Da habe ich einen anderen Anspruch.
Das geht mir ähnlich und dennoch kann ich Yummi zustimmen. EDV-Betreuung und co. ist nicht die Aufgabe der Lehrkräfte und warum sollte ich kostenfrei solche Tätigkeiten übernehmen, nur damit sich die Stadt/Land Geld einspart. In jedem anderen Bereich würde man nur fassungslos mit dem Kopf schütteln. Im Schulbereich hingegen hat sich so einiges eingeschliffen, was rechtlich nicht haltbar ist und moralisch schon gar nicht.
Das fängt schon damit an, dass es an so einigen Schulen üblich ist, seine Kopierkosten aus privater Tasche zu zahlen und es keine Gegenwehr der betroffenen Kollegen gibt.
Anstrengung in Form von Leistungssteigerung lohnt sich als verbeamtete Lehrkraft einfach sowas von überhaupt nicht. In der Wirtschaft bekomme ich Boni und Beförderungen wohingegen ich weder Boni bekomme noch eine Beförderung. Die Beförderung habe ich auf ganz anderem Wege erhalten und genau das stimmt mich sogar missmutig. Wenn man mit der Leistungssteigerung und Anstrengung als Ziel das Lob der Eltern hat, dann mag es sich lohnen, definitiv.
Ich denke die allermeisten verbinden mit der Frage aber ob es sich monetär gesehen lohnt, mir Zeit in seine Arbeit zu investieren und ich bekomme keinerlei Gegenwerte, an die man zuerst denkt (Urlaubstage, Boni, Beförderung und co.). Warme Worte bringen mir persönlich bspw. gar nichts. Klar, man freut sich über ein "Meine Kinder schwärmen immer von Ihnen" aber füllt es meinen Bauch am Tagesende? Nein. Sorgt es dafür, dass meine Work-Life-Balance sich verbessert? Im Gegenteil. Sorgt es dafür, dass ich mehr häufigere Urlaube gönnen kann? Nein.
Damit möchte ich nicht in Abrede stellen, dass es in Ordnung ist, wenn es einige hier im Thread genügt gelobt zu werden.
Meine Meinung nach müsste das ganze Beamtensystem radikal reformiert werden, damit sich Leistung eben lohnt und Minderleistung abgestraft wird. Dann würde sich mittelfristig sicherlich auch an der Qualität etwas verbessern.
Ein Informatikkollege (59J) sagte mir letztens im LZ, dass er es gar nicht einsieht, seine Materialien von 2001 zu überarbeiten, da es ihn unnötig viel Zeit kosten würde und er es nicht honoriert bekommt ... Auf der einen Seite kann ich ihn nachvollziehen auf der anderen Seite sorgt das eben für diesen Verdruss bei motivierten Lehrkäften, bei Eltern und co. Vor allem wird es dann kritisch, wenn der betreffende Kollege glaubt, seine Arbeitszeit besteht ausschließlich aus den Unterrichtsstunden und Vorbereitungen werden nicht mehr getätigt. Dann lebt man wie im Schlaraffenland. Einen höheren Stundenlohn bekommste dann nirgends.