Beiträge von Zweisam

    Der eigentliche Witz ist ja auch, dass gerade im System Schule praktisch jeder sehr einfach ersetzbar und alles andere als unverzichtbar ist. Der Betrieb läuft auch ohne einen nahezu problemlos weiter. Das beißt sich zwar mit dem Eigenempfinden (kenne ich auch), aber es ist hilfreich, sich das immer mal wieder in den Kopf zu rufen: Die Schule funktioniert auch, wenn ich mal nicht da bin.

    Das ist aber wahrscheinlich auch eine Erkenntnis, mit der nicht alle gut umgehen können. Allzu menschlich... Ich war vor Jahren mal an einer Schule, an der der Schulleiter lange Zeit ausfiel. Das war einer von der Sorte, der immer alles kontrollieren wollte und meinte, ohne ihn läuft rein gar nichts. Was soll ich sagen? Es lief und zwar recht gut - wenn auch nicht immer perfekt, aber das lief es vorher auch nicht ;)

    Ich habe einfach keine Lust mehr auf dieses Theater. Ich setze Termine unserer dreiköpfigen FK an und kriege zwei Absagen, es arbeitet außer mir sowieso keiner für die FK und egal welche Fristen ich setze, es wird sich nicht dran gehalten. Da bei uns an der GS im größten Stadtstaat eben diese Funktion keine Funktionsstelle ist und es nicht mal Stundenermäßigung gibt, möchte ich besser gestern als heute diesen Posten aufgeben. Das Problem ist, dass das Schuljahr noch sehr jung ist und ich bei der "Wahl" aufgrund bestimmter "Umstände" nicht den Hintern in der Hose hatte, den Posten abzulehnen. Ich finde wirklich nichts dazu im SchG oder in der GSVO.

    Kann man bei euch die Leitung einer FK einfach ablehnen oder abgeben. Bei uns macht das per Schulgesetz die Schulleitung, auch gegen den Willen des Betreffenden wenn es sein muss.

    Obwohl man hier wirklich zwischen Kollegen und SL unterscheiden muss.Ich hatte schon eine Schulleitung, die genau erkannt hat und die Lehrkräfte bei besonderen Gründen freigestellt hat. Das hat für eine deutlich bessere Stimmung im Kollegium gesorgt.
    Eine andere war aber ähnlich wie bei Ratatouille und es war kaum möglich eine Freistellung zu bekommen. Die SL hat es als persönlichen Angriff gesehen, dass man einen Tag nicht in ihrer "wunderbaren" Schule verbringen wollte sondern etwas anderes wichtiger war.

    Letztgenannte Schulleitungen finde ich unprofessionell - so etwas persönlich zu nehmen ist schon strange und sorgt nicht gerade für eine gute Arbeitsatmosphäre. Schade, dass Schulen immer noch von Menschen geleitet werden, die noch nicht erkannt haben, dass fast alle lieber und besser arbeiten, wenn das Drumherum stimmt und man auch mal den Einzelnen mit seinen Problemen (aber auch mit dem Positiven) wahrnimmt. Ich hatte auch schon mit beiden "Sorten" zu tun und ich wage zu behaupten, dass der Schulalltag bei ersterer SL runder lief...

    Wenn ich die Geschichten mit der Beerdigung etc. lese, kann ich mich wirklich nur fragen, was das für SL sind. Klar, Vorschriften gibt es. Aber es gibt auch mal Dinge, die wichtiger sind. Ich bin jedenfalls froh, in einem Kollegium zu sein, in dem ich Leute auch mal um einen Gefallen bitten kann (für mich Vertretung übernehmen, wenn es wirklich nötig ist), mit einer SL, die das dann auch mitmacht.
    Ist ein Geben und Nehmen. Eine gute Leitung weiß das.

    Das ist genau der Punkt: alles ist ein Geben und Nehmen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man sich für seine Kollegen interessiert, genau hinhört und Ihnen auch dann entgegen kommt, ohne dass sie sich etwas schwer erkämpfen müssen, dann "produziert" man Loyalität und ein Miteinander, welches nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Man kann doch auch schnell durchblicken, wer wegen jedem Pups angelaufen kommt und welche Kollegen in echter Not sind. Wenn ich als SL ein vertrauensvolles Verhältnis pflege, dann würde ich Umstände wie bei FrauCitas sicherlich in Ansätzen kennen und einschätzen können... und versuchen so etwas unspektakulär zu lösen, wenn ich das Problem geschildert bekomme. Eben eine Vertretung schicken... oder zur allergrößten Not selbst irgendwo anrufen und um Terminverschiebung bitten. Ganz ehrlich: im Gesamtsystem gesehen ist das doch kein großes Ding (z.B. jemand wegen einem sterbenden Angehörigen eben nach Hause zu schicken oder aber eine Einschulung möglich zu machen), aber für den Betroffenen ist elementar wichtig.

    Einerseits sage ich ja, Lehrer ist kein Halbtagsjob und es gibt nun einmal Dienstpflichten. Aber in deinem Fall wäre der Besuch einer anderen -wohlgemerkt identischen- Veranstaltung für mich begründet. Hast du ein vertrauensvolles Verhältnis zu deiner Schulleitung und kannst das dort besprechen bzw. bekommst dort Rückhalt? Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, dass ausnahmsweise eine Vertretung für dich einspringt und die Veranstaltung besucht? Alternativ: Lehrer70 hat es ja schon gesagt, bei einer Ablehnung ist die Situation blöd. Wenn es für euch aber tatsächlich einen solch dramatischen privaten Rückschlag bedeutet, dann wäre eine "Kinderkrankschreibung" ja nicht mal gelogen...

    Bei uns gibt es Schulkinowochen. Gibt es das in Bayern auch. Filme sind dann sehr günstig und vormittags.

    Bei uns auch. Ist günstig, meist gute Filmauswahl und es gibt Begleitmaterial/-veranstaltungen. Ansonsten würde ich eher eine thematisch passende DVD zeigen anstatt ins Kino zu gehen.

    Die sprachlichen (Schreib-)Probleme wirken sich in den Fächern der Klassenleitung kaum aus, sodass ich denke, dass es ihr kaum auffällt.

    Das sollte der Klassenleitung aber auffallen, denn auch in anderen Fächern wie Mathe oder HWS/Sachunterricht muss ja viel versprachlicht werden, wenn auch in der zweiten Klasse noch nicht schriftlich.
    Ansonsten möchte ich dir Mut machen, gute Ratschläge hast du ja schon bekommen. Ich hatte auch eine "schreckliche" Klasse im Ref. und kann also ein bisschen mitfühlen. Das im Seminar in deinen Fachseminaren und im Pädagogikseminar zu thematisieren ist eine gute Sache - da wirst du auch Unterstützung bekommen. Ansonsten: Geduld und Konsequenz!

    Ich frage mich, welche Schulleitung so dermaßen bekloppt sein kann, dass sie einen Referendar in eine 2. Klasse ohne Unterstützung schicken kann. Aber bei uns unterrichten neuerdings auch Quereinsteiger erste Klassen, von daher ist in bestimmten Bundesländern wohl alles möglich. Ich rate dir: wende dich an dein Seminar, das geht so nicht.

    Also bei uns in Schleswig-Holstein ist das auch so... Da hat eine LiV durchaus mindestens eine Lerngruppe in einem Fach von Anfang an alleine...

    Danke chili! Und welches Recht hat jetzt Priorität? Das vom Direktor oder vom Lehrer, welcher sich Fortbilden lassen möchte? Gibt doch mit Sicherheit so Grenzen. 4 Stunden pro Jahr darf man für Fortbildungen fehlen. 2 für Fächer, die man unterrichten könnte an der Schule wo man gerade ist & 2 für berufsfremde.

    Eure Schule sollte eigentlich ein schlüssiges Fortbildungskonzept haben, wo dir alle diese Fragen beantwortet werden?

    Vielen Dank!
    Ich bin auch hochmotiviert und habe schon mal Kontakt mit dem Land aufgenommen. Die waren auch ganz angetan und nun mache ich weiter! In MV laufen große Kampagnen zum Anwerben potentieller Lehrer.
    :top:

    Dann gutes Gelingen, ich drück die Daumen.
    MV hat ja wirklich große Kampagnen, die haben doch auch so "Werbespots", in denen sie mit den Landschaften und so werben, oder?

    Grundschule wird vermutlich nicht klappen.

    So wie die aktuelle Lage ist, würde ich das so pauschal nicht sagen. Ich habe die letzte Zeit von Quer- und Seiteneinsteigern viel gehört, was so alles geht. Vor Jahren (oder sogar Monaten) noch undenkbar... Ich kann dir leider nicht mit Infos weiterhelfen, liebe MuK2014, aber: Nur Mut, Hartnäckigkeit zahlt sich oft aus. Was vor allem meiner Meinung nach wichtig ist: nicht nur deine schriftlichen Unterlagen losschicken - geh persönlich zum Schulamt/Schulrat (wie auch immer die Begrifflichkeiten bei euch sind), lass dich beraten, frag nach, klemm dich dahinter.

    Das ist mir durchaus bewusst, ich bin an einer Gesamtschule, und nicht die in Münster-Mitte.


    Ändert aber nichts daran, dass bei einem so rapiden Leistungsabfall die Eltern informiert werden sollten - wenn man dann rausbekommt, dass es nichts bringt, ist das was anderes. Aber vorher in den Kaffeesatz schauen und zu spekulieren, dass der Junge in die gymnasiale Oberstufe soll und hochbegabt ist etc pp. und deswegen gar keinen Kontakt mit den Eltern aufzunehmen - das halte ich für total falsch.

    @ Miss Jones: Bei so einer rapiden Leistungsverschlechterung solltest du nicht nur die Eltern informieren - du MUSST sie informieren. Das ist deine Pflicht. Da bleibt meiner Meinung nach nur die Frage, WIE du das anstellst und nicht OB...

    :autsch: Versuch dich mal am Tellerrand hochzuziehen... :zahnluecke:

    Das ist Unsinn. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist ein völkerrechtlicher Vertrag und als solcher selbstverständlich nicht automatisch innerstaatlich einklagbar. Manche Gerichte beziehen sich auf solche höherwertigen Verträge, wenn sie ratifiziert sind und die Rechte so klar und eindeutig formuliert sind, dass ein Rechtsanspruch ohne jeden vernünftigen Zweifel besteht. Mal im Ernst, das hättest du mit zehn Sekunden Google rausfinden können...

    Meinst du meinen Beitrag?

    Wir hatten auch einmal einen Kaiser in Deutschland. Vielleicht sollten wir den auch wieder einführen. Das müsste auch so um die Zeit gewesen sein, als Grundschullehrer nicht studieren mussten. Und Frauen durften nicht wählen. Wenn ich so drüber nachdenke...

    Fast so gut wie ninales Vorschlag mit den Badern. Aber nur fast :P

    Und warum meinst du, das geht nur an einer Universität / Hochschule?


    Und warum meinst du, das können nur Abiturienten bewältigen?

    An einer Uni wird wissenschaftlich gearbeitet... dafür braucht es Vorbildung, einen gewissen Intellekt, Eigenständigkeit etc, blabla Mit dem Abitur wird man (idealerweise) auf das wissenschafliche Arbeiten vorbereitet. Abitur als Eingangsvoraussetzung vermeidet auch, dass Studierende an die Hochschulen gelangen, die es nicht packen, weil sie vielleicht eher praktisch, handwerklich (was auch immer) begabt sind... Irgendwie finde ich deine Fragen naiv.

    Die Unterstufenlehrer/innen der ehem. DDR zeigen doch aber, dass das nicht nötig ist.


    Ehem. DDR-Unterstufenlehrer genießen inzwischen fachlich einen ausgezeichnten Ruf.

    WO haben sie den? Du solltest auch bedenken, dass ein Lehrer heute nicht mehr nur Wissensvermittler für die Schüler ist. Das Berufsbild hat sich verändert, neben dem "üblichen Kram" inkl. psychologisch/pädagogisch/sozial geprägten Aufgaben sollen Lehrer heute auch noch Schulentwicklung, Unterrichtsentwicklung und und und betreiben. Da sollte ein gewisser Intellekt schon vorhanden sein.
    Auch wenn man die Inhalte aus dem Studium nicht immer im direkten Unterrichtsalltag braucht - man lernt wissenschafltiches Arbeiten, ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit etc.
    Irgendwie kann ich mir gerade nicht vorstellen, dass du Lehrer bist, lieber Sofawolf. Deine Beiträge und Fragen hören sich so ein wenig realitätsfremd an... und (Entschuldige bitte!) etwas ahnungslos (höflich ausgedrückt) - siehe auch deinen Inklusionsbeitrag, wo du anzweifelst, dass Inklusion ein Menschenrecht ist :autsch: DAS sollte doch mittlerweile in jeder Schule Deutschlands angekommen sein und auch, woher das Ganze rührt. Ist ja schließlich nicht nur auf den schulischen Bereich beschränkt.

    Es geht nicht ohne ein fachwissenschaftliches und -didaktisches Studium-gerade für Grundschullehrkräfte! Und die Inhalte dürfen gerne auch dazu anregen, mal über den Tellerrand zu gucken. Dabei geht es nicht um die Bezahlung, das wurde ja an anderer Stelle hier auch hinreichend diskutiert, sondern um eine angemessene Vorbereitung in zwei Phasen auf ein höchst anspruchsvolles Lehramt.
    Was dabei rauskommt, wenn in der Grundschule beispielsweise Mathe ohne entsprechendes Studium unterrichtet wird, kann man prima in der SEK I bestaunen und ist häufig kaum mehr auszubügeln.
    Die Grundlagen müssen hervorragend gelegt werden, sonst fallen viele Kinder dabei in den Brunnen. Was dann auch wieder zu Debatten à la Was-lernen-die-da-eigentlich führt.

    Das sehe ich genauso und sowohl in Mathe als auch in Englisch mache dieselben Erfahrungen in der SEK I wie du. Und meine Kollegen bestätigen das auch. Die Grundschulkräfte hören das immer nicht so gerne (Stichwort: Klassenlehrerprinzip), aber ohne fachwissenschafltich fundierte Grundlagen treten einfach bestimmte Problematiken auf. Und wenn man z.B. in Fortbildungen auf fachfremd Unterrichtende stößt, dann meinen viele dieser Kollegen, dass Didaktik reicht - in der Diskussion zeigen sich dann aber häufig schon meiner Meinung nach Einstellungen und Vorgehensweisen, die für die Schüler irgendwann zu Problemen führen. Und dazu gibt es ja auch mehr als eine Untersuchung...

    Und wo steht eigentlich, dass Inklusion ein Menschenrecht ist? Im Grundgesetz ?

    UN-Konventionen zu den Rechten für Menschen mit Behinderungen, also der UN-Behindertenrechtskonvention - ist seit 2009 auch in Deutschland gültiges Recht! Also schon eine ganze Weile... Und im Artikel 24 findest du die Vereinbarungen zur Schulbildung (die Auslegung ist ja noch mal was anderes). Und ja - beschäftige dich damit, dann wird dir klar, dass es ein Menschenrecht ist. Nur als Anmerkung: solche Vereinbarungen/Konventionen der Vereinten Nationen nennt man auch Menschenrechtsverträge und sie sind rechtlich bindend für die Vertragspartner. Einklagbarkeit ergibt sich dadurch.

    Also meine Polypen-OP hat den Amtsarzt nicht interessiert (sind keine mehr da und lange, lange her), meine überstandene Gürtelrose auch nicht und ob ich Plattfüße habe, dass weiß ich nicht... wurde nicht gefragt und auch nicht angeguckt. Die Familienanamnese wurde gar nicht genauer abgefragt, glaube ich. Wenn der Arzt Bedenken wegen deinem Hashimoto hat, dann wird das genauer unter die Lupe genommen. Hat eine Kollegin von mir auch -schon vor der Verbeamtung- war aber wohl kein größeres Problem.

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