Beiträge von Zweisam

    Es ist sicherlich nicht falsch, wenn man sich um Schüler sorgt. Ich würde sie tatsächlich einfach fragen, warum sie sich so gut auskennt - einfach um mit ihr darüber ins Gespräch zu kommen. Wenn die Eltern da ebenso involviert sind, dann wirst du wohl nichts ausrichten können. Da bleibt dir nur, dass Kind anzunehmen wie es ist und ein offenes Ohr zu signalisieren - ohne Wertungen.

    Ich habe in den Klassenräumen eine Registerbox zur Verfügung, in der jedes Kind eine Registermappe hat - da kommen alle AB für fehlende Kinder rein. Wenn ein Kind sehr lange fehlt, erwarte ich nicht, dass alles nachgeholt wird, sondern bespreche mit dem jeweiligen Schüler, was wichtig ist.

    Bei uns ersetzt die LSE definitiv eine Arbeit, eigentlich schreiben die Achtklässler (wie alle Mittelstufenklassen) 3 Arbeiten pro Halbjahr, in der 8/2 aber nur 2, da die LSE eine ersetzt. Natürlich darf das Ergebnis nicht gewertet werden (wie soll man das auch werten!?), aber damit die SuS nicht noch mehr Arbeit haben wird eben eine der drei regulären Arbeiten gestrichen.

    Bei uns ersetzen die Lernstandserhebungen definitiv keine Arbeit - weil sie ja keine Arbeiten sind und man ja streng genommen dafür auch keine Vorbereitung dafür machen soll (außer, um den Schülern die Aufgabenformate näher zu bringen).

    Lernstandserhebungen können nicht als Arbeit gewertet werden. Wundert mich nicht, bei dem "Inhalt". Die Dinger sind unsäglich, bringen mir nichts - ich kann meinen Kurs, meine Klasse auch ohne einschätzen. Ob man Kritik oder nicht übt, es werden keine Änderungen vorgenommen, alles schön weiter, z.B. die m.E. unmögliche Bücherabfrage.
    Und dafür werden Steuergelder ausgegeben, und mich kostet es meine Zeit. Ät-zend

    Das KÖNNEN sollte man durch ein DÜRFEN ersetzen. Lernstandserhebungen dürfen gar nicht benotet werden und nicht in die Bewertungen einfließen.

    Über dein Alter würde ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen. Es gibt genügend Studenten und auch Referendare die älter sind. Ich persönlich finde sowieso, dass Lehrer schon einmal das "echte Leben" kennengelernt haben sollten, nicht nur Schule - Hörsaal - Schule. Ich habe einige Kollegen, die im ersten Leben etwas anderes gemacht haben und meist sind diese wesentlich entspannter, realistischer... 8)


    Das mit der Literatur war so, dass die SuS keine Bücher in die Hand bekamen, sondern Literatur kopiert wurde, sprich, das Gefühl, ein eigenes Buch in der Hand zu halten, es zu öffnen und drinnen zu blättern nicht möglich war, obwohl es Klassensätze an Literatur gab, die zum Lehrplan gepasst hätten. Ich fand es selbst als Schüler gruselig, wenn man mir nur Kopien vorgesetzt hat. Und irgendwie fehlte mir dort die Struktur (ohne es abwertend meinen zu wollen). Aber vielleicht können mir ja Fachlehrer sagen, wie sie es handhaben? Macht es Sinn, Grammatik und Orthografie als eine Einheit im Wochenpensum (z.B. bei 5 WS, 2 Std am Montag, eine Std am Mittwoch) einzutakten und Literatur als die andere Einheit (2 Std am Freitag), sprich feste Tage zu haben? Also ich kannte es aus meiner Schulzeit so und es gab mir Sicherheit. Aber vielleicht ist das auch nicht mehr zeitgemäß?

    Nein, ich glaube nicht, dass das unbedingt Sinn macht. Ich mache es nicht und habe es auch an keiner meiner Schulen so kennengelernt, dass nocht tatsächlich ein isolierter Grammatikunterricht stattfand. Stichwort: Integrativer Deutschunterricht - kannst du ja mal googlen, ich denke, dieser Ansatz ist zeitgemäßer... Struktur sollte das Ganze schon haben, aber das habe ich noch nicht anders erlebt.
    Und zu den Kopien: Natürlich ist es prima, ein "echtes" Buch in der Hand zu halten. Aber es gibt einige Gründe, weshalb ich mich manchmal auch für Kopien entscheide (wenn kein Geld zum Anschaffen da ist und die Eltern können es auch nicht immer leisten, z.B. weil ein Thema gerade besonders gut zur Lerngruppe passt, ich tolles Zusatzmaterial/Lehrermaterial entdeckt habe, ich aufgrund des Themas fächerübergreifend arbeiten kann oder ich schlichtweg die in der Schule vorhandenen Lektüren nicht mehr sehen und hören kann. Literatur muss ja nicht nur zum Lehrplan passen, sondern auch zur Lerngruppe und zur Lehrkraft.

    Nachdem ich Karl-Tims Beiträge gelesen habe, halte ich ihn für einen Troll.
    Ein Germanist ist er ausweislich seiner Zeichensetzung und Grammatik bestimmt nicht.
    Und zum Thema Lehrerarbeitszeit hat er bisher auch nichts Belastbares geäißert.

    Außerdem bereitet er keinen Unterricht vor, weil das zu lange dauert. Er greift nur auf Altbewährtes zurück und kann die scheinbar in jeder neuen Lerngruppe einsetzen. Aber vielleicht funktioniert das ja auf dem Gymnasium besser... Trotzdem leuchtet mir nicht ein, was er mit Konzepten meint :aufgepasst: Wir haben schulinterne Unterrichtskonzepte, Fachunterrichtskonzepte, Vertretungskonzepte, Inklusionskonzepte... aber was er genau meint :rotwerd:

    Wie auch schon andere gesagt haben, du musst an keiner Schule ewig bleiben. Wäre ICH in deiner Situation würde ich tatsächlich auf das Bauchgefühl hören, welches dir sagt, dass du dort nicht richtig warm wirst. Und auch das Risiko in Kauf nehmen, dass es an einer anderen Schule nicht besser wird. Ich habe schon einige Schulen gesehen, und mich an einer auch überhaupt gar nicht wohlgefühlt. Trotzdem kann ich sagen, dass es mich unglaublich weiter gebracht hat, so viele unterschiedliche Arbeits- und Denkweisen kennenzulernen. Bin aber auch grundsätzlich ein Typ, der flexibel ist und gerne Neues ausprobiert. Wie man nun eine passige Schule findet? Ich habe mir Schulhomepages angeschaut, z.B. auf Fortbildungen viel mit anderen Lehrkräften geredet, war auf Infoveranstaltungen der Schule - letztendlich weiß man trotzdem nicht, auf was man sich einlässt.

    Vielleicht solltest du damit beginnen, dich gedanklich nicht unwohl zu fühlen, wenn du im Lehrerzimmer sitzt. Der Rollenwechsel ist für viele immer schwierig. Einfach nach einem Platz fragen, sich den Nachbarn vorstellen und versuchen, zu entspannen. Für Lehrer ist es i.d.R. nicht so spektakulär, wenn da plötzlich jemand Neues im Lehrerzimmer hockt. Wir haben auch oft Praktikanten, die bekommen einen eigenen Stundenplan und gehen dann mit den verschiedenen Lehrern mit. Und für mich wäre es selbstverständlich, dass der Praktikant/die Praktikantin mit der jeweiligen Lehrkraft abspricht, wer welche Erwartungen hat und was für den anderen okay ist und was nicht. Also einfach nett vorstellen und sobald Zeit ist, das Gespräch suchen. Bei uns besprechen das die Lehrkräfte in der Regel von sich aus mit den Praktikanten. Und nicht alles auf einmal abklären wollen, vielleicht erst einmal fragen, ob es gewünscht ist, Schüler zu unterstützen.

    Könntest du rein theoretisch... Wenn eines meiner Kind einen Wettbewerb gewinnen würde, an dem 19.000 Schüler teilgenommen haben, würde ich das auch toll finden - immerhin der erste Platz von 19.000. Ein Schüler, der etwas erreicht, kann und wird stolz sein, dass darf man ruhig würdigen. Ob das hier im Forum sein muss sei mal dahin gestellt, aber vielleicht hat sich Schantalle einfach so mitgefreut, dass sie das teilen wollte und dann brech ich mir nichts ab, wenn ich mich kurz mitfreue :D .

    ich weiß ja nicht, bin keine gs-lehrkraft, aber zumindest disziplin beinhaltet doch ein gerütteltes maß frustrationstoleranz? gerade darin zeigt sich doch disziplin - weitermachen und ackern, auch wenn es gerade keinen großen spaß macht und/oder man eine niederlage/misserfolg/frusterlebnis einstecken musste?!


    drillen und leistung und freude und v.a. wertschätzung für jedes kind als person, nicht als leistende/r, schließen sich doch grundsätzlich in keiner weise aus? offenbar ist das einfach eine miese schule, wenn kinder da planmäßig 'auf der strecke bleiben'...

    Gebe ich dir Recht, aber das ist den wenigsten in die Wiege gelegt und muss erst langsam aufgebaut werden. Durch ein Fehlermanagement mit Fingerspitzengefühl, Aufbau von Motivation, viel Selbstwirksamkeitserfahrungen und ja, auch durch Disziplin. Aber auch die muss doch erst langsam durch feste Regeln gelernt werden. Nicht jedes Kind kann im ersten Schuljahr schon Niederlagen wegstecken und einfach weitermachen. Ich behaupte sogar, die wenigsten Kinder können es... (manche auch in der Sek I noch nicht)

    @Zweisam
    Nein, das ist in Bayern nicht üblich, das ist eine persönliche Sache der Lehrerin. Eigentlich sollen erst ab dem 2. HJ der 2. Klasse Noten vergeben werden. Beim Kind einer Freundin verwendet die Lehrerin ab Klasse 1 Smilies für die Bewertung: lachendes, neutrales und trauriges Gesicht. Auch bei denen wird sehr streng korrigiert, den Lachsmilie bekommt man nur füt Note 1. Ich empfinde das als demotivierend für leistungsschwächere Kinder.

    Das bringt mich jetzt ins Grübeln... aber Bayern scheint ja in vielerlei Hinsicht immer das eigene Süppchen zu kochen. Aber grundsätzlich hat sich die Kultusministerkonferenz darauf geeinigt, dass sich alle Bundesländer an diese Bildungsstandards halten und ihre Fachanforderungen/Kerncurricula/Lehrpläne (wie auch immer die heißen) daran auszurichten. Und die sind ja dann verbindlich für alle Schulen und müssen in einem schuleigenem Fachcurriculum verbindlich für alle Lehrkräfte festgehalten werden. Da sind ja dann üblicherweise auch so Dinge wie Leistungsbewertungen, methodische Besonderheiten und so weiter und nicht nur pure Stoffverteilungspläne aufgeführt -zumindest kenne ich es von Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Sehr merkwürdig, wenn dass dann an dieser Schule eine persönliche Sache der Lehrerin ist. Die Fachkonferenz erarbeitet doch das schuleigene Fachcurriculum, evaluiert es und entwickelt es weiter. Ein Elternvertreter muss zumindest hier bei uns zu den Sitzungen eingeladen werden und er wird auch beteiligt. Gibt es das nicht an der betreffenden Schule, so dass man einfach mal einen Einblick auf der "Soll-Seite" gewinnen kann und so feststellt, wie es tatsächlich läuft? Wenn sich bei uns jemand nicht an die gemeinsam beschlossenen Dinge hält, die ja auf der Grundlage von Lehrplänen bzw. bald den Fachanforderungen bzw. den Bildungsstandards erstellt wurden, dann ist das auch seine persönliche Sache - aber wenn die Schulleitung fit ist, dann wird die Lehrkraft damit nicht weit kommen. Vielleicht ist ja zumindest eine Einsichtnahme in diesen schuleigenen Lehrplan möglich und vielleicht wäre auf dieser Grundlage ein Gespräch mit der Lehrkraft oder der Schulleitung denkbar? Das Nichthalten an die Vorgaben in so gravierenden Bereichen würde ich bei meinen Kolleginnen nicht dulden - zur Not und wenn alle Stricke reißen würden sie Fortbildungen besuchen oder einen Coach an die Seite gestellt bekommen (diese Möglichkeit hat man nämlich durchaus als Schulleitung und manchmal hilft da Elterndruck, damit das auch durchgesetzt wird) Ist aber nur so ein Gedanke und vielleicht ist bei den verworrenen Verhältnissen in der Schule tatsächlich nicht viel auszurichten. Schade für die Kinder, sie verlieren so schon in der ersten Klasse den Spaß am Lernen...

    An unserem Studienseminar fiel seinerzeit eine Ref. mit "Ostern-Aus Trauer wird Freude" mit Pauken und Trompeten durchs Stex... Ist zwar ca 20 Jahre her aber seither habe ich ein gestörtes Verhältnis zu Thema Ostern im RU :engel:

    Das könnte jetzt auf Marcie Fra etwas demotivierend wirken... Das Durchfallen lag aber bestimmt nicht am Thema...

    Ich lese schon seit Beginn hier mit und sehe mich in die Klasse meines Sohnes, ebenfalls 2. Klasse, reinversetzt. Hier wird mit ähnlich hohen Anforderungen und viel Druck gearbeitet, regelmäßig gibt es Schreiben, was die Eltern bitteschön alles mit ihren Kindern üben sollen - grundsätzlich auch für die Ferien! Pro Woche werden meist mehrere anspruchsvolle Tests geschrieben, die häuslicher Vorbereitung bedürfen und von Anfang in 4 Stufen bewerte werden, wobei die erste Stufe nahezu unerreichbar ist und auch die zweitbeste verlangt, dass viel Transferdenken bewiesen wurde. 80% der erreichbaren Punkte entsprechen meist schon der vorletzten Stufe. Aus der Erfahrung mit der Schwester weiß ich jedoch, dass es ab der 3. Klasse noch schlimmer wird. 5. und 6. Klasse auf dem Gymnasium waren direkt erholsam im Vergleich zur 4. Klasse. Das kann nicht sein, da läuft was schief.

    Mich erschreckt wirklich, was ich von euren Schulen lese. Ich arbeite je hälftig in GS und SEK I und habe aktuell eine erste Klasse. Meine Ansprüche an die Neu-Schulkinder sind sicherlich nicht gering, aber mir sind Freude am Lernen, Entspannungsphasen, Differenzierung und vor allem nicht zuviel häusliches Lernen sehr wichtig. Ich habe eine Frage zu den Tests, die mit 4 Stufen bewertet werden. Auf welcher Grundlage basiert das? Ist das in Bayern so üblich mit den 4 Stufen. Ich orientiere mich eigentllich bei der Erstellung von Arbeiten an den drei Anforderungsniveaus, die sich aus den "neuen" Bildungsstandards (sind ja nicht mehr so neu, sagen wir aber an unserer Schule trotzdem noch so ;)) ergeben und leiten dann die Noten bzw. erreichten Leistungen prozentual davon ab...

    Ich habe keine Ahnung von Religion, aber ich würde zuerst in deinen schuleigenen Lehrplan sowie in die Fachanforderungen (oder wie auch immer ihr das in deinem Bundesland nennt) schauen und mir dann Ziele für die Einheit und für diese spezielle Stunde überlegen. Das ist ja im Prinzip irgendwie immer der erste Schritt...

    Also bis du schwanger bist und das Kind da wäre, dürfte ja in der Regel mindestens ein Jahr vergangen sein. Dann bist du ja nicht mehr so ganz frisch im neuen Job. Ich weiß nicht, wie Bayern "tickt", aber von irgendjemanden kam der Rat beständig zu nerven, wobei ich den Ausdruck "nerven" nicht wortwörtlich nehmen würde ;). Ich selbst bin auch in der Probezeit versetzt worden, weil ich mich extrem dahintergeklemmt habe. Ich habe dann irgendwann auch am Ländertauschverfahren teilgenommen und es hat promt geklappt. Auf soziale Belange wird da sehr Rücksicht genommen (und nicht immer nur auf die Fächerkombi) - stell am Besten schon jetzt den ersten Antrag, das kann nämlich dauern. Versuch gleichzeitig eine Freigabeerklärung deines Landes zu bekommen, sofern es in Bayern auch so gehandhabt wird, und bewirb dich in Hessen. Nach deiner Elternzeit kannst du dich aus familienpolitischen Gründen beurlauben lassen, ohne deinen Beamtenstatus aufzugeben, in dieser Zeit kannst du auch weiterhin am Ländertauschverfahren teilnehmen. Irgendwann klappt das auch. Ein Bundeslandwechsel ist problemlos möglich, wenn du eine Funktionsstelle annimmst. Das ist aber in deinem Fall eher die unwahrscheinlichste Variante, weil dir Erfahrung fehlt und du ja noch Familienpläne hast, die damit nicht zusammenpassen. Trotzdem der Vollständigkeit halber: auf das Bewerbungsverfahren um eine Funktionsstelle kann man sich vorbereiten, z.B. gibt es in D (ich glaube) zwei berufsbegleitende (Online-)Studiengänge (einer in Kiel, einer in Hildesheim(?)), wo man sich viel Backgroundwissen aneignen kann. Letztendlich: herzlichen Glückwunsch zur Planstelle, die du sicherlich nicht hinschmeißen musst, und freu dich, dass privat alles gut für dich ist. Lass dich gut beraten von der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirks, kontaktiere den Personalrat deines Bezirks und bleib einfach dran, indem du jetzt schon Anträge stellst. Irgendwann sind die von Erfolg gekrönt. :aufgepasst:

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