Beiträge von Tripod

    Man kann natürlich das Niveau herabsetzen, was man mit der Trennung der Einzelfachnoten erreicht hat um mehr Leute durch die Ausbildung durchzubekommen. Aber man hat ja schon genug Pfeifen in diesen Jobs, noch weiter aufweichen wäre nur noch lächerlich.

    Die Frage ist aber doch auch, wie diesen „Pfeifen“, wie du sie nennst, eine berufliche Perspektive eröffnet werden kann und was passiert, wenn sie diese eben nicht haben oder bekommen.

    Ich finde den Ansatz gut, in der Schule sehr früh praktische Fächer, die bereits Ausbildungsinhalte vorbereiten, parallel zu den allgemeinbildenden Fächern anzubieten. Zusätzlich müssten aber diejenigen gefördert werden, die realistisch noch einen höheren Bildungsabschluss erreichen können, damit die Durchlässigkeit nicht nur ein schönes Wort bleibt.

    Solange keine Interna spezifischer Schulen angesprochen werden, keine extrem politischen Meinungen oder Aufrufe zu Straftaten verbreitet werden, ist es beamtenrechtlich nicht verboten, sich zu Schulthemen zu äußern.

    Ich denke, dass hier eine oft ungerechtfertigte Angst herrscht, sich "angreifbar" zu machen, die einen offenen Austausch und damit das Erkennen und Lösen von Problemen stark behindert.

    Ich würde der Einschätzung zustimmen, dass ein Teil des Problems der mangelnde Austausch ist, aber dir wären ja Beiträge mit Klarnamen am liebsten - das ermöglicht aber sofort den Rückschluss auf eine bestimmte Schule und dementsprechend Schulinterna.


    Ich habe zwei Klassen in einem anderen Bereich mit denen ich gut zurecht kommt und dann eben die Berufsschulklassen bei denen überhaupt nichts funktioniert.

    Es könnte interessant sein zu schauen, was genau in diesen Klassen anders läuft und du solltest nicht aus dem Blick verlieren, dass es in einigen Klassen auch gut funktioniert.


    Was dir neben Classroom-Management auch helfen könnte, wäre die Beschäftigung mit gruppendynamischen Prozessen und dem TZI-Modell von Ruth Cohn.


    Nicht gleich aufgeben …

    Aber hast du nicht auch den Eindruck, dass Politik die ganze Zeit schon genau darauf gesetzt hat? Und denkst du nicht, dass inzwischen viele Engagierte gerade deswegen frustriert sind?

    In Schulen läuft das doch nur so. Sie werden allein gelassen und müssen versuchen, mit immer neuen Aufgaben irgendwie selbst klar zukommen.

    Genauso ist es außerhalb von Schule.

    Das hat dann zur Folge, dass alle privaten Projekte, deren Erfolge öffentlich gemacht werden, quasi sagen "Leute, ihr müsst einfach mal nur machen!" Und das kann es nicht sein, oder? Insbesondere ist es kontraproduktiv, wenn viele Menschen sowieso schon nicht (mehr) wollen.

    Ich glaube eigentlich nicht, dass die Politik darauf gesetzt hat. Wenn man sich die vielfältige Schullandschaft hierzulande anschaut, liegt auch nahe, dass es kaum je eine für alle passende Lösung geben kann. Aber viele Ansätze wären sicher übertragbar und dann müsste das Rad nicht 50x neu erfunden und der ermüdende Gang durch die Institutionen gegangen werden. Was in meinen Augen fehlt, sind Austausch und Vernetzung von verschiedenen Schulen, auch länderübergreifend (wie zum Beispiel hier!), dazu ein gewisses Maß an „Lobbyarbeit“, damit von politischer Seite die Voraussetzungen für ein etwas flexibleres und agileres System geschaffen werden können.

    Vielleicht ein Tag „Politik trifft Schule“ pro Halbjahr.

    Ich unterstütze Initiativen vor Ort und wähle eine Partei und eine Kandidatin, die wahrscheinlich direkt einziehen wird, um der AfD möglichst wenige Sitze zu ermöglichen. Das ist das Aktuellste und Konkreteste, was ich tun kann.

    Und das denke ich nicht. Ich denke, es sollte einen viel größeren Austausch über gelungene Lösungen geben, die, wie du richtig sagst, häufig einem persönlichen und privaten Engagement vor Ort zu danken sind. Diese Lösungsansätze haben aber leider oft keine große politische Reichweite. Das müsste sich ändern.

    Zu was genau willst du einen klugen Vorschlag hören? Es stand gar keine Frage im Raum.


    Wenn es um die Probleme von Geflüchteten geht: Ich würde niedrigschwellige Therapieplätze und Deutschkurse anbieten, um denjenigen zu helfen, die Hilfe brauchen. Außerdem muss Bürokratie abgebaut werden, damit Menschen nicht in Asylunterkünften versauern. Und noch ganz viel vorher muss sich Europa um vernünftige Verteilschlüssel kümmern.

    Es steht u.a. die Frage im Raum, welche Alternativen es zum „Lösungsansatz Remigration“ der AfD gibt, der offenbar viele Wähler anspricht.


    Deine Vorschläge sind toll, aber wenig konkret. Wer soll/kann das wo/wie/in welchem Umfang/zu welchen Bedingungen/durch wen finanziert umsetzen?


    Fazit deines Beitrags ist allerdings: erstmal ist Europa dran. Das kann man diskutieren, bringt aber für die aktuelle Situation rein gar nichts.

    Für wen? Abgesehen davon, dass man generell darüber diskutieren kann, ob es noch sinnvoll ist, mehrere Fremdsprachen zu lernen (haben wir hier schon äusserst hitzig diskutiert), folgt das Angebot an Fremdsprachenunterricht im staatlichen Bildungswesen schon noch gewissen Kriterien. Englisch, Französisch und Spanisch sind Weltsprachen, es ist in vielerlei Hinsicht nützlich, eine oder mehrere dieser Sprachen zu lernen. Fakultativ werden an vielen Schulen noch weitere Sprachen angeboten, die halt im Wahlbereich gelernt werden können. Zum Spass und wenn mehr oder weniger zufällig die passenden Ressourcen vorhanden sind. Wer hobbymässig Türkisch lernen will, kann das jederzeit tun. Privatvergnügen. Deutsch ist Landessprache, Türkisch nicht.

    Türkisch wird in Hessen als Wahlfach angeboten. Wenn es nicht genügend Nachfrage gibt, wird der Schulversuch wieder eingestellt.

    Wir haben auch hier einfach unterschiedliche Ansichten. So what.

    Weil Frankreich unser Nachbarland ist.

    Weil Deutschland und Frankreich eine besondere historische Verbundenheit haben.

    Weil Deutschland und Frankreich die. zentrale Achse in der EU darstellen.

    Diese Liste kann man sicherlich noch länger fortführen.

    Ich rede nicht von Türkisch statt Französisch, sondern davon, dass beide Sprachen sinnvoll im Fremdsprachenunterricht sind.

    Weil ca. 2,9 Millionen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund bei uns leben.

    Weil immer mehr Schüler, wenn sie die Wahl haben, eher Spanisch als Französisch lernen wollen (Das war jetzt eine kleine Provokation meinerseits :flieh: )

    Es geht zumindest mir an der Stelle nicht darum, dass irgendwelche Kinder mit anderer Erstsprache als der Landessprache in einem privaten Bedürfnis unterstützt werden diese Erstsprache zu erlernen (so verständlich ich das auch finde), sondern diesen Kindern, wie auch allen anderen Kindern, einen besseren Zugang zur Bildungssprache zu ermöglichen.

    Frühzeitige und kompetente Erstsprachenförderung ist dabei nur ein Baustein. Das umfasst dann für mich mit die frühzeitige und kompetente Förderung in der Landessprache, beispielsweise durch verpflichtende, kostenfreie Kindergartenbesuche ab dem dritten Lebensjahr, durch kompetente Sprachdiagnostik und Sprachförderung bereits im Kindergarten.

    Natürlich wäre es optimal, wenn es in den Kitas Fachkräfte gäbe, die die Sprache von Flüchtlingskindern und Deutsch auf C2-Niveau beherrschen, eine pädagogische Ausbildung haben und gezielt Sprachförderung machen können. Nur, wie realistisch ist das zu Beginn einer Fluchtbewegung? Was passiert mit diesen Fachkräften, wenn aufgrund anderer Krisen oder Kriege in der Welt andere Sprachen nachgefragt sind?


    Ich wäre unbedingt dafür, entsprechende Qualifikationen bei den geflüchteten Erwachsenen zu erfragen und dann Angebote zu machen, eben in einer Kita oder später auch in der Schule unterstützend tätig zu werden, gleichzeitig diese Kräfte ggf. weiter zu qualifizieren. Mir ist nicht bekannt, dass das gemacht wird.


    Anders sieht es mit einer Sprache wie Türkisch aus, die seit Jahrzehnten von zahlreichen Menschen in Deutschland gesprochen wird. Ich sehe da nicht, warum ein Französisch-Angebot sinnvoller sein sollte als ein Türkisch-Angebot.

    Wenn man mehr Spaß daran hat, sich seitenweise darüber auszutauschen, was alles nicht geht, wenn man sofort mit Maximalforderungen daherkommt, dann wird sich tatsächlich an vielen Situationen nichts ändern.


    In der Tat, ich bin dafür, dass ukrainische, syrische, afghanische Kinder AUCH Unterricht in ihrer Muttersprache haben sollten.

    Hessen erprobt Türkisch im Schulversuch, finde ich gut!

    Dass die libanesische Geflüchtete selbst 6 Kinder hat und keinen Schulabschluss und Angststörung nach Gewalterfahrungen die ukrainische Geflüchtete in der Verwaltung gearbeitet hat und weder pädagogische Vorerfahrung noch Interesse daran, das ist einfach nicht existent in der fabelhaften Welt der Amélie.

    Nein, es ist natürlich besser, wenn alles so bleibt wie es ist und Kinder in einen Kindergarten gepackt werden, wo niemand ihre Sprache spricht und sich dann Eltern vor Ort auch noch darüber aufregen, dass diese Kinder Personal binden.


    Gibt einen schönen Spruch: Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.


    Das finde ich gerade so unerträglich in diesem Land: Es sollen sich bitte andere Gedanken über die Lösung von Problemen machen, dann kann man sich schön zurücklehnen und sich darüber echauffieren, was die anderen alles falsch machen.


    Ich habe an keiner Stelle geschrieben, dass man Menschen ohne Interesse an der pädagogischen Arbeit in Kindergärten einsetzen sollte.

    Seit mehreren Seiten versuchst du mich permanent misszuverstehen.


    Wie gesagt: Ich bin gespannt auf deine klugen Vorschläge, die auch schnell und unbürokratisch umsetzbar wären, denn das erfordert die Situation von Flüchtlingen nun einmal.

    Flüchtlinge kommen doch selten allein.

    Ich würde es dann schon so zu organisieren versuchen, dass die Kinder unterschiedlicher Gruppen in unterschiedlichen Kitas untergebracht werden.

    Und nein, nicht nur „irgendwie“ betreut.

    Sagen wir, eine Kita hat vier Gruppen und nimmt acht Flüchtlingskinder auf, in jeder Gruppe zwei.

    Die muttersprachliche Betreuung wechselt stundenweise die Gruppen, ist aber prinzipiell immer für die Kinder ansprechbar. Denkbar wären auch am Anfang kleinere Einheiten, in denen die Flüchtlingskinder mit der muttersprachlichen Betreuung etwas machen können, über ein Bilderbuch in der Muttersprache sprechen, etc. Ich würde das recht flexibel gestalten.

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