst du es jetzt vermeiden, Menschen mit "es" anzusprechen?

    Das ist in deiner grünlinken Utopie vielleicht der Fall. Wenn man das Genus nicht kennt, nutzt man im Singular "it", nichts anderes.

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