Hm, ich sehe das so: wer ausschließlich unterrichtet, hat den Fokus auf sein kleines Kosmos Klasse/Kinder/Unterricht, und das ist total wichtig. Das ist die Basis. Und es ist für eine normale Lehrkraft völlig ausreichend, erst Recht für die, die „entspannten“ Schuldienst anstreben.
Schule als Ganzes ist ja aber mehr. Und wer irgendwann den Kopf hebt und das Gefühl hat, Gedanken zum größeren Ganzen zu haben, wer sich mit Themen auseinandersetzt, die Schulentwicklung angeht, macht schon den ersten Schritt hin zur Übernahme von Verantwortung für Prozesse, die in Leitung anzusiedeln sind. Wenn man das Gefühl hat, sich dafür zu interessieren, auf welcher Grundlage Entscheidungen getroffen werden; wenn man Entscheidungen rechtlich oder inhaltlich hinterfragt; wenn man das Gefühl hat, nur zu Unterrichten führt nicht mehr zur vollen Zufriedenheit, weil man im Hinterkopf häufig übergeordnete Themen wälzt, wenn man Interesse hat, mitzuwirken, Zeit zu investieren, usw - da sind ja je nach Schulform und Arbeitsbereich ganz viele Interessensgebiete möglich!, dann sollte man vielleicht mal Signale „nach oben“ äußern.
Mir zumindest ging es schon nach 2 Jahren im Schuldienst so. Ich unterrichte gern. Aber für mich selbst erlange ich mehr Zufriedenheit, wenn ich auch noch anders in Schule wirken kann, und dafür nehme ich in Kauf, dass dieses Mehr an Zufriedenheit ggf. auch mal mit einem Mehr an Zeit verbunden ist.
Wow, super-interessante Ausführung!
Wir wollen im Grunde beide GENAU DAS GLEICHE: MEHR & möglichst VIEL Zufriedenheit (im Leben).
Bitte korrigiere mich, wenn ich kardinal daneben liege.
"Dieses Mehr an Zufriedenheit" => holst Du in dem Moment quasi direkt aus der Arbeit.
Du nutzt die Arbeit dafür & nimmst in Kauf, dass es mit "Mehr an Zeit" verbunden ist.
Das kann ich zu 100% nachfühlen. War bei mir auch eine ganze Zeit lang so.
Mittlerweile hole ich mir jedoch lieber das "Mehr an Zufriedenheit" im privaten Bereich ab.
Hieran würde mich ja eine AL-Stelle eher hindern.
Ohne ins Detail zu gehen: der private Bereich bringt mir mehr von dem "Mehr an Zufriedenheit",
als die Arbeit, die letztendlich - wenn man ehrlich ist - ein Mittel zum Leben ist.
Oder würdest Du den Job freiwillig & in dem Umfang machen, wie Du es jetzt tust,
auch dann, wenn Du 100.000.000€ zur freien Verfügung auf dem Konto hättest?