Beiträge von Tripod

    Häh?

    Zur Lösung des Fachkräftemangels in D wird häufiger die Übertragung des Schweizer Arbeitszeitmodells auf Deutschland diskutiert: dort werden bei Vollzeitbeschäftigung rund 300 Arbeitsstunden mehr pro Jahr gearbeitet.


    Da du selbst als „migrantische Arbeitskraft“ Arbeitsmigration überflüssig und unnötig findest, scheinst du ja das Gefühl zu haben, die Schweiz komme auch ohne dich ganz gut aus.


    Meine Frage nach in deinen Augen vertrauenswürdigen Quellen hast du leider nicht beantwortet …

    Mich befremdet die pauschale Aussage "Wir brauchen Migration", um Diskussionen abzuwürgen.

    Ich sehe nicht, dass hier eine Diskussion abgewürgt wird, es werden doch gerade Argumente ausgetauscht.


    Mich befremdet die Idee, Deutschland würde es ohne Menschen mit Migrationsgeschichte besser gehen.


    Wenn du auf das Thema Asyl hinauswillst, dann schreib Klartext.

    In Praxen und in Behörden würden weniger Menschen warten, Lerngruppen wären kleiner ...

    Viele Praxen wären dann geschlossen und Notaufnahmen nicht besetzt … Lerngruppen wären längerfristig gesehen nicht kleiner, denn dazu müsste man die Klassenteiler ändern ….


    Konsum, ohne sich die Mittel selbst durch Arbeit zu erwirtschaften, ist gesamtgesellschaftlich betrachtet, nicht erstrebenswert, oder?

    Verstehe ich nicht. Ich sprach von arbeitenden und konsumierenden Menschen mit Migrationsgeschichte.

    Anyway ... das Thema "wir brauchen ausländische Arbeitskräfte" hatten wir schon zur Genüge. Als migrantische Arbeitskraft sehe ich das absolut nicht so, dazu habe ich mich ausführlich geäussert.

    Du lebst ja anscheinend auch in der Schweiz, da wird das nicht vorhandene Problem mit Mehrarbeit gelöst.

    Dass du in der Schweiz das Gefühl hast, man würde dich nicht brauchen, finde ich schade.

    Das ist linke Propaganda, die natürlich gerne auch unter anderem SPON aufgreift.

    Siehst du, deshalb habe ich mehrere Quellen eingestellt. Aber welcher Quelle würdest du denn vertrauen bzw. welches Medium verbreitet in deinen Augen keine linke Propaganda? Wie sähe es aus mit Zahlen von IHK und HWK? (Bevor ich mir jetzt die Mühe mache.)

    Was an der Stelle oft vergessen wird: Zuwanderer sind sowohl potentielle Arbeitskräfte als auch potentielle Konsumenten. Sie verrichten Arbeit, erzeugen aber auch wieder Arbeit.

    Die zuvor genannte Überlegung "Was wäre, wenn Migranten eine Woche lang die Arbeit niederlegen würden..." wäre überhaupt nur umsetzbar, wenn gleichzeitig auch der Konsum der Migranten (z.B. einkaufen, in die Schule gehen, medizinisch versorgt werden, etc.) für diese eine Woche auf null heruntergefahren würde.

    Da sehe ich kein Problem - dann gehen die Migranten in dieser Woche einfach zu migrierten Ärzten oder Pflegekräften, kaufen in von Migranten geführten Geschäften ein oder gehen lecker in den von Migranten geführten Restaurants essen und die Kinder bekommen eine Woche Homeschooling von Lehrkräften mit Migrationsgeschichte.

    Durch den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs wurde die Freizügigkeit beendet. Seither sind Grenz- und Einwanderungskontrollen in das Leben von Millionen von mobilen britischen und EU-Bürgern getreten.


    https://www.bpb.de/themen/migr…-ende-der-freizuegigkeit/


    Unterhaus beschließt Ende der Freizügigkeit

    Stand: 19.05.2020 05:15 Uhr

    Das britische Unterhaus hat das Gesetz beschlossen, mit dem die Freizügigkeit in der Zuwanderung für EU-Arbeitskräfte ab Januar 2021 endet. Nun plant die Regierung von Premier Johnson ein Punktesystem für die Zuwanderung.


    https://www.tagesschau.de/ausl…uegigkeit-brexit-101.html

    As U.K. Beckons Truck Drivers, Many in Poland Say ‘No Thanks’


    A special visa offer, aimed at forestalling a supply chain fiasco during the holidays, goes begging for takers.


    "[...] Some drivers who have worked in Britain said the country had become more xenophobic since Brexit, which took effect in January 2020. The campaign to leave the European Union was championed loudest by the United Kingdom Independence Party, whose leader, Nigel Farage, pushed for a law that would ensure 'British jobs for British workers.' In 2013, he warned of a 'Romanian crime wave.'[...]"


    https://www.nytimes.com/2021/1…king-shortage-poland.html

    UK worker shortage: Farmers give fruit and veg away for free

    1 September 2021


    "[... ] Mr Morritt said in previous years the majority of his pickers came from eastern Europe.

    In 2020, he had relied on furloughed workers and university students but this year he said "the shortage of labour has made it unviable".

    To stop the fruit going to waste he allowed members of the public to pick it for free. [...]"


    https://www.bbc.com/news/uk-england-lincolnshire-58410363

    Äh, nein... Das ist eine ganz andere Nummer. UK ist aus der EU ausgetreten, im Schengenraum waren die nie dabei. Deren Problem ist nicht der Mangel an migrantischen Fachkräften sondern der Ausschluss aus dem zollfreien, europäischen Binnenhandel.

    "Fachkräftemangel nach Brexit

    Leere Regale in den Supermärkten, keine Milchshakes bei McDonalds: durch die strikten Einwanderungsregeln nach dem Brexit fehlen Großbritannien gut 100.000 Kraftfahrer. Die Regierung hofft auf eine Einstellungsoffensive."


    https://www.spiegel.de/wirtsch…7a-45b2-97e6-50d94c2a7012

    Großbritannien ist auch nicht Deutschland. Dennoch sind die Briten nach dem Brexit, der ganz ähnliche Forderungen wie die von der AfD vorgetragenen umsetzbar machen sollte, ziemlich unsanft aufgewacht. Wenn es z.B. keine "ausländischen" LKW-Fahrer mehr gibt, bleiben eben die Supermarkt- und Apothekenregale leer, der Pflegenotstand und Ärztemangel wird ohne "ausländische" Kräfte noch schlimmer, aber was soll's.


    Eigentlich müssten alle Menschen mit Migrationshintergrund oder -geschichte in Deutschland mal für eine Woche die Arbeit niederlegen. Dann hätten viele vielleicht eine etwas genauere Vorstellung davon, was eigentlich die Konsequenz von so mancher absurder AfD-Forderung wäre ...

    Das wird sie keine Stimmen kosten. Wer heute CDU wählt, will eine rechts-konservative Regierung und keine Koalition mit den Ampel-Parteien.

    Hast du nicht vorhin noch von schwarz-grünen Koalitionen als Beispiel für eine unerwartet gute Zusammenarbeit geschwärmt?

    Wer CDU will, will noch lange nicht auch AfD.

    Zumal sich die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland zur (Nicht-)Wählbarkeit der AfD sehr eindeutig positioniert haben. Wer die CDU auch wegen ihres christlichen Anspruches wählt, wird das möglicherweise nicht tun, wenn die AfD mit ins Boot soll.

    Merz will an die Macht um jeden Preis.

    Das befürchte ich auch.


    Aber Merz und Teile der CDU haben noch nicht verstanden, dass es sie Wähler kosten wird, wenn diese befürchten müssen, dass die CDU mit der AfD koalieren will und man indirekt das Kreuz bei der AfD macht, wenn man CDU wählt.

    Das hat aber dann nichts mit Antimons Beitrag zu tun, der sich auf eine rechte Partei bezieht.

    Ja, das hätte ich noch deutlicher machen müssen, dass ich von anderen „Freien“ spreche oder vielleicht den Beitrag nicht zitieren sollen. Die Erwähnung von Antimon war mehr Anlass, noch einmal auf bestehende Unterschiede in „Ost-“ und „Westdeutschland“ zu schauen.

    Mich treibt außerdem die Frage nach möglichen Lösungen um.


    In Sachsen gibt es aber auch FREIE WÄHLER, und die haben tatsächlich auch nichts gegen eine Kooperation mit der AfD …

    Ich bezog mich in meinem Beitrag auf diejenigen Gruppen, die bewusst parteiunabhängig agieren wollen und auch damit werben. Diese Gruppen sind in den ostdeutschen Bundesländern recht stark vertreten und für viele Menschen auf kommunaler Ebene eine echte Alternative zur AfD, weil sie merken, dass sie mit vereinten Kräften vor Ort etwas bewirken können, aber eben oft nicht darüber hinaus. Die Frage ist also, wie man diese Anliegen auch auf Ebene der Regierungsparteien würdigen und bei der Gesetzgebung berücksichtigen kann, um Politikverdrossenheit und Protestwählertum entgegen zu wirken. Mau schlägt hier die Beteiligung von Bürgerräten vor. Finde ich einen guten Lösungsansatz, wenn man mehr Demokratie fördern will und antidemokratische Parteien problematisch findet.

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