Beiträge von Satsuma

    Das kommt aber immer auf die Schule an. Aus meiner Klasse haben mal 19/22 auf eine Gemeinschaftsschule im ländlichen Umkreis gewechselt, die einen extrem guten Ruf hat. Die Klasse wollte auch zusammenbleiben und durfte es. Ein paar Jahre später hatten wir das gleiche Szenario. Hier schicken auch Eltern ihre Kinder mit Gymnasialempfehlung auf die Gemeinschaftsschule, die gerade dabei ist, die Oberstufe einzurichten. Die Eltern sehen viele Vorteile: Mo-Do Schule bis 15.30 Uhr, dafür keine Hausaufgaben. Noten erst wieder ab Klasse 8, in verschiedenen Fächern verschiedene Level möglich, zumindest in den ersten Jahren.

    Auf der anderen Gemeinschaftsschule im Umkreis sieht es etwas anders aus. Hier gibt es noch 2 Realschulen und 2 Gymnasien in der Nähe, die dann von Kindern mit der entsprechenden Empfehlung lieber gewählt werden, weil angeblich das soziale Miteinander unter den Kindern an der 2. Gemeinschaftsschule schlecht ist. Es wird zwar gesehen, dass die Lehrkräfte und das Konzept super seien, aber das andere überwiegt leider.


    Gemeinschaftsschule 1, die ich geschildert habe, steuern aus meiner jetzigen Klasse 5 (meine jetzige Schule ist von der Gemeinschaftsschule ca 20 Minuten entfernt) Kinder an, davon 3 mit Gymnasialempfehlung.

    Ja, wie gesagt, es gibt ein paar wenige Ausnahmen. Meistens hat das etwas mit der Lage zu tun, ländlich ist das wahrscheinlich noch eher gegeben.


    Es ist anekdotisch, aber ich war sowohl im Studium für Praktika und Nebenjobs als auch später im Ref an einigen städtischen GMS unterwegs, und das waren alles keine Schulen an denen ich auf Dauer hätte bleiben wollen und so ging es vielen Kuk dort. Die Fülle der zu bewältigenden Arbeit und Probleme stand in keiner Relation zu der Anzahl der LuL und der Größe der Klassen und das soziale Miteinander der SuS war gelinde gesagt oftmals völlig unterirdisch und das bereits in der 5. Klasse.


    Und allein die Tatsache, das eine GMS überhaupt ein Oberstufe hat, ist ja auch eine absolute Ausnahme. Es gibt inzwischen über 300 GMS, so etwas 10 haben soweit ich weiß eine Oberstufe. Es ist also nicht so als ob sich das in der breiten Masse durchsetzt.

    Ich mach mal einen Vorschlag, der m.W. noch nie geäußert wurde. Wir führen den Notenschnitt nicht nur wieder ein, sondern heben ihn an, so dass nur noch 20-25% eines Jahrgangs aufs Gymnasium gehen.


    Oberschulen und wie sie alle heißen, werden ausgebaut, der Ruf muss verbessert werden. Zum Beispiel mit Profilwahl ab Klasse 7, Klassenteiler bei 22 (am Gym bei 30), Sanierungen im großen Stil, Kontingente für Sprachreisen/Schüleraustausch, Musikunterricht, neue Sporthallen, ausgebaute Berufsvorbereitungsprogramme ab Klasse 8, und vor allem gleitende Übergänge und Öffentlichkeitsarbeit, welche Schulwege es gibt, die über "jaja, irgendwie kann doch eigentlich jeder Abi machen, geht halt nur länger und ist irgendwie kompliziert" hinausgehen.


    Wenn das Gymnasium alle Privilegien verliert, die es durch seine Klientel und den Staat erhält, haben vielleicht auch mehr Leute Bock darauf, ihre Kinder in gleichwertige andere Schularten zu schicken, die nicht ständig durch Gewalt in den Medien präsent sind. Vielleicht mag auch ein Realschüler Japanisch als Wahlfach haben und vielleicht mag auch eine Hauptschülerin Klavierspielen lernen, ohne dass ein mächtiger Förderverein im Hintergrund agiert.

    Hm, ich glaube nicht, dass die Rechnung aufgeht. Hier in BaWü hat man die Gemeinschaftsschulen ziemlich gut finanziell aufgestellt, neue Mensas, Sanierungen, Smartboards, iPads usw. während andere weiterführende Schularten das Nachsehen hatten, die Klassen sind kleiner als am Gymnasium und es gibt viele der Dinge, die du erwähnt hast wie Profilwahl, Austausch, Berufsvorbereitungsprogramme. Trotzdem ist der Ruf der meisten GMS, bis auf ganz auf wenige Ausnahmen, nur so lala bis schlecht und viele Eltern möchten ihre Kinder dort nicht hinschicken, inklusive viele Lehrer, die zwar selbst an einer GMS arbeiten, aber nicht ihr Kind an eine schicken würden (habe ich so selbst erlebt im Kollegium).

    Vieles wurde ja schon gesagt, ich persönlich bin aber auch ein großer Freund des Bauchgefühls.


    Ich hatte auch mehrere Zusagen und trotzdem habe ich eigentlich immer gleich direkt nach den Bewerbungsgesprächen gefühlt, dass es nicht die richtigen Schulen für mich sind, bis zu dem Gespräch an meiner jetzigen Schule. Da bin ich rausbekommen und wusste, daß passt, und so war es auch.


    Wenn es dir so schwer fällt eine Entscheidung zu treffen, war die richtige Schule vielleicht noch nicht dabei.

    Danke! Ich habe vier praktische Kurse gemacht, wobei zwei reine Kunstkurse waren und zwei noch einen didaktischen Aspekt hatten. Ich habe auch bereits ein Praktikum im Fach Kunst gemacht. Also Erfahrung ist schon etwas da :)


    Es wird mir auf jeden Fall anerkannt. Meine Seminare waren eine Mischung aus Praxis und Theorie.

    Letztendlich kannst du das nur selber wissen ob du dich gefestigt genug fühlst in der künstlerischen Praxis. Ich denke heute noch mit Fremdscham zurück an eine Kommilitonin, die in einem Schulpraktikum eine Lehrerdemonstration zur Konstruktion der Zentralperspektive völlig in den Sand gesetzt hat. Du musst fachpraktisch schon wirklich ein gewisses Niveau haben, sonst machst du dich ganz schnell unglaubwürdig und das merken die SuS auch echt schnell.

    Das klingt natürlich unschön und stressig. Wobei ich mich dabei schon auch frage ob ein Teil des Drucks nicht nur systemisch ist sondern auch von den Eltern ausgeht, die eben meinen, sie müssen nachhelfen, wenn es nicht locker von der Hand geht, da die Kinder unbedingt auf die gewünschte Schulform X sollen.


    Ein Probejahr fände ich eigentlich auch ganz gut, da es nicht nur einen Ausschnitt abbildet, wobei man da aber auch wieder sagen könnte, die Kinder mit einer nicht passenden Empfehlung stehen ein Jahr lang konstant unter Beobachtung und Prüfungsdruck.

    Zumindest HD ist schwierig, auch in der Sek. I, aber nachdem du auch den Raum bis Stuttgart angibst als möglichen künftigen Einstellungsbereich wirst du in der Sek. I sicher eine Stelle finden mit den Fächern auch noch in 7 Jahren.


    Bis dahin wird aber auch im Gymnasialen ich der Mangel angekommen sein. Wenn dein Herz aber deutlich der Erziehungsarbeit gilt und weniger am Gedanken an Oberstufenuntericht hängt, dann ist die Sek. I vermutlich passender. Mach doch einfach an der Sek. I ein Praktikum, um dir sicher zu sein. Wir sind immer offen für Praktikanten.

    Heidelberg ist eine ziemliche Akademiker-Bubble und hat daher mehr Gymnasien als sonstige weiterführende Schulen. Plus, es ist als Wohnort extrem beliebt und hat eben die Uni und eine PH vor Ort, so dass auch viele Studenten dort bleiben wollen. Da wird es sehr schwer wenn du nicht Glück und absolute Mangelfächer hast.


    Mannheim ist direkt neben Heidelberg und dort werden einem die Sek I Stellen quasi hinterher geworfen, da es sehr viele Brennpunkt-Schulen gibt, das muss man sich dann sehr genau anschauen und überlegen, ob man das möchte.


    In Stuttgart ist es ähnlich wie in Mannheim, viel Brennpunkt und hohe Lebenshaltungskosten führen dazu, dass es dort in der Sek I in den letzten Jahren mehr offenen Stellen als Bewerber gab und daran wird sich wohl nicht so schnell etwas ändern.


    Für Gymnasien spielen die Fächer noch eine größere Rolle, während in der Sek I mittlerweile ja fast nur noch mit beliebigen Fächern ausgeschrieben wird, da der Mangel so groß ist.

    Ich bin Sonderpädagogin, da braucht man häufiger mal mehr als einen Laptop und ein Buch... spiele, diverses Anschauungsmaterial, Knete usw. Aufzüge haben wir leider nicht. Die Idee mit dem Schrank werde ich aber weiterverfolgen, vielen Dank für eure Antworten!

    Und das schleppst du dann den ganzen Tag mit dir rum von Klassenzimmer zu Klassenzimmer? Und deine KuK machen es genauso? Da muss es doch es

    generell eine bessere Lösung geben, Platzmangel hin oder her, das ist ja kein Zustand.


    Ich würde vorerst ganz konsequent alles im Lehrerzimmer parken und wirklich nur mitnehmen, was ich jeweils für die Stunde brauche. Und langfristig wäre das ein Projekt fürs gesamte Kollegium und/oder den Personalrat Möglichkeiten auszuloten, damit Arbeitsmaterial auch von KuK ohne Klassenzimmer aufbewahrt werden kann. Und gute Genesung dir.

    Nachdem eine Eltern-Intiative in Baden-Württemberg die Rückkehr zu G9 erwirkt hat, ist man momentan am Überlegen ob man damit auch zu einer bindenden Grundschulempfehlung zurückkehrt, damit die neuen G9 Gymnasium nicht "überrannt" werden. Siehe: G9: Kommt die Grundschulempfehlung für Viertklässler zurück? - SWR Aktuell


    Was haltet ihr davon? Ich bin zwiegespalten. Einerseits erlebt man ja leider oft Kinder, die ganz offensichtlich an ihrer weiterführenden Schulform falsch sind und damit nicht glücklich werden, weil die Eltern, aus welchem Gründen auch immer, sich entschlossen haben der Grundschulempfehlung nicht zu folgen, andererseits kann die Grundschulempfehlung natürlich auch daneben liegen. Zudem beneide ich Grundschul-KuK nicht, wenn dieses Fass wieder aufgemacht wird.

    Wer will schon an eine deutsche Privatschule, wenn er Landesbeamter werden kann.

    Lies doch bitte meinen Beitrag genau, bevor du reflexartig etwas Falsches behauptest. Du kannst an vielen Privatschulen ebenfalls verbeamtet werden.


    Und ganz davon abgesehen mag es auch Leute geben, die lieber an ihrem Wunschort angestellt sind anstatt verbeamtet irgendwo in einem Kaff im Schwarzwald zu sitzen.

    Ich ergänze: "Oh, das ist heute schlecht. Wir stecken in Prüfungsvorbereitungen" oder "Oh, das ist heute schlecht. Wir schreiben nur Klausur." oder auch "Oh, bei mir lohnt sich das nicht. Ich mache keinen Unterricht, wie er in der Uni gelehrt wird." Auch schon mal: "Hospitieren gerne, aber ein Fachleiter kommt mir hier nicht rein!".


    Ich kenne das leider auch noch so. Bei der mir im Semesterpraktikum zugeordneten Mentorin habe ich keine drei Stunden hospitiert, jede Woche kam eine neue Ausrede. Dafür durfte ich dann sehr zügig fast ihren gesamten Unterricht übernehmen, Rückmeldungen gab es grundsätzlich nur wenn die Fachleitung von der Uni mit dabei war. Interessiert hat es an der Uni auch niemanden, dass es dort so lief, es wurden jedes Jahr munter neue Praktikanten hingeschickt.

    Heute finde ich es eigentlich nur noch kindisch, aber damals hat mir das schon zu schaffen gemacht.


    Von daher ich fühle mit dir @Fefech, aber du wirst wahrscheinlich nicht viel erreichen außer zwischen den verschiedenen Fronten zerrieben zu werden. Reiß die von der Schule geforderten Stunden ab und hak das Ganze ab.

    Man muss sich als Lehrkraft nicht alles gefallen lassen einerseits. Das bedeutet natürlich nicht, dass man immer zur Anzeige greifen muss, aber man muss auch derartige Beleidigungen keinesfalls mit Humor nehmen. Das wäre nämlich für viele SuS das ganz falsche Signal, die meinen, man dürfe alles sagen, wenn man nachschiebt, dass es doch nur Spaß gewesen sei. Wie schnell aus Spaß dann Ernst wird zeigt die zunehmende Gewalt an Schulen, die zumindest hier in Baden- Württemberg nicht nur die Schulen, sondern auch die Polizei ganz deutlich bemerkt. Die Zahl der befristeten Schulausschlüsse als Folge von Gewalteskalationen, die mit ach so lustigen Beleidigungen begonnen haben nimmt bei uns, wie auch an allen anderen Schulen in der Umgebung, seit zwei Schuljahren kontinuierlich zu auf erschreckende Höchstwerte.


    Vielleicht solltest du erst einmal selbst im Schuldienst ankommen, ehe du bewertest, was man als Lehrkraft noch mit Humor nehmen müsste.

    Volle Zustimmung. Und bei rassistischen und antisemitischen Beleidigungen hört der Spaß sowieso nochmal sehr viel schneller auf, eine Anzeige finde ich absolut angemessen. Das N-Wort ist kein "Dumme Junge Streich".

    Der Druck ist kaum spürbar. Er besteht daraus, freiwillig "ein Gespräch" zu führen, mehr nicht. Man könnte ja einfach die anlasslose Teilzeit aussetzen, angesichts des Lehrkräftemangels eine durchaus nachvollziehbare Maßnahme. Man wird das aber nicht antasten, weil man weiß, dass der Aufschrei der Gewerkschaften und Verbände riesig wäre. Das gäbe ein ordentliches öffentkeitswirksames Getöse. Das will sich kein Kultusminister antun.

    Baden-Württemberg hat es auch gemacht, wobei sie (noch) nicht die ultraharte Linie fahren: man muss mindestens 75 Prozent unterichten, wenn man sonst keine triftigen Gründe hat. Ich gehe aber mal stark davon aus, dass sich das in den kommenden Jahren wenn die Pensionierung der Baby-Boomer richtig durchschlägt und der Lehrermangel noch stärker wird, auch verschärfen wird hin zu man muss dann ein volles Deputat unterrichten.

    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber dein "wildes, teures" Kind wird niemals einen sorgfältigen Umgang mit Dingen lernen, wenn du einfach alles problemlos ersetzt und alle Wünsche direkt erfüllst. Du schreibst was von Vorpubertät, also ist dann Kind wahrscheinlich schon so verständig, dass man ihm erklären kann, dass Geld nicht auf Bäumen wächst und man durchaus differenzieren sollte bei der Bedürfnisbefriedigung zwischen wichtigen Dingen wie Nachhilfe und Musikunterricht versus neuen Klamotten, Handies und Möbeln. Das würde dann auch langfristig dabei helfen, etwas den finanziellen Druck aus deiner Situation zu nehmen.

    Moin,


    bei uns ist heute der Ablehnungsbescheid der örtlichen Realschule eingegangen. Die Anmeldezahlen wären zu hoch, sie dürften nur zwei Klassen aufmachen und das Kriterium „150m Schulweg“ wäre nicht hinreichend.

    Nur mal aus Neugierde: nach welchen Kriterien werden denn Kinder aufgenommen, wenn die Schulempfehlung und die Wohnortnähe keine Rolle spielen? Oder würfelt man einfach?

    Ich bin gefühlt nur noch mit Protokollen von Gesprächen und der Anzeige und Überprüfung, was korrekt in einer Personalakte sein darf, mit Online - Infoveranstaltungen der Schule abends und Zusatzkonferenzen, wozu noch einmal 40 Seiten gelesen werden sollen, etc. beschäftigt. Zudem muss ich lauter Elternbriefe tippen, um die Eltern in allen meinen Fächern zu informieren, was gemacht wird als Zusatzprojekt oder Wettbewerb oder welche Prüfungen möglich sind. Darüber muss ich dann wieder dem SL Bericht erstatten, was das überhaupt ist.

    Ich bin drauf und dran, nichts mehr weiter zu machen und versuche gerade eine Unterschrift zu bekommen für einen Nebenjob. Genau deswegen versucht er mich aber vermutlich auch so beschäftigt zu halten.

    Das klingt ehrlich gesagt nach Bossing. Warum micromanagt und kontrolliert deine Schulleitung dich bis ins letzte Detail und baut dadurch permanent nur Mehrarbeit und Druck auf? Schwer vorstellbar, dass sie das bei allen KuK so macht, dafür wäre ja gar keine Zeit.


    Die Betreuungssituation deines Kindes geht die Schulleitung nichts an und hat überhaupt nichts in der Personalakte zu suchen und irgendwas von einem Vertrauensbruch schonmal gar nicht, nur weil ein Kind mal irgendwo kurz reinplatzt. Bei uns bringen regelmäßig KuK ihre Kinder mit in die Konferenzen, wenn es halt mal nicht anders geht, stört niemanden, geschweige denn dass das irgendwelche Einträge in der Akte gäbe.


    Ich glaube bei dir ist Einiges im Argen und die Beleidigungen waren jetzt vielleicht der berühmte letzte Tropfen, kann das sein? So wie CDL sagt, ich würde mich an den Personalrat wenden, da gibt es einigen Klärungsbedarf.

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