Beiträge von reinerle

    Solange nur mit Stiften geschmiert wird, geht es doch noch. Bei uns musste ein paar Wochen lang der Kloschlüssel gegen Unterschrift im Sekretariat ausgeliehen werden. Das wird an einer Grundschule nicht gehen, aber die Klassenlehrer bzw. Aufsichten können ja mal aufschreiben, wer zu welcher Uhrzeit auf dem Klo war.

    Mir persönlich geht es nicht darum, dass die Schüler am Ende wissen, was in irgendwelchen Vokabellisten steht, sondern dass sie in der Fremdsprache kommunizieren können. Bei rein reproduktiven Vokabeltests geht es dann eben darum, dass sie englische Begriffe für bestimmte Sachverhalte kennen. Um Ausdrucksvermögen, Differenziertheit im Wortschatz etc. abzuprüfen, lasse ich Texte schreiben. Unterschiedliche Prüfungsformate für unterschiedliche Prüfungsziele.

    Wenn ich wirklich unbedingt "to get" im Beispiel vermeiden möchte, auch wenn mir nicht so ganz klar ist warum das so wichtig ist, kann ich entweder gleich die Aufgabe so formulieren (Another word for "to get a letter" is "to _______________ a letter") oder ich schreibe es in die Aufgabe rein: bekommen (nicht: "to get"). Problem solved.

    Das eine bedingt das andere. Im Grunde sehe ich das genauso, es kommt auf das Aufgabenformat an. Der mit zu lernender Seitenzahl angekündigte(!) wöchentliche Vokabeltest ist so billig, wer zu faul ist, dafür zu lernen, hat einfach Pech gehabt. Da ist mein Problem auch solved. In KA gibt es dann noch andere Aufgabenformate für den Wortschatzteil, z. B. Lückentexte.

    Hat sie denn die gleiche Arbeit geschrieben?

    Keine Ahnung. Zumindest sollte man dann eine gute Begründung liefern können, wenn man so einen Elternkontakt pflegt. Die gibt es ja, Unterricht anders, mehr xyz geübt, blabla, hat aber scheinbar für die TE nicht gereicht.


    Ich habe es an der GS so kennengelernt, dass man in jedem Jahrgangsteam die gleichen Arbeiten schreiben lässt. Das war aber in einem Einzugsgebiet, in dem Eltern viel verglichen haben und da wollte man diese Diskussionen von vornherein ausschließen. So oder so sollte man innerhalb des Jahrgangs den gleichen Punkteschlüssel haben. Ansonsten bleibt es auch nicht vergleichbar für die Kollegen, wenn in einer Klasse immer alle eine 1 schreiben und in der anderen der Schnitt eine Note schlechter ist. Als Schüler käme ich mir da auch veralbert vor.


    Am meinem Gym haben wir einen Schlüssel für alle Stufen. Diskussionen gibt es schon deswegen keine mehr, weil die Eltern nicht alle im selben Kaninchenzüchterverein sind.

    Wie schafft ihr es alle (in meinem Fall 28) SuS im Blick zu haben und dann zu bewerten? Wenn jemand nichts sagt, kann das ja viele Gründe haben und muss nicht zwingend mangelndes Wissen/Können oder Wollen sein. Andere haben zu allem was zu sagen, aber so wirklich viel Fachliches kommt dabei nicht rum.


    reinerle die +/- Methode klingt gut, hab ich auch bereits versucht anzuwenden. Aber auch da stellt sich mir die Frage: Ist nichts sagen ein o oder - ? Wenn jemand aktiv mitmacht, aber eher reproduziert ist es dann ein o oder +? Und was mache ich am Ende mit den ganzen Zeichen? Wenn jemand am Ende des Halbjahres nur + Zeichen fürs Reproduzieren bekommt sind es dann 12-15 Punkte? Wenn jemand kaum etwas sagt, weil schüchtern und dadurch nur - hat, sind das dann 0 Punkte? Das kann man doch nicht wollen?

    Man kann niemandem in den Kopf schauen aber in der Oberstufe sind Schüler in der Verantwortung sich zu beteiligen, du kannst sie natürlich auch mal drannehmen. Dann merkst du schnell, wer dem Unterricht wenigstens folgt und kannst manchen noch erziehen.

    Reproduktion ist AFB I und für mich noch im Bereich einer 4. Wenn sich einer in AFB I Phasen nie beteiligt aber am Ende in einer Diskussion (AFB III) die guten Beiträge (dazu gehören auch Fragen) einbringt, ist der im Bereich 1-2.

    Wenn die Aufgabe lautet Multipliziere und einer schreibt dann 3+3+3+3+3 würde ich für das richtige Lösen noch Punkte geben, aber nicht mehr für den Rechenweg, weil die Aufgabenstellung anders lautet und das im Unterricht erlernte Verfahren nicht angewendet wurde. Die Mandarinenaufgabe verpackt drei sehr platte Aufgaben in soviel Text, dass ich mich frage, ob die überhaupt authentisch ist. Vielleicht ist die als abschreckendes Beispiel für Referendare konzipiert worden.


    Beim Lernen einer Sprache geht es nebem dem verständlichen Ausdruck halt auch um die Erweiterung und Anwendung des gelernten Wortschatzes. Sich einfach nur verständlich machen reicht dann nicht mehr, wenn Schülern der Wortschatz fehlt, um Nuancen auszudrücken oder diese zu erkennen. Die Netflixlerner glänzen dann wieder in den kreativen Aufgaben.

    Dann machst du für jedes zweite englische Wort einen Lückentext, um auf die gehobene Sprache hinzuweisen. Nicht sehr effizient und auch nicht zielführend für den wöchentlichen Vokabeltest.

    In einer Oberstufenklausur bewertet man auch Wortschatz und Ausdrucksweise. Wenn da in jedem Satz get oder mein Liebling good/bad thing steht, gibt es natürlich ebenso entsprechend Punktabzug. Genauso bei Aufgabenformaten, in denen zwischen amerikanischem und britischem Englisch zu unterscheiden ist. Da gilt dann auch kein lorry mehr, wenn truck gesucht ist. Das Gleiche bei mehrfachem Hin- und Herwechseln zwischen englischen Sprachvarietäten im selben Text.


    Wäre in Mathe denn die Schülerlösung "3+3+3+3+3" anstelle von "5*3" richtig, wenn in einer Aufgabe Multiplikation gefragt ist? Ich vermute mal nicht, aber ich will mich als Fachfremder nicht aus dem Fenster lehnen.

    Das ist nur leider kein gelungenes Beispiel für eine Vokabelliste als gute Lerngrundlage, geschweige denn eine ordentliche Leistungsüberprüfung, wenn dieser Art Mehrdeutigkeiten quasi eingebaut sind.

    Ein typisches Beispiel wäre bekommen und (to) receive als richtiger Lösung (und einer Erweiterung des Wortschatzes);

    (to) get würde ich dann nicht mehr gelten lassen, wenn in der Vokabelliste (to) receive steht. Warum? Weil in den zu behandelnden Texten der Unit/Reihe dann auch receive auftaucht, und nicht mehr get.

    Ich mache mir in der Oberstufe jede Woche ein +, eine 0 oder ein - in die Kursliste. Bei sehr guten Schülern auch mal ++. Zum Quartal gibt es dann die Rückmeldung für alle und da lohnt es sich tief zu stapeln, damit die Schlafmützen aufwachen.

    Fragen stellen muss natürlich erlaubt sein. Geschichtsunterricht lebt davon, dass man Schüler in die Lage bringt, problemorientierte Fragen aufwerfen zu können. Wenn einer aber z. B. ein Fremdwort nicht weiß, kann man das nicht negativ auslegen, wenn er nachfragt.

    Also ich korrigiere nach Rastern, in denen die Punkteverteilung und auch die Notenzuordnung je nach erreichter Punktzahl ziemlich fix ist. Für mich liest sich das von fachinformatiker beschriebene Vorgehen superunseriös. Man kann den auf Inhaltspunkte entfallenden Teil der Klausur mit mehr oder weniger anspruchsvollen Erwartungen füllen und ggf. mal was rausstreichen, wenn niemand darauf kommt (zumindest in Sprachen und Gesellschaftswissenschaften), das ist dann aber auch die Grenze des Vertretbaren.

    So nämlich, ist das durch unsere Fachkonferenz festgelegt. Für weniger als 45% der Punkte kriegen die Kinder in der Oberstufe schon keine 4- mehr. Im Vergleich zur Sek I ist das sogar freundlich. Da braucht man noch wenigstens 50% für die 4-.

    Doch, allerdings hindert mich niemand daran, z.B. bei 100 vergebbaren Punkten die 100% bei 90 Punkten anzusetzen. Dann wird der Bewertungsschlüssel von 0-90 Punkten angesetzt.

    Wenn dann jemand eine Begründung haben will, kann ich immer noch sagen, dass eine Aufgabe unklar definiert wurde oder ich den Schwierigkeitsgrad unterschätzt habe.

    Ich würde niemals wegen einem Schulleiter oder einer unsinnigen Vorschrift eine ganze Arbeit erneut schreiben lassen.

    Diese Tricksereien gehen bei uns nicht. Vermutlich auch gut so.

    Meinst du das ernsthaft?

    Wenn so eine Regelung existiert, änderst du entweder den Bewertungsschlüssel oder setzt gehst von einem niedrigeren Punkteniveau aus.

    Damit wird jede Arbeit so gut ausfallen, dass kein erneutes Schreiben notwendig ist. Notwehr gegen irre Regeln oder SL würde ich so etwas nennen.

    Sprecht ihr Bewertungsschlüssel in der Oberstufe nicht in der Fachkonferenz ab? Ich hätte da gar keinen Spielraum.

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