Beiträge von Zweisam

    Da sagst du was (sorry, das mit dem Zizieren habe ich noch nicht raus, glaube ich). Also in der 4. Klasse hatte ich dann das Vergnügen mit dem aggressiven Autisten. Inzwischen hatten die Jungs schon eine kleine "Polizeitruppe" gegründet, um die Mädchen oder jüngeren Schüler zu schützen. An Gleichstarke traute er sich ja kaum heran. Die Jungs sind, wenn er wieder mit Stühlen um sich geworfen oder in der Pause grundlos ohne Vorwarnung jemanden angegriffen hat, vereint auf ihn losgegangen, haben ihn festgehalten und einen Erwachsenen geholt, was natürlich bis dahin nicht immer nur friedlich war.
    Wir haben oft das Schlagen und aggressives Verhalten thematisiert, aber ich (und meine Kolleginnen auch) habe sie nie für das Eingreifen bestraft. Wenn ich gesagt habe, sie sollen sich raushalten und gleich einen Erwachsenen holen, hatten sie immer gute Gegenargumente. Klar war das nicht immer nur Zivilcourage....


    Was würdest du machen?

    Das zu tolerieren halte ich auch für äußerst schwierig und kritisieren für zu wenig - auch wenn das Eingreifen aus Sicht der Schüler ja verständlich ist. Aber da ist die Schule in der Verantwortung, also die Erwachsenen, das kann und sollte man ja nicht an die Kinder abgeben. Der Junge dürfte bei diesem Verhalten gar nicht in die Pause gehen und möglichst gar nicht die Möglichkeit bekommen, eine andere Person zu schädigen. Hier kann ich aber nur wieder Kritik an der Schulleitung üben, die ist nämlich dafür verantwortlich, dass da alle geschützt werden - auch das Kind selbst. Ich kann da nur den Kopf schütteln, warum die Schulleitung da nicht massiver vorgeht, über solche Sachen rege ich mich leider auf. Ist auch nicht gut für das Bild nach außen... :uebel: Ich würde meinen Lehrkräften und SchülerInnen so etwas nicht zumuten und "ziemlich garstig" nach allen Seiten werden.

    @ Zweisam
    Du sprichst etwas Wichtiges an: Die Rolle der Schulleitung (und auch des Schulamts). Vielleicht sollte man einmal daran erinnern, dass eine Schulleitung (Schulamt) eine sozusagen verbriefte Fürsorgepflicht für die KollegInnen hat. Als Schulleitung kann man doch nicht sehenden Auges zuschauen, wie einer untergeht, sondern da ist Unterstützung angesagt.

    Letztlich zählt zumindest bei uns Verlässlichkeit der Grundschule...


    Nach Klassenkonferenzen sieht das anders aus... aber wenn Eltern sagen sie holen ihr Kind nicht, müssen wir es beaufsichtigen.

    Keine Ahnung wie es in HH ist, aber grundsätzlich kann eine Schulleitung wenn Gefahr besteht bzw. richtig krasse Sachen laufen eine Eilmaßnahme wie sofortige Suspendierung veranlassen - dann müssen die Eltern kommen.


    Aber zusammenfassend ist es absolute Aufgabe eurer Schulleitung und die darf und muss dann auch gerne massiv werden. Massiv heißt für mich auch, dass man nicht nur den Schüler abholen lässt und mal eine Klassenkonferenz macht - ich finde, die Schulleitung muss massiv Druck aufbauen.Da sollte Konferenz auf Konferenz folgen, inkl. Berichte an Schulamt, Schulpsychologischen Dienst etc. Wenn ihr vorher alles gut dokumentiert und schon viel probiert habt, dann werden da auch andere Maßnahmen folgen. Das bedarf aber einer Schulleitung mit Rückgrat und Biss.
    Ich weiß, dass wir Lehrer uns immer verantwortlich fühlen und möglichst alle "retten" wollen - kann man aber nicht, schafft man nicht. Da gehen jetzt alle anderen Beteiligten vor. Außerdem ist das Kind jetzt noch jung, wenn da alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, hat er zumindest eine Chance... abwarten und rumprobieren und aushalten bringt dem Jungen auch wenig.

    Caro07: Wir sind ja nur 4 Lehrerinnen an der Schule für knapp 100 Kinder. Schulsozialarbeiter, Trainingsraum, alles Fehlanzeige. Wir konnten diesen Schüler weder vor dem Unterricht, noch in den Pausen oder an der Bushaltestelle ohne 1:1 Betreuung lassen. Irgendwann konnten wir alle nicht mehr. Die Klassenlehrerin ist mal weinend zusammengebrochen. So etwas geht nicht. Wir haben den Schüler auch oft abholen lassen.

    Ich verstehe eure Not. Was ich aber nicht verstehe ist, warum die Schulleitung nicht eingreift? Zu eurem Schutz und zu dem der anderen Kinder. Ordnungsmaßnahmen, Schulamt, Beratungsstellen - komplettes Programm, welches ihr als "einfache" Lehrer gar nicht abspulen könnt. Aber das ist auch oft ein Problem von Grundschulen (also den kleinen), da sind die Schulleitungen ja oft hauptsächlich Lehrer und dann erst Schulleitung.

    unsere eigentliche schulleitung ist aktuell in mutterschutz bis april, die kommissarische schulleitung ist...... naja..... kennt sich in solchen dingen nicht so gut aus, um es mal so zu sagen......
    (da ich nicht weiß, wie man zwei beiträge in einer antwort zitiert)
    zu der schulfrage: nein, da liegt keine in der nähe

    Dann muss sich die kommissarische Schulleitung schlau machen und mit dem Schulamt bzw. dem Schuldezernent Kontakt aufnehmen. Dokumentiere alles, veranlasse Klassenkonferenzen, setzt Ordnungs- und Erziehungsmaßnahmen fest. Guter Ansprechpartner sollte der zuständige Schulpsychologe sein, der gibt auch noch Tipps, welche außerschulischen Hilfsmaßnahmen angemessen sein könnten.

    Vom Bergedorfer Verlag gibt es das Fresch-Programm für alle Schulstufen ab Klasse 1. Ich kenne es nicht, allerdings arbeiten ein paar Kolleginnen damit -sowohl für GS ab 1 als auch für Sek I- und finden es gut. Das bietet wohl auch für den Anfangsunterricht gute Ideen und Ansätze.

    Genau, die hatte ich gerade im Kopf. Wie gesagt, der Sonderpädagoge kann denen gerne tolle Anschauungsmaterial und 1-zu-1-Betreuung anbieten. Wenn dieser aber längerfristig aus welchem Grund auch immer ausfällt, kann ich schauen, ob ich etwas bereits im Fundus habe, um dem Schüler schnell etwas in die Hand zu drücken. Ich kann aber nicht den Unterricht von Grund auf neu aufbereiten und die Aufgaben übernehmen, die ein Sonderpädagoge an der Stelle übernehmen würde. Im Zweifelsfall würde es darum gehen, den Schüler in irgendeiner Form (im Idealfall auch noch sinnvoll ;) )beschäftigt zu halten.

    Wenn die Zusammenarbeit mit der Schule gut klappt (gibt`s tatsächlich), dann ist ein Ausfall gar nicht sooooo schlimm. Dann ist nämlich von den Sonderpädagogen (oder eben auch anderen Lehrkräften) schon genug Material erarbeitet worden, damit die Kinder mit Arbeitsplänen weiterarbeiten können und diese stehen langfristig schon zur Verfügung. Wie kommst du eigentlich darauf, dass Sonderpädagogen nur 1 zu 1 mit Schülern arbeiten? Es gibt auch Teamteaching und die Situation, dass der Sonderpädagoge mit in der Klasse ist, um zu unterstützen. Und dann auch nicht unbedingt immer nur die eigentlichen Inklusionsschüler. Es ist nämlich verwunderlich, dass in der weiterführenden Schule viele der lernschwachen Schüler gut strukturiert sind, weil sie in der GS gut vorbereitet wurden. Die können dann durchaus auch selbstständig mit Förderarbeitsplänen arbeiten. Ich sag ja, wirklich problematisch wird es mit den Verhaltensauffälligen.


    Und zu deinem Ansinnen zur Information der Eltern: das übersteigt deine Befugnisse und ist Sache der Schulleitung. Ich würde dich dafür ziemlich falten und bügeln, wenn dann plötzlich deswegen Eltern auf der Matte stehen. Bessere Vorgehensweise: du könntest damit zu mir kommen und wir würden uns über die Sache mit der Information der Eltern unterhalten. Allerdings thematisiere ich solche Problematiken und Engpässe im Vorfeld mit den Elternvertretern in unseren regelmäßigen Gesprächsrunden und stimme das Vorgehen auch mit dem Kollegium ab. Wenn du dann einen solchen Alleingang starten würdest, wäre ich echt sauer. Zumindest ist es bei uns so, dass solche Dinge eine GEMEINSAME Sache aller am Schulleben Beteiligten ist und wir uns abstimmen. Auch wenn der ein oder andere jetzt schreit, ein geschlossenes und gleiches Vorgehen hat für mich etwas mit der Außenwirkung zu tun. Und eine Schulleitung, die das Mäntelchen der Vertuschung über Probleme legen möchte, wäre sicherlich erst recht nicht amüsiert, wenn du so handelst.

    Das ist nämlich genau das, was ich ebenfalls für einen Knackpunkt halte. Da werden Schulleitungsaufgaben auf KollegInnen abgewälzt, die davon nichts haben - sie handeln sich höchstens noch mit Kollegen Ärger ein.

    Naja, ich denke, da hast du nur bedingt recht - kommt drauf an, worum es genau geht. Aber für Schul- und Unterrichtsentwicklung trägt zwar die Schulleitung die Verantwortung, aber es ist trotzdem auch die Aufgabe von "normalen" Lehrern und gehört zur Tätigkeit. Das die Schulleitung steuert bedeutet doch nicht zwangsläufig, dass sie alles alleine macht...

    So wie ich nachgelesen habe, studiert man 3 Didaktikfächer, darunter D und M und ein musisches Fach. Das hat man dann so oder so als Grundlage. Sachunterricht muss man ebenfalls machen.
    Mein Studium ist schon zu lange her - ich habe noch in anderen Kombinationen studiert, als es gerade üblich ist.

    War bei uns damals anders. Deutsch und Mathe musste man gar nicht studieren - nicht mal als didaktisches Fach. Man hat zwei bis drei Fächer fachwissenschaftlich und didaktisch studiert, war bei mir dann halt Englisch, Mathe und Deutsch. Heute bin ich heilfroh über diese Kombi, denn wenn ich mir vorstelle, dass ich eines davon fachfremd unterrichten sollte, dann würde ich das ziemlich blöd finden. An Stelle der FS würde ich auch eher zu Reli tendieren, die Gründe hat Caro07 ja schon genannt.

    Mikael hat da schon Recht. Wenn ein personeller Engpass besteht, ist es eher suboptimal, wenn man die Aufgaben freiwillig zusätzlich übernimmt (Ausnahme: man bekommt die Zusatzaufgaben angemessen vergütet), da es implizit dazu auffordert, es doch nicht so eilig bei der Einstellung einer neuen Fachkraft zu haben. Natürlich kann man nicht alles stehen und liegen lassen bei Ausfall im sozialen Bereich; dann macht man aber in diesem Bereich nur das Nötigste, macht seine Haupttätigkeit weiterhin auf hoher Qualität und kommuniziert nach außen die Gründe, warum die Qualität in besagtem Bereich nicht auf dem gewohnten hohen Niveau ist (und dass es nichts mit der eigenen Person zu tun hat).

    Ich weiß nicht, ob wir hier von den selben Sachen sprechen. Es ist keineswegs so, dass man "Aufgaben freiwillig zusätzlich übernimmt", es besteht häufig dringender Handlungsbedarf, der gar nicht zu übersehen ist. Sicher ist es nicht meine eigentliche Aufgabe, einen aggressiven und gewaltbereiten Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten soweit wie möglich zu beschulen und dabei den Rest zu vernachlässigen. Aber häufig kann eine Lehrkraft sich aufgrund einiger weniger Schüler gar nicht auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Je nach Schule in der man tätig ist, hat man täglich mit solchen Kindern und den entsprechenden Situationen zu tun, die von der eigentlichen Hauptaufgabe ablenken - da ist es reichlich naiv zu behaupten, dass man dann eben "seine Haupttätigkeit weiterhin auf hoher Qualität" macht... Scheinbar hast du bei Inklusion hauptsächlich die lernschwachen/lernbehinderten Kinder im Kopf - die meiner Meinung nach das kleinere Problem darstellen.

    Der Effekt ist doch derselbe: Ihr habt keine Sonderpädagogen und sollt daher Arbeit machen, für die ihr weder ausgebildet seid noch für die ihr Zeitressourcen habt. Letztendlich ist es egal, ob das Konzept der Inklusion aufgrund von nicht zugewiesenen Stunden scheitert oder aufgrund von nicht vorhandenen Sonderpädagogen. Lasst euch doch nicht aufgrund von unrealistischen Vorstellungen verheizen, die von Leuten durchgedrückt werden, die niemals die persönlichen Konsquenzen dieser Entscheidungen ertragen müssen!
    Gruß !

    Wie ich bereits schrieb, habe ich mit "normalen" Inklusionsschüler, wo ich durch Differenzierung oder andere Maßnahmen wirken kann gar keine Probleme. Allerdings habe ich eine Inklusionszusatzausbildung - vielleicht macht das noch einmal einen Unterschied. An meinen Schulformen habe ich schon immer mit sehr heterogenen Lerngruppen gearbeitet, DAS finde ich nicht problematisch. Du bist auf einem Gymnasium, ich habe festgestellt, dass die meisten Lehrer dort mit Differenzierung und Heterogenität ganz anders umgehen, weil sie es nicht so kennen und darauf nicht so eingestellt sind. Jetzt würde mich aber doch einmal interessieren, wie du mit Kindern umgehen würdest, die durch Aggression und heftige Verhaltensweisen auffallen... weil, du willst dich ja nicht verheizen lassen. Will ich auch nicht, aber die Möglichkeiten sind eingeschränkt - irgendwann sind die Ordnungsmaßnahmen erschöpft, das Schulamt "zickt", es findet sich kein freier Platz an einer Förderschule... und so weiter, und so weiter. Von diesen Dynamiken und Problemen seid ihr zum Glück an Gymnasien weitestgehend verschont, da ihr "nicht funktionierende Schüler" "runterreichen" könnt. Für uns Grund- und Gemeinschaftsschulen läuft das nicht so einfach.

    Ich finde, wenn man sich für das Grundschullehramt entscheidet, dann sollte man immer auch bedenken, dass man in der Grundschule eher weniger Fachunterricht in seinen studierten Fächern hat, sondern (wegen dem Klassenlehrerprinzip) häufig viele Fächer unterrichtet. Von daher macht es immer Sinn, auch Deutsch oder Mathe (idealerweise beides) zu studieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass du in Deutsch oder Mathe eingesetzt wirst ist mehr als hoch - fachfremd ist das schwierig.

    In dem Fall, um allem Ärger aus dem Weg zu gehen, würde ich wohl, insbesondere bei "Mein Kind muss auf's Gymnasium gehen. Was sollen sonst die Nachbarn sagen?"-Eltern, einen Elternbrief herausgeben, auf dem steht, dass aus dem und dem Grund derzeit kein Sonderpädagoge zur Verfügung stünde, dass man sich Mühe gäbe, diese Arbeit provisorisch übergangsweise zu übernehmen, dass aber infolgedessen mit einem Absenken der Bildungsqualität zu rechnen sei. Bei Beschwerden wäre dann die Schulleitung Ansprechpartner. Ich wette, dass die Eltern sich schnell bemerkbar machen und es binnen kurzer Zeit wieder einen Sonderpädagogen im Hause geben würde.

    Von diesem Ansinnen würde ich dir tunlichst abraten. Das übersteigt deine Befugnisse und wäre allenfalls Sache der Schulleitung. Und nein - es würde nicht binnen kurzer Zeit wieder einen Sonderpädagogen im Hause geben. Die gibt es nämlich im Moment nicht... DAS ist zumindest bei uns im Moment das Problem und nicht so sehr die Tatsache, dass wir keine Stunden kriegen. Wir hätten eigentlich für eine bestimmte Stundenzahl Sonderpädagogen, die gibt es nicht, also nur wenige Stunden...

    Wenn der Arbeitgeber die benötigten Fachkräfte nicht zur Verfügung stellt, dann gibt's entweder keine sonderpädagogische Förderung oder nur noch solche auf Sparflamme.


    Ich verstehe nicht, warum sich Lehrkräfte immer für alles zuständig fühlen, für das sie erstens nicht ausgebildet sind und zweitens auch gar keine Zeit haben. Wenn in der "freien" Wirtschaft in einem Unternehmen der Hausmeister ausfällt, dann fangen die anderen Angestellten ja auch nicht an, diverse Reparaturen am Gebäude auszuführen oder draußen den Rasen zu mähen, anstatt sich auf die Tätigkeiten zu konzentrieren, für die sie eingestellt worden sind....


    Gruß !

    Da hast du sicherlich recht, aber wir haben es mit Kindern zu tun und nicht mit Rasen, der dann eben hochwächst oder Reparaturen, die dann eben nicht gemacht werden. Ich bin auch nicht bereit, mich für die falsch umgesetzte Inklusion kaputt zu machen, aber die Kinde sind nun einmal da. Und irgendwie komm ich da klar durch Differenzieren und verschiedene Methoden. Mit einer anderen Gruppe von Kindern komme ich weniger klar, im Ausgangspost war aber von Kindern die Rede, die nicht im klassischen Sinne behindert sind:


    ZITAT: "Es gibt eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die so verhaltensauffällig ist, dass man sie nicht integrieren kann. Für Kinder, die beißen, kratzen oder schlagen, müssen wir andere Lösungen finden", zitierte das Blatt die Ministerin."


    Ich hatte auch schon solche Kinder und auch schon echte Härtefälle, wo man um die körperliche Unversehrtheit aller anderen Angst haben musste. DA kann ich dann nicht auf Sparflamme arbeiten. Und das sind die KInder, die mich "fertig machen", die nur auf Kosten aller anderen zu händeln sind und wo ich dann keine Lust mehr auf Inklusion habe.

    Also bei uns läuft es auch so ähnlich wie in der o.g. "Reinform" - halt auch mich Modifizierung.
    Es gibt nicht eine Steuergruppe, sondern die Schulleitung steuert sozusagen, es gibt zu verschiedenen Sachen verschiede Steuergruppen. die aber freiwillig mitarbeiten.
    Es gibt Ziele, die erreicht werden sollen, die in Etappenziele aufgeteilt sind.
    Bei jeder LK gibt`s dazu einen kurzen Bericht und die Steuergruppen berichten der Schulleitung. Das sind auch nie viele KuK, sondern max. fünf.
    Sozusagen streng "überwacht" wird das nicht, aber durch die Berichte und Treffen mit der Schulleitung läuft das ganz gut. Evaluiert wird natürlich auch. Meiner Meinung nach muss die Koordinierung die Schulleitung in die Hand nehmen und es müssen klare Ziele vorgegeben bzw. erarbeitet worden sein.

    Es ist ja grundsätzlich gut, wenn man sich viele Gedanken über seine berufliche Zukunft macht. Aber gefühlt "zerdenkst" du das Ganze. Fang an zu studieren, versuch nebenbei möglichst viele Praktika zu machen oder geb einen Kurs in der OGS - der Rest wird sich finden. Du scheinst doch Lust zu haben... ein bisschen mehr Selbstvertrauen schadet sicher nicht ;)

    Ich habe auch keine, kann ich mir nicht leisten...
    In meinem Kollegium war das mal bei einer Feier Thema, da hatten die allermeisten auch keine. Nur ein paar waren damit ausgestattet und zahlen ziemlich viel dafür.

    Grund dafür ist, dass mir das "Drumherum" in der Schule mehr Spaß macht als das Unterrichten. Bei den Lehrern hatte ich das Gefühl, dass die für das Soziale keine Lust oder besser gesagt keine Zeit und Nerven dafür haben. Liege ich mit meiner Vermutung richtig oder ist es lehrerabhängig?

    Mir macht das Drumherum auch Spaß und es lässt sich auch gar nicht vermeiden. Komisch, dass die Lehrer keine Lust bzw. Zeit und Nerven für das Soziale hatten, aber vielleicht hast du es auch einfach nicht so wahrgenommen oder mitgekriegt. Was ich dir noch zu bedenken geben möchte in Richtung OGS/Erzieher. Viele Schulassistenten, Betreuer, Erzieher in der Schule fühlen sich dort nicht richtig anerkannt und wertgeschätzt... Liegt an uns Lehrern, also vielmehr an einigen von uns und sicherlich auch an den Arbeitszeiten und Verdienstmöglichkeiten. Viele von denen wünschen sich "echte" Lehrer zu sein, damit sie sich nicht nur als Schulanhängsel fühlen, sondern eigenverantwortlicher mit Kindern arbeiten können. Du wirkst auf mich wie jemand, der im Förderschullehramt gut aufgehoben wäre.

    Gibt es aber bestimmte Anzeichen für eine Uneignung für das Unterrichten und somit den Lehrerberuf oder kann man das als Anfänger gar nicht erkennen? Mir hat man vom Lehramt abgeraten, da ich im Unterricht nicht so viel mit den Kindern rede und auch nicht so gut glaubwürdig motivieren kann. Das klappt bei mir eher bei der Einzelföderung oder in Kleingruppen.

    Ja, die gibt es... Ich hatte schon viele Praktikanten und Referendare, aber die zwei Argumente, die man dir gesagt hat, habe ich noch nie als Argument angeführt - das sind ja Punkte, die sich erst mit der Zeit entwickeln. Ich finde nicht, dass man das gleich und nach kurzer Zeit beurteilen kann. Irgendwie bilde ich mir ein, ich habe ein Gefühl dafür bekommen, wer ein "guter" Lehrer wird und wer ungeeignet ist (davon habe ich zum Glück noch nicht viele betreut). Aber das mache ich eher daran fest, dass jemand Freude zeigt, sich weiterentwickeln will, ein Gespür für Kinder zeigt, offen auf Kollegen, Kinder, Eltern zugeht und ähnliches. Ganz ehrlich: der Unterricht der meisten Praktikanten ist nicht berauschend, es gibt ein paar Naturtalente, aber selbst die brauchen Erfahrung, Reflektion und Handwerkszeug. Wenn ich an meine ersten Praktikantenstunden denke... Oh Mann, ich war nervös, stocksteif, konnte gar nicht situationsangemessen reagieren, sobald es nicht nach Plan lief. Das hat sich erst so nach und nach im Referendariat aufgelöst und dann später im Berufsalltag. Und selbst heute gehe ich noch manchmal aus dem Unterricht und denke: Das war einfach grottig, was du da gemacht hast. Passiert, dann muss man schauen, woran es lag und weiter geht`s.

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